LMBV präsentiert sich auf Karrieremessen in Cottbus und Dresden

Senftenberg/Cottbus/Dresden. Gemeinsam mit über 80 regionalen, nationalen und internationalen Unternehmen sowie Forschungsinstituten präsentierte sich die LMBV am 12. November 2025 am Zentralcampus Cottbus der BTU Cottbus-Senftenberg auf Brandenburgs größter Recruitingmesse für akademische Fachkräfte.

Zahlreiche Studierende und Absolventen nutzten auf der campus-X-change die Gelegenheit, sich am Stand der LMBV über Praktikumsplätze, Abschlussarbeiten oder einen Jobeinstieg nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums zu informieren.

Vor allem Studierende des Umwelt- und Ressourcenmanagements, des Bauingenieurwesens und der Wasserbewirtschaftung waren an den Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten bei der LMBV interessiert. Gezielte Nachfragen wurden insbesondere zur Nachhaltigkeit in der Bergbausanierung und zur Gewässergütebeeinflussung von Fließgewässern gestellt.

Zusätzlich zu den Ausstellern bot die Karrieremesse allen Interessierten ein umfangreiches Rahmenprogramm – bestehend aus einem Shooting für Bewerbungsfotos, einer Jobwall mit aktuellen Stellenanzeigen der Unternehmen sowie einer Matchingplattform, auf der im Vorfeld der Messe Gesprächstermine für den Tag vereinbart werden konnten.

In Dresden fand am 11. November 2025 die Messe Karrierewege an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) statt. Auch hier nutzten neben der LMBV über 90 regionale und überregionale Unternehmen sowie Institutionen die Möglichkeit, ihre Jobangebote zu präsentieren und zahlreiche Fragen der Studierenden zu beantworten. Der Bergbausanierer war zum ersten Mal auf der Recruitingmesse vertreten und vernetzte sich vor Ort vor allem mit den Studierenden des Bauingenieurwesens, der Geoinformation und der Wirtschaftswissenschaften.

Fotos: LMBV


Grundwassermodell Lausitz: Instrument für eine zukunftsgerichtete Wasserbewirtschaftung

Cottbus. Das länderübergreifende Planungsinstrument "Grundwassermodell Lausitz" (GWM Lausitz) soll einen Beitrag zur nachhaltigen Bewältigung der Folgen des Braunkohleausstiegs und zur Unterstützung des Strukturwandels in der Lausitz leisten. Bei einer Informationsveranstaltung in Cottbus wurden am 17. November 2025 vor mehr als 240 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Bergbau, Verwaltung und Verbandswesen die Ziele des Projekts erläutert.

Die Tagung brachte Beteiligte des Vorhabens aus den zuständigen Landesministerien und den Geologischen Diensten der Bundesländer Brandenburg und Sachsen sowie der Projektkoordination mit Fachleuten aus der Hydrogeologie zusammen. In Vorträgen und Diskussionsforen erörterten die Expertinnen und Experten Fragestellungen zu den zentralen Anforderungen an das künftige Grundwassermodell. Thematisiert wurden die Ausgangslage und Aufgabenstellung für die anstehende Grundwassermodellierung, einzelne Planungsschritte in der fachlichen Zusammenarbeit sowie Umfang und Qualität der zu erhebenden Daten für den Aufbau und Betrieb des Grundwassermodells im Untersuchungsgebiet.

In seiner Begrüßung hob der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Prof. Dr. Ralph Watzel, die Bedeutung des Projekts hervor: "Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der damit verbundene Strukturwandel wirken sich erheblich auf den Wasserhaushalt der Lausitz aus. Für eine zukunftsgerichtete Grundwasserbewirtschaftung in der Region sind länderübergreifende Maßnahmen erforderlich, die vom Bund im Rahmen des Projekts ›Grundwassermodell Lausitz‹ maßgeblich unterstützt werden. Als nationaler geologischer Dienst von Deutschland bringt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe die notwendige Fachkompetenz mit, um das anspruchsvolle Vorhaben zu koordinieren."

Der Leiter des zur BGR gehörenden Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB), Prof. Dr. Christoph Neukum, betonte in seinem Vortrag: "Ein solch großes Grundwassermodell mit den geplanten wasserwirtschaftlichen Zielen aufzubauen, ist eine echte Herausforderung. Die Fülle der vorliegenden geologischen Daten, kombiniert mit der Vielzahl laufender wasserwirtschaftlicher Maßnahmen, die gleichermaßen berücksichtigt werden müssen, macht die Bearbeitung zeitaufwändig. Mit dem Modell werden neue Maßstäbe sowohl in der Modellierung als auch im Grundwassermanagement gesetzt."

