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LMBV und Stadt Görlitz: Sanieren des Berzdorfer Sees geht in die Schlussphase

Görlitz/Senftenberg. Am 15. Janu­ar 2025 wur­den die über­ar­bei­te­ten Ver­trä­ge über die vor­zei­ti­ge Fol­ge­nut­zung des Berz­dor­fer Sees zwi­schen der LMBV und der Stadt Gör­litz sowie der Gemein­de Schön­au-Berz­dorf unter­zeich­net.

Bernd Sab­lot­ny, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung der LMBV, beton­te, dass „mit den nun gesetz­ten Unter­schrif­ten ein wei­te­res posi­ti­ves Kapi­tel des süd­lichs­ten Berg­bau­fol­ge­sees der LMBV in der Lau­sitz auf­ge­schla­gen wird. Das Sanie­ren des Sees geht in die Schluss­pha­se. Die­ser Drei­klang von Sanie­ren, Nut­zen und Errei­chen des Endes der Berg­auf­sicht ist uns wich­tig. Der See wird mit die­ser Ent­wick­lung ein erfolg­rei­ches Pilot­vor­ha­ben zur Über­tra­gung an den Frei­staat Sach­sen.“

Der Kauf­män­ni­sche Geschäfts­füh­rer der LMBV, Tors­ten Safa­rik, freu­te sich als gebür­ti­ger Gör­lit­zer, „dass die ver­ein­bar­te vor­zei­ti­ge Fol­ge­nut­zung am Haus­see der Stadt naht­los mög­lich gemacht wur­de und damit vor allem Klar­heit über den Umgang mit den Strän­den besteht.“

Ober­bür­ger­meis­ter Octa­vi­an Ursu dank­te den Betei­lig­ten: „Es war ein lan­ger, und nicht immer ein­fa­cher, Weg, den wir gemein­sam mit LMBV, Lan­des­di­rek­ti­on und Land­kreis als Anlie­ger­ge­mein­den bis zur Schiff­bar­keit im Jahr 2022 gegan­gen sind. Vie­len Dank dafür, dass wir nun mit der Unter­zeich­nung des Nut­zungs­ver­tra­ges einen wei­te­ren wich­ti­gen Schritt zum Aus­bau der tou­ris­ti­schen Infra­struk­tur am See machen.“

„Die Rege­lun­gen des Nut­zungs­ver­tra­ges geben uns nicht nur Sicher­heit bei der Orga­ni­sa­ti­on und Nut­zung von Flä­chen und Wegen, son­dern ermög­li­chen uns auch, die wei­te­re Ent­wick­lung am Berz­dor­fer See aktiv vor­an­zu­trei­ben“, ergänzt Bür­ger­meis­ter Bene­dikt M. Hum­mel.

Bereits 2022 wur­de die Schiff­bar­keit durch die Lan­des­di­rek­ti­on Sach­sen und der Gemein­ge­brauch durch den Land­kreis Gör­litz erklärt. Die Nut­zung der See­flä­che ist damit für jeder­mann gestat­tet. Die bestehen­den Nut­zungs­ver­trä­ge konn­ten in der Fol­ge so ange­passt wer­den, dass nur noch die kom­mu­nal genutz­ten Ufer­flä­chen ver­trag­lich zu regeln waren. Der­zeit wer­den von der LMBV noch Rest­leis­tun­gen in der Sanie­rung erbracht. Ziel ist es, 2026 die Abschluss­do­ku­men­ta­ti­on für die Sanie­rung beim säch­si­schen Ober­berg­amt ein­zu­rei­chen und das Ende der Berg­auf­sicht für den Berz­dor­fer See bis zum umge­ben­den Wirt­schafts­weg zu bean­tra­gen.

Der Berz­dor­fer See ist Bestand­teil der Gewäs­ser­rah­men­ver­ein­ba­rung aus dem Jahr 2008 zwi­schen dem Frei­staat Sach­sen und der LMBV zur Über­tra­gung der Tage­bau­rest­seen im Frei­staat Sach­sen. Der Über­tra­gungs­pro­zess soll 2028 mit dem Berz­dor­fer See erst­ma­lig ange­gan­gen wer­den. Die jetzt unter­zeich­ne­ten Nut­zungs­ver­trä­ge sind mit dem Frei­staat abge­stimmt und kön­nen unver­än­dert über­nom­men wer­den.

Für die Stadt wur­de der „Ver­trag über die vor­zei­ti­ge Fol­ge­nut­zung des Berz­dor­fer Sees“ von den Ver­tre­tern der Stadt Gör­litz durch Ober­bür­ger­meis­ter Octa­vi­an Ursu und Bür­ger­meis­ter Bene­dikt M. Hum­mel sowie für die LMBV von den Geschäfts­füh­rern Bernd Sab­lot­ny und Tors­ten Safa­rik unter­zeich­net. Für die Gemein­de Schön­au-Berz­dorf unter­schrieb Bür­ger­meis­te­rin Lui­sa Rönisch den ent­spre­chen­den Ver­trag. Als Ver­tre­ter der wei­te­ren Anlie­ger­ge­mein­de am See war Bür­ger­meis­ter Sil­vio Ren­ger für Mar­kers­dorf eben­falls anwe­send.

