Flutungszahlen der LMBV für 2024: Flutung der Bergbaufolgeseen weitestgehend abgeschlossen

Senftenberg. Für die Bergbaufolgeseen der LMBV im Lausitzer Revier konnten in 2024 bisher rund 86 Mio. m³ Wasser für die Flutung und Nachsorge aus den Flüssen genutzt werden, so Maik Ulrich, Leiter der Flutungszentrale Lausitz der LMBV, zu den vorläufigen Flutungszahlen des vergangenen Jahres.

Mit rund 62 Mio. m³ wurde der größte Teil des Wassers aus dem Einzugsgebiet der Spree gewonnen. Die Schwarze Elster trug rund 23 Mio. m³ bei, während aus dem Einzugsgebiet der Neiße etwa 1 Mio. m³ herangezogen wurden. Demgegenüber stehen Ausleitungen von 76 Mio m³ in die Flussgebiete, um etwa die Pegelstände bei Niedrigwasser zu stützen sowie den ökologischen Erhalt zu gewährleisten.

Mitte Dezember 2023 waren die genutzten Wassermengen mit rund 89 Mio. m³ mit der aktuellen Situation vergleichbar. Lediglich die Aufteilung zwischen den Flussgebieten variierte. So wurde 2023 mit 8 Millionen m³ deutlich mehr Wasser aus der Neiße in die Berbaufolgeseen geleitet. Die Schwarze Elster lieferte mit 17 Millionen m³ weniger Wasser als 2024.

Bezogen auf die Bergbaufolgeseen der LMBV im Lausitzer Revier profitierte 2024 besonders der als Wasserspeicher genutzte Bärwalder See von den Flutungen. Bis Mitte Dezember wurden hierfür bereits 20 Mio. m³ aus der Spree gewonnen. In Brandenburg erhielt der Sedlitzer See mit der Einleitung von 15 Mio. m³ die größte Wassermenge.

Die LMBV hat ihre bisherigen Darstellungen im Bereich des Wassermanagements einer Prüfung unterzogen. Die Flutung der Bergbaufolgeseen ist weitestgehend abgeschlossen. Lediglich der Klinger und der Altdöberner See in der Lausitz zeigen derzeit sanierungsbedingt noch größere Wasserdefizite auf. Gleiches gilt für den Concordia See und den Lappwaldsee im mitteldeutschen Raum.

„Im Vordergrund stehen heute bei der LMBV Fragen der Bewirtschaftung der Tagebaurestseen nach Menge und Güte in enger Abstimmung mit unseren staatlichen Partnern. Folgerichtig will die LMBV im nächsten Jahr die Flutungszentrale Lausitz umbenennen. Dazu sind erste Gespräche Anfang 2025 mit den Behörden und Ministerien geplant,“ so Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, kürzlich in Radebeul.

Das Lausitzer Seenland mit dem Partwitzer See im Vordergrund rechts und dem Geierswalder See links daneben. Weiter hinten zeigen sich der Senftenberger, der Sedlitzer sowie der Großräschener See.

Fotos: LMBV

Bärwalder See
Altdöberner See
Klinger See
Lappwaldsee


Speicher Borna: Anbindung der Baustraße an die B93 weitestgehend abgeschlossen

Leipzig/Borna. Für die Gefahrenabwehrmaßnahme „Sanierung Speicherbecken Borna, Baufeld Ost“ baut die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) derzeit an der Erschließung des ostseitigen Sanierungsgebietes am Speicher Borna.

An der B 93 zwischen Blumroda und Borna wurde eine zusätzliche Linksabbiegerspur gebaut, die zur Anbindung an die Baustraße benötigt wird. Der Bau machte eine halbseitige Sperrung der B 93 notwendig. Diese Sperrung wurde am 16. Dezember 2024 rechtzeitig vor den Feiertagen aufgehoben, sodass der Verkehr wieder regulär fließen kann.