Die Leiterin des Referats Bergbauwassermanagement, Flussgebietsbewirtschaftung im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Dr. Christin Jahns, unterstrich in ihrem Vortrag: "150 Jahre Bergbau in der Region haben den natürlichen Wasserhaushalt der Lausitz tiefgreifend verändert. Das betrifft nicht nur das Grundwasser, sondern auch die Oberflächengewässer. Mit dem vereinbarten Kohleausstieg bis 2038 steht die Region vor einem Wendepunkt, bei dem die Wiederherstellung eines sich weitgehend selbst regulierenden Wasserhaushalts von zentraler Bedeutung ist. Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen und ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags. Im Zuge des wirtschaftlichen Transformationsprozesses muss daher eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung für Bevölkerung, Industrie und Umwelt gewährleistet werden."

Als Leiter der begleitenden Bund-Länder-Arbeitsgruppe und Leiter des Referats Hochwasserschutz, Wasserhaushalt Lausitz im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) des Landes Brandenburg hob Simon Henneberg die konstruktive und zielführende Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten hervor: "Um die zukünftigen Herausforderungen in der Lausitz zu meistern, gilt es, die gute Zusammenarbeit zwischen Brandenburg als Unterlieger und Sachsen als Oberlieger in der Lausitz und seinen Flusseinzugsgebieten fortzuführen. Das Grundwassermodell Lausitz ist ein gelungenes Beispiel, wie gemeinsam mit Sachsen und dem Bund unter hohem Zeitdruck wichtige Grundlagenarbeiten für die anstehenden komplexen Fragestellungen umgesetzt werden."

Beim Grundwassermodell Lausitz handelt es sich um ein Grundwasserströmungsmodell, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Das Modell baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf und setzt sich aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz sind fachlich eingebunden und Ergebnisse und Erkenntnisse aus ihren bereits bestehenden Regionalmodellen werden berücksichtigt. Das Untersuchungsgebiet für das Grundwassermodell Lausitz umfasst 10.265 Quadratkilometer, wovon sich knapp zwei Drittel auf brandenburgischem und gut ein Drittel auf sächsischem Gebiet befinden. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern Brandenburg und Sachsen finanziert werden. (BGR)

Weiterführende Informationen:

Symbolfotos von Gernot Menzel und Dr. Uwe Steinhuber


Freistellungsvertrag sichert die Fortführung bergbaubedingter Sicherungsmaßnahmen in Sachsen-Anhalt langfristig ab

Sonderhausen/Elbingerode. Die Refinanzierung bergbaubedingter Sicherungsmaßnahmen in Sachsen-Anhalt ist mit der Unterzeichnung eines unbefristeten Freistellungsvertrages langfristig geregelt worden. Im Beisein von Sachsen-Anhalts Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, Sven Schulze, unterzeichneten am 10. November 2025 Vertreter der Landesanstalt für Altlasten des Landes Sachsen-Anhalt (LAF) sowie der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) den Freistellungsvertrag zur Finanzierung bergbaubedingter Sicherungsmaßnahmen in Sachsen-Anhalt. Die Kosten für die Maßnahmen werden auf insgesamt 155 Mio. € im Zeitraum der Jahre 2026 bis 2050 geschätzt.

„Mit der Unterzeichnung dieses Freistellungsvertrages sichern wir nicht nur die nachhaltige Sanierung ehemaliger Bergbauflächen, sondern auch die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Die LAF übernimmt mit ihrer Expertise eine Schlüsselrolle und trägt dazu bei, dass Sachsen-Anhalt bedeutende Standortvorteile für Investitionen schafft.

Diese Generationenaufgabe erfordert langfristige Perspektiven und wird nur im gemeinsamen Engagement gelingen“, sagte Sven Schulze, Minister für Wirtschaft,
Tourismus, Landwirtschaft und Forsten. Jürgen Stadelmann, Geschäftsführer der LAF, betont besonders, dass die vertrauensvolle und stets zuverlässige Zusammenarbeit zwischen Bund und Land, hier LMBV und LAF, auf langfristiger finanzieller Basis die ordnungsgemäße und somit sichere Stilllegung der bergbaulichen Altlasten für die Zukunftssicherung der Region im Strukturwandel garantiert.

