Fünf Seen — ein Verbund: Am 31. Juli 2026 ist “Stichtag” im Lausitzer Seenland

Senftenberg. Das Lausitzer Seenland verwandelt sich vom ehemaligen Bergbaurevier in ein Urlaubsparadies. Mit der Entstehung einer einzigartigen Wasserwelt wächst hier Europas größte künstliche Seenlandschaft heran. Einen bedeutenden Meilenstein erreicht die Region am 31. Juli 2026: Dann werden erstmals fünf schiffbare Seen durch Kanäle miteinander verbunden sein. Der vernetzte Seenverbund wird den Senftenberger, Geierswalder, Partwitzer, Sedlitzer und Großräschener See umfassen. Zusammen ergibt sich eine Wasserfläche von etwa 5.300 Hektar zum Bootfahren.

„Wir als Bergbausanierer haben in den vergangenen Jahren alle zuständigen Akteure und Behörden der Region an einen Tisch geholt, um unser Ziel zu erreichen: Die Verbindung aller fünf Seen nächstes Jahr. Wir blicken mit Enthusiasmus und Vorfreude auf den 31. Juli nächsten Jahres“, so Bernd Sablotny, Geschäftsführer der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH.

Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V. freut sich: „Mitten im Sommer 2026 heißt es Leinen los für ausgedehnte Bootstouren über fünf Seen. Die Freigabe markiert einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung des Wassertourismus im Lausitzer Seenland. Die vernetzten Seen im Herzen der Region bieten neue Perspektiven für die Erholung und Freizeitgestaltung und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region. Von dieser Entwicklung werden Urlauber, Einwohner und die Tourismuswirtschaft profitieren.“

Schon heute können Freizeitkapitäne über den Koschener Kanal vom Senftenberger See zum Geierswalder See und über den Barbara-Kanal weiter zum Partwitzer See fahren. Neu hinzukommen ab nächstem Jahr drei schiffbare Kanäle: Der Sornoer Kanal verbindet den Geierswalder See mit dem Sedlitzer See, der Rosendorfer Kanal den Partwitzer See mit dem Sedlitzer See und der Ilse-Kanal den Sedlitzer See mit dem Großräschener See.

Künftig sollen auch Fahrgastschiffe auf dem freigegebenen Seenverbund kreuzen und Besucher auf dem Wasserweg durch die Region führen. Aktuell liegt mit der „Wilden Ilse“ im Hafen Großräschen ein geeignetes Fahrgastschiff bereit. Die Zweckverbände Lausitzer Seenland Brandenburg und Sachsen planen, ein bis zwei weitere Ausflugsschiffe anzuschaffen und diese durch einen externen Betreiber bewirtschaften zu lassen.

Ziel ist es, ein attraktives Angebot für Einheimische und Gäste zu schaffen und die Nutzung der Seenlandschaft zu stärken. Interessierte Unternehmen oder Organisationen sind eingeladen, ihre Interessenbekundung bis zum 7. November 2025 an den Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg per E-Mail an verbandsleitung@zv-lsb.de zu richten.

Fotos: LMBV/Christian Horn und Steffen Rasche (Luftbild)


Erfolgreicher Brunnenumbau in Zwickau/Schedewitz für die optimierte, dauerhafte Sicherung von Kontaminationen

Zwickau/Schedewitz. Gut vier Jahre ist es her, dass ein Bohrgerät auf dem Areal der ehemaligen Kokerei Schedewitz, dem heutigen Glück-Auf-Center in Zwickau, für Aufsehen sorgte. Seitdem erfolgte eine regelmäßige Untersuchung in den damit neu errichteten, zusätzlichen Grundwassermessstellen. Ergebnisse der Messungen und gutachterliche Bewertung zeigen nun einen sogenannten Sekundärschaden im Abstrombereich der Kokerei und einen Handlungsbedarf am Rand des gesicherten Hauptschadensbereichs an.

Um mögliche Verfrachtungen von Schadstoffen im Grundwasser aus dem gesicherten Kokereiareal heraus zu vermeiden, wurde Ende September / Anfang Oktober 2025 ein Schluckbrunnen am Rande der Leitwand zu einem Förderbrunnen umgebaut.

