Gefahrenabwehrmaßnahmen am Störmthaler Kanal führen zu Wegesperrungen

Leipzig. Entsprechend einer Anordnung des Sächsichen Oberbergamtes (OBA) zum Schutz von Leben, Gesundheit und Sachgütern ist die LMBV zur unverzüglichen Umsetzung von Gefahrenabwehrmaßnahmen verpflichtet. Die Rahmenbedingungen am Störmthaler Kanal haben sich verändert, wodurch eine Gefahrenlage besteht. 

Seit 19. Mai 2025 laufen deshalb am Störmthaler Kanal Bauarbeiten, die eine Sperrung der Wege erforderlich machen. Für etwa vier Wochen können die Wege westlich des Störmthaler Kanals leider nicht genutzt werden. Als Umleitung kann für diesen Zeitraum auf die im Umfeld bestehenden Wegeverbindungen ausgewichen werden, wie in der Karte ersichtlich ist. Die Umleitungen in Richtung Güldengossa und zum Bergbau-Technik-Park sind ausgeschildert.

Überblick zu den ab 19. Mai 2025 gesperrten (rot) und weiterhin offenen (grün) Wegen.

Für die weiteren Baumaßnahmen, voraussichtlich im Sommer 2025, wird erneut eine Sperrung der Wege entlang des Störmthaler Kanals notwendig werden. Dann deidseoitig des Störmthaler Kanals und für einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten.

Die geplanten Maßnahmen im Detail

Die ersten Baumaßnahmen, die 2025 umgesetzt werden, umfassen die Verlegung der Heberleitung in den Störmthaler See sowie eine Wege- und Geländeerhöhung im Bereich des unteren Vorhafens, also zwischen unterem Querbauwerk und der Schleuse. 

Die Heberleitung ist eine Rohrleitung, die das überschüssige Wasser aus dem höher gelegenen Störmthaler in den Markkleeberger See ableitet. Diese Funktion hatte ursprünglich der Störmthaler Kanal in Kombination mit der Schleuse als Absperrbauwerk erfüllt. Mit dem Umbau der Heberleitung wird der wasserwirtschaftliche Betrieb nun optimiert. Die Wasserentnahme erfolgt künftig nicht mehr aus dem oberen Vorhafen, sondern direkt aus dem Störmthaler See. Damit wird der obere Vorhafen (Bereich zwischen Schleuse und oberem Querbauwerk) aus dem System der Wasserüberleitung entkoppelt und der Störmthaler Kanal im Regelbetrieb nicht mehr zur Wasserüberleitung benötigt.

Die Wege- und Geländeerhöhung betrifft nur den östlichen Bereich zwischen unterem Querbauwerk und der Schleuse. Die Arbeiten laufen seit März 2025 und werden bis Juni andauern, ohne dass damit Einschränkungen für die Nutzung der Wege verbunden sind. Die für Besucher der Seen nutzbaren Wege beidseits des unteren Vorhafens wurden bereits im Zuge der Gefahrenabwehrmaßnahme 2021 umverlegt. Seit Anfang 2025 wird das Gelände erhöht, damit anschließend der Wasserstand im unteren Vorhafen angehoben werden kann. Der erhöhte Wasserstand bewirkt, dass die Wasserspiegeldifferenz an der Schleuse verringert wird.

Nach Bewertung der beauftragten Gutachter und der LMBV wurde die aktuelle Risiko-Gefahrenlage so eingeschätzt, dass weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit notwendig sind. Diese Beurteilung wurde dem Sächsischen Oberbergamt übergeben und vorgestellt. Im Ergebnis setzt die LMBV auf Anordnung des Sächsischen Oberbergamtes weitere, kurz- und langfristige Sicherungsmaßnahmen um. So werden 2025 im Kanalbereich der Autobahnbrücke und am oberen Querbauwerk Stützkörper und Auflastfilter aufgebaut, u. a. mit sogenannten LEGO-Betonsystemsteinen. In Verbindung damit erfolgen Entspannungsbohrungen am Oberen Querbauwerk und die Herstellung von Dränagegräben in den Böschungen am Unteren Vorhafen. Damit soll der Porenwasserüberdruck in den angrenzenden Böschungen und unter der Kanalsohle abgemildert werden.

