Wichtiger Meilenstein beim Vortrieb am neuen Steinbachstollen erreicht
Durchschlag ist Anfang Juni erfolgt
Sondershausen/Steinbach. Mit dem Durchschlag des Querschlages Nr. 3 ist Anfang Juni 2025 der Durchschlag zur sogenannten Richtstrecke und damit zum Blindschacht im alten Grubenfeld gelungen. Mit Erreichen dieses wichtigen Meilensteines ist die Basis für die sichere Entwässerung des Bergwerks der LMBV gegeben.
Bis zur Fertigstellung müssen noch weitere Ausbau- und Sicherungsarbeiten, der Fahrbahnbau sowie die Ableitungsrinne für die Grubenwässer im neuen Steinbachstollen geschaffen werden. Aufgrund der schwierigen geologischen Randbedingungen wurde das Auffahren des Stollens zunächst erschwert. Mit einer Fertigstellung des neuen Stollens wird im Frühjahr 2026 gerechnet.
Anlässlich dieses Durchschlages fand eine Befahrung vor Ort statt. Bernd Sablotny, Sprecher der LMBV-Geschäftsführung und Technischer Geschäftsführer, sowie Torsten Safarik, Kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV, informierten hier den Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Marcus Malsch, sowie Ministerialrätin Heike Große-Wilde, Vorsitzende des Aufsichtsrates der LMBV (Bundesministerium der Finanzen) über das Geschehen vor Ort. Auch Vertreter des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz waren anwesend.
Hintergrund:
Durch das Auffahren eines neuen Stollens soll die dauerhafte und sichere Entwässerung der Grube Steinbach gewährleistet werden. Der neue Steinbachstollen wird annährend parallel zum Steinbachstollen aufgefahren. Die aus dem Steinbachstollen und dem neuen Steinbachstollen austretenden Grubenwässer werden wie bisher auch in den Vorfluter Grumbach abgeleitet.
Die Länge des neuen Steinbachstollens beträgt ca. 1.210 Meter bei einem offenen Querschnitt von 12 m². Im Vergleich dazu beträgt die Länge des aktuell für die Grubenentwässerung genutzten Stollens ca. 1.090 Meter bei einem Querschnitt von 6 m². Mit einem offiziellen Stollenanschlag wurde im Thüringer Bergdorf Steinbach am 29. September 2022 symbolisch der Startschuss für den Bau eines neuen Entwässerungsstollens gegeben. Für die Dauer seiner Bauzeit trägt der Stollen den Namen seiner Patin – Anke-Stollen.
Fotos: Christian Horn
Gruppenfoto vor dem Steinbachstollen
Die Aufsichtsratsvorsitzende der LMBV, Heike Große-Wilde
Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Marcus Malsch, links im Bild mit Bernd Sablotny
Stollen-Patin Anke Thäle und LMBV-Geschäftsführer Bernd Sablotny im Zentrum
Einblicke: Hinter dem Vorhang ist der Durchschlag
Blick in das Container-Überhaun
Erste Dammbalken gezogen: Wasser läuft nun durch den Ilse Kanal zum Sedlitzer See
Ziel ist ein schrittweises Ausspiegeln der beiden Bergbaufolgeseen
Senftenberg. Seit dem 4. Juni 2025 läuft planmäßig Wasser vom Großräschener See zum Sedlitzer See.
Mittels Mobilkran wurden die ersten Dammbalken im Überleiter 11 (Ilse Kanal) gezogen. Nun erfolgt die Überleitung von ca. 1,3 Kubikmetern Wasser pro Sekunde in den Sedlitzer See. Die Überleitungsmenge nimmt durch den sinkenden Wasserstand im Großräschener See in den nächsten Tagen kontinuierlich ab.
Der Großräschener See wird dabei gezielt um wenige Zentimeter abgesenkt; derzeit lag dort der Wasserpegel bei 100,79 m NHN. Der Sedlitzer See soll anderseits sukzessive von bisher 100,28 m NHN um 15 Zentimenter ansteigen.
Nach vier Wochen sollte sich der Wasserstand im Großräschener See auf das Niveau der Oberkannte der verbliebenen Dammbalken bei etwa +100,57 m NHN abgesenkt haben. In dieser Zeit sind ca. 1,7 Mio. Kubikmeter Wasser übergeleitet und der Wasserstand im Großräschener See um ca. 20 cm abgesenkt. Dies ist für den Großräschener See unbedenklich.