Ein Schluckbrunnen dient der Infiltration der gereinigten Wässer aus der Reinigungsanlage. Es werden also die gereinigten Wässer in den Boden bzw. ins Grundwasserareal eingeleitet. Ein Förderbrunnen hingegen pumpt die kontaminierten Wässer in die Anlage.

Der im Kreisverkehr an der Bergmannsstraße befindliche Schluckbrunnen musste zunächst mittels grabenloser Verlegung mit neuen elektrischen Zuleitungen ausgestattet werden. Dies erfolgte unter vollständiger Erhaltung des Verkehrsflusses zum Einkaufszentrum. Anschließend wurde dann die Pumpgarnitur aus dem bisherigen Förderbrunnen 4 gezogen, gereinigt sowie gewartet und anschließend in den ehemaligen Schluckbrunnen eingehangen. Für diesen Schritt war das reibungslose Zusammenspiel von verschiedenen Gewerken und einem Kran unter vollständiger Sperrung des Kreisverkehrs unabdingbar, um die Arbeiten sicher durchführen und die Straße schnell wieder freigeben zu können.

Es folgen verschiedene Pumptests zur Einstellung des optimalen Pumpregimes. Damit ist ein weiterer Schritt für die optimierte, dauerhafte Sicherung der Kontamination im Bereich des ehemaligen August-Bebel-Werks erfolgt.

Drohnenbild vom Brunnenumbau

Fotos: Christian Kortüm für LMBV


Sanierung B97/S130: LMBV eröffnet Bürgerbüro in der Gemeinde Spreetal

Senftenberg/Spreetal. Im Beisein des Bauamtsleiters von Spreetal, Jens Wündrich und des Ortsvorstehers von Burghammer, Uwe Lüders, hat die LMBV ein Bürgerbüro in der Gemeinde eröffnet. Mit dem Büro schafft die LMBV die Möglichkeit, sich auf kurzem Wege über die geplante Sanierung der B97 und der Zufahrtstraße S130 zu informieren und Gespräche zu betroffenen Grundstücken zu führen. Das angemietete Bürgerbüro befindet sich im Mehrzweckgebäude Burghammer, in dem auch die Freiwillige Feuerwehr beheimatet ist. Termine im Bürgerbüro werden nach Anmeldung vergeben.

„Die dringend erforderliche Sicherung der B97/S130 ist für uns ein ebenso wichtiges wie umfangreiches Projekt. Mit Abschluss der Vorplanung werden die Konturen der Sanierungsmaßnahme deutlicher. Insbesondere die Flächeneigentümer wollen wir frühzeitig darüber informieren, in welcher Weise Flächen betroffen sein werden“; erläutert Steffen Kowalick, zuständiger Projektmanager bei der LMBV. Zugleich erhielten die Spreetalerinnen und Spreetaler die Möglichkeit, sich über die anstehenden Maßnahmen zu informieren. „Ich freue mich, dass wir mit Unterstützung des Dorfclubs Burghammer ein Büro in unmittelbarer Nähe der Komplexmaßnahme einrichten konnten“, fügt er hinzu.

Erste sichtbare Aktivitäten im Zusammenhang mit der Sanierungsmaßnahme wird es im vierten Quartal 2025 geben. Dabei handelt es sich um Holzungs- und Rodungsarbeiten zur Vorbereitung eines Testfeldes nördlich der S130 zwischen der B97 und Burgneudorf. Das Testfeld soll Erkenntnisse darüber liefern, wie das technische Vorgehen gewählt werden muss, damit die eigentliche Sicherung ebenso gründlich wie zügig durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse des Testfeldes fließen in den Genehmigungsantrag für die komplexe Sanierungsmaßnahme ein. Mit einem Beginn der Maßnahme rechnet die LMBV weiterhin nicht vor Anfang der 2030er Jahre. Mit dem Testfeld sind keine Straßensperrungen verbunden.

