Schonende Sprengverdichtung am Concordia See

Nachterstedt. Am Concordia See geht die Sanierung weiter: Seit dem 7. Januar 2025 wird an einem Teilbereich der östlichen Rutschungsflanke die Schonende Sprengverdichtung durchgeführt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Verflüssigungsgefahr des Bodens zu beseitigen, um eine stabile Grundlage für weitere Arbeiten zu schaffen.

Für den Bereich der östlichen Rutschungsflanke wurde im Ergebnis einer Variantenbetrachtung die erdbautechnische Aufweitung des Böschungssystems als Vorzugsvariante herausgearbeitet. Mit der erdbautechnischen Aufweitung soll der neue Böschungsfuß soweit landseitig zurückverlegt werden, dass das Böschungssystem im sicheren Bereich gegründet werden kann. Im Rahmen der Realisierung der erdbaulichen Aufweitung der östlichen Rutschungsflanke wurden jedoch unterhalb des Höhenniveaus +100 m NHN verflüssigungsempfindliche Kippenmaterialien angetroffen, die der Bergbaualtkippe zuzuordnen sind. Deshalb ist vor der weiteren Sanierung eine bereichsweise Vergütung der verflüssigungsempfindlichen Sande im Bereich unterhalb der Berme +90,50 m NHN notwendig. Die Vergütung erfolgt mittels schonender Sprengverdichtung.

Luftaufnahme des Concordia Sees 2024

Auf Grund der schwierigen Witterungsbedingungen und dem damit verbundenen vernässten Boden vor Ort erfolgen die Arbeiten aktuell mit leichten Verzögerungen. 49 Sprengtage sind angesetzt, um die Verdichtungsarbeiten abzuschließen.

Insgesamt wird in 290 Bohrlöchern in unterschiedlichen Tiefen gesprengt, je nach Lage des zu verdichtenden Bodenhorizonts. Die maximale Verdichtungstiefe beträgt dabei 25 Meter. Das Verfahren der Schonenden Sprengverdichtung erfolgt im Dreiecksraster, den sogenannten Tripolen. Die einzelnen Bohrlöcher liegen jeweils fünf Meter voneinander entfernt. Der Abstand wurde im Vergleich zur vorangegangenen Schonenden Sprengverdichtungen im Jahr 2021 reduziert. Hier lag er bei 7,5 Metern. Pro Sprengtag werden zwei möglichst weit voneinander entfernte Tripole mit jeweils drei Sprengbohrlöchern gesprengt.

Dieser Abschnitt der Sanierung gehört, neben der sogenannten zentralen Rutschungsflanke im Bereich der Südwest-Böschung (Rutschungsereignis von 2016), zu den letzten Bereichen, die verdichtet werden müssen.

Die Vergütung der setzungsfließempflindlichen Sande mittels Schonender Sprengverdichtung funktioniert nur im wassergesättigten Teil des Kippenbodens. Die darüber liegende erdfeuchte Bodenschicht kann durch dieses Verfahren nicht erreicht werden. Daher muss hier nachfolgend noch ein Massenaustausch erfolgen. Die Bodenschicht wird herausgenommen und anschließend durch einen lagenweise verdichteten Wiedereinbau erneut aufgebracht.

Die aktuell laufenden Sanierungsmaßnahmen am Concordia See sind entscheidend für die standsichere Gestaltung des Böschungssystems und dienen zur Vorbereitung für die nächsten Schritte der Bauarbeiten.


Das Verfahren der Schonenden Sprengverdichtung

Fotos: Christian Kortüm


Vergabeverfahren für das Vorhaben Dichtwand Lohsa II/Spreewitzer Rinne startet

Senftenberg. Die Ausschreibung zur Planung des Vorhabens einer vollwirksamen Dichtwand am Nordostufer des Speicherbeckens Lohsa II zur dauerhaften Minderung des Eiseneintrags in die Spree und die Kleine Spree kann nunmehr vonseiten der LMBV beginnen. Damit kann die weitere Umsetzung des Gesamtkonzepts im ostsächsischen Südraum der Spree vorangehen. Dieses sieht vor, drei Vorhaben umzusetzen, um dauerhaft den bergbaubedingten Eiseneintrag in die Flüsse zu mindern:

1. Die Errichtung einer Dichtwand am Nordostufer des Speicherbeckens Lohsa II
2. Flussnahe Barrieren/ Grundwasser-Abfangmaßnahmen an Spree und Kleiner Spree mit Überleitung zur zentralen Wasserbehandlung, d.h. in die Grubenwasserbehandlungsanlage Schwarze Pumpe
3. Errichtung und Betrieb eines Erweiterungsbauwerks als Vorreinigungsstufe in der Grubenwasserreinigungsanlage Schwarze Pumpe

Die EU-weite Ausschreibung zum Dichtwand-Vorhaben am Speicherbecken Lohsa II erfolgt vergaberechtlich als zweistufiges Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb. Der Baubeginn ist für Anfang der 2030er Jahre avisiert, die geplanten Kosten belaufen sich nach heutigem Kenntnisstand auf rund 100 Mio. Euro.

