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Finanzierung der Braunkohlesanierung

Eine gesicherte Finanzierung ist die Grundvoraussetzung für das Gelingen der Braunkohlesanierung.

Das zügi­ge Erken­nen des Umfangs und der Kom­ple­xi­tät der über einen lan­gen Zeit­raum zu bewäl­ti­gen­den Auf­ga­ben und die Schaf­fung eines geeig­ne­ten Instru­men­ta­ri­ums – des Ver­wal­tungs­ab­kom­mens zwi­schen Bund und Län­dern über die Rege­lung der Finan­zie­rung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten, spä­ter der Ver­wal­tungs­ab­kom­men Braun­koh­le­sa­nie­rung – schu­fen die ent­schei­den­de Basis für die lang­fris­ti­ge Gestal­tung des Groß­vor­ha­bens.

Nach 1990 rück­te die Bewäl­ti­gung der durch die Still­le­gung gro­ßer Kapa­zi­tä­ten der ost­deut­schen Braun­koh­len­in­dus­trie ent­stan­de­nen Her­aus­for­de­run­gen im ver­ein­ten Deutsch­land schnell auf die Tages­ord­nung der Poli­tik. Von Beginn an herrsch­te ein grund­le­gen­der Kon­sens dar­über, dass die Lösung der Pro­ble­me, vor allem die Bereit­stel­lung der dazu erfor­der­li­chen finan­zi­el­len Mit­tel, nur durch die ver­ein­ten Anstren­gun­gen von Bund und Län­dern sowie die rasche Ein­be­zie­hung aller Betei­lig­ten mög­lich sein wür­de.

Abschluss eines Verwaltungsabkommens zwischen Bund und Braunkohleländern

Der Beginn der Braun­koh­le­sa­nie­rung ab 1991 ziel­te mit Arbeits­be­schaf­fungs­maß­nah­men (ABM) für Zehn­tau­sen­de einer­seits auf die zügi­ge Besei­ti­gung beson­ders ekla­tan­ter Umwelt­be­las­tun­gen und die Revi­ta­li­sie­rung indus­tri­ell-gewerb­lich vor­ge­nutz­ter Flä­chen, ande­rer­seits auf mög­lichst gro­ße Beschäf­ti­gungs­wir­kun­gen. Mit dem Abschluss des ers­ten Ver­wal­tungs­ab­kom­mens über die Rege­lung zur Finan­zie­rung der Besei­ti­gung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten (VA I) im Jahr 1992 wur­de ein wich­ti­ger Mei­len­stein für die lang­fris­tig kon­ti­nu­ier­li­che Gestal­tung der Pro­zes­se vor allem in der Braun­koh­le­sa­nie­rung gesetzt.

Nach dem 1998 fol­gen­den Ver­wal­tungs­ab­kom­men Braun­koh­le­sa­nie­rung (VA II), dem 2002 geschlos­se­nen Zwei­ten ergän­zen­den Ver­wal­tungs­ab­kom­men (VA III), dem ab 2007 gel­ten­den Drit­ten ergän­zen­den Ver­wal­tungs­ab­kom­men (VA IV) und dem 2012 in Kraft getre­te­nen Vier­ten ergän­zen­den Ver­wal­tungs­ab­kom­men (VA V) sichert ab 2018 das Fünf­te ergän­zen­de Ver­wal­tungs­ab­kom­men (VA VI) die Kon­ti­nui­tät der Braun­koh­le­sa­nie­rung bis 2022. Die Ver­hand­lun­gen für ein Fol­ge­ver­wal­tungs­ab­kom­men (VA VII) von 2023 bis 2027 wur­den erfolg­reich bis zur Unter­zeich­nung des Doku­ments am 08.12.2022 geführt.

Die Geschich­te der Ver­wal­tungs­ab­kom­men, in denen das Volu­men und die Finan­zie­rungs­struk­tur der Braun­koh­le­sa­nie­rung für den jewei­li­gen Zeit­raum ver­ein­bart wur­den, ist ein ein­drucks­vol­les Bei­spiel des erfolg­rei­chen Her­an­ge­hens an eine außer­ge­wöhn­li­che gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be. In die­sem öko­lo­gi­schen Groß­pro­jekt ver­ei­ni­gen sich Bereit­schaft zur Über­nah­me von poli­ti­scher Ver­ant­wor­tung durch den Bund und die betei­lig­ten Län­der mit der hohen Kom­pe­tenz bei der mate­ri­ell-tech­ni­schen, orga­ni­sa­to­ri­schen und finan­zi­el­len Aus­ge­stal­tung der Pro­zes­se.