Der Parkplatz am Anbindepunkt diente als Baustelleneinrichtung und kann seit dem 18. Dezember wieder genutzt werden. Die Fertigstellung des Anbindepunktes für die Baustraße sowie der Bau der Entwässerungsgräben und der Parkplatzzufahrt erfolgen im kommenden Jahr. Nach Abschluss dieser Arbeiten folgt als nächster Schritt die Errichtung der Baustraße und des Montageplatzes im nebenliegenden Feldbereich.

Die Maßnahme erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr, Niederlassung Leipzig. Der Auftrag für die Baumaßnahme wurde an die Rädlinger Straßen- und Tiefbau GmbH vergeben.

Hintergrund:

Für gekippte Teilbereiche des Speicherbecken Bornas ist eine Gefahr von Grundbruch und Setzungsfließen nicht auszuschließen. Deshalb sind seit Mai 2010 Teilbereiche vorsorglich gesperrt. Seit Januar 2020 wurde der Sperrbereich nochmals erweitert. Nach Arbeiten im Probefeld West und an der Hochkippe Borna folgen nun die Arbeiten zum Probefeld Ost. Der erste Schritt ist dessen verkehrstechnische Erschließung.

Die halbseitige Sperrung zwischen Blumroda und Borna ist seit dem 16.12.2024 wieder aufgehoben.

Ein Einblick in die Arbeiten kurz vor Freigabe der Straße. (Fotos: LMBV)


Bitte beachten Sie unsere Betriebsruhe ab dem 23. Dezember 2024

Senftenberg/Leipzig/Sondershausen. Bitte beachten Sie, dass entsprechend der tariflichen Regelungen Betriebsruhe ab dem 23. Dezember 2024 für die LMBV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinbart ist. Ab dem 2. Januar 2025 sind wir wieder für Sie da.

In Havariefällen ist der Diensthabende der LMBV unter der bekannten Notfall-Nummer 01801 142 222 zu erreichen.

Die LMBV wünscht Ihnen ein schönes Weihnachtsfest, ruhige, besinnliche Stunden
im Familien- und Freundeskreis sowie für das neue Jahr 2025 Gesundheit, Glück und Erfolg.


Sanierungsplanung der B 97/S 130 schreitet voran

Senftenberg. In Vorbereitung des erforderlichen Genehmigungsprozesses für die grundlegende Sanierung der B97/S130 in einem Teilstück zwischen Spremberg und Hoyerswerda informierte die LMBV Vertreter von Kommunen, Behörden und Medienträgern zum aktuellen Planungsstand in Senftenberg. Die Planungsunterlagen befinden sich derzeit mit der Genehmigungsbehörde, dem Sächsischen Oberbergamt, in Abstimmung.
Im Rahmen der Vorplanung wurden verschiedene geotechnische und umweltfachliche Gutachten erstellt. Auch mit den Trägern von Versorgungsleitungen beispielsweise zur Übertragung von Strom oder Fernwärme wurden Vereinbarungen und Planungsabsprachen getroffen.
Die grundlegende Sanierung eines Teilstücks der B97/S130 zwischen Hoyerswerda und Spremberg ist unabdingbar. Der Straßenabschnitt verläuft über die aufgeschüttete Kippe des ehemaligen Tagebaus Brigitta und ist geotechnisch gefährdet. Um die Straße dennoch für ihre Nutzer offen zu halten, wurden Sicherungsmaßnahmen zur Verdichtung des Bodens bereits vor rund 20 Jahren (2003 bis 2007) vorgenommen. Wenige Jahre später begann ein umfangreiches Monitoring des Straßenzustands, das bis heute fortgeführt wird. Im Jahr 2020 führten Risse in der Straße bereits zu einer Sperrung eines Teilstücks.  Wenige Monate später konnte der Abschnitt mit der bereits vorher bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 wieder genutzt werden.
Damit die Sanierung so gründlich wie nötig und zugleich so schnell wie möglich erfolgt, wird die LMBV im nächsten wichtigen Schritt ein Testfeld in unmittelbarer Nähe der B97/S130 einrichten. Dieses Testfeld soll beispielsweise zeigen, in welchen Abständen bei der Rütteldruckverdichtung die Rüttellanze in den Boden getrieben werden muss. Mit der Errichtung des Testfeldes sind Holzungen verbunden. Zuvor ist auch für das Testfeld ein Genehmigungsverfahren beim Oberbergamt zu führen.
Die Erkenntnisse des Testfeldes fließen in die Planung der Gesamtmaßnahme ein. Dann erst lassen sich konkrete, belastbare Angaben zum Ablauf und zur zeitlichen Einordnung der notwendigen Arbeiten machen. Sicher ist, dass für die weiteren Planungsschritte, die Einarbeitung der Testfeldergebnisse und das Genehmigungsverfahren noch einige Jahre benötigt werden. Mit dem bisher gewonnenen Wissen ist mit einem Beginn der Maßnahme nicht vor 2030 zu rechnen. Zu den Verzögerungen kommt es unter anderem aufgrund von Liegenschaftsfragen, Genehmigungsaspekten sowie technischen Herausforderungen.
Zur Information über den Stand der Sanierungsmaßnahme hat die LMBV in diesem Jahr eine Internetseite eingerichtet. Zu erreichen ist diese unter www.b97-sanierung.de. Dort finden sich nicht nur jederzeit aktuelle Informationen über das Vorhaben. In einem Fragen-und-Antworten-Katalog sind auch allgemein interessierende und häufig gestellte Fragen beantwortet.

