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Tagebauseen

Vom Restloch zum See

Eine der Haupt­auf­ga­ben der LMBV war und ist die Nor­ma­li­sie­rung der was­ser­wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se in den Berg­bau­re­gio­nen. Die Flu­tung der Tage­bau­rest­lö­cher stand dabei lan­ge im Zen­trum der Auf­merk­sam­keit. In bei­den Revie­ren ist die Ver­wand­lung vie­ler Tage­baue in neue künst­li­che Gewäs­ser weit vor­an­ge­schrit­ten bzw. abge­schlos­sen.

Die Fül­lung der Rest­lö­cher erfolgt durch die Ein­lei­tung von Fremd­was­ser aus Flüs­sen und Rei­ni­gungs­an­la­gen sowie durch auf­stei­gen­des Grund­was­ser. Ange­sichts des durch den Abbau der Koh­le ent­stan­de­nen Mas­sen­de­fi­zits war die zügi­ge Flu­tung der Tage­baue mit Fremd­was­ser die ein­zi­ge tech­nisch und wirt­schaft­lich akzep­ta­ble Alter­na­ti­ve zur Nutz­bar­ma­chung der Hohl­räu­me. Die Pla­nun­gen für die Flu­tung der Tage­bau­seen wur­den durch die zustän­di­gen Behör­den der Bun­des­län­der unter Berück­sich­ti­gung
der ande­ren vor­ran­gig zu behan­deln­den Inter­es­sen der Was­ser­nut­zung, z. B. hin­sicht­lich des Was­ser­stan­des der Flüs­se, der Ver­sor­gung von Kraft­wer­ken und der Land­wirt­schaft, geneh­migt. Durch die zügi­ge Flu­tung mit neu­tra­lem Fluss­was­ser stieg der Pegel der Tage­bau­seen schnel­ler als das Grund­was­ser im Umfeld an. Dadurch wur­de dem Ein­tritt von sau­rem Was­ser aus den Kip­pen in die Seen ent­ge­gen­ge­wirkt. Außer­dem erga­ben sich wei­te­re Vor­tei­le:

  • Die Flu­tungs­zeit wur­de erheb­lich ver­kürzt und die gestal­te­ten Seen­land­schaf­ten sind schnel­ler nutz­bar.
  • Mit der Her­stel­lung der erfor­der­li­chen Was­ser­qua­li­tät konn­ten die Seen an die ande­ren Gewäs­ser ange­bun­den wer­den.
  • Ein nor­ma­li­sier­ter Was­ser­haus­halt im gesam­ten räum­li­chen Umfeld der ehe­ma­li­gen Tage­baue konn­te zügi­ger erreicht wer­den.
  • Die Kos­ten konn­ten vor allem durch gerin­ge­re Auf­wen­dun­gen für Gestal­tung und Unter­hal­tung der Böschun­gen wesent­lich gesenkt wer­den.

Lausitzer Seenland

Das ent­ste­hen­de Lau­sit­zer Seen­land stellt ein Kern­ele­ment der Sanie­rung dar. Eine Viel­zahl neu­er Seen mit einer Gesamt­was­ser­flä­che von 14.000 Hekt­ar ent­steht. Das Lau­sit­zer Seen­land als tou­ris­ti­sche Desti­na­ti­on umfasst 23 Berg­bau­fol­ge­seen. Davon wer­den neun Seen mit dem bereits vor­han­de­nen Senf­ten­ber­ger See durch schiff­ba­re Kanä­le (7.000 Hekt­ar) mit­ein­an­der ver­bun­den. Die Bun­des­län­der Bran­den­burg und Sach­sen haben sich früh­zei­tig dazu bekannt, die not­wen­di­gen See­ver­bin­dun­gen so aus­zu­bau­en, dass sie auch für Segel­boo­te und Fahr­gast­schif­fe nutz­bar sind. Von den 13 geplan­ten schiff­ba­ren Kanä­len sind vier fer­tig gestellt, sechs wei­te­re im Bau sowie drei in Vor­pla­nung.

