Speicherstudie zum Optimieren bestehender Stauanlagen und Bergbaufolgeseen beauftragt
Pirna. Der Wasserhaushalt der Lausitz wurde in den letzten 100 Jahren durch den Braunkohlebergbau massiv beeinflusst und verändert. Mit dem Kohleausstieg und den Klimaveränderungen wird die verfügbare Wassermenge, das sogenannte Wasserdargebot, in den Lausitzer Flüssen weiter zurückgehen. Unter diesen Randbedingungen einen weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushalt in der Lausitz aufzubauen, ist eine Generationenaufgabe und wird Jahrzehnte dauern. Die Vorbereitungen dafür laufen jedoch bereits.
So wurde unter anderem in diesem Jahr mit der Bearbeitung einer Speicherstudie begonnen, in der nach Optimierungspotenzialen bestehender Talsperren, Wasserspeicher und Bergbaufolgeseen in den Einzugsgebieten der Spree und der Schwarzen Elster gesucht wird. Dabei werden unter anderem die Bewirtschaftung der Stauanlagen sowie die Auswirkungen einer möglichen Vergrößerung der Stauräume unter die Lupe genommen. Untersucht wird auch, welche Effekte eine Verbundbewirtschaftung bestehender Speicher haben könnte, um Wasserdefizite besser ausgleichen zu können und die Anlagenbewirtschaftung klimaresilienter auszugestalten. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2027 vorliegen.
Die Speicherstudie wurde in Abstimmung mit der länderübergreifenden Arbeitsgruppe „Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße“ — in der auch die LMBV vertreten ist — vorbereitet und durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen beauftragt. Ihre Erstellung wird durch die Geschäftsstelle Lausitz* koordiniert. Die Studie kostet rund 170.000 Euro, finanziert durch den Europäischen Just Transition Funds (JTF) sowie aus Mitteln des Freistaates Sachsen. Sie ist eine von mehreren Studien, die durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen zum Thema Wasserhaushalt Lausitz laufen oder noch beauftragt werden sollen. Insgesamt stehen ihr dafür rund 1,79 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln zur Verfügung.
*Die Geschäftsstelle Lausitz wurde durch die Landestalsperrenverwaltung für die länderübergreifende Arbeitsgruppe „Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße“ eingerichtet. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind unter anderem die Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Berlin. Finanziert wird die Geschäftsstelle durch den Just Transition Fund der EU sowie Mitteln aus dem sächsischen Haushalt.
Die vier Mitarbeitenden der Geschäftsstelle koordinieren Untersuchungen zum Wasserhaushalt Lausitz und sind für das Datenmanagement verantwortlich. Zudem begleiten sie die Weiterentwicklung eines Flussgebietsmodells, das die Grundlage für eine langfristige Bewirtschaftung der Flussgebiete Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße bildet. Genutzt werden soll das Modell zudem, um wasserwirtschaftliche Planungen besser bewerten zu können und diese in das strategische Wassermanagement einzuordnen.
Quelle: PM der LTV v. 15.12.2025



