LMBV
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Nachnutzung

Eine Landschaft verändert ihr Gesicht. Aus großräumigen Braunkohlentagebauen entsteht eine Wasserlandschaft, die sich deutlich von der Landschaft vor dem Bergbau unterscheidet und kaum noch an den jahrzehntelangen Kohlenabbau erinnern wird.

Landschaftswandel

Durch die Arbeit der LMBV und ihrer Part­ner in Mit­tel­deutsch­land und in der Lau­sitz ent­ste­hen ins­ge­samt rund 120 Gewäs­ser mit cir­ca 270 Qua­drat­ki­lo­me­tern Was­ser­flä­che. Die Lebens­be­din­gun­gen für die Bewoh­ner die­ser Regio­nen haben sich deut­lich ver­bes­sert und die neu gestal­te­ten Land­schaf­ten sind als Nah­erho­lungs- und Tou­ris­mus­ge­bie­te vie­ler­orts längst eta­bliert. Die Dimen­sio­nen die­ses Land­schafts­wan­dels haben den Begriff von der „größ­ten Land­schafts­bau­stel­le Euro­pas“ geprägt. Das ent­ste­hen­de Lau­sit­zer Seen­land, Euro­pas größ­ter künstlicher Gewäs­ser­ver­bund, gehört dabei mit einer Gesamt­was­ser­flä­che von rund 70 Qua­drat­ki­lo­me­tern zu den spek­ta­ku­lärs­ten Pro­jek­ten. Auch im Süden von Leip­zig ent­steht mit der mit­tel­deut­schen Seen­land­schaft ein Was­ser­sport­ge­biet im Groß­for­mat.

Seit Anfang der 1990er Jah­re trägt die Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­sche Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH (LMBV) die Ver­ant­wor­tung für die Sanie­rung der ost­deut­schen Braun­koh­len­berg­bau-Hin­ter­las­sen­schaf­ten zwi­schen 1949 und 1990. Neben der Sanie­rung von ehe­ma­li­gen Indus­trie­stand­or­ten mit Kraft­wer­ken, Bri­kett­fa­bri­ken und Schwe­le­rei­en sind es vor allem die vor­ma­li­gen Tage­bau­area­le und Rest­lö­cher, die ent­spre­chend Bun­des­berg­ge­setz und lan­des­pla­ne­ri­schen Vor­ga­ben so her­zu­rich­ten sind, dass eine gefähr­dungs­freie Nach­nut­zung der bean­spruch­ten Land­schaf­ten mög­lich ist.

Vielfältige neue Nutzungen

Tage­bau­seen

Tou­ris­mus

Natur­flä­chen

Indus­trie und Gewer­be

Solarpark Senftenberg

Ener­gie

§4‑Maßnahmen

Je wei­ter die Sanie­rung vor­an­schritt, umso sicht­ba­rer wur­den die viel­fäl­ti­gen Maß­nah­men im Bereich der Nach­nut­zung. Ers­te pri­va­te Inves­ti­tio­nen in die neu geschaf­fe­nen Land­schaf­ten wur­den getä­tigt. Bereits im April 2003 fei­er­te man in Mit­tel­deutsch­land die Eröff­nung des Frei­zeit­parks Bel­an­tis, gele­gen zwi­schen dem Cos­pu­de­ner See und dem Zwenkau­er See. Im sel­ben Jahr wur­den die ers­ten Spa­ten­sti­che für die 2005 schließ­lich frei­ge­ge­be­ne Bit­ter­fel­der Was­ser­front und die See­pro­me­na­de am Mark­klee­ber­ger See voll­zo­gen. In das Jahr 2004 fie­len der Bau­be­ginn für einen Infor­ma­ti­ons­pa­vil­lon am Zwenkau­er See und die Sanie­rung der Tage­bau­groß­ge­rä­te in Fer­ro­po­lis.

Auch in der Lau­sitz tat sich in die­sem Zeit­raum Eini­ges. Die Ein­wei­hung des ers­ten schiff­ba­ren Kanals im Lau­sit­zer Seen­land, des Bar­ba­ra-Kanals, fand 2003 statt, genau­so wie die Grund­stein­le­gung für die IBA-Ter­ras­sen am Groß­räsche­ner See. Nach­dem 2006 am Ufer des Part­wit­zer Sees das ers­te schwim­men­de Haus vor Anker gegan­gen war, folg­te der Bau der schwim­men­den Tauch­schu­le am Grä­ben­dor­fer See. Immer neue Land­mar­ken als Sym­bo­le für den Wan­del der Berg­bau­land­schaft began­nen das Bild zu prä­gen. Dem Bau des Aus­sichts­turms Ros­ti­ger Nagel am Sedlit­zer See ab 2007 schloss sich die Ein­wei­hung des Land­schafts­bau­wer­kes Ohr am Bär­wal­der See im sel­ben Jahr an.

„Nur durch das Enga­ge­ment und das Know-how unse­rer Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter und vie­ler Part­ner gelingt es, aus den Hin­ter­las­sen­schaf­ten der DDR-Braun­koh­le­indus­trie attrak­ti­ve Seen­land­schaf­ten ent­ste­hen zu las­sen.“

Evelyn Künzler

Bereichs­lei­te­rin Flä­chen­ma­nage­ment
der LMBV

Erhöhung des „Folgenutzungsstandards“

Die Arbeit der LMBV wird über ein Ver­wal­tungs­ab­kom­men gere­gelt, das die Ver­wen­dung der öffent­li­chen Mit­tel bestimm­ten Auf­ga­ben zuord­net. Die Sanie­rungs­auf­ga­ben sind in den Para­gra­phen 2 und 3 des Ver­wal­tungs­ab­kom­mens gere­gelt. Dar­über hin­aus führt die LMBV wei­te­re Maß­nah­men durch, die den „Fol­ge­nut­zungs­stan­dard“ erhö­hen oder der Gefah­ren­ab­wehr im Bereich der Alt­berg­bau­flä­chen die­nen – so genann­te § 4‑Maßnahmen. Die Ent­schei­dung über eine Pro­jekt­trä­ger­schaft durch die LMBV obliegt den jewei­li­gen Bun­des­län­dern, die die­se Pro­jek­te zu 100 Pro­zent finan­zie­ren. Die wohl bekann­tes­ten § 4‑Projekte sind der Aus­bau der Gewäs­ser­ver­bin­dun­gen im Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­schen Seen­land zu schiff­ba­ren Kanä­len. Ziel ist es, über die was­ser­wirt­schaft­li­che Funk­ti­on hin­aus­ge­hen­de, tou­ris­tisch nutz­ba­re Gewäs­ser­ver­bin­dun­gen zu schaf­fen. Zehn Ver­bin­dun­gen sind im Leip­zi­ger Neu­se­en­land und rund um die Goitz­sche sowie ein Dut­zend Kanä­le im Lau­sit­zer Seen­land geplant, im Bau oder bereits fer­tig­ge­stellt. Aber auch Boots­an­le­ge­stel­len, Rad­we­ge und ande­re tou­ris­tisch nutz­ba­re Anla­gen wer­den über § 4‑Maßnahmen finan­ziert. Bis auf weni­ge Aus­nah­men befin­den sich die­se Pro­jek­te in fort­ge­schrit­te­ner Pla­nungs- bzw. in der Bau­pha­se.

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Massenbewegung im stillgelegten Tagebau Mücheln (1998) Geiseltalsee Campingplatz Muecheln 2018 2