Auf einer Länge von ca. 3 Kilometern verläuft die B97 zwischen Spremberg und Hoyerswerda auf instabilen Kippenböden des einstigen Tagebaus Brigitta. Dieser Streckenabschnitt ist geotechnisch gefährdet. Zur dauerhaften Sicherung ist eine grundlegende Sanierung zwingend erforderlich.

Eigentümer betroffener Grundstücke werden direkt von der LMBV angeschrieben und zu Gesprächen eingeladen. Die wichtigsten und aktuellen Informationen zum Stand der Planung finden sich zudem auf der Projektwebsite www.b97-sanierung.de.

 

Fotos: LMBV/Gernot Menzel/Steffen Rasche


Großes Interesse am Tag der offenen Baustelle in Altdöbern

Senftenberg/Altdöbern. Am 20. September 2025 öffnete die Baustelle am Restloch Greifenhain in Altdöbern ihre Zäune für die Öffentlichkeit. Über 200 interessierte Bürger, darunter zahlreiche Anwohner der umliegenden Ortschaften, nutzten die Gelegenheit, einen exklusiven Blick in den sonst gesperrten Bereich zu werfen und sich vor Ort über die Fortschritte der Sanierung zu informieren.

Ein besonderes Highlight des Tages war die Möglichkeit, Fahrten in den Sperrbereich zu unternehmen, die alle ausgebucht waren. Unter fachkundiger Führung konnten die Besucher erleben, wie die Arbeiten zur geotechnischen Grundsicherung am künftigen See voranschreiten.

An drei Stationen informierte die LMBV gemeinsam mit ihren Sanierungspartnern der Metzner GmbH und ECOSOIL Ost GmbH die Bürger über die aktuell durchgeführten Bautätigkeiten und Sanierungsmaßnahmen.

Im Fokus standen dabei die Arbeiten der Rütteldruckverdichtung im Bereich Altdöbern, die dazu dienen die gekippten Böschungen zu stabilisieren. Zudem wurde die Massengewinnung mittels Schürfkübel erklärt. Der Boden der ufernahen Bereiche wird gewonnen, um im Hinterland Tieflagen zu verfüllen und diese geotechnisch zu sichern. Die Maßnahmen sollen Mitte 2026 abgeschlossen sein. Weiterführend folgen dann noch u.a. die Oberflächenverdichtung und Endprofilierung der Böschungen und die Beräumung der Vorländer und Bäume im Wasser bis in die 30er Jahre.

Die wasserbauliche Ufersicherung des Restpfeilers Pritzen wird in 2026 beginnen. Die Sanierung des Kliffs mittels Steinschüttungen erfolgt auf einer Strecke von etwa anderthalb Kilometern um die Halbinsel.

„Dem Bergbausanierer war es mit dem Baustellentag ein Anliegen, den Bürgern einen tieferen Einblick in die Dimensionen des Großprojektes am Restloch Greifenhain zu gewähren und die komplexen Sanierungsabläufe verständlich zu erklären“, so der verantwortliche LMBV-Projektmanager Tobias Kienz. Neben den Baustellenführungen standen Infostände der beteiligten Firmen für alle interessierten Gäste bereit.

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Historie:

Die bergbauliche Geschichte begann nördlich des Dörfchens Greifenhain, zwischen Cottbus und Senftenberg gelegen, mit dem Aufschluss des gleichnamigen Tagebaus im Jahr 1936. Der Nachbartagebau Gräbendorf folgte 1981. In beiden Gruben zusammen wurden hier insgesamt rund 335 Millionen Tonnen Rohbraunkohle aus der Erde geholt.

Als 1994 der Tagebau Greifenhain stillgelegt wurde, übernahm die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) die verantwortungsvolle Aufgabe, die stillgelegten Gruben zu sanieren und zu rekultivieren.

Der Tagebau Greifenhain diente seit 1936 den „Anhaltinischen Kohlenwerken“ als Ersatz für die Brückentagebaue der Lausitz und war nach 1949 der modernste Tagebau der DDR. Das geplante Abbbaufeld Greifenhain war insgesamt ca. 50 Quadratkilometer groß, wovon aber nur 22 Quadratkilometer ausgekohlt wurden.