Fotos: LMBV


LMBV und Gäste blickten zur Barbarafeier auf das Jahr 2024 zurück

Radebeul. Am 4. Dezember 2024 hatte die LMBV zu ihrer diesjährigen Festveranstaltung zu Ehren der Heiligen Barbara nach Radebeul eingeladen. Erstmals begrüßte Torsten Safarik, kaufmännischer Geschäftsführer, die rund 400 geladenen Gäste. Als Grußwortrednerin ging anschließend die Präsidentin der Landesdirektion (LDS), Regina Kraushaar, in ihrem Statement, ausgehend von der historischen Figur der Schutzpatronin, auf aktuelle Herausforderungen im Zusammenwirken der Akteure der Bergbausanierung ein.

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung, dankte der Präsidentin - stellvertretend für ihre gesamte Behörde - für die zielführende Zusammenarbeit mit der LDS und hob das gemeinsame Engagement zur Abgrenzung von Berg- und Wasserrechtsfragen hervor. Damit werden eine arbeitsteilige Bearbeitung von wasserrechtlichen Genehmigungen und bergrechtlichen Zulassungen durch die LDS und das Oberbergamt möglich und Doppelgenehmigungen auf das nötigste beschränkt.

Regina Kraushaar wurde als Ehrenbergfrau der LMBV geehrt.

In seinem Bericht aus den Revieren der LMBV blickte Bernd Sablotny auf ausgewählte Projekte des Jahres zurück und zeigte anhand ausgesuchter Sanierungs- und Verwahrungsmaßnahmen die Ergebnisse der LMBV beispielhaft auf und gab teilweise auch einen Ausblick auf die noch anstehenden Aufgaben in der Braunkohlesanierung und in der Verwahrung im Bereich Kali-Spat-Erz.

Der LMBV-Chef resümierte u.a., dass im Jahr 2024 die LMBV voraussichtlich Leistungen in einem Finanzierungsumfang von circa 281 Millionen Euro in der Braunkohlesanierung erbracht haben wird. In den Maßnahmen nach rechtlicher Verpflichtung nach § 2 werden das circa 187 Millionen Euro, für die Maßnahmen nach § 3 des Verwaltungsabkommens, circa 53 Millionen Euro und für die Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards in Brandenburg und Sachsen nach § 4 circa 13 Millionen Euro sein. Im Bereich Kali-Spat-Erz werden bis zum Jahresende Verwahrungsleistungen in Höhe von 28 Millionen Euro umgesetzt sein.