Insgesamt werden während des Ausspiegelungsprozesses voraussichtlich ca. 3,5 Mio. Kubikmeter Wasser vom Großräschener See in den Sedlitzer See übergeleitet mit dem Ziel, ein schrittweises Ausspiegeln der beiden Bergbaufolgeseen zu erreichen. (UST)
Ziehen der ersten Dammbalken
Dammbalken im Ilse Kanal werden entnommen, Foto: Stefanie Klein
Blick auf die Dammbalken vor dem Ziehen – Foto: Christian Horn Drohnenblick auf den Überleiter 11
Tiefenwasserbelüftung im Runstedter See läuft optimal
Braunsbedra. Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens der TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) und des Forschungs- und Entwicklungszentrums (FEZ) Bergbaufolgen Cottbus war der Runstedter See Teil des sogenannten robimo-Starterprojektes. In drei Kampagnen wurden an bis zu 34 Koordinaten Tiefenprofile mit der autonomen robotischen Plattform „Mira“ aufgenommen. Anhand dieser engmaschigen Daten von 2023 konnte nachgewiesen werden, was bislang nur eine Modellierung für den abflusslosen Landschaftssee mit subaquatischer Deponie vorhergesagt hatte: Durch die Inbetriebnahme von bereits einer der drei Tiefenwasserbelüfter findet eine Umwälzung im gesamten Tiefenwasser statt. Dieses sogenannte Hypolimnion ist die Zone kalten Tiefenwassers, die sich während der sommerlichen Einschichtung ausbildet und somit über mehrere Monate von der Atmosphäre abgeschlossen ist. Analog zum LMBV-eigenen Monitoring gab es auch keine Hinweise auf Anomalien durch erhöhte Schadstoffeinträge aus der Deponie.
Das ist relevant, denn der Runstedter See ist aus einem Teilbereich des gefluteten Tagebaurestloches Großkayna entstanden, in dem bis 1995 Industrierückstände verkippt worden waren. Um seine Wasserqualität zu erhalten und den natürlichen Schadstoffabbau aus der Unterwasserdeponie zu unterstützen, belüftet die LMBV seit 2002 während der Sommerstagnation sein Tiefenwasser. Die technische Anlage entnimmt per Ansaugrohr Wasser aus der Tiefe, pumpt es nach oben, belüftet es und pumpt es per Auslassrohr in die oberen Bereiche des Hypolimnions zurück.
Die Messkampagnen liefen über die neu entwickelte, automatische Analyseplattform „Mira“ (Foto: TUBAF/Gero Licht).Tiefenbelüftungsanlage auf dem Runstedter See
Foto: LMBV/Peter Radke
Braunkohlentag 2025 in Halle — DEBRIV wählte neuen Vorstandsvorsitzenden
Sichere und bezahlbare Energie sowie Verankerung in den Revieren bilden Kernwerte der Braunkohlenindustrie
Halle/Saale. Der diesjährige Braunkohlentag blickte zurück auf die 140jährige Geschichte des 1885 in Halle/Saale gegründeten Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV). Neben der aktuellen Industrie- und Energiepolitik wurden auch Fragen der Wiedernutzbarmachung von Tagebauen behandelt. Anlässlich des 30. Jubiläums der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft ging es im Vortrag von Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, um deren bisherige Leistungen und Tätigkeiten.
Deutschland brauche eine starke Industrie, um Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Wohlstand sowie politische Handlungsspielräume abzusichern. Die Braunkohle, so der Vorstandsvorsitzende des DEBRIV, Dr. Philipp Nellessen, auf dem diesjährigen Braunkohlentag in Halle an der Saale, sei ein essentieller Bestandteil der industriell geprägten Wirtschaftsstruktur des Landes. Durch die Nutzung heimischer Ressourcen und inländischer Wertschöpfung leistet die Braunkohlenindustrie einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Elektrizität. Darüber hinaus gestalten die Unternehmen des DEBRIV aktiv die Energiewende und den gesellschaftlich geeinten sowie gesetzlich fixierten Kohleausstieg mit, bekräftigte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende.