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung des Bundesunternehmens LMBV, zeigte sich erleichtert und erfreut, dass mit dieser Vereinbarung die langfristigen Sanierungsmaßnahmen in Sachsen-Anhalt weiter erfolgen können.

Hintergrund:
Der vollständige Titel der Vereinbarung lautet: „Vereinbarung über die Freistellung gemäß Art. 1 § 4 Abs. 3 Umweltrahmengesetz i. V. m. § 7.1 des Generalvertrages über die abschließende Finanzierung der ökologischen Altlasten im Land Sachsen-Anhalt vom 23. Oktober 2001 und über die Durchführung und Kostenerstattung der freigestellten Maßnahmen der LMBV bezogen auf die Verpflichtungen der ehemaligen
GVV im Land Sachsen-Anhalt“. Rechtliche Grundlage ist der Generalvertrag über die abschließende Finanzierung der ökologischen Altlasten in Sachsen-Anhalt zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) vom 23.10.2001, in dem sich das Land Sachsen-Anhalt verpflichtet hat, die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten
Bergwerksbetrieben mbH (GVV) von der Kostenlast für Gefahrenabwehrmaßnahmen und bergrechtliche Verpflichtungen für ökologische Schäden unbefristet freizustellen. Die GVV wurde im Jahr 2014 auf die LMBV verschmolzen.

Die LMBV mbH ist Projektträgerin der ostdeutschen Bergbausanierung. Sie schafft langfristig die Voraussetzungen für eine umfassende Umstrukturierung und Gesundung der einstigen Braunkohlenregionen. Seit 30 Jahren saniert die LMBV im Auftrag von Bund und Ländern die Hinterlassenschaften des DDR-Braunkohlenbergbaus in den Revieren der Lausitz und Mitteldeutschlands. Die Verwahrung stillgelegter Kali-, Spat und Erzbergwerke in Sachsen, Sachsen-Anhalt. und Thüringen ist seit Mitte 2014 ebenfalls ein Sanierungsbereich der LMBV.

Jürgen Stadelmann, Geschäftsführer der LAF, Sven Schulze, Minister für Wirtschaft,
Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, und Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, präsentieren den unterschriebenen Freistellungsvertrag.

Fotos: Christian Kortüm für LMBV


Bergbautechnische Sanierung am Lappwaldsee schreitet voran

Harbke. Die Sanierung des ehemaligen Tagebaus Wulfersdorf im Grenzbereich von Sachsen-Anhalt zu Niedersachsen erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Der 2024 abgeschlossene Erdbau der südwestlichen Kippenböschung war der 3. Bauabschnitt. Von Mai bis Oktober 2026 werden weitere Erdarbeiten als 4. Bauabschnitt ausgeführt: Aus dem Restmasseblock der Südwestböschung werden ca. 120.000 Kubikmeter Kippenboden entnommen und an der so genannten Tieflage 1 eingebaut, um die dauerhafte Standsicherheit durch die Abflachung der steilen Böschungen sowie die Anstützung der Hochkippe im Kippenfuß abzuschließen.

Nördlicher Teil des Lappwaldsees

In Vorbereitung der Maßnahmen wurden Fäll- und Rodungsarbeiten sowie die Umsiedlung von vorgefundenen Amphibien und Reptilien im Baubereich durchgeführt. Derzeit werden im Böschungsbereich des 3. Baubschnittes Faschinen verlegt. Die Hangfaschinen mit Anspritzbegrünung dienen der Erosionssicherung und Vorbereitung für die weitere Rekultivierung. Auch beim Ausbau des Harbker Mühlenbachs wurde auf den Arten- und Naturschutz geachtet.

Weiterhin werden im Rahmen der Rekultivierung Wege zur Ostböschung ertüchtigt, um die Massentransporte zum Böschungssystem Glüsig vorzubereiten. Dessen Sanierung soll voraussichtlich 2028 abgeschlossen sein.