Sablotny dankte sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LMBV als auch dem Gesellschafter, dem Bundesministerium der Finanzen, dem Aufsichtsrat, den Finanziers der Bergbausanierung, den Sanierungsgesellschaften und Ingenieurbüros, den Sachverständigen, den Behörden und allen weiteren Beteiligten ganz herzlich für die aktive Begleitung der LMBV-Geschäftstätigkeit im Jahr 2024.

Der Film über das Sanierungsgeschen 2024 ist in der LMBV-Mediathek abrufbar.

Fotos: LMBV/Gernot Menzel


Bodenaufwertung mit EHS: Experten sehen Chancen für Kippenböden in begrenztem Umfang

Senftenberg. Vom Bergbau in Anspruch genommene Böden können durch Eisenhydroxidschlamm (EHS), bei entsprechender Aufbereitung, nicht nur gefahrlos verwendet, sondern auch aufgewertet werden. Das war eine zentrale Aussage der 4. EHS-Themenwerkstatt am 28. November in Senftenberg, die durch die LMBV initiiert wurde. Die Veranstaltung trug den Titel „Nutzungsmöglichkeiten und -grenzen für EHS bei der Bodenaufwertung“. An der Themenwerkstatt beteiligten sich neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreter des Landesamtes für Umwelt Brandenburg, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften (FIB) und der LEAG. Es kam zu einer sehr sachlich geprägten und fachlich fundierten Diskussion.

„Unser Pilotprojekt auf der Innenkippe Spreetal hat nach vier Jahren gezeigt, dass durch den gezielten Einsatz von Eisenhydroxidschlämmen der Boden von Renaturierungsflächen nachhaltig aufgewertet werden kann“, erläuterte Dr. Oswald Blumenstein, der zu dem Thema an der Uni Potsdam geforscht hat und inzwischen die InterEnviroCon GmbH leitet. Nicht nur Eisen sei ein natürlicher Bestandteil des Bodens und werde zum Leben gebraucht. Auch mit Blick auf den immer wieder ins Spiel gebrachten Arsengehalt des EHS bat der Experte um Sachlichkeit: „Auf der Projektfläche wurden nicht nur alle Werte laut Bodenschutzverordnung eingehalten. Der Arsengehalt im EHS war hier sogar niedriger als das, was man üblicherweise in der Lausitz im Boden findet“. Das heißt die geogen bedingte (natürliche) Hintergrundbelastung mit Arsen auf dieser Kippenfläche war höher, als die Vorbelastung aus den Voruntersuchungen als sogenanntes Nullmonitoring.

Dr. Blumenstein hatte gemeinsam mit Frank Pustlauck zum Thema EHS-Nutzung ein sogenanntes Pilot- und Demonstrationsvorhaben (PuD) im Auftrag der LMBV durchgeführt. Im Rückblick auf dieses Pilotprojekt kamen die Referenten bei der Themenwerkstatt zu interessanten Schlussfolgerungen (Auszug):

  • Mit Eisenhydroxidschlamm aus Grabenaushub können viele wichtige, fruchtbarkeitsbestimmende Eigenschaften des Bodens auf Renaturierungsflächen des Bergbaus verbessert werden.
  • Eine deutliche Steigerung der positiven Wirkung wird durch eine Zumischung von organischen Komponenten erzielt.
  • Es ist eine Verbesserung der Wuchseigenschaften von Gehölzen und Gras-Kräuter-Kulturen möglich.
  • Die positive Wirkung ist artenspezifisch und kann noch optimiert werden.
  • Zu hohe Gaben an EHS führen zur Verschlechterung der Wuchseigenschaften, es tritt eine starke Verunkrautung als Überdüngungseffekt auf.

Bei der im Pilotprojekt verwendeten Einbaumenge (hier: 1.100 Kubikmeter EHS-Substrat) handelt es sich freilich um einen winzigen Bruchteil dessen, was jährlich an EHS im Lausitzer Gebiet anfällt. In der an den Vortrag anschließenden Diskussion ging es unter anderem um den Kalkgehalt der Schlämme, ebenso um pH-Werte und die Herausforderungen bei der Genehmigung bzw. Schaffung der Durchführungsvoraussetzungen eines solchen Projektes.