Im Verlaufe der zurückliegenden drei Jahre, so der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende, haben die Unternehmen der deutschen Braunkohleindustrie nicht nur ihre Stromerzeugungskapazitäten entsprechend der Vorgaben des gesetzlich fixierten Kohleausstiegsplans angepasst und die Planungen für die Tagebaue neu ausgerichtet. Sie haben zugleich die Energiewende durch den Ausbau der erneuerbaren Energien maßgeblich vorangetrieben. Allein auf die Braunkohleunternehmen entfällt „eine Projektpipeline von fast zehn Gigawatt“ beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland, erklärte Nellessen. „Wir hätten aber gern noch mehr investiert,“ so der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende, „nicht zuletzt in Gaskraftwerke, bevorzugt an unseren voll erschlossenen Kraftwerksstandorten.“ Das hierzu notwendige Kraftwerkssicherheitsgesetz sollte daher so schnell wie möglich vorgelegt werden. Unerlässlich sei dabei, dass das Gesetz pragmatische und angemessene Technologievorgaben und Auflagen für den Bau neuer Gaskraftwerke enthält, um den erforderlichen Zubau gesicherter Leistung im Zuge des fortschreitenden Kohleausstiegs bundesweit sicherzustellen.
Der DEBRIV und seine Mitgliedsunternehmen begrüßen, dass die neue Bundesregierung an den in den jeweiligen Revieren bestehenden Vereinbarungen zum Kohleausstieg festhalten will und damit zur Planungssicherheit in den Revieren beitrage. Kritisch gesehen werde dagegen die Idee, künftig Reservekraftwerke zum Einsatz zu bringen. Dies könne Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der am Netz befindlichen Kraftwerke bewirken und Investitionen in neue Kraftwerks- und Speicherkapazitäten erschweren.
Der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende betonte, dass „in Zeiten unsicherer und teurer Energieimporte unsere Braunkohlekraftwerke verlässliche Partner“ sind. Die Anlagen gleichen schwankende Einspeisungen von Wind- und PV-Anlagen aus und wurden in den zurückliegenden Jahren so flexibel, „dass eine effiziente Abdeckung der Lastspitzen gewährleistet werden kann,“ so Nellessen. Parallel durchlaufen die deutschen Braunkohlereviere und die dort tätigen Braunkohleunternehmen einen dynamischen Transformationsprozess. Die Zukunftsprojekte und die Wiedernutzbarmachung der Tagebaue gelten als vorbildlich. Es werden neue Kultur-, Wirtschafts- und Naturräume geschaffen. Die von Kraftwerksabschaltungen und Tagebaustilllegungen betroffenen Regionen „werden nicht allein gelassen“, so der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende. Die Unternehmen der Braunkohlenindustrie sorgen dafür, dass Investitionen in erneuerbare Energien, in die Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie in moderne Infrastrukturen und qualitätsvolle Naturräume fließen.
Der Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, erklärte anlässlich seines Besuchs auf dem diesjährigen Braunkohlen-tag: „Ich freue mich sehr, dass wir den Braunkohlentag und den 140. Jahrestag des DEBRIV am Gründungsort in Halle (Saale) begehen können. Die Braunkohleindustrie leistet in Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und für eine sichere Stromversorgung. Unternehmen wie MIBRAG und ROMONTA tragen nicht nur maßgeblich zur Wirtschaftskraft, sondern auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region bei. Wichtige anstehende Aufgaben im Rahmen des Strukturwandels und der Energietrans-formation wollen wir als Land Sachsen-Anhalt auch künftig in enger Abstimmung mit der Branche angehen.“ Die Staatsekretärin des Ministers, Stefanie Pötzsch, ging in ihrer Keynote näher auf die aktuelle Wirtschaftspolitik und die industrielle Entwicklung des Bundeslandes ein.
Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e.V. hat auf dem diesjährigen Braunkohlentag in Halle/Saale Jörg Waniek zum neuen Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Waniek ist seit 2019 Personalvorstand der Lausitz Energie Bergbau AG und Lausitzer Energie Kraftwerke AG (LEAG).
Der 56-jährige Jurist Jörg Waniek hat an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und der Universität Bayreuth Jura studiert und mit dem 1. und 2. Staatsexamen abgeschlossen. Von 1998 bis 2002 war er bei der Mitteldeutschen Energieversorgung AG (MEAG) in Halle als Justitiar und in der Unternehmensentwicklung tätig und von 2002 bis 2009 bei der envia Mitteldeutsche Energie AG in Chemnitz, wo er die Bereiche Personalservice und Strategisches Personalmanagement verantwortete. Es folgte der Wechsel als Leiter Personalmanagement zur Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG, die seit 2016 unter der Marke LEAG firmieren. Jörg Waniek ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in der Lausitz.