Eckdaten zum Restloch Greifenhain:

  • Fremdflutung: 1998 bis 2007
  • Seefläche derzeit: ca. 860 ha
  • Seefläche Flutungsende: 960 ha
  • Seetiefe: 60,7 m (nach Flutungsende)
  • Oberer Endwasserstand: 82,4 m NHN
  • Derzeitiger Flutungsstand: 79,23 m NHN
  • Eigenaufgang derzeit: 60 bis 70 cm im Jahr

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Fotos: LMBV/Gernot Menzel


Neue Überwachungs- und Servicestation am Zwenkauer Hafen übergeben

Zwenkau. Am Kap Zwenkau erfolgte am 24. September 2025 eine Schlüsselübergabe: Die kürzlich fertig gestellte Überwachungs- und Servicestation wurde von der LMBV an die Stadt Zwenkau und den künftigen Betreiber, die Zwenkauer See- und Hafenbetreibergesellschaft (SHZ), übergeben. Dabei nahm der Bürgermeister der Stadt Zwenkau Holger Schulz symbolisch den Schlüssel für die neue Station von Dr. Robert Böhnke, dem LMBV-Verantwortlichen für § 4-Maßnahmen, entgegen. Die Überwachungs- und Servicestation mit Kiosk, Toiletten, Außenduschen und Lagerräumen soll zur Saison 2026 vollständig in Betrieb gehen.

Der Neubau wurde zwischen 2023 und 2025 errichtet. Die Finanzierung erfolgte über § 4-Mittel des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlensanierung und damit über den Freistaat Sachsen. Die Stadt Zwenkau als Vorhabenträger beteiligte sich mit einem Eigenanteil von 15 % an den Gesamtkosten in Höhe von rund 1,4 Mio. Euro. Die LMVB übernahm als Projektträgerin die Verwaltung der Mittel sowie die Projektkoordination. Die Planung und Ausführung des Bauwerkes erfolgte in Eigenregie (Teilprojektträgerschaft) durch die Stadt Zwenkau. „Es geht also darum, die Nachnutzung der bergbaulich beanspruchten Flächen zu unterstützen. Unser Ziel ist es, eine attraktive Gestaltung der Folgelandschaft im Umfeld der Bergbaufolgeseen zu entwickeln“, erklärt Dr. Robert Böhnke, Projektkoordinator für die §4‑Maßnahmen bei der LMBV. „Mit dem Strandhaus haben wir einen weiteren Baustein geschaffen, der die Entwicklung am Zwenkauer See unterstützt und dazu beiträgt, dass das
Kap Zwenkau weiter mit Leben gefüllt wird.“

Zwenkauer Hafen mit neuer Service- und Überwachungsstation
Das Kap Zwenkau mit der neuen Service- und Überwachungsstation am Südufer des Zwenkauer Sees (Foto: LMBV/Horst Fechner).

Zur Saison 2026 soll die Überwachungs- und Servicestation vollständig in Betrieb gehen.

„Manche Bauprojekte entwickeln sich zu wahren Geduldsproben – unser Strandhaus am Zwenkauer See ist ein solches Projekt mit einer langen und kurvenreichen Reise“, resümiert Holger Schulz, Bürgermeister der Stadt Zwenkau. Mehrere Unterbrechungen aufgrund von Nachbesserungen und Ergänzungen der Planung, Personalwechsel im Kreise der am Bau Beteiligten sowie Lieferschwierigkeiten hatten den Bau immer wieder lahmgelegt. „Nach der zweijährigen Bauphase voller unerwarteter Hindernisse freuen wir uns nun umso mehr, dass das Gebäude fertiggestellt ist.“ 

Betrieben wird das neue Strandhaus von der See- und Hafenbetreibergesellschaft Zwenkau mbH (SHZ), die auch das Tourist-Kontor sowie den Hafen am Kap Zwenkau bewirtschaftet. Für den Kiosk konnten mit der Zeidler und Freund UG erfahrene Gastronomen gewonnen werden. Eröffnen wird der Kiosk zur neuen Saison 2026, dann wird das Strandhaus komplett in Betrieb gehen. 

