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Baubeginn zur Verdichtung an der Hochkippe Borna-West steht an

Die Arbeiten auf dem Probefeld im Januar 2019, Archivbild: LMBV

Auf einem Probefeld wurde zuerst die geeingete Technologie ermittelt. Jetzt beginnt die Hauptsanierung

Leipzig/Borna. Es geht los, an der Hochkippe Borna-West. Nach der Baustelleneröffnung am 8. April 2021 können in dieser Woche offiziell die Bauarbeiten zur Verdichtung des Bodens beginnen. Vorerst stehen noch die Absperrung und Einrichtung der Baustelle an sowie weitere vorbereitende Arbeiten an, damit in wenigen Wochen die Großgeräte zum Einsatz kommen können. Für die Baufeldfreimachung auf dem Plateau wurden bereits Bäume geholzt und der Aufwuchs mit einer Forstfräse gemulcht, sodass die notwendigen Trägergroßgeräte für die Rüttelstopfverdichtung (RSV) in den Bereich einfahren können. Diese vorbereitenden Maßnahmen für die geotechnische Böschungssicherung der Hochkippe Borna-West fanden aus artenschutzrechtlichen Gründen im Februar 2021 statt.

Die folgenden RSV-Arbeiten als Hauptbaumaßnahme wurden an eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus den Firmen Bickhardt & Metzner vergeben. Insgesamt sollen fast 2.000 RSV-Säulen auf dem oberen und dem unteren Stützkörper (Plateau und Böschung) im Rahmen der Hauptsanierung hergestellt werden. Die RSV-Arbeiten an dem ersten Verdichtungsabschnitt, dem Plateau der Hochkippe Borna-West werden voraussichtlich bis Mai 2022 laufen. Finanziert wird die Maßnahme über den § 3 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung.

Während der ersten, vorgezogenen Bauphase von August 2018 bis zum I. Quartal 2019 wurde die RSV zunächst auf einem Probefeld im mittleren Böschungsbereich getestet, um eine geeignete Technologie zur Untergrundverbesserung des ehemaligen Tagebauareals zu finden. Hierzu wurden Säulen aus grobkörnigen Böden per Rohr gleichmäßig in die Kippenböschung eingebracht. Begleitet wurden die Maßnahmen durch ein umfangreiches Monitoringprogramm, welches Schwingungs-, Verformungs-, Setzungs-, Lärm- und Grundwassermessungen sowie Beweissicherungen an Gebäuden umfasste.

Mit den nun anstehenden Sicherungsmaßnahmen sollen potenzielle geotechnische Gefährdungen wie Verflüssigungserscheinungen des Bodens oder ein Böschungsbruch verhindert werden. Während der gesamten Baumaßnahmen ist ein erweiterter Sperrbereich an der Hochkippenböschung eingerichtet, in dem ein Betreten und Befahren aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen ist. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen soll der seit Oktober 2011 bestehende Sperrbereich wieder aufgehoben werden.