Waniek folgt im Vorsitz des DEBRIV-Vorstands auf Dr.-Ing. Philipp Nellessen, der zum 30. Juni 2025 bei der LEAG ausscheidet und auf dem Braunkohlentag das Amt des DEBRIV-Vorstandsvorsitzenden niederlegte. Nellessen war seit 2021 Vorstand Produktion bei der LEAG und seit 2022 Vorstandsvorsitzender des DEBRIV. Auf dem diesjährigen Braunkohlen-tag erklärte Nellessen: „Meine Entscheidung begründet sich aus dem Wunsch, nach vier Jahren in Cottbus wieder eine berufliche Heimat im Ruhrgebiet zu finden. Die Arbeit in der Braunkohle hat mir stets viel Freude bereitet und ich bin stolz darauf, einen Teil meines Berufslebens in dieser traditionsreichen Industrie verbracht zu haben.“
Vorstand und Geschäftsführung des DEBRIV dankten Nellessen für sein Engagement. Er habe sich mit großer Hingabe dem Industriezweig und dem Verband gewidmet. (PM zum 22./23.05.2025)
Über den DEBRIV: Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) setzt sich als Wirtschaftsverband für die Interessen der Unternehmen der deutschen Braunkohleindustrie ein. Er fördert die technischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der Branche. Mit Blick auf den gesetzlich beschlossenen Ausstieg aus der Kohleverstromung Ende 2038 arbeitet der DEBRIV gemeinsam mit seinen Mitgliedern daran, die Transformation der Braunkohleindustrie, den Strukturwandel in den Revieren und die Energiezukunft Deutschlands aktiv mitzugestalten. Er setzt sich dabei für verlässliche Rahmenbedingungen zugunsten seiner Mitglieder ein.
Kontakt: Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. | +49 30 3151 8222 | debriv@braunkohle.de | www.debriv.de
Impressionen vom Braunkohlentag 2025 Fotos: Dr. Uwe Steinhuber
Halle 2025
Vortrag von Bernd Sablotny zu 30 Jahre LMBV unter dem Titel: Bergbau -Sanierung – Zukunft
Begrüßung durch den Hauptgeschäftsführer des DEBRIV
Sts. Stefanie Pötzsch vom MW aus Magedeburg
Der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein e.V. hat auf dem diesjährigen Braunkohlentag in Halle/Saale Jörg Waniek zum neuen Vorsitzenden des Vorstands gewählt
Jörg Waniek folgt im Vorsitz des DEBRIV-Vorstands auf Dr.-Ing. Philipp Nellessen – hier mit dem bisherigen Vizevorsitzenden Lars Kulik
Australische Delegation beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum 2025
LMBV im Deutsch-Australischen Fachaustausch dabei
Bad Saarow. Im Rahmen einer Informationsreise in die Lausitz australischer Multiplikatoren und Einkaufsexperten aus dem Bereich Bergbausanierung nahm eine Delegation aus Australien an zwei Programmelementen des OWF 2025 teil.
Neben einer Präsentationsveranstaltung fand am 19.05.2025 innerhalb des OWF-Veranstaltungsprogramms als weiteres Highlight ein Deutsch-Australischer Fachaustausch statt.
Die LMBV war durch den Fachreferenten Jörg Schlenstedt in diesem Fachaustausch und Paneldiskussion vertreten. Der Titel der Veranstaltung lautete: Transformation im Dialog: „Erfolgreiche Bergbausanierung von der Lausitz bis Australien - Transformation in Dialogue: Successful Mining Restoration – From Lusatia to Australia.“ JS/UST
Hintergrund: Die erfolgreichen Renaturierungsprojekte in der Lausitz haben international Vorbildcharakter. Im Rahmen der internationalen Deep-Dive-Veranstaltung war beim OWF die Gelegenheit, von diesen langjährigen Erfahrungen Deutschlands in der Kohletagebausanierung zu profitieren und innovative Ansätze für die Zukunft zu diskutieren. Australische Experten und Akteure aus der Lausitz tauschten sich aus und lernten voneinander, um die Schließung und Renaturierung von fast 240 australischen Bergwerken bis 2040 erfolgreich zu gestalten.