 

Fotos: LMBV/Christian Kortüm


Flutungszentrale Lausitz besteht ein Vierteljahrhundert: Veränderte Aufgaben und Umbenennung in WBLR

Senftenberg/Lichterfeld. In einer Feierstunde am 22. September 2025 wurde das fünfundzwanzigjährige Bestehen der Flutungszentrale Lausitz bei der LMBV (FZL) auf dem Bergheider See im Aquaforum gewürdigt. Die Geschäftsführung der LMBV hatte dazu Wegbegleiter und Partner eingeladen.

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, betonte aus diesem Anlass, dass „die Flutungszentrale ein wichtiger und unverzichtbarer Steuerer der Flutungsprozesse von mehr als zwanzig Lausitzer Bergbaufolgeseen der LMBV in den zurückliegenden Jahren war“ und bedankte sich bei den FZL-Mitarbeitenden und allen Beteiligten, die die Flutungszentrale mit ihrer täglichen Arbeit unterstützen.

Die Gründung der Flutungszentrale Lausitz (FZL) im September 2000 markierte einen Meilenstein in der wasserwirtschaftlichen Sanierung der Lausitzer Bergbauregion. Durch die enge Zusammenarbeit von LMBV und Ländern entstand eine Institution, die in ihrer Art einzigartig ist. Ihre vorrangige Aufgabe war es, die Flutung der entstehenden Bergbaufolgeseen fachlich fundiert, zentral und länderübergreifend zu steuern und zu koordinieren.

Nach 25 Jahren gemeinsamer Anstrengungen haben inzwischen die meisten LMBV-Seen ihren unteren Endwasserstand erreicht. Daher liegt die Kernaufgabe der Flutungszentrale zunehmend in der Bewirtschaftung der Bergbaufolgeseen und der Flussgebiete im Lausitzer Revier. Um diesem Umstand künftig Rechnung zu tragen, wird die Flutungszentrale nun in „Wasserbewirtschaftungszentrale Lausitzer Revier (WBLR)” umbenannt.

Im Rahmen einer Feierstunde am 22. September 2025 hat die Geschäftsführung zusammen mit den Mitarbeitenden der Flutungszentrale auf einem solarbetriebenen Konferenzboot am Bergheider See bei Lichterfeld die Umbenennung vorgenommen. Zusammen mit langjährigen Partnern und Mitstreitern wurde dort der Blick auf das Wirken dieser kleinen Organisationseinheit und ihre besondere Stellung innerhalb der LMBV geworfen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Organisationseinheiten ist die Flutungszentrale nicht nur für eine effektive Sanierung, sondern auch für einen funktionierenden Wasserhaushalt in den von uns beeinflussten Flussgebieten verantwortlich. Beides erfordert komplexe Berechnungen, zeitlich exakt abgestimmte Steuerungen sowie fundierte Anlagenkenntnis und praktische Betriebserfahrung. Durch die enge interne Abstimmung und intensive Vernetzung mit den Behörden und regionalen Bewirtschaftern ermöglicht die Flutungszentrale praxisgerechte und vorausschauende Bewirtschaftungsentscheidungen.

Für die Mitarbeitenden der Flutungszentrale kommt zu ihren ohnehin anspruchsvollen Aufgaben derzeit eine weitere hinzu. Die gestiegenen Anforderungen durch den sich immer stärker zeigenden Klimawandel in Verbindung mit dem bevorstehenden Kohleausstieg sowie die enge Vernetzung mit den staatlichen Bewirtschaftern der Bundesländer, dem Landesamt für Umwelt (LfU) und der Landestalsperrenverwaltung (LTV), machen eine komplette softwaretechnische Neuaufstellung der Wasserbewirtschaftung innerhalb der LMBV erforderlich. Da es dafür keine Standardsoftware gibt, sind umfangreiche Anpassungen und Neuentwicklungen erforderlich.