 

Hin­ter­grund:

Im Rah­men der Braun­koh­le­sa­nie­rung ent­ste­hen im Frei­staat Sach­sen zahl­rei­che Berg­bau­fol­ge­seen in den Hohl­for­men ehe­ma­li­ger Tage­baue. Die LMBV stellt die­se Berg­bau­fol­ge­seen auf der Grund­la­ge ihrer berg­recht­li­chen Wie­der­nutz­bar­ma­chungs-Pflicht gemäß den ihr erteil­ten was­ser­recht­li­chen Plan­fest­stel­lungs­be­schlüs­sen her.

Der Berz­dor­fer See ist Bestand­teil der zwi­schen dem Frei­staat Sach­sen und der LMBV abge­schlos­se­nen Rah­men­ver­ein­ba­rung zur Über­tra­gung der Tage­bau­rest­seen im Frei­staat Sach­sen vom 15. Janu­ar 2008 und soll nach Erfül­len aller Vor­aus­set­zun­gen an den Frei­staat Sach­sen über­tra­gen wer­den. Das rund 969 Hekt­ar gro­ße Gewäs­ser ist in der ver­blie­be­nen Hohl­form des vor­ma­li­gen Tage­baus Berz­dorf von 2002 bis 2013 vor­al­lem mit Nei­ße­was­ser geflu­tet wor­den. Der See hat ein Volu­men von etwa 333 Mio. Kubik­me­ter und eine sehr gute Was­ser­qua­li­tät.

Die Anrai­ner­kom­mu­nen haben ein beson­de­res Inter­es­se an der Nut­zung des Berz­dor­fer Sees, ins­be­son­de­re an der För­de­rung der regio­na­len tou­ris­ti­schen Ent­wick­lung. Für den Berz­dor­fer See wur­den bereits sei­tens der zustän­di­gen Lan­des­di­rek­ti­on ent­spre­chen­de All­ge­mein­ver­fü­gun­gen erlas­sen, so zur Fest­stel­lung der Fer­tig­stel­lung von Gewäs­ser­stre­cken des Berz­dor­fer Sees v. 9. August 2022, zur tem­po­rä­ren Begren­zung der Nut­zung für die Schiff­fahrt v. 9. August 2022 sowie zur Zulas­sung des Gemein­ge­brauchs am Berz­dor­fer See v. 17. August 2022. Die All­ge­mein­ver­fü­gung Gemein­ge­brauch gilt der­zeit in der geän­der­ten Fas­sung v. 31. Mai 2023.

Der vor­lie­gen­de Ver­trag mit Gör­litz dient der aktu­el­len Rege­lung der Nut­zung der ver­trags­ge­gen­ständ­li­chen Flä­chen bis hin zur Was­ser­flä­che des Berz­dor­fer Sees. Dabei geht es um Ufer- und Land­flä­chen, ins­be­son­de­re der vor Ort als Strand­be­rei­che aus­ge­wie­se­nen, gekenn­zeich­ne­ten Flä­chen — u. a. der Strand­be­reich Nord­strand und der Nord­ost­strand, der Strand­be­reich mit Erwei­te­rung im Bereich der Halb­in­sel Tauch­ritz — sowie der vor Ort als Hun­de­strand aus­ge­wie­se­nen Flä­che bei Deutsch-Ossig, in einem Umfang von ins­ge­samt 43.730 m².

Die LMBV gestat­tet der Stadt Gör­litz als Nut­ze­rin die vor­zei­ti­ge Fol­ge­nut­zung der ver­trags­ge­gen­ständ­li­chen Flä­chen für tou­ris­ti­sche Zwe­cke mit dem Ziel, nach der Eröff­nung der Schiff­bar­keit am Berz­dor­fer See sowie der Zulas­sung des Gemein­ge­brauchs durch die Rege­lung der Nut­zung die Ent­wick­lung des regio­na­len Tou­ris­mus und der kom­mu­na­len Wirt­schaft zu unter­stüt­zen.

Die LMBV ist wei­ter für die Ufer- und Land­flä­chen des Ver­trags­ge­gen­stan­des berg­recht­lich ver­ant­wort­lich. Die Durch­füh­rung not­wen­di­ger Sanie­rungs­maß­nah­men der LMBV aus berg- und was­ser­recht­li­chen Ver­pflich­tun­gen — vor­al­lem ober­halb des Wirt­schafts­we­ges — haben Vor­rang vor den vor­zei­ti­gen Fol­ge­nut­zun­gen des Berz­dor­fer Sees. Im Bereich des Nord­ost­stran­des erfol­gen noch Sanie­rungs­maß­nah­men zum Besei­ti­gen von Klif­fen, die zu zeit­li­chen Ein­schrän­kun­gen der Nut­zun­gen des Badens und Erho­lens füh­ren kön­nen.

Die Kom­mu­ne ist ver­ant­wort­lich und trägt die Kos­ten für die land­sei­ti­gen Unter­hal­tungs­maß­nah­men, die auf dem Ver­trags­ge­gen­stand durch die Nut­zun­gen ent­ste­hen, u. a. für Strand­rei­ni­gung, Rasen­mahd, Papier­kor­b­lee­rung, Müll­be­sei­ti­gung. Dar­über hin­aus trägt sie alle anfal­len­den lau­fen­den öffent­li­chen Las­ten, Abga­ben und Grund­steu­ern für den Ver­trags­ge­gen­stand. (UST)

Fotos: S. Rasche für LMBV | 2024