Sven Radigk, Leiter der Projektgruppe „Gewässergüte Fließgewässer Lausitz“ bei der LMBV, betonte die Komplexität der Aufgabe: „Bergbausanierung heißt für uns oftmals, Dinge anzugehen, die vorher noch niemand umgesetzt hat. Wir stehen bei EHS vor einer großen Aufgabe, die weite Teile der Lausitz betrifft. Trotz aller Bemühungen um Vermeidung, Verwertung und Verspülung werden noch für viele Jahrzehnte erhebliche Mengen EHS anfallen, sodass es auch entsprechende Kapazitäten für die Beseitigung als Deponierung braucht.“ Die geplante Deponie in Kostebrau sei nur eines von vielen Projekten zum Thema EHS, jedoch am Ende jedweder Maßnahmeumsetzungen zur Reduzierung der Eisenbelastung in den betroffenen Lausitzer Gewässern essenziell.

Hintergrund: Die LMBV plant bei Kostebrau eine EHS-Monodeponie auf eigenem Betriebsgelände. Im unmittelbaren Umfeld gibt es dagegen Widerstände. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit einer Deponie, um einen Großteil der anfallenden EHS-Massen auf diese Weise sicher, schadlos und gemeinwohlverträglich zu beseitigen, wie dies gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz erforderlich ist.

Die Themenwerkstatt-Reihe zur EHS-Thematik wird mit weiteren Veranstaltungen im kommenden Jahr fortgesetzt. 

Fotos: LMBV


WAL-Betrieb: Fachaustausch mit Wasserwirtschaft-Experten in der Lausitz bei LMBV erfolgt

Senftenberg. Im Rahmen eines fachlichen Austauschs mit Kolleginnen und Kollegen aus der Wasserwirtschaft ergab sich kürzlich die Gelegenheit, die Modulare Wasserbehandlungsanlage Ruhlmühle in Neustadt an der Spree im Ortsteil Döschko und die Konditionierungsanlage Spree in Spremberg im OT Cantdorf der LMBV zu besichtigen und wertvolle Einblicke zu gewinnen, informierte die Wasserverband Lausitz Betriebsführungs GmbH auf ihrer Website.

Die o. g. Anlagen sind essenzielle Bestandteile der umfangreichen wasserwirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen, welche von der LMBV durchgeführt werden, denn die jahrzehntelange Kohleförderung hat deutliche Spuren hinterlassen. Infolge des Braunkohleabbaus in der Lausitz sickern Eisen- und Schwefelverbindungen über die Grundwasserleiter, bei steigendem nachbergbaulichen Grundwasserständen und erhöhtem Niederschlagsaufkommen in die Spree, wodurch die Eisen- und Sulfatwerte im Fließgewässer stark ansteigen.

Der WAL-Betrieb unterstützt diese Ziele durch den tagtäglichen Betrieb der innovativen Wasserbehandlungsanlagen im Auftrag der LMBV – so in Burgneudorf, in Neustadt an der Spree und im OT Döschko an der Ruhlmühle sowie die Konditionierungsanlage im Zulauf der Spree zur Talsperre Spremberg. Die Anlagen sind darauf spezialisiert, dass durch die ehemaligen Tagebaue bergbaulich beeinflusste Grundwasser zu reinigen und kontrolliert in die umliegenden Oberflächengewässer einzuleiten. Mit den etablierten Prozessschritten der Wasserbehandlung zur Enteisenung wie Belüftung, Neutralisation, Flockung und Sedimentation tragen diese wesentlich zur Sicherung der Wasserqualität bei und setzen Maßstäbe für eine nachhaltige Aufbereitung.

Die MWBA Ruhlmühle kann bis zu 100 Liter Wasser pro Sekunde verarbeiten/aufbereiten und entfernt dabei über 90 % des darin enthaltenen Eisenhydroxids, welcher als Eisenhydroxidschlamm extrahiert und schlussendlich fachgerecht entsorgt wird. Dies entspricht einer täglichen Eisenfracht von 1.200 Kilogramm an gebundenem Eisen, welches dem Wasser aus dem Altarm der Spree entzogen wird.

