Die aufwendigen Sicherungsarbeiten am Technischen Rathaus der Stadt Markkleeberg sind weitestgehend abgeschlossen. Seit Anfang 2024 fanden im Auftrag der LMBV Baumaßnahmen statt, die den 200 Quadratmeter großen Keller gegen das wieder ansteigende Grundwasser sichern. Dafür wurden die bis zu 70 Zentimeter dicken Außenwände des 100 Jahre alten Gebäudes mittels Horizontalsperre im Injektageverfahren gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt. Weiterhin wurde eine sogenannte „Schwarze Wanne“ eingebaut, d. h. es wurden druckwasserdichte Folienbahnen einbracht und verschweißt, die am Boden und an den Wänden das Grundwasser vor dem Eindringen in die genutzten Kellerräume abhalten. An den Außenwänden erfolgte dies bis circa 50 Zentimeter unterhalb der Geländeoberkante, das ist die Höhe des zu erwartenden höchsten Grundwasserstandes zuzüglich Sicherheitszuschlag.
Eine Besonderheit war, dass für diese Baumaßnahme die gesamten tragenden Innenwände und Pfeilerkonstruktionen abschnittsweise unterfahren werden mussten. Das war sehr zeitaufwendig und lärmintensiv. Trotzdem wurde das Technischen Rathaus der Stadt Markkleeberg geduldig weitergenutzt. Zur Lage- und Auftriebssicherung wurde über die Abdichtungsfolie eine Auflastwanne aus Stahlbeton hergestellt.
Nach Fertigstellung der „Schwarzen Wanne“ erfolgten Malerarbeiten, der Einbau neuer Brandschutztüren sowie die Inbetriebnahme der zuvor ausgebauten technischen Anlagen einschließlich deren Abnahme durch Sachverständige. Abschließend ist eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen, die dem Eigentümer nach Beendigung der Sicherungsmaßnahme übergeben wird.

Hintergrund
Das frühere Wohn- und Geschäftshaus mit einer Kohlehandlung im Erdgeschoß, war vor einigen Jahren in ein Bürogebäude umgebaut worden. In den Keller drang permanent Wasser ein, weil das Grundwasser nach Einstellung der bergbaubedingten Wasserhaltung wieder seinen natürlichen Stand erreicht hat. Eine Grundwassermessstelle im Keller des Technischen Rathauses hatte erwiesen, dass die Vernässung dem nachbergbaulichen, natürlichen Grundwasserwiederanstieg zuzuordnen ist. Deshalb hat die LMBV im Rahmen des §3 des Verwaltungsabkommens zur Braunkohlensanierung die Sicherung übernommen, finanziert jeweils zur Hälfte vom Bund und dem Freistaat Sachsen.
Aufgrund des Grundwasserwiederanstiegs wurden in den vergangenen Jahren bereits die Sportstätte Markkleeberg-Mitte (Schulstraße 11) sowie ein Teil des Kellers der Grundschule Markkleeberg-Mitte in der Raschwitzer Str. 42 entsprechend gesichert. Aus dem Gleichen Grund soll bis 2026 ein ehemaliger Kindergarten (Schulstraße 4) abgedichtet werden. Das Vereinshaus des Kleingartenvereins Eintracht wird derzeit mit Pumpen trocken gehalten und muss aufgegeben werden. Es wird abgebrochen und durch einen kleineren Neubau ersetzt.
(Fotos: LMBV)