Wie sich diese Chancen konkret nutzen lassen, zeigte dieses Format von Germany Trade & Invest (GTAI). Nach Impulsvorträgen von ausgewiesenen Vertretern aus der Lausitz und Australien bot die anschließende Paneldiskussion Raum für praxisnahen Austausch. Teilnehmende diskutierten mit Fachleuten und regionalen Partnern über aktuelle Marktchancen und Kooperationsmöglichkeiten in der Bergbausanierung. So wurde die Gelegenheit genutzt, sich mit den internationalen Teilnehmenden aus Australien zu vernetzen und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Bergbausanierung zu entwickeln.
Impressionen von der GTAI beim OWF 2025 Fotos: Christina Czybi
Glück Auf! zur Internationalen Bergparade in Sangerhausen
Sondershausen/Sangerhausen. Mit einem herzlichen Glück Auf! lud die Rosenstadt Sangerhausen vom 9. bis 11. Mai zur Internationalen Bergparade 2025 ein. Kollegen aus dem Sanierungsbereich Kali-Spat-Erz liefen bei der Parade für die Bergsicherung Wimmelburg mit. Ralph Haase, LMBV-Bereichsleiter Kali-Spat-Erz, vertrat als Landesvorstand die Thüringer Vereine vor Ort. Die Unternehmenskommunikation war ebenfalls mit einem Informationsstand vertreten und informierte über das aktuelle Sanierungsgeschehen.
Kollegen aus dem LMBV-Sanierungsbereich Kali-Spat-Erz waren mit vor Ort
Auszuge aus dem Grußwort des Vorsitzenden des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Sachsen-Anhalt, Erich Hartung:
"Der Südharz mit der Region Mansfelder Land sucht seines Gleichen. Das Berg- und Hüttenwesen haben über 800 Jahre das Landschaftsbild gestaltet, den Menschen ein Auskommen gegeben und einen eigenen Menschenschlag hervorgebracht. (…) Heute zeugt nur noch die Haldenlandschaft, der Röhrigschacht Wettelrode mit der Möglichkeit einer unter Tage Fahrt, der Schmidschacht mit der Hütte und das Mansfeldmuseum mit der Dampfmaschine vom einstigen stolzen Berg- und Hüttenrevier. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist aber noch gegenwertig. Deswegen begrüßen wir die Berg- und Hüttenleute im letzten Zentrum des Mansfelder Bergbaus recht herzlich. Glück Auf!" (Quelle: Informationsflyer/ www.bergparade2025.de)
Fotos: Kathrin Falke für LMBV
Internationale Bergparade 2025 – hier LMBV-Mitarbeiter dabeiInternationale Bergparade 2025 in Sangerhausen – Ralph Haase (LMBV) – hier für die Thüringer VereineInternationale Bergparade 2025 in Sangerhausen – im Gespräch mit dem Lausitzer Kameraden Bernd Schmidt aus AltdöbernLMBV-Kollegen bei der Internationalen Bergparade 2025 in Sangerhausen
Gefahrenabwehrmaßnahmen am Störmthaler Kanal führen zu Wegesperrungen
Leipzig. Entsprechend einer Anordnung des Sächsichen Oberbergamtes (OBA) zum Schutz von Leben, Gesundheit und Sachgütern ist die LMBV zur unverzüglichen Umsetzung von Gefahrenabwehrmaßnahmen verpflichtet. Die Rahmenbedingungen am Störmthaler Kanal haben sich verändert, wodurch eine Gefahrenlage besteht.
Seit 19. Mai 2025 laufen deshalb am Störmthaler Kanal Bauarbeiten, die eine Sperrung der Wege erforderlich machen. Für etwa vier Wochen können die Wege westlich des Störmthaler Kanals leider nicht genutzt werden. Als Umleitung kann für diesen Zeitraum auf die im Umfeld bestehenden Wegeverbindungen ausgewichen werden, wie in der Karte ersichtlich ist. Die Umleitungen in Richtung Güldengossa und zum Bergbau-Technik-Park sind ausgeschildert.
Überblick zu den ab 19. Mai 2025 gesperrten (rot) und weiterhin offenen (grün) Wegen.
Für die weiteren Baumaßnahmen, voraussichtlich im Sommer 2025, wird erneut eine Sperrung der Wege entlang des Störmthaler Kanals notwendig werden. Dann deidseoitig des Störmthaler Kanals und für einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten.