Im Rahmen der Besichtigung erhielten die Teilnehmenden detaillierte Einblicke in die Funktionsweise und den Betrieb der Anlagen. Die Besichtigung bot gleichzeitig eine ideale Plattform für den fachlichen Austausch und verdeutlichte die Bedeutung moderner Wasserbehandlungstechnologien. Um die Herausforderungen der Renaturierung ehemaliger Bergbauregionen nachhaltig zu bewältigen, bedarf es einer engen Zusammenarbeit aller handelnden Akteure, so die Autorin Susan Bandorski, Leiterin Projektentwicklung/Öffentlichkeitsarbeit beim WAL-Betrieb. (UST / SB WAL-B)

Fotos: WAL-Betrieb | LMBV 2024


AG Flussgebietsbewirtschaftung: Nach dem Bergbau in der Lausitz bleibt die Jahrhundertaufgabe des Wasserhaushaltes

Dresden. Am 14. November 2024 fand im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) in Dresden ein Pressegespräch statt. Die zentrale Botschaft war, dass die Wasserversorgung in der Lausitz und nachfolgend auch in Berlin zu einer Jahrhundertaufgabe mit noch nicht abschätzbaren Kosten werde. Um nach dem Ende des Braunkohleabbaus einen selbstregulierenden Wasserhaushalt „hinzubekommen“, könne es Jahrzehnte oder sogar einhundert Jahre dauern, betonte eingangs Regina Heinecke-Schmitt, Abteilungsleiterin im sächsischen Umweltministerium, bei diesem Termin anlässlich einer Tagung der Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster, Lausitzer Neiße in Dresden. An dieser Arbeitsgruppentagung nahmen auch LMBV-Abteilungsleiter Dr. Oliver Totsche und Maik Ulrich, Leiter der Flutungszentrale Lausitz der LMBV teil.

Bis zu einem selbstregulierenden Wasserhaushalt seien viele einzelne Schritte zu gehen, betonte die sächsische Wasser-Expertin und verwies unter anderem auf die Flutung und Nachsorge bei Tagebau-Restseen und das einhergehende Ansteigen der Grundwasserspiegel. „Nicht zuletzt müssen wir dabei einpreisen, dass wir parallel auch klimatische Veränderungen haben“, zitiert dpa die Abteilungsleiterin. Vorstellungen über den Zufluss von Wasser und die Verdunstung seien noch vor Jahrzehnten ganz anders gewesen. All das müsse in Strategien für ein nachhaltiges und Ressourcen schonendes Management einfließen.

Laut Heinecke-Schmitt lässt sich derzeit nicht abschätzen, „was das am Ende koste“. Derzeit laufende Machbarkeitsstudien seien durch die Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen finanziell abgesichert. Dafür stünden 1,6 Mio. Euro bereit. Eine Studie zum Grundwassermodell werde gemeinsam mit dem Bund finanziert und sei auf neun Millionen Euro veranschlagt. 70 Prozent davon trage der Bund, je 15 Prozent die Bundesländer Brandenburg und Sachsen, so Anke Herrmann, Abteilungsleiterin im zuständigen Brandenburger Ministerium MLUK laut dpa.

Eine Machbarkeitsstudie laufe derzeit zu einem möglichen Überleiter von der Elbe in die Lausitz. Es gäbe allerdings Sorgen etwa beim Hamburger Hafen, ob man auf dem Trockenen sitze, wenn Wasser aus der Elbe abgeleitet würde, hieß es. Die Machbarkeitsstudie für den Elbe-Überleiter sei nur ein Baustein des wasserwirtschaftlichen Gesamtkonzepts, das in etwa zwei bis drei Jahren vorliegen soll. „Wir sind sehr daran interessiert, dass das schnell geht“, unterstrich Heinecke-Schmitt.