Hintergrund:

Aufgrund des bergbaubedingten Eiseneintrags in Folge des Abstroms von saurem Grundwasser aus den ehemaligen, betriebsbedingten Absenkungstrichtern der Tagebaue Burghammer und Lohsa II besteht in der Errichtung einer vollwirksamen Dichtwand in Kombination mit den anderen Bestandteilen des Gesamtkonzepts Südraum Spree (s. die vorgenannten Vorhaben 1, 2 und 3), die einzige Möglichkeit für die LMBV, den behördlich vorgegebenen Orientierungswert von jahresdurchschnittlich ≤1,8 mg/Liter Eisen (gesamt) am Referenzpegel Zerre (an der Landesgrenze von Sachsen zu Brandenburg) einzuhalten.

Die derzeit insbesondere in Spremberg zu beobachtende Verockerung der Spree – dieses Phänomen wird auch „Braune Spree“ genannt – hat geologische und historische Ursachen: Eisen ist ein weit verbreitetes natürliches Element in der Erdkruste. Auch in der Lausitz gab es früher große Eisenerzvorkommen, die als Raseneisenerz oberflächennah abgebaut wurden. Die im Boden der Lausitz natürlich vorhandenen Minerale Pyrit und Markasit – im Volksmund als Katzengold bezeichnet – sind chemische Verbindungen von Eisen und Schwefel, so genannte Eisensulfide.
Durch den Kontakt mit Luftsauerstoff in Folge der Grundwasserabsenkung verwittern die Eisensulfide und es entsteht Eisenhydroxid und Sulfat. Eisen und Sulfat werden durch den nachbergbaulichen Grundwasserwiederanstieg (GWWA) großräumig, jedoch in unterschiedlichem Maße (d. h. als Frachten oder Konzentrationen) in die Flüsse und Seen der Lausitz eingetragen.
Die LMBV beobachtet und kontrolliert diese Entwicklung über ein „Montanhydrologisches Monitoring“, das in Brandenburg und Sachsen großflächig etabliert wurde. Darauf aufbauend wurden durch die LMBV und ihre Partner bei Behörden und Kommunen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen beauftragt, um die Belastungsschwerpunkte aus dem Grundwasserwiederanstieg zu ermitteln. Nach Auswertung dieser Studien wurden verschiedene Modelle ingenieurtechnisch entwickelt, wirtschaftlich bewertet und daraus machbare, technische oder naturräumliche Lösungsvarianten entworfen.
Seit 2013 setzen alle an der Problemlösung Beteiligten, darunter die LMBV, die verantwortlichen Behörden, die Boden- und Wasserverbände und die Kommunen – unter Federführung der Bergämter in Brandenburg (LBGR) und Sachsen (OBA) – einen länderübergreifenden Maßnahmenkatalog um, der darauf abzielt, die Verockerung von Flüssen und Seen in der Lausitz mittel- und langfristig zu mindern und das Problem der „Braunen Spree“ zukünftig bereits an den Quellen zu reduzieren.
Bis solch langfristige Maßnahmen wie die Dichtwand Lohsa II greifen, werden derzeit zur Eisenminderung u.a. modulare Wasserbehandlungsanlagen – so z.B. in Burgneudorf, Neustadt/Spree und an der Ruhlmühle – sowie Abfangriegel mit Brunnen und Horizontaldrainagen betrieben. Des Weiteren erfolgt als Brückentechnologie zum Schutz der Spreeunterlieger (Stadt Cottbus und das UNESCO-Biossphärenreservat Spreewald) die Wasserbehandlung durch den dauerhaften Regelbetrieb einer Konditionierungsanlage (d.h. mittels Kalkung und Flockung) im Zulauf der Spree zur Talsperre Spremberg.