Hintergrund

Das Kompaktbauwerk und die Kanalböschungen entlang des Störmthaler Kanals werden laufend überwacht und bewertet. Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen fließen in die lokale und globale Bewertung der Risiko- und Gefahrenlage ein. Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen und Veränderungen an den Sicherungsbauwerken ergreift die LMBV weitere Maßnahmen. Dies umfasst kurzfristige Sicherungsmaßnahmen am Störmthaler Kanal sowie langfristige Sicherungsmaßnahmen in Bezug zur Autobahnbrücke der A 38. Zudem wird eine redundante Absperrung am oberen und unteren Querbauwerk (vsl. als Bohrpfahlwand) hergestellt. Die LMBV folgt damit einer Anordnung des Sächsischen Oberbergamtes.

Weitere Informationen sind auf der Unterseite zum Störmthaler Kanal zusammengefasst.   

Fotos: Christian Horn, April 2025


Abschluss der Sanierungsarbeiten am Kulturhaus Böhlen

Leipzig. Nach fast 20 Jahren der Sanierung am und um das Kulturhaus Böhlen, sind die Arbeiten nahezu abgeschlossen. Aus diesem Anlass haben die Stadt Böhlen und die LMBV am 25. März 2025 einige Wegbegleiter in das Kulturhaus Böhlen geladen. Vertreter der Stadt Böhlen und der umliegenden Gemeinden waren der Einladung ebenso gefolgt wie Vertreter des Sächsischen Oberbergamtes, der Landkreise und beteiligte Verbände. Zudem waren die ausführenden Baufirmen und Vertreter der LMBV vor Ort um die geleisteten Sanierungsarbeiten Revue passieren zu lassen. Böhlens Bürgermeister Dietmar Berndt begrüßte die Gäste und dankte ihnen für die gute Zusammenarbeit und das schöne Ergebnis. "Für viele ist das Kulturhaus selbstverständlich, das ist es aber nicht", so  Berndt. Das als "Kulturpalast" errichtete Gebäude wurde in der DDR intensiv genutzt, hat die Menschen zusammengeschweißt und war ein regionaler Dreh- und Angelpunkt. Auch heute hat das Haus eine überregionale Ausstrahlung, resümierte der gebürtige Böhlener, "Das Haus lebt wieder", freut sich der Bürgermeister.

Während den vergangenen fast 20 Jahren wurden am Kulturhaus Böhlen zahlreiche Baumaßnahmen in Projektträgerschaft der LMBV realisiert, nach §3 und §4 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung. Dr. Robert Böhnke, Koordinator §4-Maßnahmen der LMBV, ließ einige Maßnahmen Revue passieren und lenkte die Blicke der rund 40 Gäste auf den denkmalschutzgerecht gestalteten Sockelputz, den sanierten und barrierefreien Eingangsbereich oder den erneuerten Parkplatz. Auch er hob die gute Zusammenarbeit aller Akteure von der Finanzierung über die Planung bis hin zur Umsetzung durch die Baufirmen.

Gemeinsam mit dem Kulturhaus Böhlen ist im ersten Obergeschoss eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Kulturhauses, dem verhängnisvollen Brand 2002 und den verschiedenen Etappen der Sanierung entstanden. Diese Ausstellung wird noch einige Wochen bis etwa Ende Juni 2025 zu sehen sein.

Hintergrund

Das Kulturhaus Böhlen wurde 1952 als „Kulturpalast“ und eines der größten seiner Art in der DDR errichtet. Jahrzehntelang prägte es als kulturelles Zentrum das Leben der Bergleute im Südraum von Leipzig. Im Juni 2002 zerstörte ein Brand den großen Saal. Die Stadt Böhlen übernahm 2006 das Kulturhaus vom Landkreis Leipzig und begann mit der Sanierung. Ein Großteil der Arbeiten wurde im Rahmen der Paragrafen 3 und 4 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung finanziert, die LMBV ist als Projektträger für die Umsetzung zuständig.

