Leipzig. Am Freitag, 22. August 2025, besuchte Dirk Panter, Staatsminister im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (SMWA) die LMBV. Im Rahmen einer Befahrung mit Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung und Torsten Safarik, kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV, informierte er sich über die berg- und wasserrechtlichen Aufgaben des Bergbausanierers.
Die Befahrung führte in den Nordraum von Leipzig an den Seelhausener See mit dem Stand Löbnitz und dem Lober-Leine-Kanal, verbunden einem Abstecher zum Biedermeierstrand am Schladitzer See.
Als erste Station stand der Strand Löbnitz auf dem Plan. Im ersten Halbjahr 2025 konnte die §4‑Maßnahme abgeschlossen werden. Die LMBV hat die Böschungen im zukünftigen Strandbereich in Löbnitz für eine touristische Folgenutzung und Förderung des Naherholungsangebots vorbereitet und im Zuge dessen den Rundweg umverlegt. Hier laufen aktuell Planungen durch einen Investor, um das Gebiet als Freizeit- und Erholungsgebiet zu erschließen.
Eine kurze Fahrstrecke weiter erläuterten Elke Kreische-König, Abteilungsleiterin Stab Sanierung Mitteldeutschland, und Arne Sander, Leiter Planung Sachsen-Anhalt am Nordufer des Seelhausener Sees die laufenden Planungen zum Rückbau des Lober-Leine-Kanals und zur Einbindung der Fließgewässer Lober und Leine in den See (§2 Maßnahme). Die bergrechtliche Sanierung ist größtenteils abgeschlossen und die LMBV beschäftigt sich nunmehr mit dem Zulauf (Einbindung Lober-Leine-Kanal in den See) und dem Ablauf des Sees (Gewässerverbindung zum Großen Goitzschesee), welche einer wasserrechtlichen Planfeststellung bei den jeweiligen oberen Wasserbehörden unterliegen. Das länderübergreifende Projekt (Sachsen-Anhalt und Freistaat Sachsen) zählt zu den größten Fließgewässermaßnahmen im Zusammenhang mit der Braunkohlesanierung in Mitteldeutschland.
Der Bau des 14 Kilometer langen Lober-Leine-Kanals (1949–1951) war notwendig, da die Flüsse Lober und Leine das Abbaufeld des Tagebaus Goitsche durchquerten. Zur Freimachung des Baufeldes wurde er 1982 nochmals in ein neues Bett verlegt. Auch die heutige Trasse zwischen dem Großen Goitzsche See und dem Seelhausener See galt ursprünglich als Interminslösung, da zusätzliche Verlegungen im Zuge des geplanten Braunkohleabbaus nötig gewesen wären.

Der Rückweg nach Leipzig führte am Schladitzer See vorbei, wo sich verschiedene touristische Nutzungsmöglichkeiten etabliert haben. Am Biedermeierstrand informierte Dr. Robert Böhnke, Veranwortlicher §4‑Maßnahmen der LMBV, über die abgeschlossenen Baumaßnahmen zur Seebühne. Mit der Einweihung der Service- und Überwachungsstation und der erweiterten Seebühne im vergangenen Jahr hat das Areal am Schladitzer See weiter an Attraktivität gewonnen.
Das aktuell laufende Verwaltungsabkommen (VA VII) regelt die Finanzierung der Sanierung ehemaliger Braunkohlereviere in den Jahren 2023 bis 2027 und sieht Gesamtausgaben von rund 1,44 Mrd. Euro vor. Über die Fortsetzung des Abkommens ab 2028 wird ab 2025 verhandelt. Vor diesem Hintergrund informiert sich Minister Panter im Rahmen der Befahrung des Seelhausener Sees über Maßnahmen der Grundsanierung (Lober-Leine-Kanal) als auch Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards (Löbnitzer Strand).
Foto: LMBV, Luftaufnahmen: Christian Kortüm