LMBV Logo

Brücke „Feuriger Hengst“ an die Stadt Markkleeberg übergeben

Mit dem Ersatzneubau wurde das marode Abflusshindernis über die Kleine Pleiße durch ein Rahmenbauwerk aus Stahlbeton beseitigt

Markkleeberg. Mit einem kleinen Pressetermin vor Ort wurde die neue Brücke offiziell an die Stadt Markkleeberg übergeben. Die Brücke befindet sich im Kreuzungsbereich der Kleinen Pleiße mit einer Zufahrtstraße zum AGRA-Gelände. "Bauherr ist die LMBV, wir bekommen die Brücke nur geschenkt", brachte es Markleebergs Oberbürgermeister Karsten Schütze mit einem Schmunzeln auf den Punkt. Ihren Namen "Feuriger Hengst" verdankt die Brücke einer ehemaligen Freiluftgaststätte, an die sich der OBM noch gut erinnern kann." Der Name passe noch immer gut, so Schütze, da sich in der Nähe Pferdesportanalagen befinden. Er selbst nahm das Bauwerk erstmals in Augenschein und dankte der LMBV für die gute Zusammenarbeit.

Da kann Anja Kägler als Vertreterin der LMBV nur zustimmen und erläutert die baulichen Aspekte: "Die Kleine Pleiße ist sehr wichtig für uns, da sich stromaufwärts das Auslaufbauwerk für den Markleeberger und den Störmthaler See befindet." Das Überschusswasser des Seenkomplexes laufe über die kleine Pleiße und werde über die Pleiße abgeleitet. Die Kleine Pleiße sorgt für die Einhaltung der 2008 planfestgestellten Wasserstände bzw. Bewirtschaftungslamellen in den Seen. Das alte, seit Jahrzehnten marode Bauwerk, hatte den Fließquerschnitt der Kleinen Pleiße stark eingeschränkt und stellte ein Abflusshindernis dar. Die vorhandene Brücke wurde deshalb abgerissen und durch einen Neubau am bisherigen Standort in gleichem Höhenverlauf ersetzt. Gemäß dem wasserrechtlichen Planfeststellungsbeschluss der Landesdirektion Sachsen war die LMBV dazu verpflichtet, einen Ersatzneubau für die im Verlauf der Kleinen Pleiße vorhandene Brücke „Feuriger Hengst“ zu errichten.

Das Bauprojekt startete im Mai 2020 mit den notwendigen bauvorbereitenden Maßnahmen einschließlich Flächensondierungen auf Kampfmittel. Im Ergebnis wurden baubegleitende Kampfmitteltiefensondierungen notwendig, die letztlich keine Funde erzielten, aber zu Mehraufwand und Verzögerung im Bauablauf führten. Die eigentlichen Bauleistungen starteten im Juni 2020 mit der Umverlegung der Versorgungsleitungen für Strom, Trinkwasser und Telekommunikation. Der anschließende Abbruch des alten Bauwerkes lief problemlos, so dass bis Juni 2021 das neue Rahmenbauwerk aus Stahlbeton mit einer Stützweite von 13,57 m errichtet werden konnte. Die neuen Brückenwiderlager wurden in zwei wasserdichten Spundwandkästen betoniert und schließlich der Überbau und die Kappen herstellt, die Medien in den neuen Trassen verlegt und das Bauwerk mit der Herstellung der Fahrbahn und des Geländers fertiggestellt. Die Kleine Pleiße wurde bauzeitlich durch ein provisorisches Gerinne innerhalb der Baustelle geleitet. Die bauliche Abnahme der neuen Brücke erfolgte am 24. Juni 2021 und die Übergabe an die Stadt Markkleeberg am 7. Juli 2021.

Die Baumaßnahme wurde im Rahmen des § 2 Verwaltungsabkommen Braunkohlesanierung finanziert. Bauausführende Firma für das Projekt war Arlt Bauunternehmen GmbH. Mit der Objekt- und Tragwerksplanung sowie Bauüberwachung beauftragte die LMBV die Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Dresden. Für die Baugrundgutachten und Gründungsberatung wurde die Erdbaulabor Leipzig GmbH gewonnen. Für die Medienumverlegung plante und begleitete das Ingenieurbüro Beyer aus Leipzig. Die ingenieurtechnische Fachbegleitung und die ökologische Baubegleitung übernahm Sweco GmbH, Halle/Saale.

Teilnehmer des Pressetermins: OBM Karsten Schütze, Anja Kägler LMBV, Halka Mogga und Thomas Kamplinstki vom Tiefbauamt Markkleeberg und Claudia Hermann LMBV
Teilnehmer des Pressetermins: OBM Karsten Schütze, Anja Kägler LMBV, Halka Mogga und Thomas Kamplinstki vom Tiefbauamt Markkleeberg und Claudia Hermann LMBV (v.l.n.r.)

Hintergrund

Die LMBV ist gemäß dem Verwaltungsabkommen „Braunkohlesanierung“ zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen das bergrechtlich verantwortliche Unternehmen für den ehemaligen Braunkohletagebau Espenhain südlich der Stadt Markkleeberg. Die im Bundesberggesetz verankerte Wiedernutzbarmachung nach Einstellung der Kohleförderung dauert noch an, während die Folgenutzung – insbesondere für Freizeitzwecke – bereits seit einigen Jahren Fahrt aufgenommen hat. Die Baumaßnahme erfolgte auf Basis der von der Landesdirektion Sachsen genehmigten Planänderung des Planfeststellungsbeschlusses „Wasserwirtschaftliche Maßnahmen im Tagebauterritorium Espenhain“ vom 26.07.2019.

Eindrücke vom Pressetermin (Bilder: LMBV)