Weitere Informationen unter https://www.lmbv.de/bergbaufolgen/verockerung-versalzung/loesungen-fuer-die-spree/

Foto: LMBV/Steffen Rasche


Bohrungen für neue Grundwassermessstellen am Zwickauer Brückenberg haben begonnen

Sondershausen/Zwickau. Bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin am Zwickauer Brückenberg informierten sich am 12. Februar 2025 Bernd Sablotny, Sprecher der LMBV-Geschäftsführung, und Dr. Michael Paul, Geschäftsführer Technisches Ressort der Wismut GmbH, über den aktuellen Stand der erfolgreichen Kooperation der beiden Bundesunternehmen. Im Auftrag der LMBV bohren Kollegen der Wismut GmbH seit Mitte November 2024 am Zwickauer Brückenberg neue Grundwassermessstellen mit einer Teufe von bis zu 25 Metern. Bislang wurden vier Bohrungen vorgenommen. Nach aktuellen Planungen soll das Projekt Mitte Mai abgeschlossen sein. Darauf folgen dann Beprobungen und ein Monitoring des Grundwassers.

Arbeitsbesuch von Wismut und LMBV am Zwickauer Brückenberg, wo neue Grundwassermessstellen gebohrt werden.

Hintergrund

Seit dem Jahr 1865 wurde auf dem Brückenberg Steinkohle abgebaut. Kokereien wurden ab dem Jahr 1873 am Standort betrieben. Die Stilllegung des Komplexes Brückenberg erfolgte im März 1992.

Die langfristige Produktion von Koks, Gas und Nebenprodukten am Standort verursachte eine erhebliche Kontamination im Boden und Grundwasserbereich. Die Sanierung der Flächen erfolgte von 1996 bis Juni 1999 vor allem durch großflächige Versiegelungen. Im Rahmen der Sanierung wurde außerdem ein Überwachungsmessnetz für lokale Grundwasserschäden errichtet. Das seither unter der Verantwortung des LMBV Nachsorgebetriebs Zwickau betriebene Monitoring ist im Wesentlichen auf den Quellschadensbereich der Kokerei und seine unmittelbare Umgebung begrenzt. Der Fokus lag dabei auf der Erfassung und Bewertung der relevanten Schadstoffe im unmittelbaren Umfeld des Altstandortes Brückenberg.

Die Ergebnisse des Monitorings der vergangenen circa 10 Jahre zeigen, dass sich die Schadenssituation im Abstrom bzw. am Quellenrand zwar als stabil darstellt, jedoch auf einem relativ hohen Schadensniveau verharrt. Davon ausgehende potenziell Gefahren für Schutzgüter — z. B. Oberflächengewässer Mulde, ungeschädigtes Grundwasser — sind durch das Monitoring nur punktuell bewertbar. Aus diesem Grund hat sich die LMBV in Abstimmung mit den zuständigen Behörden veranlasst gesehen, den Zustand des Grundwasser-Abstrombereichs Brückenberg vertiefend zu erkunden und den weiteren Umgang mittels eines hydrogeologischen Strukturmodells neu zu bewerten.

Dafür wurde ein Genehmigungsverfahren von bis zu zehn neuen Grundwassermessstellen beim sächsischen Oberbergamt unter Beteiligung der jeweils zuständigen Fachbehörden durchlaufen.

Fotos der Baustelle: Christian Kortüm


Sanierung der Oberflächenentwässerung am Gremminer See abgeschlossen

Gräfenhainichen. Die Sanierung der Oberflächenentwässerung am Südufer des Gremminer Sees ist erfolgreich abgeschlossen. Die Sanierung war notwendig, da der Rundweg an einigen Stellen regelmäßig unter Wasser stand. Seit Anfang 2025 ist der Rundweg nun wieder öffentlich zugänglich.

Im Rahmen der Sanierung wurden die Entwässerungsgräben parallel zum Rundweg auf rund zwei Kilometern Länge vertieft und zusätzliche Gräben in Richtung Gremminer See angelegt. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass das anfallende Regenwasser nun effizienter in den See abfließen kann.

Der Hauptgrund für die Sanierung der Entwässerungsanlagen war die dauerhafte Vernässung großer Teile der Südböschung, sowie der Weggabelung auf Höhe von Strohwalde (Beutelhaldenweg). Dieses Dreieck wurde mit größeren Entwässerungsrohren ausgestattet, direkt an der Böschung mit tieferem Graben versehen und insgesamt höhergelegt. Am Wegdreieck ist dadurch ein gewisser Retentionsraum entstanden, der, genau wie der straßenbegleitende Graben, bei Starkniederschlägen die Wassermassen aufnimmt und kontinuierlich an die Ableitgräben zum See abgibt. Die Anzahl der Ableitgräben wurde verringert und zum Teil neu verortet um eine künftige touristische Nutzung zu ermöglichen.