Ein Fokus richtete sich auch auf den Spreewald und seine künftige Wasserversorgung. Nach den Worten von Simon Henneberg, Referatsleiter im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) in Brandenburg, gelte es beim Spreewald zu überdenken, wie man ihn als Biosphärenreservat und UNESCO-Weltkulturerbe mit Tourismus erhalten kann. Das heiße nicht, dass alles eins zu eins so bleiben müsse. Es gehe aber um die Frage, in welchem Umfang Wassereinsparungen möglich seien. (UST - mit dpa)

Pressegespräch der Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster, Lausitzer Neiße in Dresden
Fotos: Dr. Oliver Totsche (LMBV) Luftbilder: Steffen Rasche für LMBV


Neukonstituierung des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg am 14.11.2024 erfolgt

Cottbus. Am 14.11.2024 hat sich der Braunkohlenausschuss des Landes Brandenburg (BKA BB) in Cottbus neu konstituiert. Zunächst fand eine Vorstellung der beschließenden Mitglieder für die 9. Amtsperiode des BKA statt. Darauf folgte ein Statement des geschäftsführenden Ministers für Infrastruktur und Landesplanung und die Berufung der Vertreter der Kammern und Verbände. Die LMBV hat als Sanierungsbergbautreibende - ebenso wie der aktive Kohleförderer LEAG - eine beratende Stimme im Ausschuss, die von LMBV-Prokurist Gerd Richter, Bereichsleiter des Sanierungsbereiches Lausitz, wahrgenommen wird.

Am Anfang der 104. Ausschusssitzung stand die Neuwahl des Vorsitzes und der Stellvertreter. Die Leitung dieser Wahl aus den Reihen der Mitglieder erfolgte durch Winfried Böhmer als das Mitglied, das dem Ausschuss bereits am Längsten angehört – hier seit 1994. Zum Vorstand des BKA BB wurden folgende Persönlichkeiten gewählt:

Vorsitzende:       Kerstin Kircheis (Wiederwahl)

  1. Stellvertreter: Frank Schneider (Wiederwahl)
  2. Stellvertreter: Dorothee Land (neu, zuvor: Matthias Scheufele)

Der geschäftsführende Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Rainer Genilke, setzte in seiner Einführungsrede verschiedene Schwerpunkte, so Kati Starost, LMBV-Abteilungsleiterin, in ihrer Nachschau. Der BKA BB und die Gesellschaft befinden sich in einer Transformation, betonte der Minister. In diesen Zeiten ist die Arbeit des Sanierungsbergbaus auf Basis der Verwaltungsabkommen unverändert wichtig, ebenso wie auch das Ausführen des Braunkohleplanverfahrens Welzow-Süd TA I mit dem Herstellen eines neuen Restsees. Auch die Arbeit des Braunkohlenausschusses behält seine zentrale Bedeutung. Der Minister und gewählte Vizepräsident des Landtages in Potsdam wünschte dem Braunkohlenausschuss weiterhin Erfolg für das Erledigen seiner Aufgaben.

In der nachfolgenden Berichterstattung u.a. zu Fragen der Arbeit der LMBV ging es z. B. um vorhandene Partnerschaften des Bergbausanierers mit Wissenschaftsinstitutionen zum Thema der Verwertung und Nachnutzung von Eisenhydroxid sowie um das Vorgehen des Sanierungsunternehmens zur möglichen Aufhebung der großflächig noch eingerichteten Sperrbereiche, so um:

  • das Pilotvorhaben mit der SSPV im Tgb. Seese-Ost:
    • Dort ist eine Fertigstellung der SSPV angestrebt.
    • Der Nachweis des Verdichtungserfolges ist noch nötig.
    • Die Vorlage der Nachweise über den Verdichtungserfolg liegen bei den Bergämtern.
    • Eine Abnahme des LBGR ist notwendig, um Überführung des Piloten SSPV in einen Regelbetrieb vornehmen zu können.
  • die Restlochkette, im Bereich der Innenkippe Koschen:
    • Dort ist die Fläche durch RDV-Dämme eingerahmt,
    • eine rechnerische Überprüfung der Verdichtungsergebnisse ist in Arbeit bei Sachverständigen und
    • bei positiven Ergebnissen kann eine Freigabe dieser Flächen erfolgen.