Mäusebussardnisthilfe, Totholzhaufen, Steinriegel und Sandlinsen auf der Hochkippe West
Panorama Lappwaldsee

Fotos: LMBV/Christian Kortüm


Technische Herausforderungen gemeistert: Wasserbehandlungsanlage Plessa läuft im Probebetrieb

Senftenberg/Plessa. Nach baulich bedingten Verzögerungen ist die Wasserbehandlungsanlage Plessa Ende Oktober 2025 in den dreimonatigen Probebetrieb gegangen. In dieser Anlage sollen künftig eisenhaltige Wässer gereinigt und so die Schwarze Elster vor Eisenhydroxidschlamm und Verockerung geschützt werden.

Undichtigkeiten in den so genannten Reaktionsbecken der Anlage und die Zulieferung wesentlicher Spezialbauteile hatten zum Verzug geführt. „Uns ist es mit einem Kraftakt aller Beteiligten gelungen, die Anlage in den Probebetrieb zu überführen“, so Torsten Safarik, Kaufmännischer Geschäftsführer der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV).

Mit dem Probebetrieb werden die Funktionsweise und die Steuerungstechnik der Wasserbehandlungsanlage Plessa nach einem genauen Fahrplan schrittweise in Betrieb genommen und getestet, um die Anlage für den späteren Regelbetrieb einzufahren.

Bis heute - und auch während der gesamten Errichtungszeit der WBA - dient insbesondere das vorgelagerte LMBV-Restloch 112 mittels dosierter Kalkzufuhr der Eisenminderung der aus dem Norden zufließenden Wässer. Damit war vor der Inbetriebnahme und ist auch während des Probe- und Einfahrbetriebes die Wasserbehandlung des anströmenden eisenhaltigen Wassers gesichert. Dies wird in Abstimmung mit den Behörden fortgesetzt.

Die Wasserbehandlungsanlage Plessa schützt künftig die Schwarze Elster vor Eisenhydroxidschlamm und Verockerung.
Fotos: Dr. Uwe Steinhuber und Luftbild von Christian Horn


Baubeginn der Sickerstützscheibe am Südufer des Berzdorfer Sees

Senftenberg. Anfang November beginnt die LMBV mit einer weiteren Sanierungsmaßnahme am Berzdorfer See. Im Süden bzw. Südwesten des Sees, im Strandabschnitt „Blaue Lagune“, wird in die bestehende Böschung eine so genannte „Sickerstützscheibe“ eingebaut: eine Sickeranlage zur Entwässerung von Böschungen. Sie besteht aus einem in Falllinie abgetreppt ausgeführtem Schlitzgraben, der mit Schotter, Kies oder auch mit Einkornbeton verfüllt wird.

Ziel der Maßnahme ist, die Absenkung der Sickerlinie um ca. zwei Meter in der Böschung zur realisieren. Dadurch wird die Dauerstandsicherheit der Böschung hergestellt. Des Weiteren werden die vorhandenen Böschungsfußgräben ertüchtigt und zusätzliche Ableiter von der Berme bis zur Wasserlinie des Restsees errichtet.

Die Bauarbeiten werden bis ins Frühjahr 2026 dauern, der Rundweg an diesem Abschnitt ist in dieser Zeit gesperrt, eine Umleitung ist ausgeschildert.

Ausführendes Bauunternehmen ist die Steinle Bau GmbH. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 1 Million Euro.

Hintergrund:

Der Berzdorfer See ist ein ehemaliger Braunkohletagebau, der zwischen 1946 und 1997 rund 305 Millionen Tonnen Rohbraunkohle lieferte. Der Abbau von Braunkohle begann im „Berzdorfer Becken“ jedoch bereits schon im ausgehenden 19. Jahrhundert in kleineren Gruben.

Die derzeitigen Sanierungsmaßnahmen durch die LMBV sind voraussichtlich mit die letzten bergbaulichen Tätigkeiten am See, der längst touristisch genutzt wird. Das Ende der Bergaufsicht und die Übertragung des Gewässers an den Freistaat Sachsen werden derzeit vorbereitet. Anfang des Jahres 2025 wurden bereits die Verträge über die vorzeitige Folgenutzung des Berzdorfer Sees zwischen der LMBV, der Stadt Görlitz sowie der Gemeinde Schönau-Berzdorf angepasst und unterzeichnet. Diese Verträge werden so auch nach der Übertragung des Gewässers ihre Gültigkeit behalten.

