Braunsbedra. Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens der TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) und des Forschungs- und Entwicklungszentrums (FEZ) Bergbaufolgen Cottbus war der Runstedter See Teil des sogenannten robimo-Starterprojektes. In drei Kampagnen wurden an bis zu 34 Koordinaten Tiefenprofile mit der autonomen robotischen Plattform „Mira“ aufgenommen. Anhand dieser engmaschigen Daten von 2023 konnte nachgewiesen werden, was bislang nur eine Modellierung für den abflusslosen Landschaftssee mit subaquatischer Deponie vorhergesagt hatte: Durch die Inbetriebnahme von bereits einer der drei Tiefenwasserbelüfter findet eine Umwälzung im gesamten Tiefenwasser statt. Dieses sogenannte Hypolimnion ist die Zone kalten Tiefenwassers, die sich während der sommerlichen Einschichtung ausbildet und somit über mehrere Monate von der Atmosphäre abgeschlossen ist. Analog zum LMBV-eigenen Monitoring gab es auch keine Hinweise auf Anomalien durch erhöhte Schadstoffeinträge aus der Deponie.
Das ist relevant, denn der Runstedter See ist aus einem Teilbereich des gefluteten Tagebaurestloches Großkayna entstanden, in dem bis 1995 Industrierückstände verkippt worden waren. Um seine Wasserqualität zu erhalten und den natürlichen Schadstoffabbau aus der Unterwasserdeponie zu unterstützen, belüftet die LMBV seit 2002 während der Sommerstagnation sein Tiefenwasser. Die technische Anlage entnimmt per Ansaugrohr Wasser aus der Tiefe, pumpt es nach oben, belüftet es und pumpt es per Auslassrohr in die oberen Bereiche des Hypolimnions zurück.