Die geplanten Maßnahmen im Detail
Die ersten Baumaßnahmen, die 2025 umgesetzt werden, umfassen die Verlegung der Heberleitung in den Störmthaler See sowie eine Wege- und Geländeerhöhung im Bereich des unteren Vorhafens, also zwischen unterem Querbauwerk und der Schleuse.
Die Heberleitung ist eine Rohrleitung, die das überschüssige Wasser aus dem höher gelegenen Störmthaler in den Markkleeberger See ableitet. Diese Funktion hatte ursprünglich der Störmthaler Kanal in Kombination mit der Schleuse als Absperrbauwerk erfüllt. Mit dem Umbau der Heberleitung wird der wasserwirtschaftliche Betrieb nun optimiert. Die Wasserentnahme erfolgt künftig nicht mehr aus dem oberen Vorhafen, sondern direkt aus dem Störmthaler See. Damit wird der obere Vorhafen (Bereich zwischen Schleuse und oberem Querbauwerk) aus dem System der Wasserüberleitung entkoppelt und der Störmthaler Kanal im Regelbetrieb nicht mehr zur Wasserüberleitung benötigt.
Die Wege- und Geländeerhöhung betrifft nur den östlichen Bereich zwischen unterem Querbauwerk und der Schleuse. Die Arbeiten laufen seit März 2025 und werden bis Juni andauern, ohne dass damit Einschränkungen für die Nutzung der Wege verbunden sind. Die für Besucher der Seen nutzbaren Wege beidseits des unteren Vorhafens wurden bereits im Zuge der Gefahrenabwehrmaßnahme 2021 umverlegt. Seit Anfang 2025 wird das Gelände erhöht, damit anschließend der Wasserstand im unteren Vorhafen angehoben werden kann. Der erhöhte Wasserstand bewirkt, dass die Wasserspiegeldifferenz an der Schleuse verringert wird.
Nach Bewertung der beauftragten Gutachter und der LMBV wurde die aktuelle Risiko-Gefahrenlage so eingeschätzt, dass weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit notwendig sind. Diese Beurteilung wurde dem Sächsischen Oberbergamt übergeben und vorgestellt. Im Ergebnis setzt die LMBV auf Anordnung des Sächsischen Oberbergamtes weitere, kurz- und langfristige Sicherungsmaßnahmen um. So werden 2025 im Kanalbereich der Autobahnbrücke und am oberen Querbauwerk Stützkörper und Auflastfilter aufgebaut, u. a. mit sogenannten LEGO-Betonsystemsteinen. In Verbindung damit erfolgen Entspannungsbohrungen am Oberen Querbauwerk und die Herstellung von Dränagegräben in den Böschungen am Unteren Vorhafen. Damit soll der Porenwasserüberdruck in den angrenzenden Böschungen und unter der Kanalsohle abgemildert werden.
Hintergrund
Das Kompaktbauwerk und die Kanalböschungen entlang des Störmthaler Kanals werden laufend überwacht und bewertet. Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen fließen in die lokale und globale Bewertung der Risiko- und Gefahrenlage ein. Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen und Veränderungen an den Sicherungsbauwerken ergreift die LMBV weitere Maßnahmen. Dies umfasst kurzfristige Sicherungsmaßnahmen am Störmthaler Kanal sowie langfristige Sicherungsmaßnahmen in Bezug zur Autobahnbrücke der A 38. Zudem wird eine redundante Absperrung am oberen und unteren Querbauwerk (vsl. als Bohrpfahlwand) hergestellt. Die LMBV folgt damit einer Anordnung des Sächsischen Oberbergamtes.
Weitere Informationen sind auf der Unterseite zum Störmthaler Kanal zusammengefasst.
Ab 19.5.2025 werden die Wege westlich des Kanals (links im Bild) für Bauarbeiten gesperrt. Eine Umleitung zum Bergbau-Technik-Park und nach Güldengossa ist ausgeschildert.
Die Heberleitung (blaue Rohrleitung unten im Bild) wird bis in den Störmthaler See verlängert. Foto: Christian Kortüm
Die Arbeiten zur Geländeerhöhung und dem Anlegen von Drainagegräben verlaufen am Ostufer des Störmthaler Kanals.
Ende 2024 wurden zusätzliche Wasserbausteine aufgebracht, um die Böschung zu stabilisieren. (Foto: Christian Kortüm, Dez. 2024)
Blick auf den Störmthaler Kanal vom Markkleeberger See aus.