Das Kulturhaus von oben - zwei neue Parkplätze sind entstanden, der bestehende Parkplatz sowie die Wege zur Leipziger Strasse wurden saniert, nur kleinere Restarbeiten fnden noch statt. Foto: Kathrin Falke

Informationen zur Sanierung des Kulturhauses


Dietmar Berndt, Bürgermeister der Stadt Böhlen, würdigt die Bedeutung des Kulturhauses für die Stadt und die Region.

Dr. Robert Böhnke, Koordinator §4-Maßnahmen der LMBV berichtet über das langjährige Sanierungsgeschehen.

Zahlreiche Beteiligte und einzelne Bürger waren der Einladung gefolgt.

Christiane Fuhrmann, Leiterin des Kulturhauses, stößt mit Gästen auf die erfolgreiche Sanierung an.

Die Pressevertreter mit Blick in den Großen Saal.

Der Große Saal wurde als erstes durch die Stadt Böhlen saniert und war 2008 fertig.

Fotos: Christian Kortüm für LMBV


LMBV informiert zum Sachstand am Störmthaler Kanal

Leipzig. Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen und Veränderungen an den Sicherungsbauwerken werden in den nächsten Wochen Sofortmaßnahmen am Störmthaler Kanal zwischen Markkleeberger und Störmthaler See beginnen. Dies teilte Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, am 26. Februar 2025 in Markkleeberg mit. Die LMBV folgt damit einer Anordnung des Sächsischen Oberbergamts, die kurzfristig erfolgen wird.

„Die Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, die 2021 ergriffen worden waren, sind nach wie vor wirksam. Auch das Schleusenbauwerk ist lagestabil. Aber die Lebensdauer der Bauteile ist begrenzt, hier schreitet die Korrosion voran“, so Bernd Sablotny. Am Schleusenbauwerk sind die Problemursachen nicht behoben und zudem konnte die Gleitsicherheit nicht nachgewiesen werden. Zudem können Schädigungen durch innere Erosion in den Böschungen nicht gemessen werden. Es gibt keine technischen Möglichkeiten, um in die Böschung „hinein zu schauen“. Seit Ende vergangenen Jahres sind wieder Baumaßnahmen am Kanal sichtbar. Es wurden Wasserbausteine aufgebracht um die Böschungen zu stabilisieren. Am oberen Sperrbauwerk und unterhalb der Autobahnbrücke werden demnächst Stützkörper und Auflastfilter u.a. mit so genannten LEGO-Betonsystemsteinen aufgebaut. Auch weitere Dichtwände, so genannte Bohrpfahlwände, sind geplant.

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, erklärt, welche Maßnahmen demnächst ergriffen werden. Martin Herrmann, Sächsisches Oberbergamt, bekräftigt die Notwendigkeit der Maßnahmen und die Veränderungen zur Situation 2021.

Nachdem der Ursachenbericht im Oktober 2023 vorlag, wurde mit den Partnern der Arbeitsgruppe „Störmthaler Kanal“ die Aufgabenstellung einer Machbarkeitsstudie erarbeitet und durch die LMBV beauftragt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden im 1. Halbjahr 2026 vorliegen.

Bernd Sablotny wies darauf hin, dass die Sanierungsarbeit der LMBV vielfach Pionierarbeit sei. „Nirgendwo sonst auf der Welt ist eine vom Braunkohlentagebau beanspruchte Landschaft in diesen Dimensionen von Menschenhand umgestaltet und für künftige Generationen nutzbar gemacht worden“, erklärt er. Die Sanierung der Braunkohlereviere im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier ist eines der größten Umweltvorhaben der Bundesrepublik.

Alle Maßnahmen in Bezug zum Störmthaler Kanal stimmt die LMBV eng mit den regionalen Akteuren ab. In der Arbeitsgruppe Störmthaler Kanal sind Vertreter des Sächsischen Oberbergamtes, der Landesdirektion Sachsen, des Landkreises Leipzig, des Regionalen Planungsverbandes Westsachsen und der Stadt Leipzig sowie die Bürgermeister von Markkleeberg und Großpösna vertreten.

