Senftenberg. Anfang November beginnt die LMBV mit einer weiteren Sanierungsmaßnahme am Berzdorfer See. Im Süden bzw. Südwesten des Sees, im Strandabschnitt „Blaue Lagune“, wird in die bestehende Böschung eine so genannte „Sickerstützscheibe“ eingebaut: eine Sickeranlage zur Entwässerung von Böschungen. Sie besteht aus einem in Falllinie abgetreppt ausgeführtem Schlitzgraben, der mit Schotter, Kies oder auch mit Einkornbeton verfüllt wird.
Ziel der Maßnahme ist, die Absenkung der Sickerlinie um ca. zwei Meter in der Böschung zur realisieren. Dadurch wird die Dauerstandsicherheit der Böschung hergestellt. Des Weiteren werden die vorhandenen Böschungsfußgräben ertüchtigt und zusätzliche Ableiter von der Berme bis zur Wasserlinie des Restsees errichtet.
Die Bauarbeiten werden bis ins Frühjahr 2026 dauern, der Rundweg an diesem Abschnitt ist in dieser Zeit gesperrt, eine Umleitung ist ausgeschildert.
Ausführendes Bauunternehmen ist die Steinle Bau GmbH. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 1 Million Euro.
Hintergrund:
Der Berzdorfer See ist ein ehemaliger Braunkohletagebau, der zwischen 1946 und 1997 rund 305 Millionen Tonnen Rohbraunkohle lieferte. Der Abbau von Braunkohle begann im „Berzdorfer Becken“ jedoch bereits schon im ausgehenden 19. Jahrhundert in kleineren Gruben.
Die derzeitigen Sanierungsmaßnahmen durch die LMBV sind voraussichtlich mit die letzten bergbaulichen Tätigkeiten am See, der längst touristisch genutzt wird. Das Ende der Bergaufsicht und eine Übergabe des Gewässers an die Stadt Görlitz werden derzeit formal vorbereitet. Anfang des Jahres 2025 wurden Verträge über die vorzeitige Folgenutzung des Berzdorfer Sees zwischen der LMBV, der Stadt Görlitz sowie der Gemeinde Schönau-Berzdorf unterzeichnet.