Eine Freigabe des weit größeren Teils an gesperrten Innenkippen-Flächen wird noch Jahre andauern:

  • als Ziel sind 80 % in 15 bis 20 Jahren zu sichern und nachfolgend nutzbar zu machen.
  • Es erfolgte der Verweis auf bereits gegebene Informationen der LMBV zur Innenkippen-Priorisierung in der BKA-Sitzung am 16.11.2023.
  • Die Sanierung von herausfordernden ausgewählten Teilflächen wird noch Jahrzehnte andauern; sie ist zudem mit hohen Kosten verbunden, wie z. B. im Tgb. Schlabendorf-Süd. Die Bundesregierung suche parallel Wildnis-Entwicklungsgebiete.
  • Grundlage der LMBV sind jedoch bisher die Sanierungsrahmenpläne  in Untersetzung mit den ABP.  Wildnisgebiets-Ausweisungen seien mit umfassenden Fragestellungen verbunden, die auch auf Landesebene weiter zu klären und zu diskutieren sind. (KS|UST)
104. Sitzung des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg in Cottbus
Fotos: Kati Starost (LMBV)


Mongolische Wirtschaftsdelegation im LMBV-Sanierungsgebiet unterwegs

Senftenberg | Lausitzer Seenland. Am 14. November machten sich 30 Fachleute aus der mongolischen Wirtschaft mit Projekten der LMBV in der Lausitz vertraut. Sie waren von der OAV - German Asia-Pacific Business Association eingeladen worden und wurden von der China & Mongolei-Regionalmanagerin Louisa de Fallois begleitet. Jörg Schlenstedt und Dr. Uwe Steinhuber betreuten die Gäste seitens der LMBV.

Zunächst wurde der Hafen Großräschen, der Weinberg und die Seebrücke vorgestellt und das Sanierungsgebiet der LMBV räumlich abgesteckt. Bei einem Einführungsvortrag zu den Aufgaben und Herausforderungen der LMBV konnte Fachreferent Jörg Schlenstedt auch auf seine Expertise bei der Betreuung von Umweltvorhaben der LMBV in der Mongolei im Verbund mit weiteren Unternehmen aus der Vergangenheit aufsetzen. Die mongolischen Gäste zeigten sich sehr wissbegierig zu Fragen der Organisation und Planung von nachbergbaulichen Vorhaben.

Im weiteren Verlauf wurden die Besucher bei einer Bustour mit dem Lausitzer Seenland bekannt gemacht. Nach einem Blick auf die Kippenbereiche in einen aktiven Tagebau bei Welzow wurde am Seestrand Lieske die Aufgaben bei der Gestaltung des Sedlitzer Sees erläutert. Am Leuchtturm Geierswalde ließ sich die Nachbergbau-Folgelandschaft gut demonstrieren. An der „Himmelsleiter“ des Rostigen Nagels konnten sich die Mitglieder der mongolischen Wirtschaftsdelegation selbst einen guten Überblick über die Lausitzer Bergbaufolgelandschaft verschaffen.

Die Delegation weilt in Deutschland anlässlich des Deutsch-Mongolischen Wirtschaftsausschusses (DMWA), der am 15. November 2024 vom Ostasiatischen Verein (OAV) organisiert wird. Der DMWA dient dazu bestehende bilaterale Kooperationsprojekte zu besprechen um am 18. November der Regierungsarbeitsgruppe im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Brantner und dem mongolischen Wirtschaftsminister in Berlin in Statements Bericht zu erstatten. Der Fokus lag dabei auf Bergbau und Rohstoffen, Erneuerbare Energien und Umwelt, sowie Logistik und Transport. (UST)

Die mongolischen Fachleute zeigten sich von der Größe der Lausitzer Bergbaufolgeseen beeindruckt.
Fotos: Dr. Uwe Steinhuber und Jörg Schlenstedt (LMBV)