Die Arbeiten hatten Ende 2023 begonnen und konnten Ende 2024 planmäßig abgeschlossen werden. Einige Skulpturen entlang des Weges mussten aus Platzgründen im Rahmen der Sanierungsarbeiten wenige Meter versetzt werden.

Die Luftaufnahme zeigt den Gremminer See mit dem Stadtbalkon am Südufer (vorn im Bild) und den Baggern und Absetzern von Ferropolis, der "Stadt aus Eisen", auf der Halbinsel.

Fotos: Christian Kortüm


Alle in einem Boot: „Herz des Lausitzer Seenlandes“ wird bis 2026 fertig

Senftenberg. Nach der 8. Statusberatung „Restlochkette“ am 11. Februar 2025 zieht Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), eine sehr positive Bilanz: „Unser Gremium besteht seit 2021 und mittlerweile aus allen zuständigen Behörden- und Kommunalvertretern, die an den fünf Seen: Geierswalder, Partwitzer, Sedlitzer, Großräschener sowie Senftenberger See mit uns gemeinsam konstruktiv arbeiten. Es macht mich sehr dankbar und froh, dass wir quasi in einem Boot sitzen, um unser Ziel zu erreichen“, so Sablotny mit Blick auf den Tagungsort, das Kulturschiff am Senftenberger See.
Die LMBV hat Prioritäten gesetzt und das Ziel der Nutzbarkeit dieser im Bergbau als „Erweiterte Restlochkette“ bezeichneten Gewässer samt ihrer Überleiter für das Jahr 2026 avisiert. „Dann wollen wir, dass Gäste im Lausitzer Seenland gar nicht mehr spüren, dass sie im Bergbaufolgegewässer unterwegs sind oder dass sie eine Landesgrenze passieren, wenn sie zum Beispiel auf dem Partwitzer See segeln oder den Geierswalder See mit dem Fahrrad erkunden“, erklärt Bernd Sablotny.
Dafür müssen sächsische sowie brandenburgische Behörden, Landkreise, Kommunen, Bergämter, die jeweiligen Tourismusverbände und selbstverständlich die LMBV ihre Aufgaben erledigen. Rund 35 Köpfe sind im Gremium zusammengefasst und arbeiten konzentriert an ihren Themen. Es müssen Landesschifffahrtsverordnungen angeglichen, Genehmigungen für Austonnungen auf den Seen geprüft oder Flurneuordnungsverfahren geführt werden, um nur einige zu nennen.
Die LMBV steht noch vor zahlreichen Sanierungsmaßnahmen, die vor allem den Sedlitzer See betreffen. „Wir werden dieses Jahr den Ableiter des Sedlitzer Sees fertigstellen und damit die Anbindung an die Vorflut, die Schwarze Elster, erreichen. Das ist sozusagen der Überlauf des Seenlands“, so Gerd Richter, Sanierungsbereichsleiter Lausitz der LMBV. Die Sprengarbeiten an der Brückenfeldkippe nahe Sedlitz laufen planmäßig, sodass der Wasserstand nach dieser Sanierungsmaßnahme angehoben werden kann. Außerdem müssen die Gewässerverbindungen zwischen Sedlitzer sowie Partwitzer bzw. Geierswalder See für die Schifffahrt ausgestattet werden – Dalben werden gesetzt, Seezeichen gestellt und anderes mehr im Jahr 2026. Die Ausschreibungen dafür werden jetzt vorbereitet. Die Beräumung des Sedlitzer Sees von Totholz beginnt ebenfalls noch in diesen Tagen.

„Mich freut besonders, dass wir in diesem Jahr den Großräschener See zur Nutzung freigeben können – darauf haben die Großräschener lange gewartet. Ab April können sie ihren See vom Hafen aus fürs Bootfahren nutzen und baden, sobald das Wetter es erlaubt“, so Bernd Sablotny.

Insgesamt ca. 4000 Hektar Wasserfläche werden nach 2026 als Herz des Lausitzer Seenlands nutzbar sein, fünf Seen in einem Verbund schiffbar. Ein Ziel, für das sich die Arbeit des Gremiums lohnt.

Die nächste Statusberatung findet voraussichtlich im Juni 2025 statt.

