LMBV
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Verwaltungsabkommen

Mit den von Bund und Ländern im Rahmen von inzwischen sieben aufeinanderfolgenden Verwaltungsabkommen bereitgestellten Haushaltsmitteln in Höhe von 12 Milliarden Euro werden von der LMBV rund 100.000 Hektar vormaliger Braunkohlenabbaugebiete saniert. Die LMBV muss insgesamt 194 Abschlussbetriebspläne umsetzen. Diese sind 43 Großprojekten zugeordnet. Derzeit setzt die LMBV unterschiedliche 637 Vorhaben (Teilobjekte) um, davon allein 468 Teilvorhaben in der sogenannten Grundsanierung.

Für Braun­koh­len­ta­ge­baue und Braun­koh­le­ver­ede­lungs­an­la­gen sowie für Kali‑, Spat- und Erz­ab­bau­gru­ben, die nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung nicht pri­va­ti­siert wer­den konn­ten, haben der Bund — ver­tre­ten durch das BMF und das BMUV — sowie die Braun­koh­le­län­der Bran­den­burg, Sach­sen-Anhalt, Sach­sen und Thü­rin­gen die Auf­ga­be über­nom­men, die vom Berg­bau bean­spruch­te Flä­che gemäß den Vor­ga­ben des Berg­rechts zu sanie­ren und einer Nach­nut­zung zuzu­füh­ren. Die LMBV setzt seit 1995 die­se Auf­ga­ben um. Es han­delt sich um eine Aus­gangs­flä­che von ursprüng­lich 96.872 Hekt­ar im Eigen­tum der LMBV, von der nach durch­ge­führ­ter Sanie­rung bereits rund zwei Drit­tel an neue Eigen­tü­mer über­tra­gen wer­den konn­te. Ende 2023 befan­den sich noch 31.249 Hekt­ar davon im Besitz der LMBV.

Bund und Län­der neh­men die Auf­ga­be der Braun­koh­le­sa­nie­rung seit 1992 gemein­sam auf der Grund­la­ge fort­ge­setz­ter Ver­wal­tungs­ab­kom­men (VA) wahr und haben bis­her rund 12 Mil­li­ar­den Euro in die Braun­koh­le­sa­nie­rung (Stand 12/2023) inves­tiert. Pro­jekt­trä­ge­rin der Sanie­rung und Eigen­tü­me­rin der Berg­bau­flä­chen und Alt­stand­or­te ist das bun­des­ei­ge­ne Unter­neh­men Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­sche Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH (LMBV). 

Gesamtausgaben der Sanierung und Verwahrung von 1990 — 2023

Anstützung der Südwestböschung der Kippe Wulfersdorf
Bei­spiel: Anstüt­zen der Süd­west­bö­schung der Kip­pe Wul­fers­dorf

„Mit den bis­he­ri­gen Ver­wal­tungs­ab­kom­men wur­den die Grund­la­gen für eine nach­fol­gen­de Ansied­lung von Indus­trie und Gewer­be, Land- und Forst­wirt­schaft, Natur­schutz und Tou­ris­mus in den Regio­nen geschaf­fen.“

Olaf Scholz

Bun­des­mi­nis­ter der Finan­zen (2020)

Das der­zei­tig lau­fen­de Abkom­men VA VII vom 8. Dezem­ber 2022 für die Jah­re 2023 bis 2027 hat ein etwas höhe­res  Finanz­vo­lu­men wie das Vor­gän­ger­ab­kom­men. Die Finan­zie­rung der spe­zi­fi­schen Maß­nah­men der Braun­koh­le­sa­nie­rung erfolgt zu 75 Pro­zent durch den Bund und zu 25 Pro­zent durch die Län­der (§ 2 VA BKS). Ergän­zen­de Maß­nah­men zur Abwehr von Gefah­ren aus dem Grund­was­ser-Wie­der­an­stieg wur­den je zur Hälf­te von Bund und Län­dern finan­ziert (§ 3 VA BKS).  Für die kom­men­den 25 Jah­re wer­den in der soge­nann­ten Grund­sa­nie­rung (§2 VA BKS) aus Sicht der LMBV vor­aus­sicht­lich wei­te­re 4,8 Mrd. Euro nötig sein.

Kosten der Sanierung und Verwahrung 2023

Verdichtung der Innenkippe Schlabendorf
Bei­spiel: Ver­dich­tung der Innen­kip­pe Schla­ben­dorf

Über die Pro­jek­te ent­schei­den Bund und die Braun­koh­le­län­der im Steue­rungs- und Bud­get­aus­schuss Braun­koh­le­sa­nie­rung (Stu­BA) unter Vor­sitz des Bun­des, der gemein­sam vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen und dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und Reak­tor­si­cher­heit wahr­ge­nom­men wird.

Heu­te ent­ste­hen in den ehe­ma­li­gen Tage­bau­ge­bie­ten neue Seen­land­schaf­ten mit hoher Attrak­ti­vi­tät für Frei­zeit und Erho­lung, wie das Lau­sit­zer Seen­land oder das Leip­zi­ger Neu­se­en­land. Zugleich ent­ste­hen nicht nur in den Lau­sitz Indus­trie­parks oder den mit­tel­deut­schen Indus­trie­parks neue Stand­or­te für Wirt­schaft und Gewer­be. Die Sanie­rung der Braun­koh­le-Alt­stand­or­te und ‑tage­baue in den neu­en Län­dern ist ein Vor­zei­ge­pro­jekt des Auf­bau Ost. Die Braun­koh­le­sa­nie­rung ent­fal­tet eine hohe Beschäf­ti­gungs­wir­kung und trägt nach­hal­tig zur Ver­bes­se­rung der Wirt­schafts­struk­tur und der Lebens­qua­li­tät in den Regio­nen bei. Es ent­steht in den Regio­nen im Zuge der Sanie­rung pla­ne­ri­sches und tech­ni­sches Know-how, das auch inter­na­tio­nal gro­ße Beach­tung fin­det.

Die Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten sind auch natur­schutz­fach­lich von hoher Bedeu­tung. Natur­schutz­groß­pro­jek­te wie z.B. das Lau­sit­zer Seen­land wei­sen ein­ma­li­ge Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le auf. Dank eines brei­ten Inter­es­ses von Akteu­ren des Natur­schut­zes, wie ins­be­son­de­re ver­schie­de­ner Natur­schutz­stif­tun­gen, kön­nen Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten als wert­vol­le Natur­räu­me gesi­chert und ent­wi­ckelt wer­den. Neben der Siel­mann Stif­tung und der NABU-Stif­tung enga­giert sich u.a. auch die Deut­sche Bun­des­stif­tung Umwelt (DUH) bei der Ent­wick­lung von Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten.