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Überleiter / Kanäle

Die Überleiter in der Lausitz erfüllen sowohl wasserwirtschaftliche als auch touristische Funktionen. Zehn der künstlichen Seen im Kerngebiet des Lausitzer Seenlandes werden durch bis zu 13 schiffbare Kanäle miteinander verbunden. Zwölf davon sind bereits geplant, zehn gebaut.

Entstehungsgeschichte der Überleiter

Die ent­ste­hen­den und jun­gen Berg­bau­fol­ge­seen in der Lau­sitz gehö­ren zur lang­fris­tig Wie­der­nutz­bar­ma­chung der Berg­bau­fol­ge­land­schaft. Um die künf­ti­gen tou­ris­ti­schen Poten­tia­le aus­schöp­fen zu kön­nen, waren durch die Län­der, Krei­se und die kom­mu­na­len Trä­ger Kon­zep­te zur Nach­nut­zung zu erar­bei­ten. Die LMBV konn­te in Hin­blick auf die­se kon­zep­tio­nel­len Nut­zungs­zie­le im Rah­men der Sanie­rung die ers­ten Vor­aus­set­zun­gen für Kanä­le schaf­fen. Das Flu­tungs­kon­zept der LMBV sieht Über­lei­ter und Bau­wer­ke zur was­ser­wirt­schaft­li­chen Men­gen- und Qua­li­täts­steue­rung vor, wel­che jedoch nicht schiff­bar sind. Abge­lei­tet aus den für die Schiff­bar­keit erkann­ten Erfor­der­nis­sen erge­ben sich gegen­über der sanie­rungs­be­ding­ten Not­wen­dig­keit tech­ni­sche Ver­än­de­run­gen, wie Quer­schnitts­er­wei­te­run­gen von Gräben/Kanälen, Ein­bau von Schleu­sen, Bau von Boots­schlep­pen und das Schaf­fen von Ver­bin­dun­gen zwi­schen den Seen.

In einem Gebiet bei­der­seits der säch­sisch-bran­den­bur­gi­schen Gren­ze lie­gen die zu flu­ten­den Tage­bau­rest­seen sehr dicht bei­ein­an­der. Mit den ent­ste­hen­den Seen und den her­zu­stel­len­den Ver­bin­dun­gen ent­ste­hen im Lau­sit­zer Seen­land neun neue Seen mit einer Was­ser­flä­che von ca. 55 km² (ohne den Senf­ten­ber­ger See). Zusam­men wer­den zehn Seen mit 7.000 Hekt­ar schiff­bar gemacht. Die damit künst­lich geschaf­fe­ne und tou­ris­tisch reiz­vol­le Seen­land­schaft mit viel­fäl­ti­gen attrak­ti­ven Nut­zungs­mög­lich­kei­ten des Was­ser­spor­tes als Vor­aus­set­zung für Initia­ti­ven von Pri­vat­in­ves­to­ren und ande­ren Bewirt­schaf­tun­gen hat gegen­über nicht ver­bun­de­nen Ein­zel­seen einen höhe­ren Syn­er­gie­ef­fekt und eine ech­te Ent­wick­lungs- und Ver­mark­tungs­chan­ce.

Als Koor­di­nie­rungs­platt­form aller Inter­es­sen­ver­tre­ter der Län­der Sach­sen und Bran­den­burg hat­te sich eine „Lau­sitz Initia­ti­ve“ unter Mit­wir­kung der LMBV eta­bliert. Durch sie wur­de eine län­der­über­grei­fen­de inter­mi­nis­te­ri­el­le Arbeits­grup­pe zum The­ma „säch­sisch-bran­den­bur­gi­sches Seen­land“ unter Betei­li­gung der Anlie­ger­ge­mein­den und der regio­na­len Tou­ris­mus­ver­bän­de ins Leben geru­fen. Die­se Arbeits­grup­pe erhielt Unter­stüt­zung von den obers­ten Lan­des­pla­nungs-Behör­den. Das Erar­bei­ten eines län­der­über­grei­fen­den tou­ris­ti­schen Nut­zungs­kon­zep­tes auf der Basis tech­ni­scher und finan­zi­el­ler Mach­bar­keits­un­ter­su­chun­gen sowie die Erstel­lung eines Finan­zie­rungs­kon­zep­tes unter Aus­nut­zung aller För­der­mög­lich­kei­ten war eine ers­te gro­ße Her­aus­for­de­rung. Es sind wei­ter­hin geeig­ne­te Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren mit den Zweck­ver­bän­den im Lau­sit­zer Seen­land zu schaf­fen, wel­che die Bewirt­schaf­tung, Ent­wick­lung und Ver­mark­tung die­ser Flä­chen künf­tig oblie­gen soll.

Wasserwirtschaftliche und touristische Funktionen der Überleiter

Die Über­lei­ter in der Lau­sitz erfül­len sowohl was­ser­wirt­schaft­li­che als auch tou­ris­ti­sche Funk­tio­nen. Im Ein­zel­nen sind dies: 
  • Über­lei­ten von Was­ser aus den Rest­seen
  • Steue­rungs- und Bewirt­schaf­tungs­auf­ga­ben zwi­schen den Seen im Rah­men einer Lang­zeit­be­wirt­schaf­tung
  • Ver­bin­dungs­ele­ment in der Gesamt­kon­zep­ti­on zum Lau­sit­zer Seen­land für eine künf­ti­ge tou­ris­ti­sche Nut­zung (schiff­bar)
  • Wie­der­her­stel­lung einer land­schafts­ge­rech­ten und lang­fris­ti­gen Was­ser­men­gen­bi­lanz

Aus­ge­hend von den rea­li­sier­ten vor­han­de­nen Bau­wer­ken (Brü­cken, Schleu­sen und Tun­neln) der Über­lei­ter in der Erwei­ter­ten Rest­loch­ket­te (ERLK) erge­ben sich für Schif­fe fol­gen­de maxi­ma­le Abmes­sun­gen. Die not­wen­di­gen Sicher­heits­ab­stän­de zur Pas­sa­ge der Bau­wer­ke wur­den bei den Anga­ben bereits berück­sich­tigt:

Max. Dimen­sio­nie­rung der Schif­fe (Dimension/Maß/Einheit/Anmerkung):

  • Maxi­ma­le Brei­te: 5,20 m — Es wer­den bei allen Bau­wer­ken fol­gen­de Abmes­sun­gen ein­ge­hal­ten — Brei­te der Durch­läs­se: 6,0 m und Län­ge der Schleu­sen­kam­mer: 29,0 m
  • nutz­ba­re Kam­mer-Län­ge: 28,50 m
  • Lich­te Höhe Brü­cken­durch­fahrt: 3,15 m — Brü­cken­un­ter­kan­te min. 3,26 m über Was­ser­spie­gel von 101, 25 mNHN
  • max. Tief­gang: 1,80 m — die Soh­le der der­zeit fer­tig­ge­stell­ten Über­lei­ter liegt bei 97,5 mNHN, d. h. die Was­ser­tie­fe beträgt bei Mini­mal­was­ser­stand von 100,00 mNHN ca. 2,5 m — bzw. 3,5 m bei vor­ge­se­hen Maxi­mal­was­ser­stand von 101,00 mNHN