Espenhain. Auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohleveredlungswerkes in Espenhain befindet sich ein 7.500 m² großes Erdbecken, in dem über Jahrzehnte Teerrückstände aus der Braunkohleveredlung abgelagert wurden. Seit dem 1. Oktober 2025 wird das Teerschlammbecken nun saniert.
Die Sanierung dient dem Schutz von Grundwasser und Boden, der Trittsicherheit, dem Brandschutz sowie der Reduzierung der Geruchsemissionen, welche vom Teerschlamm ausgehen. Die Planung basiert auf einem Langzeitmonitoring der Gewässer- und Bodenqualität, das seit den 1990er Jahren läuft. Das Monitoring war bisher unauffällig und wird auch nach der Sanierung fortgeführt.
Ablauf der Sanierung
Nachdem das Baufeld vorbereitet und die notwendige Infrastruktur für den reibungslosen und sicheren Bauablauf geschaffen wurde, erfolgen die Sanierungsabschnitte Stabilisierung, Profilierung, Abdichtung, Oberflächenentwässerung und Rekultivierung.
Dabei werden auf dem Teerschlammbecken zunächst Vliesstoff- und Geogitterbahnen sowie eine Schottertragschicht aufgebracht, um die Oberfläche zu stabilisieren. Teerhügel im Bereich des Beckens werden abgetragen und teerkontaminierte Vorlandbereiche ausgekoffert. Das anfallende Material wird umgelagert. Im Anschluss wird das Areal mit dem Auftrag einer nicht kontaminierten Erdschicht profiliert und durch das Verlegen von Tondichtungsbahnen und Entwässerungselementen abgedichtet. Darüber wird die Rekultivierungsschicht aufgetragen und der Bereich begrünt. Das Ergebnis wird ein begrünter Erdhügel mit niedrigem Bewuchs sein.
Um eine Vernässung bzw. Aufweichung der Böschung des Hügels zu vermeiden, soll das anfallende Niederschlagswasser über die Entwässerungselemente in anzulegende Randgräben geleitet und einem ebenfalls anzulegenden, naturnahen Auffangbecken (Retentionsbecken) zugeführt werden. Dieses soll als Habitat für Amphibien und Reptilien dienen.
Da im gesamten Bereich der Sanierungsmaßnahme mit Kampfmitteln zu rechnen ist, wird es eine baubegleitenden Kampfmittelsondierung geben. Außerdem wird ein Wildschutzzaun errichtet und eine unterhalb des Teerschlammbeckens verlaufende Brauchwasserleitung gesichert bzw. verwahrt.
Die Sanierungsarbeiten sollen voraussichtlich im August 2026 abgeschlossen werden. Mit der Bauausführung wurde die TiWaS Bau GmbH beauftragt. Für die Sanierungsplanung zuständig ist das Ingenieurbüro Hubert Beyer Umwelt Consult GmbH. Die LMBV fungiert als Vorhabensträgerin.