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Bergbausanierer unterstützt Klima-Dialog zur Generationengerechtigkeit in Leuna

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Leu­na. Die LMBV unter­stütz­te am 31. Okto­ber 2021 in Leu­na ein Bil­dungs­pro­jekt von jun­gen Men­schen für jun­ge Men­schen. Die Stutt­gar­ter Stif­tung für die Rech­te zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen (SRzG) hat­te deutsch­land­weit zu einem so genann­ten Walk­shop von Leip­zig durch den Auwald vor­bei am Wal­len­dor­fer und Raß­nit­zer See nach Fran­kle­ben am Gei­sel­tal­see ein­ge­la­den. Im Rah­men der zwei­tä­gi­gen Wan­de­rung über knapp 45 Kilo­me­ter erhiel­ten die 22 Teil­neh­mer die unter­schied­lichs­ten Infor­ma­tio­nen per Pod­cast oder Vor­trag. Nach dem expe­ri­men­tel­len “Ler­nen beim Gehen” fan­den jeweils am Abend so genann­te Kli­ma-Dia­lo­ge statt, bei denen Exper­ten aus Poli­tik, For­schung, Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft die ver­schie­de­nen Facet­ten der Kli­ma­kri­se beleuch­te­ten. Das The­ma des ers­ten zwei­stün­di­gen Kli­ma-Dia­logs war “Land­schafts­ver­än­de­run­gen durch Koh­le­berg­bau”, am zwei­ten Abend ging es um den “Koh­le­aus­stieg und Struk­tur­wan­del”.

An der ers­ten abend­li­chen Bil­dungs­ver­an­stal­tung nahm Gun­nar John, Kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer der LMBV, teil. Im Podi­um ver­tre­ten waren wei­ter­hin apl. Prof. Wolf­gang Gos­sel, Seni­or Sci­en­tist in Hydro­geo­lo­gy an der Mar­tin Luther Uni­ver­si­ty of Hal­le-Wit­ten­berg, Dr. Chris­toph Ger­hards, Wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am Cen­ter for Eco­no­mics of Mate­ri­als in Halle/Saale und Mit­glied bei Sci­en­tists for Future, Mar­ti­na Hoff­mann, Spre­che­rin von Bünd­nis 90/Die Grü­nen für die Lan­des­fach­grup­pe Ener­gie und Öko­lo­gie in Sach­sen-Anhalt und Mit­glied im Kreis­tag Saa­le­kreis, und Erik But­ter, Kli­ma­po­li­ti­scher Spre­cher bei Green­peace Leip­zig.

Im Rah­men der Podi­ums­dis­kus­si­on wur­de erör­tert, inwie­weit die ost­deut­sche Land­schaft von der Braun­koh­le­för­de­rung beein­träch­tigt wur­de und inwie­fern Ewig­keits­las­ten für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen ver­blei­ben. Gun­nar John stell­te sich der Dis­kus­si­on mit den ange­hen­den Umwelt­mul­ti­pli­ka­to­ren und leg­te dar, wel­che auf­wän­di­gen Maß­nah­men die LMBV und ihre Rechts­vor­gän­ger in den letz­ten drei Jahr­zehn­ten unter­nom­men haben, um die vom Berg­bau in Anspruch genom­me­nen Flä­chen wie­der dau­er­haft nutz­bar zu machen. Allein für den ehe­ma­li­gen Tage­bau Mücheln wur­den dafür bis­lang 335 Mio. € im Rah­men der berg­recht­li­chen Sanie­rung inves­tiert.

Für den Natur- und Arten­schutz sind die Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten auf­grund ihrer Groß­flä­chig­keit, Unge­stört­heit, Unzer­schnit­ten­heit, Nähr­stoff­ar­mut und sel­te­nen Lebens­räu­me bedeut­sam. Auf Flä­chen der ost­deut­schen Braun­koh­len­sa­nie­rung wur­den ins­ge­samt über 36.000 ha - das sind ein Drit­tel der LMBV-Flä­chen — mit Schutz­ka­te­go­rien ver­se­hen. Im Ein­zel­nen sind dies 28 Fau­na-Flo­ra-Habi­tat-Gebie­te, 17 Euro­päi­sche-Vogel­schutz-Gebie­te (SPA) und 32 Natur­schutz­ge­bie­te.

Hin­ter­grund:

Die Stif­tung für die Rech­te zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen, ist eine advo­ka­to­ri­sche Denk­fa­brik an der Schnitt­stel­le zwi­schen Wis­sen­schaft und Poli­tik und gilt laut Wirt­schafts­wo­che als „bekann­tes­ter außer­par­la­men­ta­ri­scher Thinktank in Sachen Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit“. Sie wur­de 1997 von einer über­par­tei­li­chen Alli­anz fünf jun­ger Men­schen im Alter von 18 bis 27 Jah­ren ins Leben geru­fen und kämpft seit­dem für Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit und Nach­hal­tig­keit in Poli­tik, Wirt­schaft und Gesell­schaft. Die SRzG hat beson­de­ren Bera­ter­sta­tus beim Wirt­schafts- und Sozi­al­rat der UN (ECOSOC) und nimmt seit vie­len Jah­ren an den UN-Kli­ma­kon­fe­ren­zen teil. Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der SRzG tru­gen dazu bei, dass der Begriff Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit bzw. „inter­ge­ne­ra­tio­nal equi­ty“ ins Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men auf­ge­nom­men wur­de.

Impres­sio­nen von der Ver­an­stal­tung (Fotos: LMBV / Clau­dia Her­mann)