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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

DEBRIV: Braunkohletag 2021 online — Zur Lage und Perspektiven des Strukturwandels in Revieren

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Braunkohleindustrie fordert Verlässlichkeit | Beitrag der Bergbausanierung gewürdigt

Ber­lin. Der dies­jäh­ri­ge Braun­koh­le­tag fand online mit rund 400 Teil­neh­mern statt. Der Minis­ter­prä­si­dent des Frei­staats Sach­sen, Micha­el Kret­schmer, und der Prä­si­dent des Ver­bands der euro­päi­schen Koh­le­indus­trie EURACOAL, Vla­di­mir Budin­sky, nah­men an der Ver­an­stal­tung mit Gruß­wor­ten teil. Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Bernd West­phal sowie die Vor­sit­zen­de der Haupt­ge­schäfts­füh­rung des Bun­des­ver­bands der deut­schen Ener­gie- und Was­ser­wirt­schaft (BDEW), Kers­tin And­reae und Hol­ger Lösch, stell­ver­tre­ten­der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Bun­des­ver­bands der Deut­schen Indus­trie (BDI) sowie der Vor­stand­vor­sit­zen­de und der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des DEBRIV dis­ku­tier­ten Fra­gen der Umset­zung des KVBG und Aspek­te der euro­päi­schen Ener­gie- und Kli­ma­po­li­tik im Rah­men von Podi­ums­dis­kus­sio­nen. Der Vor­sit­zen­de des Vor­stands des Deut­schen Braun­koh­le-Indus­trie-Ver­eins (DEBRIV), Dr. Hel­mar Ren­dez, ließ auch das zurück­lie­gen­de Jahr Revue pas­sie­ren.

Auch der Bei­trag der Berg­bau­sa­nie­rung wur­de dabei im State­ment von Dr. Hel­mar Ren­dez gewür­digt: „Der Pro­jekt­trä­ger der Berg­bau­sa­nie­rung in Ost­deutsch­land, die LMBV, hat die Sanie­rung in vie­len Ein­zel­pro­jek­ten wei­ter­ge­führt. Die LMBV hat 2020 Leis­tun­gen in einem Umfang von rund 263 Mil­lio­nen Euro rea­li­siert. Das Was­ser­ma­nage­ment ist nach drei Jah­ren rela­tiv star­ker Tro­cken­heit in Ost­deutsch­land der­zeit beson­ders her­aus­for­dernd. Ein Schwer­punkt der LMBV ist, die Ziel­vor­ga­ben in den Fließ­ge­wäs­sern, ins­be­son­de­re im Bereich der Spree mit ihrer Bedeu­tung für die Bun­des­haupt­stadt, zu gewähr­leis­ten. Wei­te­re Haupt­auf­ga­be bleibt die geo­tech­ni­sche Siche­rung von Tage­bau­kip­pen als Auf­ga­be der öffent­li­chen Sicher­heit. Das Ver­fah­ren der scho­nen­den Spreng­ver­dich­tung kommt an vie­len Stand­or­ten zum Ein­satz. Ins­ge­samt erwar­ten die LMBV noch für vie­le Jah­re anspruchs­vol­le Auf­ga­ben in der Berg­bau­sa­nie­rung.“

Die deut­sche Braun­koh­le­indus­trie for­dert Ver­läss­lich­keit in der Ener­gie- und Kli­ma­po­li­tik, um den gesetz­lich gere­gel­ten Koh­le­aus­stieg bis Ende 2038 erfolg­reich zu gestal­ten. Zu kei­nem ande­ren ener­gie­po­li­ti­schen The­ma habe, so der Vor­sit­zen­de des Vor­stands des DEBRIV, Dr. Hel­mar Ren­dez, in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten ein ähn­lich umfas­sen­der gesamt­ge­sell­schaft­li­cher Dia­log statt­ge­fun­den, den es aus Sicht der Braun­koh­le­indus­trie zu sichern und zu fes­ti­gen gilt.