Hintergrund:

Die Komplexität des Flutungsgeschehens in der Lausitz erforderte besondere Aufmerksamkeit. Die vielfältigen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Niederschlagsmengen, dem für die Flutung nutzbaren Dargebot in den Lausitzer Flusseinzugsgebieten von Spree, Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster, den vielen Wassernutzern, den ökologischen Erfordernissen sowie den Sanierungs- und Baumaßnahmen an den zukünftigen Seen machten eine spezifische Form der Organisation der Steuerung und Kontrolle des Flutungsgeschehens notwendig.

Deshalb wurde am 14. September 2000 die Flutungszentrale Lausitz bei der LMBV als länderübergreifende Schnittstelleneinheit gegründet. Das Betrachtungsgebiet erstreckt sich dabei vom Süden, den Quellgebieten der Spree und Schwarzen Elster sowie in der Neiße vom Berzdorfer See, bis zum Norden nach Fürstenwalde/Spree vor Berlin.

Die bisherige FZL der LMBV in Senftenberg hat derzeit fünf Mitarbeiter und wird von Maik Ulrich geleitet. Im Leitstand an der Knappenstraße 1 laufen täglich über eine Million Messwerte von ca. 4.400 Messstellen der wasserwirtschaftlichen Anlagen auf. Es werden von hier 18 Ein- und zwölf Auslaufbauwerke, 47 Pumpstationen, 65 Wehranlagen und 13 Überleitungkanäle gesteuert und überwacht.

Bereits 17 größere Bergbaufolgeseen der LMBV in der Lausitz haben 2025 ihren unteren Zielwasserstand erreicht. Für 7 weitere größere Lausitzer Gewässer steht dies in den kommenden Jahren an. Der bergbaulich entstandene LMBV-Absenkungstrichter von etwa 7,0 Mrd. Kubikmeter in der Lausitz ist bereits zu ca. 90 Prozent wieder aufgefüllt, dies entspricht etwa 6,4 Mrd. Kubikmeter. Beim Wiederauffüllen gingen rund 2,4 Mrd. Kubikmeter in die Restlöcher und etwa 4,0 Mrd. Kubikmeter in das Grundwasser.  (UST)

Fotos: LMBV/Gernot Menzel


Filterbrunnenverwahrung am Zwenkauer See gestartet

Leipzig/Zwenkau. An der Westböschung des Zwenkauer Sees ist seit Anfang September 2025 Verwahrtechnik im Einsatz, denn es sollen zahlreiche sichtbare Filterbrunnen gesichert werden, um die Geländeoberfläche wieder nutzbar zu machen. Baubeginn für die Maßnahme war der 20. August 2025, die Fertigstellung ist für Ende Dezember 2025 geplant. Alle Filterbrunnen befinden sich an Land, sie entwässerten den ehemaligen Tagebau Zwenkau, der bis 1999 lief. Die Brunnenstandorte (siehe Karte) liegen außerhalb öffentlicher Verkehrsflächen entlang des so genannten Wirtschaftsweges 26, der ehemaligen Randriegelstraße, die einst als Umleitungsstrecke für den Bau der parallel verlaufenden Bundesstraße B 186 diente. Die Verwahrung beginnt auf Höhe der Ortslage Zitzschen und endet auf Höhe der Brücke der B 186 über die Weiße Elster.

