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Französischer Reporter vor Ort: Aushub für künftigen Ableiter aus dem Restloch Sedlitz kommt voran

Senftenberg/Sedlitz. Am 20. Juli 2023 informierte sich der Deutschland-Korrespondent für französischsprachige Medien Thomas Schnee, gemeinsam mit der Fotografin Silke Reents über die Lausitz. Für das Magazin Reporterre, das hauptfranzösische Medium für Ökologie und Umwelt, sollte eine Reportage über die Wiedernutzbarmachung und Renaturierung der Lausitzer Tagebaue entstehen.

Zunächst stand die Bergbaufolgelandschaft im Bereich Grünhaus auf der Agenda der Reporter. Hier wurden die Journalisten fachkundig von Dr. Stefan Röhrscheid, Projektleiter der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Tagebauraum Klettwitz begleitet. Im zweiten Tagesabschnitt standen die Sanierungsarbeiten der LMBV im Bereich der Restlochkette (RLK) bei Senftenberg im Mittelpunkt. Hier begleiteten Projektmanagerin Vivien Wolf und Pressesprecher Dr. Uwe Steinhuber die Reporter.

Den Hauptstadt-Reporter T. Schnee interessierten vor allem Fragen hinsichtlich der Struktur der Bergbausanierung und der Rolle der LMBV – zudem, welche Missionen die Verwaltungsgesellschaft habe. Von Interesse waren auch die Hauptphasen und die Geschichte der Nachnutzung der Tagebaue in der Lausitz sowie heutige Herausforderungen bei der Wiedernutzbarmachung und Renaturierung. Ganz konkret ging es auch um Fragen „Wie demokratisch und ökologisch läuft dieser Prozess? Hat der Kohlekompromiss eine Wende bzw. Beschleunigung eingeleitet?“

Zum entstehenden Ableiter Sedlitz, der auf einer Länge von 2.800 Meter im Zeitraum von 12/2022 – 01/2025 entsteht, gab es viele Einzelfragen. Eine zu bauende Wildbrücke und das zu errichtende Trogbauwerk unterhalb der B 96 sind Bestandteile des Vorhabens. Die Sohlbreite des Ableiters wird einmal sieben Meter betragen, der Einschnitt eine Weite von bis zu 30 Meter haben. Der Ableiter Sedlitz wird im Auftrag der LMBV für eine Ausleitkapazität aus dem Sedlitzer See von durchschnittlich drei Kubikmetern Wasser pro Sekunde gebaut. Das Wehr zum Steuern der Bewirtschaftung der RLK und das Siel zum Schutz vor Hochwasser aus der Schwarzen Elster wurden bereits errichtet.

Derzeit laufen durch die beauftragte Sanierungsfirma Aushubarbeiten auf den unteren zwei Ausbauebenen. In der aktuellen Baumaßnahme ist ein Aushubvolumen von ca. 300.000 m³ auf ca. 2.400 Meter zu bewältigen. Für das Herstellen des Gerinnes sind im Baufeld Aushubtiefen von bis zu sieben Metern erforderlich, wodurch eine zusätzliche temporäre Grundwasserabsenkung notwendig ist. Das Profil wird dazu mit Langarmbaggern ausgebaggert und zusätzlich mit Bentonitmatten gedichtet. Zum Teil wird der ausgehobene Boden über einer sog. geosynthetischen Tondichtungsbahn (GTD) wieder eingebaut, teilweise erfolgt die Nutzung des Aushubmaterials in anderen Sanierungsmaßnahmen, z. B. zum Geländeauffüllen im Brückenfeld Sedlitz. Abschließend erfolgt noch eine Böschungsendgestaltung an den Flanken des Ableiters. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 55 Millionen Euro einschließlich der vorlaufenden Verdichtung des Kippenbodens.

Der Deutschland-Korrespondent für französischsprachige Medien Thomas Schnee im Gespräch mit V. Wolf und dem Bauüberwacher