 

Hintergrund

Der künstliche Kanal zwischen Störmthaler und Markkleeberger See im Südraum von Leipzig ist aufgrund von Böschungsschäden und Rissbildungen seit März 2021 gesperrt. Zur Gefahrenabwehr wurden zeitnah Querbauwerke ober- und unterhalb des Schleusenbauwerks errichtet. Im Oktober 2023 wurde in der „Arbeitsgruppe Störmthaler Kanal“ der Bericht zu den „Ursachen der festgestellten Defizite im Bereich des Störmthaler Kanals und des Kompaktbauwerkes zwischen Störmthaler und Markkleeberger See“ vorgestellt. Aktuell läuft eine „Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Gewässerverbindung Störmthaler Kanal mit Kompaktbauwerk zwischen dem Störmthaler See und dem Markkleeberger See“.

Fotos: Anika Dollmeyer / Christian Kortüm


Schonende Sprengverdichtung am Concordia See

Nachterstedt. Am Concordia See geht die Sanierung weiter: Seit dem 7. Januar 2025 wird an einem Teilbereich der östlichen Rutschungsflanke die Schonende Sprengverdichtung durchgeführt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Verflüssigungsgefahr des Bodens zu beseitigen, um eine stabile Grundlage für weitere Arbeiten zu schaffen.

Für den Bereich der östlichen Rutschungsflanke wurde im Ergebnis einer Variantenbetrachtung die erdbautechnische Aufweitung des Böschungssystems als Vorzugsvariante herausgearbeitet. Mit der erdbautechnischen Aufweitung soll der neue Böschungsfuß soweit landseitig zurückverlegt werden, dass das Böschungssystem im sicheren Bereich gegründet werden kann. Im Rahmen der Realisierung der erdbaulichen Aufweitung der östlichen Rutschungsflanke wurden jedoch unterhalb des Höhenniveaus +100 m NHN verflüssigungsempfindliche Kippenmaterialien angetroffen, die der Bergbaualtkippe zuzuordnen sind. Deshalb ist vor der weiteren Sanierung eine bereichsweise Vergütung der verflüssigungsempfindlichen Sande im Bereich unterhalb der Berme +90,50 m NHN notwendig. Die Vergütung erfolgt mittels schonender Sprengverdichtung.

Luftaufnahme des Concordia Sees 2024

Auf Grund der schwierigen Witterungsbedingungen und dem damit verbundenen vernässten Boden vor Ort erfolgen die Arbeiten aktuell mit leichten Verzögerungen. 49 Sprengtage sind angesetzt, um die Verdichtungsarbeiten abzuschließen.

Insgesamt wird in 290 Bohrlöchern in unterschiedlichen Tiefen gesprengt, je nach Lage des zu verdichtenden Bodenhorizonts. Die maximale Verdichtungstiefe beträgt dabei 25 Meter. Das Verfahren der Schonenden Sprengverdichtung erfolgt im Dreiecksraster, den sogenannten Tripolen. Die einzelnen Bohrlöcher liegen jeweils fünf Meter voneinander entfernt. Der Abstand wurde im Vergleich zur vorangegangenen Schonenden Sprengverdichtungen im Jahr 2021 reduziert. Hier lag er bei 7,5 Metern. Pro Sprengtag werden zwei möglichst weit voneinander entfernte Tripole mit jeweils drei Sprengbohrlöchern gesprengt.

Dieser Abschnitt der Sanierung gehört, neben der sogenannten zentralen Rutschungsflanke im Bereich der Südwest-Böschung (Rutschungsereignis von 2016), zu den letzten Bereichen, die verdichtet werden müssen.

Die Vergütung der setzungsfließempflindlichen Sande mittels Schonender Sprengverdichtung funktioniert nur im wassergesättigten Teil des Kippenbodens. Die darüber liegende erdfeuchte Bodenschicht kann durch dieses Verfahren nicht erreicht werden. Daher muss hier nachfolgend noch ein Massenaustausch erfolgen. Die Bodenschicht wird herausgenommen und anschließend durch einen lagenweise verdichteten Wiedereinbau erneut aufgebracht.

Die aktuell laufenden Sanierungsmaßnahmen am Concordia See sind entscheidend für die standsichere Gestaltung des Böschungssystems und dienen zur Vorbereitung für die nächsten Schritte der Bauarbeiten.


