Regis-Breitingen. Der Neubau der Endhaltestelle der Meuselwitzer Kohlebahn ist fertig. Der Verein Kohlebahnen e. V. und die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) luden daher am 31. Juli 2025 nach Regis-Breitingen ein, um die neue Haltestelle zu begutachten.
Vereinsvorsitzender Dr. Karsten Waldenburger begrüßte zu diesem Anlass Gäste aus Ministerien, Ämtern sowie der beteiligten Baufirmen und warf gemeinsam mit ihnen einen Blick auf die Arbeit der letzten Jahre. Die Vorbereitungen waren langwierig, Grundstücksfragen mussten geklärt und Fördermittel beantragt werden. Im Mai 2023 begann der Neubau der Endhaltestelle in Regis-Breitingen. Zuvor bestand die Endhaltestelle der Traditionsbahn aus nur einem Gleis und einem nicht barrierefreien und zu kurzen Bahnsteig. Auch die Möglichkeit, die Lokomotive für die Rückfahrt an die Spitze des Zuges umzusetzen, bestand bisher nicht. In den letzten zwei Jahren wurden Gleise und Weichen neu verlegt, ein neuer Bahnsteig mit historischer Überdachung sowie Parkplätze und Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen.
Mike Reichel, Projektmanager bei der LMBV, informierte die Gäste über die Eckdaten und Kosten des Projektes. Exakt vor sieben Jahren, am 31.07.2018, bestätigte das Sächsische Oberbergamt (OBA) die Einordnung der Maßnahme in den § 4 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlesanierung und erteilte kurz darauf den ersten Zuwendungsbescheid an die LMBV. Im Juli 2019 wurde die Finanzierungs- und Übernahmevereinbarung zwischen LMBV und Verein unterzeichnet, denn die Maßnahme erfolgte in Teilprojektträgerschaft (Eigenregie). Nach vier Jahren der Planung und Genehmigung konnte der Verein im Mai 2023 den Auftrag für den Bau der neuen Endhaltestelle erteilen.

Finanziert wurde die Baumaßnahme im Rahmen des Paragrafen 4 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung mit Landesmitteln des Freistaates Sachsen. Der übernahm 992.000 Euro der insgesamt rund 1,17 Millionen Euro Gesamtkosten, die verbleibenden 175.000 Euro hat der Verein Kohlebahnen e. V. getragen. Die LMBV hat als Projektträgerin des Freistaates Sachsen an der Planung und Umsetzung des Projektes mitgewirkt.
Im Anschluss an die Redebeiträge hatten die Gäste die Gelegenheit, eine kleine Ausfahrt mit der traditionsreichen Schmalspurbahn in Richtung Westernstadt Haselbach zu unternehmen – die erste Fahrt vom neuen Gleis aus. Nach einem kurzen Aufenthalt und einer Verköstigung ging es wieder zurück nach Regis-Breitingen.
Hintergrund:
Die Meuselwitzer Kohlebahn verbindet seit vielen Jahren die Städte Meuselwitz im Altenburger Land (Thüringen) und Regis-Breitingen im Landkreis Leipzig (Sachsen) und wird seit 1998 ehrenamtlich vom Verein Kohlebahnen e.V. betrieben. Sie verkehrt auf insgesamt 15 Kilometern Schienenlänge und gehört zu den wenigen Schmalspurbahnen in Deutschland.
Die Meuselwitzer Kohlebahn verbindet nicht nur Meuselwitz und Regis-Breitingen, sondern auch die Vergangenheit und die Zukunft. Wo früher Braunkohle zu Brikettfabriken und Kraftwerken transportiert wurde, könnte sie morgen Teil des Nahverkehrs sein. So sind zumindest die Pläne des Kohlenbahnen e. V.
Impressionen von der Veranstaltung von Christian Kortüm für die LMBV