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Umgang mit Eisenhydroxidschlamm

Um die Fol­gen des Grund­was­ser­wie­der­an­stiegs zu min­dern, gilt für die LMBV ein Kon­zept zum Umgang mit Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­men in der Lau­sitz. Auf Grund­la­ge der erfolg­ten Prü­fung mög­li­cher tech­nisch und wirt­schaft­lich umsetz­ba­rer Maß­nah­men wird nach fol­gen­dem Prin­zip gear­bei­tet, das an das Kreis­lauf­wirt­schafts­ge­setz ange­lehnt ist:

Ver­mei­dung vor Ver­wer­tung vor Ver­spü­lung vor Depo­nie­rung

Ziel des Kon­zep­tes ist es, einer­seits einen mög­lichst gro­ßen Anteil der anfal­len­den Stof­fe einer Ver­wer­tung zuzu­füh­ren, ande­rer­seits geset­zes­kon­for­me und umwelt­freund­li­che Lösun­gen für die Schläm­me zu fin­den, wel­che auf­grund ihrer stoff­li­chen Zusam­men­set­zung nicht wei­ter ver­wert­bar sind. Grund­la­ge für die Ent­schei­dung, wie mit einer kon­kre­ten Schlamm- und Sedi­ment­char­ge umge­gan­gen wird, ist stets die che­mi­sche Ana­ly­se der Inhalts­stof­fe. Dabei geht die LMBV noch über die gesetz­lich zwin­gend vor­ge­schrie­be­nen Dekla­ra­ti­ons­ana­ly­sen hin­aus, indem sie wei­te­re Para­me­ter bestimmt, wel­che gege­be­nen­falls für eine Ver­wer­tung oder eine Ver­spü­lung rele­vant sein kön­nen.

Der­zeit wer­den die anfal­len­den Eisen­hy­dr­o­xid­se­di­men­te und Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­me der LMBV von zer­ti­fi­zier­ten Ent­sor­gungs­be­trie­ben abge­nom­men und zu nahe­zu 100 Pro­zent wie­der­ver­wer­tet. Dabei han­delt es sich haupt­säch­lich um die Her­stel­lung von Ersatz­bau­stof­fen, bei­spiels­wei­se als Zwi­schen­mit­tel und zur Abde­ckung von Depo­nien. In gerin­ge­rem Maß wer­den sie auch als Zuschlag­stoff für Kom­pos­tier­an­la­gen ver­wen­det. Da die­ser Ent­sor­gungs­weg einer­seits rela­tiv kos­ten­in­ten­siv ist und ande­rer­seits die Abnah­me­ka­pa­zi­tä­ten rück­läu­fig sind, prüft die LMBV alter­na­ti­ve Ver­brin­gungs­we­ge.

Hier­für hat die LMBV mit zahl­rei­chen Fir­men Gesprä­che über die Ver­wer­tung der Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­me und Eisen­hy­dr­o­xid­se­di­men­te geführt. Das Spek­trum reicht dabei von loka­len mit­tel­stän­di­schen Betrie­ben bis zu inter­na­tio­nal agie­ren­den Groß­kon­zer­nen.

Eine Ver­wer­tung gestal­tet sich jedoch auf­grund der schwan­ken­den Zusam­men­set­zung und des dis­kon­ti­nu­ier­li­chen Anfalls als schwie­rig. Daher hat die LMBV nach der Emp­feh­lung eines unab­hän­gi­gen Wis­sen­schaft­lich-Tech­ni­schen Bei­ra­tes drei Pilot- und Demons­tra­ti­ons­vor­ha­ben auf­ge­legt, um neue Ver­wer­tungs­we­ge zu eta­blie­ren. Hier han­delt es sich um

  • das Nut­zen von Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­men zur Her­stel­lung von Eisen­chlo­rid- und Eisen­sul­fat­lö­sun­gen für die Was­ser­auf­be­rei­tung,
  • das Nut­zen von Eisen­hy­dr­o­xid­se­di­men­ten für die Boden­ver­bes­se­rung sowie
  • das Nut­zen von Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­men und ‑sedi­men­ten zur Abde­ckung von LMBV-eige­nen Kali­hal­den, um die Salz­aus­spü­lung aus die­sen zu ver­rin­gern.

Als wirt­schaft­li­che Alter­na­ti­ve zur der­zei­ti­gen Pra­xis wer­den der­zeit der Bau einer eige­nen Depo­nie für Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­me und Eisen­hy­dr­o­xid­se­di­men­te und das Ein­spü­len in Berg­bau­fol­ge­seen unter­sucht.

Die LMBV geht bei der der­zei­ti­gen Ent­sor­gung von Eisen­hy­dr­o­xid­schläm­men und Eisen­hy­dr­o­xid­se­di­men­ten plan­mä­ßig vor, führt in den unter­schied­li­chen Char­gen die vor­ge­schrie­be­nen Ana­ly­sen durch und ent­sorgt die­se unter Ein­hal­tung aller gesetz­li­chen Vor­ga­ben. Par­al­lel dazu unter­sucht die LMBV wei­te­re wirt­schaft­li­che Alter­na­ti­ven zur der­zei­ti­gen Pra­xis. Selbst­ver­ständ­lich müs­sen auch die­se alter­na­ti­ven Ver­wer­tungs- und Ent­sor­gungs­we­ge behörd­lich geneh­migt wer­den und sämt­li­chen gesetz­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen erfül­len.