Das Verfahren der Schonenden Sprengverdichtung

Fotos: Christian Kortüm


Sanierung der Oberflächenentwässerung am Gremminer See abgeschlossen

Gräfenhainichen. Die Sanierung der Oberflächenentwässerung am Südufer des Gremminer Sees ist erfolgreich abgeschlossen. Die Sanierung war notwendig, da der Rundweg an einigen Stellen regelmäßig unter Wasser stand. Seit Anfang 2025 ist der Rundweg nun wieder öffentlich zugänglich.

Im Rahmen der Sanierung wurden die Entwässerungsgräben parallel zum Rundweg auf rund zwei Kilometern Länge vertieft und zusätzliche Gräben in Richtung Gremminer See angelegt. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass das anfallende Regenwasser nun effizienter in den See abfließen kann.

Der Hauptgrund für die Sanierung der Entwässerungsanlagen war die dauerhafte Vernässung großer Teile der Südböschung, sowie der Weggabelung auf Höhe von Strohwalde (Beutelhaldenweg). Dieses Dreieck wurde mit größeren Entwässerungsrohren ausgestattet, direkt an der Böschung mit tieferem Graben versehen und insgesamt höhergelegt. Am Wegdreieck ist dadurch ein gewisser Retentionsraum entstanden, der, genau wie der straßenbegleitende Graben, bei Starkniederschlägen die Wassermassen aufnimmt und kontinuierlich an die Ableitgräben zum See abgibt. Die Anzahl der Ableitgräben wurde verringert und zum Teil neu verortet um eine künftige touristische Nutzung zu ermöglichen.

Die Arbeiten hatten Ende 2023 begonnen und konnten Ende 2024 planmäßig abgeschlossen werden. Einige Skulpturen entlang des Weges mussten aus Platzgründen im Rahmen der Sanierungsarbeiten wenige Meter versetzt werden.

Die Luftaufnahme zeigt den Gremminer See mit dem Stadtbalkon am Südufer (vorn im Bild) und den Baggern und Absetzern von Ferropolis, der "Stadt aus Eisen", auf der Halbinsel.

Fotos: Christian Kortüm


Gröberner See: Ufersicherung läuft und Verwahrung ist abgeschlossen

Gröbern. Am Gröberner See wird seit Dezember 2024 an der Ostböschung gearbeitet. Aufgrund fortschreitender Erosion ist das Ufer teilweise eingebrochen und beschädigt. Bereits in den vergangenen Jahren fanden wiederholt Arbeiten zur Ufersicherung statt. Da der Wind überwiegend aus Westen weht, führt der Wellenschlag ans Ostufer an mehreren Stellen zu Kliffbildung, wodurch die Gefahr von Uferabbrüchen besteht. Um dies zu bremsen und den nahe gelegenen Wirtschaftsweg zu schützen, erfolgt bis zum Frühjahr 2025 die Ufersicherung von Land und vom Wasser aus. Um den Jahreswechsel erfolgte die Baufeldfreimachung, die erste von drei Baustraßen als Zugang zum Ufer wurde bereits angelegt und geschottert. Vom Wasser aus wird das Ufer glattgezogen, es werden Wasserbausteine aufgeschüttet, in einigen Bereichen wird als Brandungsschutz ein Schilfgürtel angelegt. An einer weiteren Stelle hat sich infolge der Erosion bereits eine kleine Steilwand gebildet, in der Schwalben gern brüten. Diese bleibt bestehen. Die Arbeiten umfassen eine Uferlänge von rund 300 Metern und werden von der Firma Bickhardt Bau SE ausgeführt.

Uferlinie von Süd nach Nord, von unten rechts nach oben links.
Die erodierte Uferlinie am Ostufer. Am ersten Abschnitt wurden bereits Wasserbausteine aufgeschüttet.

Verwahrung im Tiefbau an der Westböschung abgeschlossen

Ende 2024 wurde an der Westböschung die Verwahrung von Filterbrunnen und untertägigen Hohlräumen erfolgreich abgeschlossen. Die alten Strecken und Filterbrunnen dienten im ehemaligen Tagebau Gröbern der Entwässerung. Die Hohlräume wurden mit hydraulischem Versatzbinder verfüllt und damit gesichert, so dass das ehemalige Tagebaugelände sicher nachgenutzt werden kann. Diese Sicherungen sind zudem Voraussetzung für die Beendigung der Bergaufsicht in diesem Gebiet. Die aufwendigen Arbeiten erfolgten dabei an Land sowie vom Wasser aus.