Fotos: LMBV


Gröberner See: Ufersicherung läuft und Verwahrung ist abgeschlossen

Gröbern. Am Gröberner See wird seit Dezember 2024 an der Ostböschung gearbeitet. Aufgrund fortschreitender Erosion ist das Ufer teilweise eingebrochen und beschädigt. Bereits in den vergangenen Jahren fanden wiederholt Arbeiten zur Ufersicherung statt. Da der Wind überwiegend aus Westen weht, führt der Wellenschlag ans Ostufer an mehreren Stellen zu Kliffbildung, wodurch die Gefahr von Uferabbrüchen besteht. Um dies zu bremsen und den nahe gelegenen Wirtschaftsweg zu schützen, erfolgt bis zum Frühjahr 2025 die Ufersicherung von Land und vom Wasser aus. Um den Jahreswechsel erfolgte die Baufeldfreimachung, die erste von drei Baustraßen als Zugang zum Ufer wurde bereits angelegt und geschottert. Vom Wasser aus wird das Ufer glattgezogen, es werden Wasserbausteine aufgeschüttet, in einigen Bereichen wird als Brandungsschutz ein Schilfgürtel angelegt. An einer weiteren Stelle hat sich infolge der Erosion bereits eine kleine Steilwand gebildet, in der Schwalben gern brüten. Diese bleibt bestehen. Die Arbeiten umfassen eine Uferlänge von rund 300 Metern und werden von der Firma Bickhardt Bau SE ausgeführt.

Uferlinie von Süd nach Nord, von unten rechts nach oben links.
Die erodierte Uferlinie am Ostufer. Am ersten Abschnitt wurden bereits Wasserbausteine aufgeschüttet.

Verwahrung im Tiefbau an der Westböschung abgeschlossen

Ende 2024 wurde an der Westböschung die Verwahrung von Filterbrunnen und untertägigen Hohlräumen erfolgreich abgeschlossen. Die alten Strecken und Filterbrunnen dienten im ehemaligen Tagebau Gröbern der Entwässerung. Die Hohlräume wurden mit hydraulischem Versatzbinder verfüllt und damit gesichert, so dass das ehemalige Tagebaugelände sicher nachgenutzt werden kann. Diese Sicherungen sind zudem Voraussetzung für die Beendigung der Bergaufsicht in diesem Gebiet. Die aufwendigen Arbeiten erfolgten dabei an Land sowie vom Wasser aus.

 

Hohlraum unter Bahntrasse entdeckt

Während der Arbeiten wurden neue Tiefbaubereiche entdeckt. Diese waren nicht groß, lagen aber im Bereich der ICE-Bahntrasse Berlin – Erfurt und waren daher relevant für die Standsicherheit der Gleistrasse. In enger Abstimmung mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen von Sachsen-Anhalt (LAGB) und der Deutschen Bahn wurden alle Hohlräume sicher verwahrt. Anschließend wurden Kontrollbohrungen durchgeführt, um den Erfolg der Versatzmaßnahme nachweisen zu können. Die Auswertung der Bohrkerne läuft noch. Die Arbeiten vor Ort sind abgeschlossen und der Wirtschaftsweg um den See, der gern von Hundebesitzern und Naturliebhaber genutzt wird, ist wieder uneingeschränkt nutzbar.

Fotos: Christian Kortüm


Freieslebenschacht II: Erneuerung der Energieversorgungsleitungen

Sondershausen/Mansfeld. Bis Mitte Januar 2025 wurden im Freieslebenschacht II bei Klostermansfeld Energieversorgungs- und Steuerkabel erneuert. Mit dem Einhängen und der Inbetriebnahme der neuen Kabel wurden nun noch die alten Versorgungsleitungen zurückgebaut. Der saigere Tagesschacht, mit einer Teufe von 132 Meter, stellt heute noch ein zentrales bergbautechnisches Element für die Überwachungs- und Kontrolltätigkeit durch den Sanierungsbereich Kali-Spat-Erz der LMBV im Kupferschieferbergbaurevier der Mansfelder Mulde dar.

Vom Schacht aus erfolgt bis zum 20 Kilometer entfernten Mundloch halbjährlich eine zweischichtige Kontrollbefahrung des Schlüsselstollens. Dieser wiederum dient als zentraler Wasserlösestollen für die hydraulischen Entlastung des gefluteten Grubengebäudes. Damit hat der Schlüsselstollen eine wesentliche Langzeitfunktion für die öffentliche Sicherheit im Revier. Entsprechend ist die Unterhaltung und Überwachung des Schlüsselstollens einschließlich der dafür notwendigen Schächte, Lichtlöcher sowie Rettungswege auch an den angrenzenden lufterfüllten Altbergbau im Abschlussbetriebsplan und im Überwachungsbetriebsplan für den Kupferschieferbergbau festgeschrieben und langfristig erforderlich.  

