Zwickau/Schedewitz. Gut 4 Jahre ist es her, dass ein Bohrgerät auf dem Areal der ehemaligen Kokerei Schedewitz, dem heutigen Glück-Auf-Center in Zwickau, für Aufsehen sorgte. Seitdem erfolgte eine regelmäßige Untersuchung in den damit neu errichteten, zusätzlichen Grundwassermessstellen. Ergebnisse der Messungen und gutachterliche Bewertung zeigen nun einen sogenannten Sekundärschaden im Abstrombereich der Kokerei und einen Handlungsbedarf am Rand des gesicherten Hauptschadensbereichs an.
Um mögliche Verfrachtungen von Schadstoffen im Grundwasser aus dem gesicherten Kokereiareal heraus zu vermeiden, wurde Ende September / Anfang Oktober 2025 ein Schluckbrunnen am Rande der Leitwand zu einem Förderbrunnen umgebaut.
Ein Schluckbrunnen dient der Infiltration der gereinigten Wässer aus der Reinigungsanlage. Es werden also die gereinigten Wässer in den Boden bzw. ins Grundwasserareal eingeleitet. Ein Förderbrunnen hingegen pumpt die kontaminierten Wässer in die Anlage.
Der im Kreisverkehr an der Bergmannsstraße befindliche Schluckbrunnen musste zunächst mittels grabenloser Verlegung mit neuen elektrischen Zuleitungen ausgestattet werden. Dies erfolgte unter vollständiger Erhaltung des Verkehrsflusses zum Einkaufszentrum. Anschließend wurde dann die Pumpgarnitur aus dem bisherigen Förderbrunnen 4 gezogen, gereinigt sowie gewartet und anschließend in den ehemaligen Schluckbrunnen eingehangen. Für diesen Schritt war das reibungslose Zusammenspiel von verschiedenen Gewerken und einem Kran unter vollständiger Sperrung des Kreisverkehrs unabdingbar, um die Arbeiten sicher durchführen und die Straße schnell wieder freigeben zu können.
Es folgen verschiedene Pumptests zur Einstellung des optimalen Pumpregimes. Damit ist ein weiterer Schritt für die optimierte, dauerhafte Sicherung der Kontamination im Bereich des ehemaligen August-Bebel-Werks erfolgt.