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Eisenfracht in der Spree 2019 vom Bergbausanierer erneut deutlich reduziert

Spremberg/Senftenberg/Dresden. „Die Maßnahmen zur Reduzierung der Eisenfracht in der Spree haben auch 2019 eine sehr gute Wirkung erzielt“, resümiert Sven Radigk, Leiter der LMBV-Projektgruppe „Gewässergüte Fließgewässer Lausitz“ den Jahresbericht zum „Monitoring der Eisenbelastung der Spree und der Talsperre Spremberg“, der jüngst fertiggestellt wurde. Verfasst wurde der Bericht vom LMBV-Fachgutachter Dr. Wilfried Uhlmann vom Dresdener Institut für Wasser und Boden (IWB).

Die Konditionierungsanlage vor der Talsperre Spremberg, die aus der Bekalkungsanlage in Spremberg-Wilhelmsthal sowie der 1,5 Kilometer entfernten, am Einlaufbauwerk der Vorsperre Bühlow befindlichen Flockungshilfsmitteldosierstation besteht, erzielte eine deutliche Erhöhung des Eisenrückhaltes. Rund 53 Prozent der Eisenfracht der Spree konnten durch die Maßnahme in der Vorsperre zurückgehalten werden. Damit wurde die Hauptsperre der Talsperre Spremberg entlastet. „Die Konditionierungsanlage im Zulauf der Spree zur Talsperre Spremberg ist“, so Sven Radigk, „zurzeit die wichtigste Anlage im Kampf gegen die Eisenbelastung der Spree und zum Schutz des Spreewaldes.“

Dies belegen auch die Messwerte, die bislang die niedrigsten Eisenfrachten in der siebenjährigen Messreihe seit dem Jahr 2012 nachweisen. 2019 lag die Eisen-gesamt-Konzentration am Auslauf der Talsperre bei durchschnittlich 0,5 mg/l. Im gesamten Jahr wurde hier eine Eisen-gesamt-Konzentration von 2 mg/l und somit die Sichtbarkeitsschwelle für partikuläres Eisen in der Spree nicht überschritten.

Bezogen auf die Eisenfracht in der Spree, erzielte die Talsperre Spremberg (Vor- und Hauptsperre) dabei einen Eisenrückhalt von insgesamt ca. 90 Prozent. Verantwortlich für die guten Ergebnisse sind im Spreegebiet Südraum, die bereits in Betrieb befindlichen Abfangmaßnahmen des Barrierekonzeptes.

Mitverantwortlich für die reduzierte Eisenbelastung der Spree sind jedoch auch die Trockenjahre 2018 und 2019. „Aufgrund der fehlenden Niederschläge und der damit verbundenen geringeren Grundwasserneubildung wurde zudem weniger Eisen aus dem Grundwasserleiter in die Oberflächengewässer eingetragen.“

Die in 2019 an der Vorsperre angefallenen Eisenhydroxidschlämme (EHS) wurden im Auftrag der LMBV beprobt, analysiert und ausnahmslos als nicht gefährliche Abfälle fachgerecht entsorgt. Rund 31.000 Tonnen EHS wurden so baustofflich verwertet.

Durch den Einsatz von Flockungs- und Flockungshilfsmitteln konnten zudem die Umweltbedingungen für die aquatische Fauna in den Gewässern verbessert werden. Sie haben sich 2019 weiter stabilisiert. Zu diesem Ergebnis kommt der bereits im Dezember 2019 erstellte Monitoringbericht des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow.

Alle relevanten Studien zum Thema sind auf der Homepage der LMBV unter dem Punkt Wassermanagement/Wasserbeschaffenheit/Lösungen für die Spree einsehbar und zugänglich.

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