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MLUK: Weiterhin kritische Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster

25. Ad hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“ hat in Cottbus beraten

Cottbus. Am 14. September 2020 tagte die
länderübergreifende Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“ bereits zum
25. Mal in Cottbus. Sie mahnte die weiterhin kritische
Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster an. „Nachdem sich
Ende August durch flächendeckende Niederschläge eine leichte Entspannung
der Niedrigwassersituation abzeichnete, blieben seither weitere
Niederschläge nahezu aus. Durch die erneute sehr trockene und warme
Witterung herrschen in den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer
Elster weiterhin extreme Niedrigwasserverhältnisse.

Informationen zur Spree

Die Niedrigwassersituation im Oberlauf der Spree und den sächsischen
Zuflüssen hatte sich Anfang September nur kurzzeitig entspannt. In Folge
ausbleibender Niederschläge und weiterhin sehr geringer
Grundwasserzuflüsse gingen die Abflüsse wieder deutlich zurück. Die
Talsperre Bautzen ist momentan zu 39 Prozent gefüllt und stützt den
Abfluss der Spree geringfügig. Die Talsperre Quitzdorf steht wegen
fehlenden Speicherinhalts weiterhin nicht für die aktive Bewirtschaftung
zur Verfügung. Das LMBV-Speicherbecken Bärwalde konnte durch
die starken Niederschläge von Ende August auf 25 Prozent des
Speichervolumens aufgefüllt werden
, welches bei Bedarf weiterhin genutzt werden kann, um die Abflüsse der Spree bis Ende September zu stützen.

Die Talsperre Spremberg erhielt in den ersten Septembertagen in Folge
der Niederschläge erhöhte Zuflüsse, sodass der Wasserstand um einige
Zentimeter anstieg. Bereits seit dem 4. September sind die Abflüsse am
Pegel Spremberg wieder auf einem sehr niedrigen Niveau und entsprechen
etwa der Abgabemenge von rund 6 Kubikmetern pro Sekunde. Aktuell
(14.09.2020) beträgt der Beckenwasserstand, bei leicht fallender
Tendenz, 90,27 Meter NHN. Der Abfluss am Unterpegel Leibsch hat sich
aufgrund der flächendeckenden Niederschläge etwas stabilisiert. Anfang
September erhöhte sich der Abfluss kurzzeitig bis auf 9 m³/s. Im
Spreewald kommt es zu einer stark verzögerten Abgabe von
Niederschlagswasser, sodass die Abflüsse bis Mitte September nur
sukzessive abnahmen. Aktuell beträgt der Abfluss 3,5 Kubikmetern pro
Sekunde und liegt deutlich unter dem mittleren Abfluss für September.
Dieser beträgt für den Referenzzeitraum (1991 – 2017) 11,2 Kubikmetern
pro Sekunde. In den kommenden Tagen muss bei ausbleibenden
Niederschlägen von einer weiteren geringen Abnahme der Abflüsse am
Unterpegel Leibsch ausgegangen werden. Eine Unterschreitung des temporär
festgelegten Mindestabflusses von 1,5 m³/s ist jedoch nicht zu
erwarten. Quelle MLUK v. 16.09.2020

Informationen zur Schwarzen Elster

An der Schwarzen Elster hatten die späten Augustniederschläge
zunächst zu einer Verbesserung der extremen Niedrigwassersituation
beigetragen. Da aber auch in diesem Einzugsgebiet seit Anfang September
weitere nennenswerte Niederschläge ausblieben, verschlechtert sich die
Abflusssituation gegenwärtig. Der trockengefallene Abschnitt der
Schwarzen Elster zwischen Neuwiese und Kleinkoschen, der in Folge der
Niederschläge wieder Wasser führte, fällt nun erneut trocken. Kurzzeitig
konnte der verfügbare Abfluss jedoch genutzt werden, um den
Senftenberger See (Speicherbecken Niemtsch) und den Geierswalder See
(Restloch Koschen) mit Wasser zu versorgen
.

Im Stadtgebiet von Senftenberg erfolgt weiterhin die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster durch die Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza.
Der Abfluss am Pegel Biehlen beträgt aktuell 0,47 Kubikmeter pro
Sekunde. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im September
normalerweise bei rund 2,19 Kubikmetern pro Sekunde.

Durch die Augustniederschläge und die kurzeitige Einleitung von Wasser, stieg der Wasserstand im Senftenberger See (Speicherbecken Niemtsch) Anfang September um wenige Zentimeter.
Seither können die Abflüsse der Schwarzen Elster wieder in geringem
Maße durch eine Wasserabgabe gestützt werden. Der Wasserstand des
Senftenberger Sees liegt aktuell bei 98,49 Meter NHN. Der
Wasserstand fällt nur sehr langsam; daher wird es im September keine
Nutzungseinschränkungen für den Senftenberger See geben.
Quelle MLUK v. 16.09.2020

E. Scholz arbeitet in der Adhoc-AG mit