Senftenberg/Altdöbern. Am 20. September 2025 öffnete die Baustelle am Restloch Greifenhain in Altdöbern ihre Zäune für die Öffentlichkeit. Über 200 interessierte Bürger, darunter zahlreiche Anwohner der umliegenden Ortschaften, nutzten die Gelegenheit, einen exklusiven Blick in den sonst gesperrten Bereich zu werfen und sich vor Ort über die Fortschritte der Sanierung zu informieren.
Ein besonderes Highlight des Tages war die Möglichkeit, Fahrten in den Sperrbereich zu unternehmen, die alle ausgebucht waren. Unter fachkundiger Führung konnten die Besucher erleben, wie die Arbeiten zur geotechnischen Grundsicherung am künftigen See voranschreiten.
An drei Stationen informierte die LMBV gemeinsam mit ihren Sanierungspartnern der Metzner GmbH und ECOSOIL Ost GmbH die Bürger über die aktuell durchgeführten Bautätigkeiten und Sanierungsmaßnahmen.
Im Fokus standen dabei die Arbeiten der Rütteldruckverdichtung im Bereich Altdöbern, die dazu dienen die gekippten Böschungen zu stabilisieren. Zudem wurde die Massengewinnung mittels Schürfkübel erklärt. Der Boden der ufernahen Bereiche wird gewonnen, um im Hinterland Tieflagen zu verfüllen und diese geotechnisch zu sichern. Die Maßnahmen sollen Mitte 2026 abgeschlossen sein. Weiterführend folgen dann noch u.a. die Oberflächenverdichtung und Endprofilierung der Böschungen und die Beräumung der Vorländer und Bäume im Wasser bis in die 30er Jahre.
Die wasserbauliche Ufersicherung des Restpfeilers Pritzen wird in 2026 beginnen. Die Sanierung des Kliffs mittels Steinschüttungen erfolgt auf einer Strecke von etwa anderthalb Kilometern um die Halbinsel.
„Dem Bergbausanierer war es mit dem Baustellentag ein Anliegen, den Bürgern einen tieferen Einblick in die Dimensionen des Großprojektes am Restloch Greifenhain zu gewähren und die komplexen Sanierungsabläufe verständlich zu erklären“, so der verantwortliche LMBV-Projektmanager Tobias Kienz. Neben den Baustellenführungen standen Infostände der beteiligten Firmen für alle interessierten Gäste bereit.
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Mehr InformationenHistorie:
Die bergbauliche Geschichte begann nördlich des Dörfchens Greifenhain, zwischen Cottbus und Senftenberg gelegen, mit dem Aufschluss des gleichnamigen Tagebaus im Jahr 1936. Der Nachbartagebau Gräbendorf folgte 1981. In beiden Gruben zusammen wurden hier insgesamt rund 335 Millionen Tonnen Rohbraunkohle aus der Erde geholt.
Als 1994 der Tagebau Greifenhain stillgelegt wurde, übernahm die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) die verantwortungsvolle Aufgabe, die stillgelegten Gruben zu sanieren und zu rekultivieren.
Der Tagebau Greifenhain diente seit 1936 den „Anhaltinischen Kohlenwerken“ als Ersatz für die Brückentagebaue der Lausitz und war nach 1949 der modernste Tagebau der DDR. Das geplante Abbbaufeld Greifenhain war insgesamt ca. 50 Quadratkilometer groß, wovon aber nur 22 Quadratkilometer ausgekohlt wurden.
Eckdaten zum Restloch Greifenhain:
- Fremdflutung: 1998 bis 2007
- Seefläche derzeit: ca. 860 ha
- Seefläche Flutungsende: 960 ha
- Seetiefe: 60,7 m (nach Flutungsende)
- Oberer Endwasserstand: 82,4 m NHN
- Derzeitiger Flutungsstand: 79,23 m NHN
- Eigenaufgang derzeit: 60 bis 70 cm im Jahr
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