Leipzig. Ab August 2025 werden am Störmthaler Kanal die ersten zwei Maßnahmen gemäß der Anordnung des Sächsischen Oberbergamtes (OBA) umgesetzt. Am oberen Querbauwerk und im Kanalabschnitt unter der Autobahnbrücke der A38 werden Stützkörper hergestellt, am oberen Querbauwerk in Verbindung mit Entspannungsbohrungen zum schnellen Abbau der Porenwasserüberdrücke.
Für diese Arbeiten müssen die Wege entlang des Störmthaler Kanals ab dem 11. August 2025 erneut gesperrt werden, dann beidseitig des Kanals und mindestens bis Ende des Jahres 2025. Dies ist aufgrund des umfangreichen LKW-Verkehrs auf diesen Wegen notwendig. Die Umleitungen zum Bergbau-Technik-Park und in Richtung Güldengossa werden wieder ausgeschildert und ausgewiesen.
Stabilisierung und Sicherung
Am oberen Querbauwerk (zwischen Schleuse und Störmthaler See) wird hinter der bestehenden Spundwand ein Stützkörper aus Kies und Schotter aufgeschüttet und mit Wasserbausteinen angestützt. In diesen Stützkörper werden senkrecht 15 Entspannungsbohrungen hergestellt, das sind Säulen aus grobem Kies. Sollte im Versagensfall der Störmthaler Kanal leerlaufen, würde sich auf dem oberen Querbauwerk ein hoher Porenwasserüberdruck aufbauen, weil der Wasserstand im Störmthaler See unverändert bleibt. Die Entspannungsbohrungen dienen dazu, dass dieser Druck schnell und gezielt abgebaut werden kann.
Auch die Herstellung eines Stützkörpers im Bereich der Bundesautobahn 38 dient dem Schutz von Leben, Gesundheit und Sachgütern Beschäftigter oder Dritter gemäß der Anordnung des OBA. Hier wird der Stützkörper aus Kies in Verbindung mit Beton-LEGO-Steinen errichtet. Dieser erhöht den Druck auf den Boden des Kanals und dient der Stabilisierung der Böschungen im oben beschriebenen Versagensfall. Der Stützkörper wird auf einer Länge von rund 70 Metern die gesamte Kanalbreite ausfüllen. Um den Wasserdurchfluss zu gewährleisten, wird der Stützkörper am Grund des Kanals mit Rohrleitungen durchzogen.
Parallel zu den Baumaßnahmen werden das Schleusenbauwerk und die Autobahnbrücke messtechnisch überwacht. Es erfolgen Setzungs- und Schwingungsmessungen. Darüber hinaus wird eine umfangreiche Beweissicherung der Bauwerke und der angrenzenden Bereiche durchgeführt.
Parallel läuft die Arbeit an der Machbarkeitsstudie weiter. Sie soll darstellen, ob und mit welchem Aufwand der Störmthaler Kanal und die Schleuse saniert werden können, mit dem Ziel die Schiffbarkeit wiederherzustellen. Die Ergebnisse werden im 1. Halbjahr 2026 vorliegen.