Von 1877 bis 1917 diente der Schacht der Kupferschiefer-Förderung. Anschließend zur Wasserhaltung und Bewetterung der Grubenbaue genutzt, wurde der Freieslebenschacht II bei Beendigung des aktiven Bergbaus in der Mansfelder Mulde um 1969 bis zum Niveau Schlüsselstollen und das darunter befindliche Grubenfeld geflutet. Heute wird die denkmalgeschützte Tageschachtanlage für das Monitoring des angestauten Wassers in der Mansfelder Mulde und für Seil-/Materialfahrten im Zusammenhang mit den Kontrollbefahrungen des Schlüsselstollens genutzt. (JF)

Hintergrund: Namensgeber des Schachtes war der Geheime Finanzrat und Hauptfunktionär der Mansfelder Gewerkschaft Otto von Freiesleben.

Dokumentation der Arbeiten im Schacht (Christian Kortüm für LMBV)

Blick in den Schacht
Blick in den Schacht


LMBV und Stadt Görlitz: Sanieren des Berzdorfer Sees geht in die Schlussphase

Görlitz/Senftenberg. Am 15. Januar 2025 wurden die überarbeiteten Verträge über die vorzeitige Folgenutzung des Berzdorfer Sees zwischen der LMBV und der Stadt Görlitz sowie der Gemeinde Schönau-Berzdorf unterzeichnet.

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, betonte, dass „mit den nun gesetzten Unterschriften ein weiteres positives Kapitel des südlichsten Bergbaufolgesees der LMBV in der Lausitz aufgeschlagen wird. Das Sanieren des Sees geht in die Schlussphase. Dieser Dreiklang von Sanieren, Nutzen und Erreichen des Endes der Bergaufsicht ist uns wichtig. Der See wird mit dieser Entwicklung ein erfolgreiches Pilotvorhaben zur Übertragung an den Freistaat Sachsen.“

Der Kaufmännische Geschäftsführer der LMBV, Torsten Safarik, freute sich als gebürtiger Görlitzer, „dass die vereinbarte vorzeitige Folgenutzung am Haussee der Stadt nahtlos möglich gemacht wurde und damit vor allem Klarheit über den Umgang mit den Stränden besteht.“

Oberbürgermeister Octavian Ursu dankte den Beteiligten: „Es war ein langer, und nicht immer einfacher, Weg, den wir gemeinsam mit LMBV, Landesdirektion und Landkreis als Anliegergemeinden bis zur Schiffbarkeit im Jahr 2022 gegangen sind. Vielen Dank dafür, dass wir nun mit der Unterzeichnung des Nutzungsvertrages einen weiteren wichtigen Schritt zum Ausbau der touristischen Infrastruktur am See machen.“

„Die Regelungen des Nutzungsvertrages geben uns nicht nur Sicherheit bei der Organisation und Nutzung von Flächen und Wegen, sondern ermöglichen uns auch, die weitere Entwicklung am Berzdorfer See aktiv voranzutreiben“, ergänzt Bürgermeister Benedikt M. Hummel.

Bereits 2022 wurde die Schiffbarkeit durch die Landesdirektion Sachsen und der Gemeingebrauch durch den Landkreis Görlitz erklärt. Die Nutzung der Seefläche ist damit für jedermann gestattet. Die bestehenden Nutzungsverträge konnten in der Folge so angepasst werden, dass nur noch die kommunal genutzten Uferflächen vertraglich zu regeln waren. Derzeit werden von der LMBV noch Restleistungen in der Sanierung erbracht. Ziel ist es, 2026 die Abschlussdokumentation für die Sanierung beim sächsischen Oberbergamt einzureichen und das Ende der Bergaufsicht für den Berzdorfer See bis zum umgebenden Wirtschaftsweg zu beantragen.

Der Berzdorfer See ist Bestandteil der Gewässerrahmenvereinbarung aus dem Jahr 2008 zwischen dem Freistaat Sachsen und der LMBV zur Übertragung der Tagebaurestseen im Freistaat Sachsen. Der Übertragungsprozess soll 2028 mit dem Berzdorfer See erstmalig angegangen werden. Die jetzt unterzeichneten Nutzungsverträge sind mit dem Freistaat abgestimmt und können unverändert übernommen werden.

