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Bundestagsabgeordnete A. Baerbock besuchte LMBV-Großbaustelle bei Plessa

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Senf­ten­berg | Ples­sa. Am Nach­mit­tag des 27. Juni 2022 besuch­te das Mit­glied des Bun­des­ta­ges Anna­le­na Baer­bock eine Bau­stel­le der Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­schen Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft (LMBV) in Bran­den­burg. Die über die Lan­des­lis­te von Bünd­nis 90/Die Grü­nen Bran­den­burg in den Bun­des­tag gewähl­te Pots­da­mer Poli­ti­ke­rin wur­de herz­lich von der Geschäfts­füh­rung der LMBV vor Ort auf dem Gelän­de der künf­ti­gen Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge (WBA) Ples­sa begrüßt. Die noch im Bau befind­li­che Anla­ge zur künf­ti­gen Eisen­min­de­rung soll nach Inbe­trieb­nah­me die Schwar­ze Els­ter vor einem Eisen­ein­trag und einer damit ein­her­ge­hen­den Ver­saue­rung schüt­zen.

Der Spre­cher der LMBV-Geschäfts­füh­rung Bernd Sab­lot­ny infor­mier­te die Abge­ord­ne­te über den Stand der Berg­bau­sa­nie­rung in der Lau­sitz und das kon­zi­pier­te tech­ni­sche Vor­ha­ben zur Redu­zie­rung der mine­ra­li­schen Bestand­tei­le der dem Ham­mer­gra­ben und Floß­gra­ben zulau­fen­den berg­bau­li­chen Wäs­ser. Die­se Über­schuss­wäs­ser gelan­gen vom Nor­den her über ver­schie­de­ne berg­bau­li­che Hohl­for­men, begin­nend am Berg­hei­der See über die See­teich­sen­ke und wei­te­re 14 mit­ein­an­der ver­bun­de­ne Rest­lö­cher nach Süden über Grä­ben zum Fluss­bett der Schwar­zen Els­ter.

Bevor sie in die­sen Fluss gelan­gen, wer­den sie in der WBA wei­test­ge­hend von Eisen befreit. Dabei wird die Eisen­kon­zen­tra­ti­on von anfäng­lich über 60 mg/l ent­spre­chend den behörd­li­chen Vor­ga­ben auf unter 3 mg/l gesenkt. Das Bau­en­de der rund 4,5 Hekt­ar gro­ßen Anla­ge ist vor­aus­sicht­lich für das Jah­res­en­de 2022 geplant. Sie soll anschlie­ßend in einen mehr als einen ein­jäh­ri­gen Test- und Pro­be­be­trieb gehen. Von der Pla­nung seit ca. 2010 bis zum Regel­be­trieb der Anla­ge sind Inves­ti­ti­ons­kos­ten in Höhe von etwa 80 Mil­lio­nen Euro ver­an­schlagt, allein für Bau und Aus­rüs­tung wer­den rund 40 Mil­lio­nen Euro inves­tiert, so Sab­lot­ny.

„Der Bund las­se die Lau­sitz bei der Besei­ti­gung der Fol­gen des Braun­koh­le­ab­baus“ nach Wor­ten der grü­nen Bran­den­bur­ger Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Anna­le­na Baer­bock in einem State­ment gegen­über beglei­ten­den Medi­en­ver­tre­tern „nicht im Stich. Dem­nächst wird das neue mil­li­ar­den­schwe­re Ver­wal­tungs­ab­kom­men zur Braun­koh­le­sa­nie­rung der DDR-Tage­baue bis 2027 unter­schrie­ben wer­den“, sag­te sie bei ihrem Besuch in Ples­sa. Das Abkom­men sol­le sicher­stel­len, dass auch in den nächs­ten Jahr­zehn­ten in der Regi­on das Was­ser gerei­nigt wird, um es klei­ne­ren Flüs­sen wie­der zuzu­füh­ren.

Gera­de mit Blick auf den zuneh­men­den Tou­ris­mus in der Lau­sitz sei die Was­ser­qua­li­tät wich­tig, sag­te Baer­bock. „Wir machen uns aber auch jetzt schon Gedan­ken über die Zeit danach bezie­hungs­wei­se über die lang­fris­ti­gen Fol­gen der Braun­koh­le­för­de­rung auf den Was­ser­haus­halt. Hier wur­den Ewig­keits­kos­ten ver­ur­sacht, die es zu mana­gen gilt“, so die Abge­ord­ne­te und Bun­des­au­ßen­mi­nis­te­rin. Mit Blick auf die Tro­cken­heit durch den Kli­ma­wan­del sei es wich­tig, das Was­ser in der Land­schaft zu hal­ten, auch für nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen. Eine Maß­nah­me sei, das Was­ser wie­der zu rei­ni­gen.