Fotos: Christian Horn, April 2025
EHS-Themenwerkstatt: Der Schutz des Grundwassers genießt höchste Priorität
Senftenberg. Wer in Brandenburg eine Deponie errichten möchte, muss dafür Sorge tragen, dass das Grundwasser nicht beeinträchtigt wird. Das gilt natürlich auch für die geplante EHS-Monodeponie bei Kostebrau. „Der Grundwasserschutz genießt in der Deponieverordnung höchste Priorität“, betonte Dr. Ulrich Stock bei der LMBV-Themenwerkstatt zu EHS in Senftenberg. Stock, promovierter Geotechniker und Leitender Regierungsdirektor a.D., verantwortete viele Jahre als Abteilungsleiter den Bereich Technischen Umweltschutz beim Landesamt für Umwelt Brandenburg.
Mit „Schutz des Grundwassers – zentrale Anforderungen der Deponieverordnung“ war die nunmehr 5. Themenwerkstatt überschrieben, an der rund 20 interessierte Gäste teilnahmen. Unter ihnen waren erneut Bürger aus Ortschaften rund um die geplante Deponie ebenso wie Vertreter von Behörden und aus der Wirtschaft.
Deponien müssen, bevor sie errichtet werden, einen strengen Genehmigungsprozess durchlaufen. Was dabei berücksichtigt, geprüft oder auch nachgewiesen werden muss, regelt die Deponieverordnung, setzte Dr. Stock den Rahmen für seinen ebenso kompetenten wie kurzweiligen Fachvortrag. Zentraler Bestandteil sei beispielsweise das „Multibarrierekonzept“. Je nach Gefährlichkeit der Abfälle müssten mehrere Schutzschichten die Deponie nach unten wie nach oben abdecken, um eine potenzielle Beeinträchtigung des Grundwassers zu verhindern. Jede dieser Barrieren müsse unabhängig voneinander wirken, betonte der Deponieexperte. Als Materialien für solche Barrieren kämen unter anderem Kunststoffdichtungsbahnen, Bentonitmatten oder auch Ton in unterschiedlichen Stärken in Betracht. Damit sich die Teilnehmer ein Bild davon machen konnten, reichte er mehrere dieser möglichen Dichtungsmaterialien durch die Reihen.
Neben den Barrieren gebe es klare Kriterien für die Standortwahl. Dabei gehe es ebenso um den Abstand zum Grundwasser wie um die geotechnische Stabilität des Bodens. Streng begutachtet werde zudem das Material, das in der Deponie eingebaut werden soll. Nicht zuletzt gebe es ein klar definiertes Messregime, das den Deponiebetrieb überwacht.
In der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um die Wahl des Deponiestandortes, den grundsätzlichen bergrechtlichen Status des für die Deponie vorgesehenen Areals auf dem Betriebsgelände der LMBV sowie um den aktuellen Stand des Projekts. Sven Radigk, Leiter der Arbeitsgruppe „Gewässergüte Fließgewässer Lausitz“ bei der LMBV, erläuterte, dass all die Kriterien der Deponieverordnung gründlich abgearbeitet werden und die Planungen voranschreiten. Die Vorplanungen könnten demnächst abgeschlossen werden. Über die Ergebnisse werde wie angekündigt informiert.
Um nicht immer nur über den geplanten Deponiestandort nahe Kostebrau zu reden, verabredete man sich, diesen mal gemeinsam in Augenschein zu nehmen. Die LMBV sicherte zu, eine solche Exkursion zu organisieren.
Der Wirtschaftsweg um den Großräschener See ist wieder nutzbar
Senftenberg/Goßräschen. Der Wegebau auf der Westseite des ehemaligen Tagebaus Meuro und heutigen Großräschener Sees ist nun planmäßig beendet. Insbesondere die vielfältigen Nutzer des Wirtschaftsweges - darunter auch Radtouristen - können ab sofort diesen Rundweg um den Großräschener See wieder ohne Umleitung nutzen.
Die Aufwertung des Wegeabschnitts und der Zufahrten wurde von der Firma Richard Schulz Tiefbau GmbH im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH durchgeführt. Auf dem betreffenden Abschnitt wurden die vorhandene Betonplattenstraße zurückgebaut, Teile der Asphaltstraße abgefräst und ein neuer Asphaltweg errichtet. Der neue ca. 750 Meter lange Wegeabschnitt präsentiert sich mit einer Breite von drei Metern zuzüglich Bankette.