Foto: LMBV/Steffen Rasche (2024)


Staatssekretärin Barbara Meyer vom SMIL war zu einem Arbeitsbesuch beim Bergbausanierer LMBV

Senftenberg/Dresden. Am 17. Oktober 2025 besuchte Staatssekretärin Barbara Meyer vom Sächsischen Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung die LMBV. Sie wurde von Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung, zu einem Arbeitsgespräch zu den vielfältigen Themen der Bergbausanierung am Sitz des Unternehmens empfangen. Gemeinsam mit dem Sanierungsbereichsleiter Lausitz, Gerd Richter, ging es im Anschluss auf eine Informationstour in das sächsisch-brandenburger Sanierungsgebiet.

Dabei stand das Fertigstellen der Restlochkette Sedlitz, Scado, Koschen und Meuro, das sind der Sedlitzer, der Partwitzer, der Geierswalder und der Großräschener See und die damit verbundenen Fragen im Mittelpunkt. Ziel der LMBV ist es, bis zum 31. Juli des kommenden Jahres alle wesentlichen noch ausstehenden Sicherungs- und Ausrüstungsarbeiten vollendet zu haben, um gemeinsam mit den Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg diese Bergbaufolgeseen und die verbindenden Kanäle frei geben zu können. Dieser wichtige Tag für die Braunkohlesanierung wird schon heute unter dem Motto „Fünf Seen – ein Verbund“ gemeinsam mit der Region vorbereitet.

Wichtige Stationen der Befahrung waren die geplanten und im Bau befindlichen Destinationen in Brandenburg sowie der Standort des zukünftigen Schiffsanlegers und Hafens am Partwitzer See. Auch wurde die Umrüstung der Wehre erörtert. Um ein attraktives Segel- und Hausbootrevier im Kerngebiet der Restlochkette zu schaffen, müssten noch drei Brücken, eine am sächsischen Barbarakanal, zu beweglichen Brücken umgebaut werden.

Barbara Meyer ist seit 1992 in verschiedenen Funktionen im Freistaat Sachsen tätig gewesen und wurde am 1. Juli 2022 zur Staatssekretärin im Staatsministerium für Regionalentwicklung des Freistaates Sachsen berufen. Weiterhin ist sie seit dem 19. Dezember 2024 Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung.

Fotos: Dr. Uwe Steinhuber für LMBV


LMBV-Azubis unterwegs im mitteldeutschen Revier

Leipzig/Rackwitz. Zum diesjährigen Tag des Berufsanfängers reisten die neuen Auszubildenden der Ausbildungspartner SBH Nord GmbH (Cottbus) und ABASYS GmbH (Bitterfeld-Wolfen) am 16. Oktober 2025 nach Leipzig und an den Werbeliner See. Während der Informationsveranstaltung am LMBV-Verwaltungsstandort berichteten Abteilungsleiterin Personalwesen Sybille Panitzky über die LMBV als Arbeitgeber und die Hauptaufgaben des Unternehmens. Danach stellten Dominique Schade als Betriebsratsmitglied Mitteldeutschland und  Tom Karl von der IG BCE Landesbezirk Nordost die Arbeit Mitbestimmungsseite sowie die Jugendorganisation der Gewerkschaft vor.

Zu den aktuellen Ausbildungsberufen gehören:

  • Kaufmann/-frau für Büromanagement
  • Koch/Köchin
  • Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie
  • Tischler/Tischlerin
  • Maler/Malerin und Lackierer/Lackiererin — Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung

Die LMBV beschäftigt derzeit insgesamt 31 Auszubildende, davon 10 Auszubildende im ersten Lehrjahr. Die Erstausbildung läuft seit der Unternehmensgründung im Jahr 1995 durchgängig.

Während der abschließenden Befahrung in der Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen Tagebaus Delitzsch-Südwest waren die Berufsanfänger auf den Spuren von Biber, Wolf, Seeadler und Beutelmeise unterwegs. Sie durften den neuen digitalen Lehrpfad, der in der kommenden Woche eröffnet werden soll, exklusiv testen. Mitarbeiter des Projektbüros Zwochau stellten das 2019 ausgewiesene Naturschutzgebiet Werbeliner See vor, welches bekannt ist für seine außergewöhnlich hohe Anzahl von 180 verschiedenen Vogelarten.

