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Workshop zur Eisenbelastung der Pleiße vermittelt Bearbeitungsstand des Gesamtprojekts

Vertreter von Kommunen, Behörden und Bürgerinitiative sowie Sanierungsträger im fachlichen Diskurs

Leipzig/Neukieritzsch. Am 27. August 2020 informierten Vertreter des Regionalen Planungsverbandes Leipzig-Westsachsen, der Landestalsperrenverwaltung sowie der LMBV in einer gemeinsamen Folgeveranstaltung die Workshop-Teilnehmer über den aktuellen Untersuchungsstand und die neuen Erkenntnisse zur Gewässergüteverbesserung der Pleiße. Es handelt sich dabei um den 5.
Workshop seit 2017. Um den hygienischen Anforderungen unter Beachtung der Teilnehmerzahl gerecht zu werden, fand die Beratung im Bürgerbegegnungszentrum der Gemeinde Neukieritzsch statt.

Zunächst gab Prof. Dr. Andreas Berkner vom Regionalen Planungsverband als Einladender und Moderator eine kurze Einführung mit Standortbestimmung zum erreichten Sachstand. Im Anschluss erläuterten LMBV-Mitarbeiter Rolf Schlotmann und Benno Janisch den aktuellen Untersuchungs- und Bearbeitungsstand zu möglichen Lösungsansätzen aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem letzten Workshop im August 2019. Bei der zurzeit in Erstellung befindlichen Machbarkeitsstudie zur Maßnahme der In-situ-Sulfatreduktion wird untersucht, ob der Lösungsansatz der mikrobiell induzierten Eisenretention geeignet ist, um das exfiltrierende Eisen der Kippe Witznitz zu fixieren und somit den Eintrag in die Pleiße dauerhaft zu reduzieren.

Des Weiteren berichtete die LMBV zur abgeschlossenen Vorplanung der Teileinleitung Wyhra in den Hainer See. Im Ergebnis der Vorplanung wurde die ermittelte Vorzugsvariante als Maßnahme zur „Nutzung von Wasser der Wyhra zur Beschaffenheitssteuerung Hainer See“ bei der Landesdirektion Sachsen als zuständige Genehmigungsbehörde angezeigt, welche im Ergebnis einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalls eine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung feststellte. Die weitere Bearbeitung und Planfortschreibung ist in Abstimmung mit der Landesdirektion Sachsen sowie der Landestalsperrenverwaltung vorgesehen. Es wurde vereinbart, in der vorgesehenen, behördlich geforderten Langzeitbewirtschaftungssimulation u. a. eine Kompletteinleitung der Wyhra in den Hainer See bis zu einer noch  festzulegenden Durchflussobergrenze zu untersuchen.

Die Maßnahme zur Verlegung der Pleiße außerhalb des Kippenbereichs als Ort des Haupteiseneintrages und die Durchleitung der Pleiße durch die Witznitzer Seen wurde unter Verweis auf den in Erstellung befindlichen Vorhabens- und Sanierungsplan für die Oberflächenwasserkörper Pleiße-4a und Pleiße-4b (Bereich von Regis-Breitingen bis Leipzig) unter Leitung des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) eingestellt.

Einen weiteren Tagesordnungspunkt stellte der voranschreitende Strukturwandel und der daraus resultierende Einfluss auf die Wasserhaushaltsgrößen mit ihrer zeitlichen Einordnung im Betrachtungsraum dar. Hierzu gab Prof. Dr. Andreas Berkner eine kurze Ausführung mit Ausblick auf zukünftig zu erwartende Veränderungen durch den politisch beschlossenen Kohleausstieg mit ihren Auswirkungen auf das Mitteldeutsche Braunkohlerevier.

Die Workshop-Teilnehmer verständigten sich darauf, das nächste Treffen in Abhängigkeit des Fortschritts der laufenden Untersuchungen durchzuführen. Zwischenzeitlich soll der Teilnehmerkreis in geeigneter Form über den  Bearbeitungsstand informiert werden.

In Fortführung der transparenten Informationspolitik werden die neuen Erkenntnisse im Gesamtprojekt, d. h. abgeschlossene Untersuchungen bzw. Berichte, wie gewohnt auf folgenden Internetseite dargestellt:  https://www.lmbv.de/index.php/loesungen-fuer-die-pleisse.html.

Anwesend waren die Bürgermeister der Gemeinde Neukieritzsch und der Städte Böhlen und Rötha sowie Vertreter der Städte Borna und Markkleeberg. Des Weiteren gehörten zum Teilnehmerkreis Vertreter der Bürgerinitiative Kahnsdorfer See, des Landratsamtes Landkreis Leipzig, des Zweckverbands Planung und Erschließung Witznitzer Seen, des Regionalen Planungsverbands Leipzig-Westsachsen, der Blauwasser GmbH, der Blauland GmbH und des Sanierungsträgers LMBV.