Das Koh­le­aus­stiegs­ge­setz berück­sich­tigt nach Auf­fas­sung der Braun­koh­le­indus­trie ange­mes­sen die Inter­es­sen der Revie­re. Die ver­blei­ben­den Zeit­räu­me für die Koh­le­nut­zung geben den Revie­ren eine fai­re Chan­ce zur Anpas­sung und Neu­aus­rich­tung. Wei­te­re die Ener­gie­wirt­schaft tref­fen­de Kli­ma­ziel­ver­schär­fun­gen oder Ein­grif­fe in die Tage­bau­ent­wick­lung wür­den dage­gen das Risi­ko von Struk­tur­brü­chen in den betrof­fe­nen Regio­nen ver­stär­ken. Tage­baue und Kraft­wer­ke in den Braun­koh­le­re­vie­ren blei­ben bis Ende 2038 not­wen­dig, um die Sicher­heit der Strom­ver­sor­gung in Deutsch­land nicht zu gefähr­den. „In den ers­ten Mona­ten des lau­fen­den Jah­res haben wir gese­hen, dass es jeder­zeit zu Dun­kel­flau­ten kom­men kann, die eine Absi­che­rung durch kon­ven­tio­nel­le Kraft­wer­ke erfor­dert,“ sag­te Ren­dez auf dem dies­jäh­ri­gen Braun­koh­le­tag, der in die­sem Jahr online mit meh­re­ren Hun­dert Teil­neh­mern durch­ge­führt wur­de.

Ver­läss­lich­keit für den wei­te­ren Betrieb der Tage­baue und Kraft­wer­ke sei unver­zicht­bar, da kom­ple­xe Tage­baue mit den zuge­hö­ri­gen Kraft­wer­ken und Ver­ed­lungs­be­trie­ben nicht ste­tig an geän­der­te Aus­gangs­vor­ga­ben ange­passt wer­den kön­nen. Dies sei auch nicht erfor­der­lich, denn der deut­sche Koh­le­aus­stiegs­pfad, so der DEBRIV-Vor­stands­vor­sit­zen­de, ist mit den Vor­ga­ben des Pari­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­mens und den natio­na­len Min­de­rungs­pflich­ten ver­ein­bar: Bis 2019 hat die Braun­koh­le in Deutsch­land ihre CO₂-Emis­sio­nen um 60 Pro­zent gemin­dert und steht damit an der Spit­ze der Indus­trie­sek­to­ren. Bis zum Jahr 2023 wird der CO₂-Aus­stoß aus der Nut­zung der Braun­koh­le in Deutsch­land um 70 Pro­zent unter dem Aus­gangs­ni­veau von 1990 lie­gen. Bis 2030 wer­den die Emis­sio­nen der deut­schen Braun­koh­le etwa um 80 Pro­zent gegen­über 1990 zurück­ge­hen und spä­tes­tens Ende 2038 bei Null lie­gen.

Der DEBRIV-Vor­stands­vor­sit­zen­de wand­te sich auf dem dies­jäh­ri­gen Braun­koh­le­tag gegen einen neu­en Über­bie­tungs­wett­be­werb bei den Kli­ma­zie­len und Maß­nah­men. Die Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zur Ein­hal­tung der Gene­ra­ti­ons­ver­ant­wor­tung beim Kli­ma­schutz müs­se ver­ant­wor­tungs­voll und sach­ge­recht umge­setzt wer­den. Die jetzt vor­ge­leg­te Novel­le des Bun­des-Kli­ma­schutz­ge­set­zes darf nicht zu neu­en Unsi­cher­hei­ten und Risi­ken füh­ren; für die Braun­koh­le steht der Aus­stiegs­pfad bereits fest. Wer nun einen noch frü­he­ren Koh­le­aus­stieg for­dert, der ver­kennt die Erfor­der­lich­keit einer siche­ren Ener­gie­ver­sor­gung der deut­schen Wirt­schaft für ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit sowie die Her­aus­for­de­run­gen der Struk­tur­ent­wick­lung in den Revie­ren. Bund und Län­der müs­sen die erst im Som­mer 2020 beschlos­se­nen Rege­lun­gen des KVBG bei allen rele­van­ten Bera­tun­gen auf der EU-Ebe­ne berück­sich­ti­gen, schüt­zen und durch­set­zen. Die Poli­tik darf nicht aus den Augen ver­lie­ren, wie ambi­tio­niert der aktu­el­le Min­de­rungs­pfad in der Braun­koh­le nach dem KVBG bereits heu­te ist, erklär­te der DEBRIV-Vor­stands­vor­sit­zen­de. Zudem wer­de der euro­päi­sche Han­del mit Emis­si­ons­zer­ti­fi­ka­ten dafür sor­gen, dass der euro­päi­sche CO₂-Reduk­ti­ons­pfad im Bereich der Kraft­wer­ke und gro­ßen Indus­trie­be­trie­be ein­ge­hal­ten wer­de.