Für die Stadt wurde der „Vertrag über die vorzeitige Folgenutzung des Berzdorfer Sees“ von den Vertretern der Stadt Görlitz durch Oberbürgermeister Octavian Ursu und Bürgermeister Benedikt M. Hummel sowie für die LMBV von den Geschäftsführern Bernd Sablotny und Torsten Safarik unterzeichnet. Für die Gemeinde Schönau-Berzdorf unterschrieb Bürgermeisterin Luisa Rönisch den entsprechenden Vertrag. Als Vertreter der weiteren Anliegergemeinde am See war Bürgermeister Silvio Renger für Markersdorf ebenfalls anwesend.

 

Hintergrund:

Im Rahmen der Braunkohlesanierung entstehen im Freistaat Sachsen zahlreiche Bergbaufolgeseen in den Hohlformen ehemaliger Tagebaue. Die LMBV stellt diese Bergbaufolgeseen auf der Grundlage ihrer bergrechtlichen Wiedernutzbarmachungs-Pflicht gemäß den ihr erteilten wasserrechtlichen Planfeststellungsbeschlüssen her.

Der Berzdorfer See ist Bestandteil der zwischen dem Freistaat Sachsen und der LMBV abgeschlossenen Rahmenvereinbarung zur Übertragung der Tagebaurestseen im Freistaat Sachsen vom 15. Januar 2008 und soll nach Erfüllen aller Voraussetzungen an den Freistaat Sachsen übertragen werden. Das rund 969 Hektar große Gewässer ist in der verbliebenen Hohlform des vormaligen Tagebaus Berzdorf von 2002 bis 2013 vorallem mit Neißewasser geflutet worden. Der See hat ein Volumen von etwa 333 Mio. Kubikmeter und eine sehr gute Wasserqualität.

Die Anrainerkommunen haben ein besonderes Interesse an der Nutzung des Berzdorfer Sees, insbesondere an der Förderung der regionalen touristischen Entwicklung. Für den Berzdorfer See wurden bereits seitens der zuständigen Landesdirektion entsprechende Allgemeinverfügungen erlassen, so zur Feststellung der Fertigstellung von Gewässerstrecken des Berzdorfer Sees v. 9. August 2022, zur temporären Begrenzung der Nutzung für die Schifffahrt v. 9. August 2022 sowie zur Zulassung des Gemeingebrauchs am Berzdorfer See v. 17. August 2022. Die Allgemeinverfügung Gemeingebrauch gilt derzeit in der geänderten Fassung v. 31. Mai 2023.

Der vorliegende Vertrag mit Görlitz dient der aktuellen Regelung der Nutzung der vertragsgegenständlichen Flächen bis hin zur Wasserfläche des Berzdorfer Sees. Dabei geht es um Ufer- und Landflächen, insbesondere der vor Ort als Strandbereiche ausgewiesenen, gekennzeichneten Flächen - u. a. der Strandbereich Nordstrand und der Nordoststrand, der Strandbereich mit Erweiterung im Bereich der Halbinsel Tauchritz - sowie der vor Ort als Hundestrand ausgewiesenen Fläche bei Deutsch-Ossig, in einem Umfang von insgesamt 43.730 m².

Die LMBV gestattet der Stadt Görlitz als Nutzerin die vorzeitige Folgenutzung der vertragsgegenständlichen Flächen für touristische Zwecke mit dem Ziel, nach der Eröffnung der Schiffbarkeit am Berzdorfer See sowie der Zulassung des Gemeingebrauchs durch die Regelung der Nutzung die Entwicklung des regionalen Tourismus und der kommunalen Wirtschaft zu unterstützen.

Die LMBV ist weiter für die Ufer- und Landflächen des Vertragsgegenstandes bergrechtlich verantwortlich. Die Durchführung notwendiger Sanierungsmaßnahmen der LMBV aus berg- und wasserrechtlichen Verpflichtungen - vorallem oberhalb des Wirtschaftsweges - haben Vorrang vor den vorzeitigen Folgenutzungen des Berzdorfer Sees. Im Bereich des Nordoststrandes erfolgen noch Sanierungsmaßnahmen zum Beseitigen von Kliffen, die zu zeitlichen Einschränkungen der Nutzungen des Badens und Erholens führen können.