Im Vorfeld zur Baufeldfreimachung und als Vergrämungsmaßnahme waren im Herbst 2024 Freischnitt- und Holzungsarbeiten an den Filterbrunnen sowie an den Zufahrten durchgeführt worden. Das anfallende Schnittgut und der Schlagabraum wurden als Versteckmöglichkeit (Habitataufwertung) für Zauneidechsen zwischen den Filterbrunnen abgelegt. Im Zuge der Maßnahme werden an 18 Brunnenstandorten nicht mehr benötigte Leitplanken am Wirtschaftsweg 26 zur Schaffung der Baufreiheit abgebaut und entsorgt. Insgesamt werden 55 offene Filterbrunnen mit einem hydraulischen Füllbinder im sogenannten Kontraktorverfahren, das heißt von unten nach oben, versetzt. Angeliefert wird das Versatzmaterial fertig angemischt mittels Fahrmischern. Die Versatzsuspension wird bis 2 m unter Geländeoberkante in die Brunnenröhren eingebaut und härtet aus. Danach erfolgt eine Freilegung der Brunnenröhren bis 2 m unter Geländeoberkante durch einen Bagger. Die Brunnenröhren werden bis in diese Tiefe von 2 m zurückgebaut und entsorgt. Über den Brunnenröhren wird eine Sperrschicht aus bindigem Material eingebaut, deren Mächtigkeit bzw. Dicke beträgt 0,5 m. Anschließend wird die Baugrube wieder verfüllt.

Bereits im März 2025 waren Reptilienschutzmaßnahmen erfolgt: Es wurden Reptilienschutzzäune als Schutzmaßnahme jeweils einzeln um die 55 Filterbrunnen herum aufgestellt, um die Wiederbesiedlung durch Zauneidechsen zu verhindern. Des Weiteren wurden an den einzelnen Standorten je zwei schräge Ausstiegshilfen mit integrierten Eimern an den Reptilienschutzzäunen angebracht. Die Zauneidechsen, die sich in der Aktivitätsphase ab März 2025 noch innerhalb des Reptilienschutzzaunes aufgehalten hatten, konnten selbstständig durch die Öffnung im Eimer und durch die hergestellte Schräge ins Freie laufen. Monatlich wurden die Reptilienschutzzäune kontrolliert und unterhalten. Zwischen April und Juli 2025 wurden als weitere Vergrämungsmaßnahme Mahdarbeiten an allen Filterbrunnenstandorten und an den Zufahrten durchgeführt. Mit Beginn der Verfüllarbeiten und der Herstellung der Baugruben werden die Reptilienschutzzäune sukzessive zurückgebaut.

Auftragnehmer ist die Firma BTOe – Bergbau und Tiefbau GmbH. Die örtliche Bauüberwachung für die Baumaßnahme wird von der Firma Dr.-Ing. Heinrich Ingenieurgesellschaft mbH durchgeführt. Die vorlaufenden Arbeiten sowie die Baumaßnahme werden von der Firma Aquila Ingenieurgesellschaft mbH ökologisch begleitet. Die Maßnahme kostet rund 280.000 Euro netto und wird über den § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung finanziert.

Die zu verwahrenden Filterbrunnen liegen am Westufer des Zwenkauer Sees.
Die zu verwahrenden Filterbrunnen liegen an der Westböschung des Zwenkauer Sees entlang der B 186.

Fotos: LMBV/Christian Kortüm


Hydraulisches Ausspiegeln von vier LMBV-Restlöchern bei Senftenberg vollzogen

Senftenberg. Nach den jüngsten Messungen der LMBV-Markscheider vom 15. September 2025 konnte konstatiert werden, dass das planmäßige hydraulische Ausspiegeln des Restloches Sedlitz sowohl mit dem Restloch Meuro als auch mit Restlöchern Skado und Koschen nun vollständig vollzogen ist. Der Wasserstand in allen vier LMBV-Bergbaufolgeseen liegt nun bei +100,36 m NHN. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt und Meilenstein hin zu einer künftigen Nutzung dieser Lausitzer Bergbaufolgeseen.

Damit sind der künftige Sedlitzer See und der Großräschener See wie auch der Partwitzer und der Geierswalder See auf einem Wasserspiegelniveau eingestaut, so die Flutungszentrale Lausitz. Noch ist die Befahrbarkeit mit Booten bis zu Regelungen in 2026  nicht erlaubt, da noch Sanierungsarbeiten i. A. der LMBV am Sedlitzer See und Ausstattungsarbeiten an den Überleitern vorgesehen sind.