Die tou­ris­ti­sche Zwi­schen­nut­zung der Seen hat schon 2003 begon­nen. Was­ser­sport­ak­ti­vi­tä­ten sind bereits am Grä­ben­dor­fer, Part­wit­zer, Gei­ers­wal­der, Sedlit­zer und Bär­wal­der See in den geo­tech­nisch siche­ren Berei­chen mög­lich. Eini­ge Wirt­schafts­we­ge der LMBV, dar­un­ter asphal­tier­te See­rund­we­ge, sind eben­falls für Ska­ter, Rad­fah­rer und Wan­de­rer frei­ge­ge­ben. Der Drei­wei­ber­ner See steht Besu­chern, Tou­ris­ten und Ein­woh­nern als ers­ter See des Lau­sit­zer Seen­lan­des für die Nah­erho­lung in gekenn­zeich­ne­ten Berei­chen seit eini­gen Jah­ren offen. Die Berg­bau­sa­nie­rung ist im Lau­sit­zer Seen­land noch nicht über­all abge­schlos­sen. Infol­ge von Grund­brü­chen auf Kip­pen­flä­chen und der damit ver­bun­de­nen zusätz­li­chen Prü­fung der geo­tech­ni­schen Sicher­heit kann es zu zeit­wei­li­gen Ein­schrän­kun­gen bei der Nut­zung von Wirt­schafts­we­gen und wei­te­ren Berei­chen kom­men.

Übersichtskarte Lausitzer Seenland
Über­sichts­kar­te des Lau­sit­zer Seen­lan­des

Die brei­te Viel­falt der Nut­zungs­mög­lich­kei­ten wird dem Lau­sit­zer Seen­land sowie der gesam­ten Regio­nen lang­fris­tig zu einer über­re­gio­na­len Bedeu­tung ver­hel­fen. Die ers­ten schwim­men­den Häu­ser auf dem Part­wit­zer als auch Gei­ers­wal­der See und die schwim­men­de Tauch­schu­le auf dem Grä­ben­dor­fer See sind schon heu­te ein sicht­ba­res Zei­chen für die begin­nen­de Ent­wick­lung der tou­ris­ti­schen Infra­struk­tur.

Weiterführende Links

Mitteldeutsche Seenlandschaft

Die neu­en Seen­land­schaf­ten in Mit­tel­deutsch­land bie­ten zahl­rei­che Per­spek­ti­ven für neue Nut­zun­gen. Sie umfas­sen als tou­ris­ti­sche Desti­na­ti­on 12 grö­ße­re Berg­bau­fol­ge­seen. Aus unter­schied­li­chen Ideen sind bereits heu­te aner­kann­te Stand­or­te für Frei­zeit, Erho­lung, Tou­ris­mus und Was­ser­sport ent­stan­den, so am Cos­pu­de­ner und Mark­klee­eber­ger See süd­lich und am Schla­dit­zer See nörd­lich von Leip­zig sowie mit dem Gro­ßen Goitz­sche­see bei Bit­ter­feld. See­pro­me­na­den, Strän­de, Restau­rants und zahl­rei­che Was­ser­sport­an­ge­bo­te haben die­se Seen bereits zu belieb­ten über­re­gio­na­len Anzie­hungs­punk­ten wer­den las­sen.

Mit dem Gei­sel­tal­see in Sach­sen-Anhalt ist das größ­te künst­li­che Gewäs­ser in Deutsch­land ent­stan­den. Der See mit einer Was­ser­flä­che von 18,4 Qua­drat­ki­lo­me­tern, einer Tie­fe bis zu 80 Metern und mehr als 40 Kilo­me­tern Ufer­län­ge bie­tet bes­te Vor­aus­set­zun­gen für Erho­lung, Tou­ris­mus und Was­ser­sport. Nörd­lich des Sees erstreckt sich die impo­san­te Hal­de Klo­bik­au, auf deren west­li­chem Teil seit eini­gen Jah­ren erfolg­reich Wein ange­baut wird. Die Mari­na Mücheln am süd­west­li­chen Ufer des Gei­sel­tal­sees ist ein zen­tra­ler Anlauf­punkt für Ein­hei­mi­sche und Gäs­te. Das hier bereits 2006 errich­te­te Info-Cen­ter bie­tet dabei inter­es­sier­ten Besu­chern umfas­sen­de Ein­bli­cke in die Ent­wick­lung des Gebie­tes. Die Mari­na selbst wird als Ensem­ble mit Boots­häu­sern, einer Feri­en­haus­an­la­ge und einem Hafen gestal­tet. Ein zwei­ter Boots­ha­fen ist in Brauns­be­dra ent­stan­den und erfreut sich gro­ßer Beliebt­heit.

Uebersichtskarte Mitteldeutschland 2017 1
Über­sichts­kar­te der Mit­tel­deut­schen Seen­land­schaft