Daumen hoch von den LMBV-Auszubildenden im 1. Lehrjahr mit ihren Betreuern und LMBV-Kollegen vor dem Leipziger Verwaltungsstandort (Gruppenfoto: LMBV/Christian Kortüm)

Eindrücke der Befahrung: LMBV/Claudia Hermann


Erstmals brasilianische Delegation der Nationalen Bergbau-Behörde in der Lausitz zu Gast

Senftenberg/Dresden. Am 7. Oktober 2025 waren internationale Bergbau-Experten in der Lausitz bei der LMBV zu Gast. Zuvor hatte das United Nations University Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources (UNU-FLORES) gemeinsam mit dem Bergbausanierer LMBV zu einer zweitägigen Tagung mit einer anschließenden Exkursion zu aktuellen Sanierungsprojekten im Lausitzer Revier eingeladen. Sie wurden dort von Dr. Oliver Totsche und Jörg Schlenstedt begleitet.

Der Austausch stand unter dem Motto: „Bergbauhinterlassenschaften in Chancen verwandeln  - Turning Mining Legacies into Opportunities“. Am 6. Oktober 2025 präsentierten am Sitz der UNU-Flores in Dresden zunächst zahlreiche nationale und auch internationale Experten aus dem Bereich der Wiedernutzbarmachung Aspekte ihrer Arbeit. Neben der LMBV waren die Bergakademie Freiberg (TU BAF), die TU Dresden, die BTU Cottbus-Senftenberg und das Forschungsinstitut Bergbaufolgelandschaften (FIB) aus Finsterwalde präsent. Das Forschungszentrum für Nachbergbau (FZN) aus Bochum zeigte Beispiele und Projekte aus internationalen Kooperationen.

Nachwuchswissenschaftler von UNU-Flores berichteten von Forschungsansätzen aus ihren Heimatländern Indien, Süd-Korea und Ghana. Die brasilianische Delegation der Nationalen Bergbau-Behörde (ANM) - als Teil des Ministeriums für Bergbau und Energie (Brazilian Ministry of Mines and Energy, National Mining Agency) - präsentierte eindrucksvolle Zahlen der bergbaulichen Entwicklung der letzten hundert Jahre in Brasilien. Die Behörde wurde im Jahr 2021 gegründet mit der Aufgabe, die Wiedernutzbarmachung zu überwachen und die Nachnutzung von verlassenen Bergwerken zu organisieren.

Vorher war sie nur eine Abteilung des Ministeriums. In Brasilien ist die Pflicht zur Wiedernutzbarmachung noch nicht endgültig gesetzlich geregelt. Es besteht daher auch keine Pflicht, angemessene Rückstellungen zu bilden. Brasilien ist andererseits ein wichtiger internationaler Player im Bergbau, einige der weltweitgrößten Bergbaukonzerne haben dort ihren Sitz. Daneben gibt es aber auch zehntausende kleiner Bergbaubetriebe und aufgegebener Bergwerke. Die brasilianische Delegation war daher sehr an den Erfahrungen der LMBV zur Wiedernutzbarmachung interessiert. Die Delegation stand unter Leitung von Roger Romão Cabral, Director of ANM – DIRC/ANM.

Das FZN, unter Ihnen der Strategic Officer für Internationalization Dennis Pulimittathu und Direktor Ulrich Wessel, war bereits auf die LMBV für einen vertieften Austausch zu gekommen und nahm dankbar die Gelegenheit der Exkursion war. Das FZN als Teil der TH Georg Agricola hat den Anspruch, alle Kompetenzen zu bündeln, die für eine erfolgreiche und nachhaltige Nachbergbauzeit erforderlich sind. Sie sind damit direkt in die Transformationsprozesse des Ruhrgebiets und des auslaufenden rheinischen Braunkohlebergbaus eingebunden. Alle Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Herausforderungen, vor der der Bergbausanierer LMBV steht. (UST)

"Bergbauhinterlassenschaften in Chancen verwandeln" war das Motto der Exkursion.
Prof. Alexey Alekseenko (UNU) und Jörg Schlenstedt (LMBV) begutachten gemeinsam den Kippenboden.
Fotos: Dr. Uwe Steinhuber | LMBV


60 Jahre Talsperre Spremberg an der Spree – LMBV als verlässlicher Partner zur Eisenminderung und bei Entschlammung gewürdigt

Bräsinchen. Das größte wasserwirtschaftliche Bauwerk Brandenburgs wurde am 8. Oktober 2025 laut 2025 laut Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLEUV) genau 60 Jahre alt.

Ab 1958 wurde in sieben Jahren Bauzeit quer durch das Durchbruchstal der Spree ein 3.700 Meter langer Erdstaudamm errichtet. Seit ihrer Inbetriebnahme am 8. Oktober 1965 ist die Talsperre Spremberg Teil eines Speichersystems im oberen Einzugsgebiet der Spree, wehrt Hochwasser ab und dient der Wasserversorgung bei Niedrigwasser.

„Der Bau war eine technische Meisterleistung, die innovatives Denken von den damaligen Wasserbauingenieuren erforderte. Um den schwierigen Baugrund und die herausfordernden Grundwasserverhältnisse in den Griff zu bekommen, musste der Untergrund sicher abgedichtet werden. Zu diesem Zweck wurde das Joosten-Verfahren zur Verfestigung der Böden weiterentwickelt. Viele der für diesen Staudamm entwickelten technischen und konstruktiven Lösungen waren wegweisend und gaben Impulse für die Forschung und Weiterentwicklung des Talsperrenbaus“, so Dirk Ilgenstein, Präsident des Landesamtes für Umwelt (LfU) bei einer Feierstunde vor Ort im Pumpenhaus bei Bräsinchen.

Wasser-Abteilungsleiterin Anke Hermann vom Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg würdigte das gemeinsame Vorgehen von LfU und LMBV bei Verringerung der Eisenfrachten in der Spree. Die vielfältigen umgesetzten Maßnahmen griffen bereits und würden durch weitere Vorhaben, wie eine geplante Dichtwand am Speicher Lohsa II, schrittweise weiter von der LMBV ergänzt. Dafür werde sich das MLUEV weiter engagieren, auch bei den Verhandlungen zum Folgeabkommen für die Braunkohlesanierung ab 2028. „Der Bergbausanierer leiste mit der jährlichen Beräumung der Vorsperre Bühlow  einen wesentlichen Beitrag dazu, dass das Spreewasser die Talsperre in klarem Zustand verlässt“, so der LfU-Präsident.

Ursprünglich gab die Wasserversorgung der Braunkohlekraftwerke den entscheidenden Anlass für den Bau der Talsperre. Auch der Hochwasserschutz und die zusätzliche Bereitstellung von Wasser in Trockenzeiten förderten seinerzeit die Entscheidung. Aus heutiger Sicht war dies eine sehr vorausschauende Entscheidung. Der Klimawandel verschärft mit höheren Temperaturen, stärkerer Verdunstung und geringeren Abflüssen das Niedrigwasserproblem. Extremwetterlagen mit Starkniederschlägen sowie langanhaltende Regenereignisse erhöhen das Hochwasserrisiko. Die Talsperre Spremberg muss für all diese Fälle vorbereitet sein. Deshalb findet hier - bei laufendem Betrieb - eine umfassende Generalsanierung statt. Seit dem Jahr 2005 setzt das Land Brandenburg, unterstützt von der Europäischen Union und dem Bund, umfangreiche finanzielle Mittel dafür ein.

Mit dem Bau der Talsperre entstand die größte Wasserfläche der Niederlausitz außerhalb der Teichlandschaften. Die Freizeitnutzungen wurden immer bedeutender: Camping, Baden, Segeln, Angeln, Radfahren und Vogelbeobachtung. Es gibt zu jeder Jahreszeit gute Gründe für einen Besuch der Talsperre, die aufgrund ihrer einzigartigen Natur im Jahr 2004 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Das Gebiet ist ca. 1.000 Hektar groß – bereits 259 Vogelarten wurden dort schon gezählt.

 

Die Talsperre Spremberg in Zahlen (Quelle LfU):

Hydrologie

 

Einzugsgebiet

2,281 km²

Jahresabflusssumme

390.000.000 m³

   

Staudamm – das Absperrbauwerk

 

Länge der Dammkrone:

3.700 m

Höhe der Dammkrone:

12 m

Breite der Dammkrone:

5 m

   

Staubecken

 

Höchster möglicher Stau

94,15 m. ü. NN

Stauziel (Dauerstau)

92,00 m. ü. NN

Gesamtstauraum

38,47 Mio. m³

Hochwasser-Rückhalteraum

17,40 Mio. m³

Betriebsraum

21,06 Mio. m³

Speicherfläche (max.)

8,99 km²

   
Blick über die Talsperre Spremberg (2025)
Fotos: Dr. Uwe Steinhuber und Luftbilder von Steffen Rasche