Kosten, Ausgaben und Finanzierung der Braunkohlesanierung seit 1991

Finanzrahmen VA II
Finanz­rah­men der Braun­koh­le­sa­nie­rung / Ver­wal­tungs­ab­kom­men (1991–2027)
Gesamtkosten der Braunkohlesanierung nach Umsetzung in den Ländern (1991-2022)
Gesamt­kos­ten der Braun­koh­le­sa­nie­rung nach Umset­zung in den Län­dern (1991–2022)
Finanzierung der Braunkohlesanierung nach Quellen (1991-2022)
Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung nach Quel­len (1991–2022)
Gesamtkosten der Braunkohlesanierung nach Finanzierungsart (1991-2022)
Gesamt­kos­ten der Braun­koh­le­sa­nie­rung nach Finan­zie­rungs­art (1991–2022)

Gesamt­kos­ten in Mio. EUR nach Finan­zie­rungs­art und Umset­zung in den Län­dern 1991–2022

Quel­le: Bund-Län­der-Geschäfts­stel­le für die Braun­koh­le­sa­nie­rung (GS Stu­BA)

Die Sanie­rungs­auf­ga­ben wer­den vor­wie­gend aus den Mit­teln von Bund und Län­dern sowie in der Ver­gan­gen­heit auch aus Mit­teln der Bun­des­an­stalt für Arbeit finan­ziert. Bis Ende 2027 wer­den vor­aus­sicht­lich rund 13.360 Mil­lio­nen Euro in der Braun­koh­le­sa­nie­rung (Stand: 12/2022 | ohne KSE) auf der Grund­la­ge des Bund-Länder-„Verwaltungsabkommens über die Finan­zie­rung öko­lo­gi­scher Alt­las­ten“ ein­ge­setzt und abge­rech­net.

Für den Zeit­raum 2013 — 2017 (VA V) stand der LMBV sei­tens des Bun­des und der ost­deut­schen Braun­koh­le­län­der Bran­den­burg, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen ins­ge­samt rund 1,23 Mil­li­ar­den Euro als Zuwen­dun­gen bzw. Zuwei­sun­gen zur Finan­zie­rung der Pro­jek­te der Braun­koh­le­sa­nie­rung zur Ver­fü­gung. Für den Fol­ge­zeit­raum 2018 — 2022 stand laut VA VI ein Pla­fond in glei­cher Höhe zur Ver­fü­gung. Für den Zeit­raum 2023 — 2027 (VA VII) ste­hen der LMBV sei­tens des Bun­des und der ost­deut­schen Braun­koh­le­län­der Bran­den­burg, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen ins­ge­samt rund 1,44 Mil­li­ar­den Euro als Zuwen­dun­gen bzw. Zuwei­sun­gen zur Finan­zie­rung der Pro­jek­te der Braun­koh­le­sa­nie­rung zur Ver­fü­gung.Für den Zeit­raum 2013 — 2017 (VA V) stand der LMBV sei­tens des Bun­des und der ost­deut­schen Braun­koh­le­län­der Bran­den­burg, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen ins­ge­samt rund 1,23 Mil­li­ar­den Euro als Zuwen­dun­gen bzw. Zuwei­sun­gen zur Finan­zie­rung der Pro­jek­te der Braun­koh­le­sa­nie­rung zur Ver­fü­gung.

Finanzierungsgrundlagen der Braunkohlesanierung – das Verwaltungsabkommen

08.12.2022

6. Ergän­zen­des Ver­wal­tungs­ab­kom­men zum Ver­wal­tungs­ab­kom­men über die Rege­lung der Finan­zie­rung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten über die Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung in den Jah­ren 2023 bis 2027 (VA VII Braun­koh­le­sa­nie­rung) über ins­ge­samt 1,440 Mrd. €

02.06.2017

5. Ergän­zen­des Ver­wal­tungs­ab­kom­men zum Ver­wal­tungs­ab­kom­men über die Rege­lung der Finan­zie­rung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten über die Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung in den Jah­ren 2018 bis 2022 (VA VI Braun­koh­le­sa­nie­rung) über ins­ge­samt 1,230 Mrd. €

09.10.2012

4. Ergän­zen­des Ver­wal­tungs­ab­kom­men zum Ver­wal­tungs­ab­kom­men über die Rege­lung der Finan­zie­rung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten über die Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung in den Jah­ren 2013 bis 2017 (VA V Braun­koh­le­sa­nie­rung) über ins­ge­samt 1,230 Mrd. €

02.07.2007

3. Ergän­zen­des Ver­wal­tungs­ab­kom­men zum Ver­wal­tungs­ab­kom­men über die Rege­lung der Finan­zie­rung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten über die Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung in den Jah­ren 2008 bis 2012 (VA IV Braun­koh­le­sa­nie­rung) über ins­ge­samt 1,025 Mrd. €

26.06.2002

2. Ergän­zen­des Ver­wal­tungs­ab­kom­men zum Ver­wal­tungs­ab­kom­men über die Rege­lung der Finan­zie­rung der öko­lo­gi­schen Alt­las­ten über die Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung in den Jah­ren 2003 bis 2007 (VA III Braun­koh­le­sa­nie­rung) über 1,771 Mrd. €

18.07.1997

1. Ergän­zen­des Ver­wal­tungs­ab­kom­men zum VA Alt­las­ten­fi­nan­zie­rung über die Finan­zie­rung der Braun­koh­le­sa­nie­rung 1998 bis 2002 (VA II Braun­koh­le­sa­nie­rung) — in Sum­me wur­den 2,700 Mrd. € finan­ziert

01.12.1992

Basis-Ver­wal­tungs­ab­kom­men zwi­schen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sowie den neu­en Bun­des­län­dern über die Rege­lung der Finan­zie­rung öko­lo­gi­scher Alt­las­ten (VA Alt­las­ten­fi­nan­zie­rung1993 bis 1997 über jähr­lich bis zu 1,500 Mrd. DM = 767 Mio. Euro; (in Sum­me wur­den bis 1997 3,323 Mrd. € sowie 724 Mio. € für ABM im Zeit­raum 1991 von 1993 finan­ziert)