Der Sedlitzer See ist über den Ilse Kanal (Überleiter 11) mit dem Großräschener See hydraulisch verbunden – nur noch eine Bojenkette riegelt den Kanal noch auf der Großräschener Seite ab.  Zum Partwitzer See sind für den Sedlitzer See über den Rosendorfer Kanal (Überleiter 10) und zum Geierswalder See mit dem Sornoer Kanal (Überleiter 8) ebenfalls hydraulische Verbindungen gegeben, die für eine Bootsnutzung jedoch noch gesperrt bleiben. Am Überleiter 8 und 10 sind derzeit jeweils die Schütztafeln kurz unter die Wasserspiegellinie gefahren worden, so die Flutungszentrale Lausitz. Die hydraulisch „unterströmten“ Verbindungen bestehen damit bis auf Weiteres auch als sichtbare Barriere.

Da auch der Senftenberger See – zuletzt bei einem Wasserstand von +98,70 m NHN gemessen – bereits über den Koschener Kanal und eine Schleuse mit dem Geierswalder See für Boote verbunden ist, lautet das Motto von Bergbausanierern und Touristikern für eine künftige Nutzung der Seen ab Herbst 2026 : „Fünf Seen - ein Verbund - ab 2026“.  (UST)

Blick über die Restlochkette
Fotos: LMBV | S. Rasche, C.Horn und Dr. Steinhuber


Kleinkoschen: LMBV informierte Bürger über geplante Sicherung der Glassandhalde

Senftenberg. Am Abend des 8. September folgten mehr als 60 Bürger aus Kleinkoschen, einem Ortsteil von Senftenberg, der Einladung der LMBV zum Festplatz, um mehr über die anstehende Sanierung der nahegelegenen Glassandhalde zu erfahren.

Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Andreas Pfeiffer und den Ortsvorsteher Dr. Matthias Leiker wandte sich LMBV-Abteilungsleiter Michael Matthes an die Anwohner. Er informierte zum Hintergrund der notwendigen geotechnischen Sicherung der Böschungen der östlich zwischen der Ortslage und dem Geierswalder See befindlichen gekippten Bereiche. Hier wurden vormals Glassande zwischengelagert.

Ab Oktober 2025 wird i. A. der LMBV die Baustelleneinrichtung für die geplante Verdichtungsmaßnahme der Böschungen  beginnen. Zunächst beginnen auf der ca. acht Hektar großen Fläche Holzungsmaßnahmen, dann wird das Trägergerät für die Rütteldruckverdichtung (RDV) zum Jahresende angeliefert.

Ab Januar 2026 sollen dann die Verdichtungsarbeiten auf einer 49 Meter breiten Trasse beginnen. Es wird ein etwa 921 Meter langer versteckter Damm bis zum Tagebauliegenden hergestellt. Dabei sind Teufen von 30 bis 46 Meter zu kompaktieren. Diese Arbeiten sind derzeit bis zum Sommer 2027 geplant. Anschließend wird die Fläche mit einer Zwischenbegrünung versehen, bevor die Wiederaufforstung ansteht. (UST)

Weitere Detailinformationen finden Sie hier: Infoblatt Sanierung Glassandhalde Kleinkoschen (PDF)

Blick über die Glassandhalde zum Ortsteil Kleinkoschen
Fotos: LMBV | Dr. Uwe Steinhuber


Gemeinde Boxberg/O.L. schreibt aktuell Flächen zur touristischen Nutzung aus

Boxberg/Oberlausitz. Die Gemeinde Boxberg/O.L. schreibt aktuell Flächen zur touristischen Nutzung im Bebauungsplangebiet Uhyst „Ufergestaltung Strand 1“ am Bärwalder See zum Verkauf aus.

Es handelt sich dabei jeweils um ein bebaubares Grundstück am Seerundweg bzw. Badestrand mit angrenzenden Waldflächen/ Gehölzen (Fläche 1) und ein bebaubares Grundstück in Höhe des Safariwildreviers bzw. Hundestrandes mit Zugang zur Schwimmsteganlage (Fläche 2).

Die Ausschreibungsunterlagen sind auf der Internetseite der Gemeindeverwaltung abrufbar.

Foto: LMBV/Steffen Rasche (2024)