 

Hohlraum unter Bahntrasse entdeckt

Während der Arbeiten wurden neue Tiefbaubereiche entdeckt. Diese waren nicht groß, lagen aber im Bereich der ICE-Bahntrasse Berlin – Erfurt und waren daher relevant für die Standsicherheit der Gleistrasse. In enger Abstimmung mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen von Sachsen-Anhalt (LAGB) und der Deutschen Bahn wurden alle Hohlräume sicher verwahrt. Anschließend wurden Kontrollbohrungen durchgeführt, um den Erfolg der Versatzmaßnahme nachweisen zu können. Die Auswertung der Bohrkerne läuft noch. Die Arbeiten vor Ort sind abgeschlossen und der Wirtschaftsweg um den See, der gern von Hundebesitzern und Naturliebhaber genutzt wird, ist wieder uneingeschränkt nutzbar.

Fotos: Christian Kortüm


Einigung zum künftigen Verlauf des Lober-Leine-Kanals erfolgt

Leipzig/Bitterfeld-Wolfen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Aufschluss des Tagebaus Goitsche war der Bau des Lober-Leine-Kanals zwischen 1949 und 1951. Die beiden Flüsse Lober und Leine querten das für den Abbau vorgesehene Feld. Um das Gelände für den Braunkohlentagebau frei zu machen, wurde innerhalb von zwei Jahren ein 14 Kilometer langer Kanal zur Aufnahme des Wassers der beiden Flüsse und zu dessen direkter Ableitung in die Mulde nahe des Ortes Döbern gebaut. Im Jahr 1982 wurde der Lober-Leine-Kanal nochmals in ein neues Bett verlegt – dieses Mal zur Freimachung des Baufeldes Rösa.

Der Kanal zwischen dem Goitzschesee und dem Seelhausener See war von vornherein nur als temporäres Gewässer geplant und sollte nach DDR-Bergbau-Planungen überbaggert werden, zumal er künstlich abgedichtet ist und keine Verbindung zum Grundwasser hat. Mit dem Ende des aktiven Braunkohlenabbaus in der Region und der Aufstellung der Abschlussbetriebspläne wurde der LMBV die Verantwortung zum Abschluss der Tagebaue einschließlich der Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Oberfläche und die nachbergbauliche Neugestaltung der Oberflächenabflusssysteme übertragen.

Die Luftaufnahme zeigt den aktuellen Verlauf des Lober-Leine-Kanals zwischen dem Großen Goitzschesee und dem Seelhausener See. (Foto: LMBV)

Über den künftigen Verlauf von Lober und Leine und damit verbunden über den Verbleib der Abschnitte Lober-Kanal und Lober-Leine-Kanal, gab es bei den beteiligten Fach- und Genehmigungsbehörden in Sachsen und Sachsen-Anhalt unterschiedliche Auffassungen. Im Jahr 2024 konnten zwischen dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft und der LMBV die letzten Vorabstimmungen zur geplanten Einbindung von Lober und Leine in den Seenverbund erfolgreich abgeschlossen werden.

Lober und Leine werden in der Ortslage Sausedlitz über den Altlauf des Lober-Leine-Kanals und nachfolgend über das alte Flussbett der Leine in den Seelhausener See und von hier über einen neu zu errichtenden offenen Graben in den tiefer liegenden Großen Goitzschesee geführt. Damit wird jetzt die gefundene Vorzugsvariante für das noch zu führende Planfeststellungsverfahren planerisch und genehmigungsrechtlich durch die Planungs- und Fachbereiche der LMBV vorbereitet.

Dieses umfangreiche länderübergreifende Sanierungsprojekt in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist eines der größten noch bevorstehenden Fließgewässerprojekte, welches am Standort Mitteldeutschland umzusetzen ist. (CS)


Speicher Borna: Anbindung der Baustraße an die B93 weitestgehend abgeschlossen

Leipzig/Borna. Für die Gefahrenabwehrmaßnahme „Sanierung Speicherbecken Borna, Baufeld Ost“ baut die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) derzeit an der Erschließung des ostseitigen Sanierungsgebietes am Speicher Borna.