Im Rahmen des Bauvorhabens wurden eine Feuerwehrzufahrt zur Löschwasserentnahme zum Restloch Meuro/Großräschener See errichtet sowie eine Betonfläche von 7.600 Quadratmetern beseitigt. Abseits der Strecke sind bis Ende Mai 2025 noch einige Restarbeiten zu erledigen.
Arbeiten am Radrundweg um den Großräschener See sind abgeschlossenWirtschaftsweg und entsiegelte Fläche mit Blick zum Großräschener See
Friedersdorfer Strand am Silbersee zu Ostern nutzbar
Senftenberg/Lohsa. Am sächsischen Silbersee wurde bis zuletzt gearbeitet, um den Friedersdorfer Strand ab 18. April 2025 für die Badesaison temporär freizugeben. Vertreter des Sächsischen Oberbergamtes (OBA Sachsen) und der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) übergaben den Strand bei einem Vor-Ort-Termin zur saisonalen Nutzung an die Gemeinde Lohsa und den Campingplatzbetreiber. Seit November 2023 hatten die beauftragten Unternehmen Metzner GmbH und HAGN Umwelttechnik GmbH im Auftrag der LMBV und in Abstimmung mit dem OBA Sachsen intensiv an der geotechnischen Sicherung des Silbersees, insbesondere am Friedersdorfer Strand, gearbeitet.
Mittels seeseitiger Rüttelstopfverdichtung und einer leichten Rüttelverdichtung im Uferbereich wurden rund eine Mio. Kubikmeter Bodenvolumen verdichtet und damit der Friedersdorfer Strand für eine gefahrlose Nutzung vorbereitet. Im März 2025 erfolgten planmäßig die letzten Profilierungsarbeiten am Ufer. Innerhalb des ausgewiesenen Badebereichs kann jetzt offiziell gebadet werden. Zwei neue Informationstafeln informieren nun über die Sanierungsleistungen am See und das Speicherbecken Lohsa I.
Die Nutzung des Badebereichs wird vorerst zeitlich beschränkt. Bis Oktober 2025 wird der Strandbereich nutzbar sein. Denn komplett abgeschlossen sind die Bauarbeiten noch nicht. Es werden die rückgebauten Flächen, Sport- und Freizeitbereiche auf dem Campingplatz wiederhergestellt. Am östlichen Ufer, außerhalb des Strandbereiches, folgen noch Ersatzpflanzungen mit verschiedenen Gehölzen zur ökologischen Kompensation der in Anspruch genommenen Flächen. (SK)
v.l.: Karsten Handro - LMBV-Abteilungsleiter Projektmanagement, Robert Kaschkat - Sächsisches Oberbergamt, Falk Nowotnick - Betreiber des Campingplatzes und Thomas Leberecht - Bürgermeister der Gemeinde Lohsa bei der saisonalen Freigabe des Badebereichs am Silbersee. (Foto: Gernot Menzel)
Hintergrund: Der Silbersee ist ein Speichergewässer der sächsischen Landestalsperrenverwaltung (LTV). Er entstand aus dem ehemaligen Tagebau Werminghoff II, der 1935 bis 1960 betrieben wurde. In den Jahren 1967 bis 1971 wurden die beiden entstandenen Restlöcher Friedersdorf und Mortka für deren heutige Funktion als Speicherbecken Lohsa I vorbereitet und geflutet. Mit dem Wiederansteigen des Grundwassers in der Region stieg die Gefahr von spontanen Böschungseinbrüchen in den Kippenbereichen. Ein Großteil der Flächen und Ufer mussten vorsorglich gesperrt werden. Mit den Sanierungsarbeiten wird die geotechnische Sicherheit für den Silbersee hergestellt, um eine Nachnutzung als Speicherbecken und in ausgewiesenen Teilbereichen eine touristische Nutzung zu ermöglichen.
Der Strand am Silbersee ist fertiggestellt und kann für die Badesaison 2025 genutzt werden. (Foto: Gernot Menzel)Bis zuletzt wurde am Friedersdorfer Strand gearbeitet. (Foto: Gernot Menzel)Seeseitige Rüttelstopfverdichtungsarbeiten im Oktober 2024 (Foto: Christian Horn)