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Durch Ausbau nimmt die Neuprofilierung der Kleinen Spree weiter Gestalt an

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Bisher wurde etwa die Hälfte der geplanten Ausbaustrecke bereits fertiggestellt

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Tech­nik­ein­satz an der Klei­nen Spree

Senftenberg/Spreewitz. Durch den im Auf­trag der LMBV der­zeit lau­fen­den Aus­bau nimmt die Neu­pro­fi­lie­rung der Klei­nen Spree immer mehr Gestalt an. Der Aus­bau­ab­schnitt der Klei­nen Spree von Burg­ham­mer bis Spree­witz in der Gemein­de Spree­tal für eine maxi­ma­le Abfluss­ka­pa­zi­tät von 7 m³/s ist ein wich­ti­ger Bestand­teil des Was­ser­spei­cher­sys­tems Loh­sa II, das aus den drei Spei­cher­be­cken (SB) Drei­wei­bern, Loh­sa II und Burg­ham­mer besteht.

Das Was­ser­spei­cher­sys­tem Loh­sa II dient der Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung der Spree und damit dem Schutz des Bio­sphä­ren­re­ser­va­tes Spree­wald und der Stüt­zung des Was­ser­haus­hal­tes von Ber­lin.

Grund­la­ge für den der­zei­ti­gen Aus­bau bil­det das ent­spre­chen­de Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren zum „Was­ser­spei­cher­sys­tem Loh­sa II“ Teil 2 „Aus­bau Klei­ne Spree von Burg­ham­mer bis Spree­witz“ vom 21. März 2018. Durch den Aus­bau der Klei­nen Spree auf einer Län­ge von 5,4 Kilo­me­tern soll das Was­ser­spei­cher­sys­tem Loh­sa II voll­stän­dig betriebs­fä­hig wer­den.

Das Vor­ha­ben schließt auch eine Ent­nah­me vor­han­de­ner Eisen­hy­dr­o­xid­schlamm-Abla­ge­run­gen im und am Gewäs­ser ein. Dazu wur­de mit­tels Saug-Spül­ver­fah­ren der sedi­men­tier­te Eisen­hy­dr­o­xid­schlamm über Landsam­mel­lei­tun­gen zu geo­tex­ti­len Ent­wäs­se­rungs­schläu­chen gepumpt und nach dor­ti­ger Ent­wäs­se­rung fach­ge­recht ent­sorgt.

Die vor­be­rei­ten­den Arbei­ten für den Gewäs­ser­aus­bau ein­schließ­lich der Kampf­mit­tel-Suche und ‑Beräu­mung began­nen schon im Herbst 2018. Seit Juli 2020 wird nach voll­stän­di­ger Ent­schlam­mung der Aus­bau­stre­cke inner­halb des ursprüng­li­chen Gewäs­ser­ver­lau­fes das neue Tra­pez­pro­fil her­ge­stellt. Die Arbei­ten durch die auf­trag­neh­men­de Fir­ma HAGN Umwelt­tech­nik GmbH aus Sul­ze­moos fin­den wei­test­ge­hend ein­sei­tig am Fluss­lauf statt. Die Aus­bau­ab­schnit­te wer­den wech­selnd an den­je­ni­gen Ufer­be­reich gelegt, an dem mit gerin­ge­ren öko­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen zu rech­nen ist.

Die Sohl­brei­te im Aus­bau­be­reich wird im Mit­tel fünf bis sechs Meter betra­gen und eine mäan­drie­ren­de Nied­rig­was­ser­rin­ne auf­wei­sen. Das neue Gewäs­ser­bett wird ins­ge­samt ca. zehn Meter breit sein. Der Gewäs­ser­aus­bau erfolgt in der „flie­ßen­den Wel­le“. Somit kann in wei­ten Tei­len des Aus­bau­be­rei­ches auf eine tro­cke­ne Bau­gru­be mit Was­ser­hal­tung und Umflut ver­zich­tet wer­den. Nur in Berei­chen wo der Ein­bau von Was­ser­bau­pflas­ter vor­ge­se­hen ist, wird eine Bau­was­ser­hal­tung erfor­der­lich. Durch den Ein­bau eines haupt­säch­lich ein­la­gi­gen unge­bun­de­nen Korn­fil­ters wer­den Fluss­soh­le sowie Böschun­gen gesi­chert. Zur Böschungs­si­che­rung erfolgt zudem der Auf­trag von Ober­bo­den und die Begrü­nung suk­zes­si­ve zum Aus­bau­fort­schritt, wobei die opti­sche Inte­gra­ti­on des Gewäs­sers in das vor­han­de­ne Land­schafts­bild unter­stützt wer­den soll.

Zur Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen für die Fließ­ge­wäs­ser­fau­na wer­den in aus­ge­wähl­ten Berei­chen mit einer Gesamt­län­ge von ca. einem Kilo­me­ter Auf­wei­tun­gen, klei­ne Insel­flä­chen, Schilf­flä­chen und unter­schied­lich geneig­te Böschun­gen ange­legt, um gewäs­ser­ty­pi­sche Struk­tu­ren zur Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen für die Gewäs­ser­fau­na und –flo­ra zu schaf­fen. Die Natur­schutz­fach­li­chen Anfor­de­run­gen wer­den durch eine öko­lo­gi­sche Bau­be­glei­tung über­wacht und beinhal­ten u.a. auch das Umset­zen von Amei­sen­nes­tern, das Ber­gen von Höh­len­bäu­men sowie das Anbrin­gen von Nist­käs­ten.

Bis Ende Febru­ar 2021 konn­te die Hälf­te der geplan­ten Aus­bau­stre­cke bereits fer­tig­ge­stellt wer­den. Der Abschluss der Maß­nah­me zum Fluss­aus­bau ist der­zeit wit­te­rungs­ab­hän­gig im Früh­jahr 2022 geplant. Anschlie­ßend erfolgt noch der Neu­bau einer Fuß­gän­ger­brü­cke, einer Wirt­schafts­brü­cke sowie der Ersatz­neu­bau des Pegels Burg­neu­dorf in der Nähe der Stra­ßen­brü­cke des Ortes Burg­neu­dorf. Das Bau­vor­ha­ben wird abschlie­ßend durch die Bepflan­zung der bean­spruch­ten Flä­chen ent­lang des Gewäs­sers kom­plet­tiert.

Die erfor­der­li­chen umfang­rei­chen Umver­le­gungs- bzw. Sanie­rungs­maß­nah­men der que­ren­den Rohr­lei­tun­gen wur­den und wer­den in enger Abstim­mung mit den jewei­li­gen Medi­en­trä­gern durch­ge­führt. Zudem wird die Gesamt­maß­nah­me, wie bereits schon im Pla­nungs­pro­zess, durch die Lan­des­tal­sper­ren­ver­wal­tung, wel­che die Unter­hal­tungs­last der Klei­nen Spree als Gewäs­ser 1. Ord­nung im Sin­ne des Säch­si­schen Was­ser­ge­set­zes aus­übt, im Rah­men der Aus­füh­rung beglei­tet. (UST Stand: 15.03.2021)

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Auf­nah­me­be­häl­ter aus Geo­tex­til für abge­saug­ten Schlamm aus Klei­ner Spree

Aus­bau-Fotos aus 2020