An der B 93 zwischen Blumroda und Borna wurde eine zusätzliche Linksabbiegerspur gebaut, die zur Anbindung an die Baustraße benötigt wird. Der Bau machte eine halbseitige Sperrung der B 93 notwendig. Diese Sperrung wurde am 16. Dezember 2024 rechtzeitig vor den Feiertagen aufgehoben, sodass der Verkehr wieder regulär fließen kann.

Der Parkplatz am Anbindepunkt diente als Baustelleneinrichtung und kann seit dem 18. Dezember wieder genutzt werden. Die Fertigstellung des Anbindepunktes für die Baustraße sowie der Bau der Entwässerungsgräben und der Parkplatzzufahrt erfolgen im kommenden Jahr. Nach Abschluss dieser Arbeiten folgt als nächster Schritt die Errichtung der Baustraße und des Montageplatzes im nebenliegenden Feldbereich.

Die Maßnahme erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr, Niederlassung Leipzig. Der Auftrag für die Baumaßnahme wurde an die Rädlinger Straßen- und Tiefbau GmbH vergeben.

Hintergrund:

Für gekippte Teilbereiche des Speicherbecken Bornas ist eine Gefahr von Grundbruch und Setzungsfließen nicht auszuschließen. Deshalb sind seit Mai 2010 Teilbereiche vorsorglich gesperrt. Seit Januar 2020 wurde der Sperrbereich nochmals erweitert. Nach Arbeiten im Probefeld West und an der Hochkippe Borna folgen nun die Arbeiten zum Probefeld Ost. Der erste Schritt ist dessen verkehrstechnische Erschließung.

Die halbseitige Sperrung zwischen Blumroda und Borna ist seit dem 16.12.2024 wieder aufgehoben.

Ein Einblick in die Arbeiten kurz vor Freigabe der Straße. (Fotos: LMBV)


LMBV und Gäste blickten zur Barbarafeier auf das Jahr 2024 zurück

Radebeul. Am 4. Dezember 2024 hatte die LMBV zu ihrer diesjährigen Festveranstaltung zu Ehren der Heiligen Barbara nach Radebeul eingeladen. Erstmals begrüßte Torsten Safarik, kaufmännischer Geschäftsführer, die rund 400 geladenen Gäste. Als Grußwortrednerin ging anschließend die Präsidentin der Landesdirektion (LDS), Regina Kraushaar, in ihrem Statement, ausgehend von der historischen Figur der Schutzpatronin, auf aktuelle Herausforderungen im Zusammenwirken der Akteure der Bergbausanierung ein.

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung, dankte der Präsidentin - stellvertretend für ihre gesamte Behörde - für die zielführende Zusammenarbeit mit der LDS und hob das gemeinsame Engagement zur Abgrenzung von Berg- und Wasserrechtsfragen hervor. Damit werden eine arbeitsteilige Bearbeitung von wasserrechtlichen Genehmigungen und bergrechtlichen Zulassungen durch die LDS und das Oberbergamt möglich und Doppelgenehmigungen auf das nötigste beschränkt.

Regina Kraushaar wurde als Ehrenbergfrau der LMBV geehrt.

In seinem Bericht aus den Revieren der LMBV blickte Bernd Sablotny auf ausgewählte Projekte des Jahres zurück und zeigte anhand ausgesuchter Sanierungs- und Verwahrungsmaßnahmen die Ergebnisse der LMBV beispielhaft auf und gab teilweise auch einen Ausblick auf die noch anstehenden Aufgaben in der Braunkohlesanierung und in der Verwahrung im Bereich Kali-Spat-Erz.

Der LMBV-Chef resümierte u.a., dass im Jahr 2024 die LMBV voraussichtlich Leistungen in einem Finanzierungsumfang von circa 281 Millionen Euro in der Braunkohlesanierung erbracht haben wird. In den Maßnahmen nach rechtlicher Verpflichtung nach § 2 werden das circa 187 Millionen Euro, für die Maßnahmen nach § 3 des Verwaltungsabkommens, circa 53 Millionen Euro und für die Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards in Brandenburg und Sachsen nach § 4 circa 13 Millionen Euro sein. Im Bereich Kali-Spat-Erz werden bis zum Jahresende Verwahrungsleistungen in Höhe von 28 Millionen Euro umgesetzt sein.

