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Verockerung/Versalzung

Das Phänomen der Verockerung

Ob im mit­tel­deut­schen Revier oder in der Lau­sitz — Eisen ist ein weit ver­brei­te­tes und natür­lich vor­kom­men­des Ele­ment in der Erd­krus­te. Bereits mit der Tro­cken­le­gung von Tor­fen, spä­ter dem Abbau des ober­flä­chen­na­hen Rasen­ei­sen­er­zes und durch land­wirt­schaft­li­che Nut­zung des Bodens hat der Mensch in das ursprüng­li­che geo­che­mi­sche Gleich­ge­wicht der Erde ein­ge­grif­fen. Spä­ter griff man auch mit dem indus­tri­el­len Braun­koh­len­berg­bau tief in die Boden­struk­tur ein und senk­te weit­räu­mig Grund­was­ser ab. Es ent­stand in der Lau­sitz ein Grund­was­ser­de­fi­zit von ca. 7 Mil­li­ar­den Kubik­me­tern auf einer Flä­che von rund 2000 Qua­drat­ki­lo­me­tern.

Mit der revier­über­grei­fen­den Still­le­gung der unren­ta­blen Tage­baue nach 1991 erreicht das Grund­was­ser nun wie­der nahe­zu vor­berg­bau­li­ches Niveau. Dies führt dazu, dass die Eisen- und Schwe­fel­ver­bin­dun­gen an der Ober­flä­che in Flüs­se und Berg­bau­fol­ge­seen ein­ge­tra­gen wer­den. Es beginnt der sicht­ba­re Pro­zess der Ver­o­cke­rung, es ent­ste­hen Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­me (EHS) in den Fließ­ge­wäs­sern.

Sicht­ba­re Ver­o­cke­rung des Was­sers in der Lau­sitz

Rück­halt des EHS in der Vor­sper­re Bühlow

Bau der Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge bei Ples­sa

Das Phänomen der bergbaubedingten Versalzung

Das Erschlie­ßen und Abbau­en von Kali-Sal­zen war über einen lan­gen Zeit­raum hin­weg gera­de im Süd­harz wich­ti­ger Garant für Lohn und Brot der dort leben­den Bevöl­ke­rung.  Vor allem in der Land­wirt­schaft wur­de und wird Kali in Form von Dün­ge­mit­teln ein­ge­setzt. Che­misch betrach­tet bestehen Kali-Sal­ze aus ver­schie­de­nen Salz­mi­ne­ra­len, die einen hohe Anteil an Kali­um­ver­bin­dun­gen auf­wei­sen.

Eine Kehr­sei­te des Kali-Abbaus und sei­ner Ver­ar­bei­tung war jedoch das unkon­trol­lier­te Ein­lei­ten der dabei frei­ge­setz­ten salz­hal­ti­gen Pro­duk­ti­ons­ab­wäs­ser in die Vor­flu­ter und infol­ge des­sen die Schä­di­gung der Gewäs­ser­öko­lo­gie. Auch nach dem Ende des akti­ven Kali-Abbaus haben die übrig geblie­be­nen Kali-Rück­stands­hal­den, wel­che heu­te im Ver­ant­wor­tungs­be­reich der LMBV lie­gen, gra­vie­ren­den Ein­fluss auf Böden, Grund­was­ser und Vor­flu­ter.

Das The­ma Salz­last­steue­rung ist des­halb eine lang­fris­ti­ge Auf­ga­be, wel­cher sich der LMBV-Unter­neh­mens­be­reich Kali-Spat-Erz stellt. Mit dem Ende des Kali-Berg­baus im ost­deut­schen Raum gilt es die ehe­ma­li­gen Kali-Gru­ben zu sichern, zu ver­wah­ren und aus­tre­ten­de Hal­den­wäs­ser umwelt­ge­recht zu ent­sor­gen. 

Hal­de Bisch­of­fero­de

Hal­de Men­tero­da

 

Hal­de Soll­stedt