„Wir spü­ren in der Lau­sitz seit lan­gem, dass die Fol­gen des Braun­koh­le­ta­ge­baus nicht mit dem Fin­ger­schnips zu lösen sind“, beton­te die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin. Des­halb sei es wich­tig, dass die Bun­des­re­gie­rung die Regi­on wei­ter unter­stüt­ze. Hier­an knüpf­te auch der Kauf­män­ni­sche Geschäfts­füh­rer der LMBV, Gun­nar John, an und erläu­ter­te die auf Nach­hal­tig­keit ange­leg­te Berg­bau­sa­nie­rung. Im ers­ten Nach­hal­tig­keits­be­richt des Unter­neh­mens wer­den bereits für zehn der stra­te­gi­schen Nach­hal­tig­keits­zie­le ers­te Aus­sa­gen getrof­fen.

Bei einem Bau­stel­len­rund­gang erläu­ter­ten Geschäfts­füh­rer Bernd Sab­lot­ny und Sanie­rungs­be­reichs­lei­ter Lau­sitz Gerd Rich­ter den der­zei­tig erreich­ten Bau­ten­stand und das geplan­te Zusam­men­wir­ken der Kom­po­nen­ten der WBA. Das Ober­flä­chen­was­ser aus dem Floß- und Ham­mer­gra­ben wird künf­tig ober­halb der Wehr­an­la­ge über das Ent­nah­me­pump­werk zur Eisen­oxi­da­ti­on in die Reak­ti­ons­be­cken gelei­tet. Durch die Zuga­be von Kalk­milch wird dort die Eisen­oxi­da­ti­on ange­regt. Ein dem oxi­dier­ten Ober­flä­chen­was­ser zuge­ge­be­nes Flo­ckungs­hilfs­mit­tel sorgt dafür, dass der Eisen­hy­dr­o­xid-Roh­schlamm (EHS) sich anschlie­ßend in den am Ham­mer­gra­ben ent­lang ange­ord­ne­ten Sedi­men­ta­ti­ons­be­cken absetzt. Über eine Ablauf­lei­tung wird das an der Ober­flä­che abge­zo­ge­ne Klar­was­ser über eine Ablauf­tur­bi­ne zur Ener­gie­rück­ge­win­nung wie­der in den Ham­mer­gra­ben ein­ge­lei­tet.

Nach einem Auf­stieg auf die Reak­ti­ons­be­cken zur Eisen­oxy­da­ti­on ging es zunächst an die Wehr­an­la­ge mit Ablauf­tur­bi­ne. Danach folg­te ein Stopp an einem der Sedi­me­ta­ti­ons­be­cken. Ein EHS-Pump­werk beför­dert zuvor den zurück­ge­blie­be­nen Roh­schlamm zur EHS-Auf­be­rei­tung. Die­ser wird in den drei sta­tio­nä­ren Schlam­mein­di­ckern durch die erneu­te Zuga­be von Flo­ckungs­hilfs­mit­teln kon­zen­triert. Anschlie­ßend erfolgt die Schlamm­ent­wäs­se­rung und abschlie­ßend des­sen Kon­di­tio­nie­rung. Der dadurch hin­sicht­lich sei­ner Kon­sis­tenz trans­port­fä­hi­ge EHS wird schließ­lich auf LKWs ver­la­den und einer Ver­wer­tung oder Ent­sor­gung zuge­führt.

Die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te A. Baer­bock wur­de von der Bran­den­bur­ger MdL Isa­bell Hie­kel, umwelt­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Land­tags­frak­ti­on B90/ Die Grü­nen Bran­den­burg und den Mit­ar­bei­tern ihres Lau­sit­zer Büros Mike Kess und Mar­kus Pichl­mai­er beglei­tet. Ihrer Ein­la­dung war auch Dr. Gero von Dani­els, Lei­ter der Bund-Län­der-Geschäfts­stel­le (des Steue­rungs- und Bud­get­aus­schus­ses) für die Braun­koh­le­sa­nie­rung (GS Stu­Ba), gefolgt.

22 06 08 LMBV Luftbild WBA Plessa04
Die im Bau befind­li­che LMBV-Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge Ples­sa (Juni 2022)