Sablotny dankte sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LMBV als auch dem Gesellschafter, dem Bundesministerium der Finanzen, dem Aufsichtsrat, den Finanziers der Bergbausanierung, den Sanierungsgesellschaften und Ingenieurbüros, den Sachverständigen, den Behörden und allen weiteren Beteiligten ganz herzlich für die aktive Begleitung der LMBV-Geschäftstätigkeit im Jahr 2024.

Der Film über das Sanierungsgeschen 2024 ist in der LMBV-Mediathek abrufbar.

Fotos: LMBV/Gernot Menzel


35 Jahre Grenzöffnung am Lappwaldsee gefeiert

Harbke/Helmstedt. Am 9. November 2024 wurde am Lappwaldsee das 35-jährige Jubiläum der innerdeutschen Grenzöffnung gefeiert. Der See zwischen Harbke (Sachsen-Anhalt) und Helmstedt (Niedersachsen), der aus den ehemaligen Tagebauen Wulfersdorf und Helmstedt hervorgegangen ist, bildete den Rahmen für eine bewegende Gedenkveranstaltung.

Anlässlich der Feierlichkeiten würdigten die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, Dr. Reiner Haseloff und Stephan Weil, in ihren Ansprachen die Bedeutung des 9. November in der deutschen Geschichte. Die Grenzöffnung vor 35 Jahren markierte nicht nur das Ende der deutschen Teilung, sondern auch einen Wendepunkt für viele Regionen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die sich seither neuen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen stellen mussten und müssen.

Der bevorstehende Zusammenfluss der ehemaligen Tagebaumulden von Wulfersdorf und Helmstedt kann als Symbol für die Transformation und den Wiederaufbau der Region nach der Wiedervereinigung gesehen werden. Was bereits heute ein Ort zur Naherholung ist, war früher Grenzgebiet und während der Teilung Deutschlands streng bewacht.

Zukunftsperspektiven für den Lappwaldsee

Im Rahmen der Gedenkfeier wurden konkrete Pläne zur künftigen touristischen und wirtschaftlichen Nutzung des Lappwaldsees vorgestellt. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Sees für die Region soll er sowohl ein Ort der Erinnerung und Begegnung sein als auch ein touristischer Anziehungspunkt werden. Ziel ist es, den See zu einem Zentrum für Freizeitaktivitäten und naturnahe Erholung zu entwickeln.

Derzeit sind noch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig, welche durch die Bergbausanierungsunternehmen LMBV und Helmstedter Revier GmbH (HSR) durchgeführt werden. Bereits im Mai diesen Jahres stellte die LMBV anlässlich des FLÖZerfestes die laufenden Sanierungsarbeiten am Lappwaldsee vor. Der Lappwaldsee stehe nicht nur für die Herausforderungen der deutschen Einheit, sondern auch für den Wandel einer Region, die über Jahrzehnte hinweg vom Kohleabbau geprägt war. Dieser Wandel schaffe neue Zukunftsperspektiven. (CS)

Feierten gemeinsam 35 Jahre Grenzöffnung am Lappwaldsee (v.l.n.r.): Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Mirko Mennert (Projektmanagement LMBV), Grit Uhlig (Leitung Sanierungsbereich Mitteldeutschland LMBV), Thomas Klein (Geschäftsführer Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH), Jana Hübner (Projektmanagement LMBV), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Henning Konrad Otto (Verbandsgeschäftsführer Planungsverband Lappwaldsee), Bernd Sablotny (Sprecher der Geschäftsführung der LMBV), Thoralf Klehm (Geschäftsführer Helmstedter Revier), Gerhard Radeck (Landrat Landkreis Helmstedt).

Foto: Maik Schöttke


Zahlreiche Gäste folgten der Einladung zum Festakt. (Foto: Maik Schöttke)

Der Lappwaldsee im Mai diesen Jahres. (Foto: Christian Kortüm)