Die Kommune ist verantwortlich und trägt die Kosten für die landseitigen Unterhaltungsmaßnahmen, die auf dem Vertragsgegenstand durch die Nutzungen entstehen, u. a. für Strandreinigung, Rasenmahd, Papierkorbleerung, Müllbeseitigung. Darüber hinaus trägt sie alle anfallenden laufenden öffentlichen Lasten, Abgaben und Grundsteuern für den Vertragsgegenstand. (UST)

Fotos: S. Rasche für LMBV | 2024


Medieneinladung: Unterzeichnung des Nutzungsvertrages zum Berzdorfer See mit der Stadt Görlitz am 15.01.2025

Medieneinladung

Sehr geehrte Medienvertreterinnen und Medienvertreter,

hiermit laden wir Sie herzlich zur Unterzeichnung des "Vertrages über die vorzeitige Folgenutzung des Berzdorfer Sees", der im Dezember 2024 im Görlitzer Stadtrat beschlossen wurde, ein:

Mittwoch, 15. Januar 2025

um 11 Uhr

Hotel Insel der Sinne, Dachgeschoss, Am See 33, Görlitz

Die Unterzeichnung erfolgt durch die Geschäftsführer der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, Bernd Sablotny und Torsten Safarik, sowie für die Stadt Görlitz durch Oberbürgermeister Octavian Ursu und Bürgermeister Benedikt M. Hummel. Als Vertreter der weiteren Anliegergemeinden am See werden Bürgermeisterin Luisa Rönisch für Schönau-Berzdorf und Silvio Renger für Markersdorf ebenfalls anwesend sein.

Der Vertrag regelt unter anderem die Nutzung von verschiedenen Flächen und Wegen und wird vor Ort vorgestellt. Für Detailfragen stehen die Anwesenden anschließend im Gespräch zur Verfügung.

Wir bitten Sie um Rückmeldung zu Ihrer Teilnahme bis Dienstag, 14. Januar 2025 unter presse@goerlitz.de

Fotos: LMBV


Einigung zum künftigen Verlauf des Lober-Leine-Kanals erfolgt

Leipzig/Bitterfeld-Wolfen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Aufschluss des Tagebaus Goitsche war der Bau des Lober-Leine-Kanals zwischen 1949 und 1951. Die beiden Flüsse Lober und Leine querten das für den Abbau vorgesehene Feld. Um das Gelände für den Braunkohlentagebau frei zu machen, wurde innerhalb von zwei Jahren ein 14 Kilometer langer Kanal zur Aufnahme des Wassers der beiden Flüsse und zu dessen direkter Ableitung in die Mulde nahe des Ortes Döbern gebaut. Im Jahr 1982 wurde der Lober-Leine-Kanal nochmals in ein neues Bett verlegt – dieses Mal zur Freimachung des Baufeldes Rösa.

Der Kanal zwischen dem Goitzschesee und dem Seelhausener See war von vornherein nur als temporäres Gewässer geplant und sollte nach DDR-Bergbau-Planungen überbaggert werden, zumal er künstlich abgedichtet ist und keine Verbindung zum Grundwasser hat. Mit dem Ende des aktiven Braunkohlenabbaus in der Region und der Aufstellung der Abschlussbetriebspläne wurde der LMBV die Verantwortung zum Abschluss der Tagebaue einschließlich der Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Oberfläche und die nachbergbauliche Neugestaltung der Oberflächenabflusssysteme übertragen.

Die Luftaufnahme zeigt den aktuellen Verlauf des Lober-Leine-Kanals zwischen dem Großen Goitzschesee und dem Seelhausener See. (Foto: LMBV)

Über den künftigen Verlauf von Lober und Leine und damit verbunden über den Verbleib der Abschnitte Lober-Kanal und Lober-Leine-Kanal, gab es bei den beteiligten Fach- und Genehmigungsbehörden in Sachsen und Sachsen-Anhalt unterschiedliche Auffassungen. Im Jahr 2024 konnten zwischen dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft und der LMBV die letzten Vorabstimmungen zur geplanten Einbindung von Lober und Leine in den Seenverbund erfolgreich abgeschlossen werden.

Lober und Leine werden in der Ortslage Sausedlitz über den Altlauf des Lober-Leine-Kanals und nachfolgend über das alte Flussbett der Leine in den Seelhausener See und von hier über einen neu zu errichtenden offenen Graben in den tiefer liegenden Großen Goitzschesee geführt. Damit wird jetzt die gefundene Vorzugsvariante für das noch zu führende Planfeststellungsverfahren planerisch und genehmigungsrechtlich durch die Planungs- und Fachbereiche der LMBV vorbereitet.

Dieses umfangreiche länderübergreifende Sanierungsprojekt in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist eines der größten noch bevorstehenden Fließgewässerprojekte, welches am Standort Mitteldeutschland umzusetzen ist. (CS)