Wasserbewirtschaftungszentrale Lausitzer Revier
In enger, länderübergreifender Abstimmung mit allen beteiligten Behörden und Institutionen hat zunächst die Flutungszentrale (FZL) bei der LMBV seit dem Jahr 2000 die Generationsaufgabe der wasserwirtschaftlichen Bergbausanierung erfolgreich voran gebracht. Seit 2025 fungiert sie als Wasserbewirtschaftungszentrale Lausitzer Revier (WBLR).
Wassermanagement im Sanierungsbergbau
Die Komplexität des Flutungsgeschehens in der Lausitz erforderte besondere Aufmerksamkeit. Die vielfältigen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Niederschlagsmengen, dem für die Flutung nutzbaren Dargebot in den Lausitzer Flusseinzugsgebieten von Spree, Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster sowie den Sanierungs- und Baumaßnahmen an den zukünftigen Seen machten eine spezifische Form der Organisation der Steuerung und Kontrolle des Flutungsgeschehens notwendig. Deshalb wurde am 14. September 2000 die Flutungszentrale Lausitz (FZL) bei der LMBV gebildet. Das Betrachtungsgebiet erstreckt sich dabei vom Süden, den Quellgebieten der Spree und Schwarzen Elster sowie in der Neiße vom Berzdorfer See, bis zum Norden nach Fürstenwalde/Spree vor Berlin.
Nach 25 Jahren erfolgreicher Arbeit wurde im September 2025 — in Abstimmung mit den Ländern — diese Einrichtung in Wasserbewirtschaftungszentrale Lausitzer Revier (WBLR) umbenannt. Die WBLR bei der LMBV in Senftenberg hat derzeit fünf Mitarbeiter und wird von Maik Ulrich geleitet. Im Leitstand an der Knappenstraße 1 laufen täglich über eine Million Messwerte von ca. 4.400 Messstellen der wasserwirtschaftlichen Anlagen auf. Es werden von hier 18 Ein- und zwölf Auslaufbauwerke, 47 Pumpstationen, 65 Wehranlagen und 13 Überleitungkanäle gesteuert und überwacht. (Stand 09/2025)
Die Steuerung der Bewirtschaftungsprozesse der LMBV für die entstehenden Bergbaufolgeseen wird im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmigungen und den Bewirtschaftungsgrundsätzen der länderübergreifenden Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster entsprechend vorgenommen. Dabei rücken neben der Mengensteuerung die Belange der Wasserbeschaffenheit, insbesondere bei der Ausleitung aus den Seen immer mehr in den Vordergrund. Die fachliche Arbeit der WBLR wird durch das Landesamt für Umwelt des Landes Brandenburg (LfU), die Landesdirektion Sachsen (LDS) und die Landestalsperren-Verwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) kontinuierlich begleitet.
Die WBLR bedient sich zur Erfüllung dieser anspruchsvollen Aufgaben moderner Rechen- und Kommunikationstechnik. Die für diese Steuerungsaufgaben entwickelten Modelle für die Flutungs- und Gütesteuerung unterstützen die Mitarbeiter bei der Wiederherstellung eines sich weitestgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes in den bergbaubeeinflussten Gebieten der Lausitz. Für das Mitteldeutsche Revier werden im Leitstand der LMBV die aktuellen Daten und Zustände ebenfalls erfasst und ausgewertet. Die unmittelbare Steuerung erfolgt dort im Revier vor Ort.
Im Zuge der Bergbausanierung der LMBV entstehen eine Vielzahl von Bergbaufolgeseen. Den aktuellen Wasserstand der Lausitzer und mitteldeutschen Bergbaufolgeseen können Sie sich auch über eine interaktive Karte anzeigen lassen (beim Themen-Layer bitte nur das “Thema Wasser” wählen, dann auf der Karte per Klick den gewünschten See auswählen und der aktuelle Wasserstand — der jeweils letzte Messwert — wird angezeigt).
Bereits 17 größere Bergbaufolgeseen der LMBV in der Lausitz haben 2025 ihren unteren Zielwasserstand schon erreicht. Für sieben weitere größere Lausitzer Gewässer steht dies in den kommenden Jahren an. Der bergbaulich entstandene LMBV-Absenkungstrichter von etwa 7 Mrd. Kubikmeter ist bereits zu 90 % wieder aufgefüllt, dies entspricht etwa 6,4 Mrd. Kubikmeter, davon gingen rund 2,4 Mrd. Kubikmeter in die Restlöcher und 4, Mrd. Kubikmeter in das Grundwasser. (Stand 09/2025)