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Erkundung und Ursachenermittlung im Bereich Störmthaler Kanal sind Zielstellungen für das kommende Jahr

Leipzig/Markkleeberg. Die Gefahr eines unkontrollierten Wasserabflusses aus dem Störmthaler See in den Markkleeberger See konnte durch die Errichtung der Spundwandriegel erfolgreich gebannt werden, dennoch ist die geotechnische Situation an den Seitenböschungen unterhalb der Kanuparkschleuse unverändert. Aus diesem Grund werden sich die LMBV-Arbeiten auf die Erkundung und die Ursachenermittlung konzentrieren:

  • Die Vorbereitungen für die Erkundung des Untergrundes per Drucksondierung begannen nach dem Ende der Sicherungsmaßnahme am 30. September 2021.
  • Die Leistung wird im Laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden. Sie dient der weiteren Aufklärung der geotechnischen Situation.
  • Zur kontinuierlichen Überwachung von potenziellen Gefährdungen läuft das umfassende geotechnische Monitoring durchgehend weiter.
    Sowohl die Erkundungs- als auch die Monitoring-Ergebnisse werden in die Untersuchung zur Ursachenermittlung einfließen. Das entsprechende Gutachten soll bis Ende 2022 vorliegen. Erst danach können Zeit- und Kostenrahmen für die erforderlichen Maßnahmen eingeschätzt werden.
  • In Abstimmung mit dem Sachverständigen für Geotechnik wird derzeit die Errichtung eines Stützkörpers aus Wasserbausteinen an den Seitenböschungen unterhalb der Kanuparkschleuse vorbereitet, damit die geplante Reduzierung des hydraulischen Gefälles im anstehenden Böschungsbereich durch die Anhebung des Wasserspiegels im unteren Vorhafen auf maximal +115,0 m NHN standsicher durchgeführt werden kann.

Hintergrund:
Nachdem im März 2021 im Rahmen des regulären LMBV-Monitoring-Programms Böschungsschäden und Rissbildungen nahe der Kanuparkschleuse – ein Kompaktbauwerk mit integrierter Seeentlastungsfunktion im Leipziger Südraum – bekannt geworden waren, veranlasste die LMBV Sofortmaßnahmen zur geotechnischen Sicherung: Zunächst wurde ein Absperrbauwerk mit zwei Spundwänden auf der Störmthaler Seeseite errichtet. Es folgte der Bau von drei Spundwänden auf Markkleeberger Seeseite, die für die Wasserregulierung perspektivisch zur Kaskade (siehe Infografik im Anhang) eingestaut werden. Die notwendige Ableitung des Überschusswassers vom Störmthaler in den Markkleeberger See wurde auf eine Heberleitung umgestellt. Die Bauabnahme für die temporären Sicherungsbauwerke im Störmthaler Kanal erfolgte am 30. September 2021.
Teile der Wirtschaftswege entlang des Kanals wurden auf die ehemaligen Baustraßen umverlegt, die Rundwege sind seit September 2021 wieder für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Die Stadt Markkleeberg veranlasste die entsprechende Beschilderung.
Die Kosten für die Sofortmaßnahme belaufen sich auf rund 3 Mio. Euro.

Infografik:
Schematische Darstellung des Störmthaler Kanals mit Sicherungsbauwerken unter- und oberhalb der Kanuparkschleuse im Endzustand, die Wasserkaskaden im Unterwasser werden noch hergestellt; nicht maßstäblich

Störmthaler Kanal mit Sicherungsbauwerken unter- und oberhalb der Kanuparkschleuse

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Infografik Störmthaler Kanal