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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

Erneuerung der Ausbauelemente im Freieslebenschacht-Querschlag

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Sondershausen/Mansfeld. Der Frei­es­le­bens­chacht II, mit einer Teu­fe von 132 Meter, stellt heu­te noch ein zen­tra­les berg­bau­tech­ni­sches Ele­ment für die Über­wa­chungs- und Kon­troll­tä­tig­keit durch den Sanie­rungs­be­reich Kali-Spat-Erz der LMBV im Kup­fer­schie­fer­berg­bau­re­vier der Mans­fel­der Mul­de dar.

Namens­ge­ber des Schach­tes war der Gehei­me Finanz­rat und Haupt­funk­tio­när der Mans­fel­der Gewerk­schaft Otto von Frei­es­le­ben.

Vom Schacht aus erfolgt bis zum 20 Kilo­me­ter ent­fern­ten Mund­loch halb­jähr­lich eine zwei­schich­ti­ge Kon­troll­be­fah­rung des Schlüs­sel­stol­lens. Die­ser wie­der­um dient als zen­tra­ler Was­ser­lö­se­stol­len der hydrau­li­schen Ent­las­tung des geflu­te­ten Gru­ben­ge­bäu­des. Damit hat der Schlüs­sel­stol­len eine wesent­li­che Lang­zeit­funk­ti­on für die öffent­li­che Sicher­heit im Ter­ri­to­ri­um.

Ent­spre­chend ist die Unter­hal­tung und Über­wa­chung des Schlüs­sel­stol­lens ein­schließ­lich der dafür not­wen­di­gen Schäch­te, Licht­lö­cher und Ret­tungs­we­ge im angren­zen­den luft­er­füll­ten Alt­berg­bau im Abschluss­be­triebs­plan und im Über­wa­chungs­be­triebs­plan für den Kup­fer­schie­fer­berg­bau fest­ge­schrie­ben und lang­fris­tig erfor­der­lich. Mit dem Teuf­be­ginn 1868 folg­ten zehn Jah­re umfang­rei­cher Vor­triebs­ar­bei­ten unter teils wid­rigs­ten Bedin­gun­gen.

Die star­ken Was­ser­zu­trit­te aus dem Gebir­ge führ­ten zum zwi­schen­zeit­li­chen Absau­fen des Schach­tes und mach­ten den erst­ma­li­gen Ein­bau von Tüb­bin­gen als Schacht­aus­bau­ele­men­te im Kup­fer­schie­fer­berg­bau not­wen­dig. Von 1877 bis 1917 dien­te der Schacht der Kup­fer­schie­fer- För­de­rung. Anschlie­ßend zur Was­ser­hal­tung und Bewet­te­rung der Gru­ben­baue genutzt, wur­de der Frei­es­le­bens­chacht II bei Been­di­gung des akti­ven Berg­baus in der Mans­fel­der Mul­de um 1969 bis zum Niveau Schlüs­sel­stol­len ver­füllt und das dar­un­ter befind­li­che Gru­ben­feld geflu­tet.

Heu­te wird die denk­mal­ge­schütz­te Tages­chacht­an­la­ge für das Moni­to­ring des ange­stau­ten Was­sers in der Mans­fel­der Mul­de und für Seil-/Ma­te­ri­al­fahr­ten im Zusam­men­hang mit den Kon­troll­be­fah­run­gen des Schlüs­sel­stol­lens genutzt. In dem 140 Meter lan­gen Quer­schlag vom Schacht zum Stol­len sind ins­be­son­de­re auf den letz­ten 20 Meter Firs­te mit Kap­pen aus Eisen­bahn­schie­nen und Ver­zug (ein­ge­sta­pel­tes tau­bes Gestein) gesi­chert.

Die Aus­wir­kun­gen der feuch­ten Umge­bung füh­ren zu einer star­ken Kor­ro­si­on der Siche­rungs­ele­men­te, sodass die Stand­si­cher­heit nur noch bedingt gege­ben war. Die LMBV beauf­trag­te die DMT-Nie­der­las­sung Leip­zig mit der Pla­nung und die BST Mans­feld GmbH mit den ent­spre­chen­den Instand­set­zungs­ar­bei­ten. Nach der Bau­stel­le­ner­öff­nung begann der Auf­trag­neh­mer am 29. Juli 2019 mit der Bau­stel­len­ein­rich­tung im über- und unter­tä­gi­gen Bereich.

Das Rau­ben des alten Stahl­aus­baus mit den dar­über lie­gen­den Locker­mas­sen stellt für den gesam­ten Bau­ab­schnitt eine Her­aus­for­de­rung dar. Unter Nut­zung von tem­po­rä­re­ren Siche­rungs­aus­bau­en in Form von Holz­stem­peln wird der Aus­bau kon­trol­liert zum Ein­sturz gebracht. Nach dem Her­stel­len der First- und Stoß­si­cher­heit wird der end­gül­ti­ge Aus­bau mit­tels Anker und Spritz­be­ton her­ge­stellt. Bedingt durch das Antref­fen von vor­her unbe­kann­tem Alt­berg­bau wur­de die Tech­no­lo­gie teils durch Stahl­kap­pen statt Anker geän­dert.

Im Kreu­zungs­be­reich mit dem Schlüs­sel­stol­len ist die Situa­ti­on durch eine Spann­wei­te der Kap­pen von vier Meter und den Grad der Kor­ro­si­on deut­lich kri­ti­scher. Hin­zu kommt die lagen­wei­se Auf­lo­cke­rung in der Firs­te (dünn­ban­ki­ger Rot­lie­gend-Sand­stein), sodass die­se Berei­che bis zum stand­fes­ten Gebir­ge zurück­zu­bau­en sind. Die­se Arbei­ten sind aus­schließ­lich hän­disch durch­zu­füh­ren und set­zen Erfah­rung und Acht­sam­keit vor­aus. Erst dann kann die Tech­no­lo­gie für den o.g. End­aus­bau ange­wen­det wer­den.

Bis Ende Febru­ar 2020 wer­den die Instand­set­zungs­ar­bei­ten im Quer­schlag und dem anschlie­ßen­den Schlüs­sel­stol­len noch andau­ern. Die not­wen­di­ge siche­re Befah­rung des Quer­schlags als Aus­gangs­punkt für die dau­er­haf­ten Kon­trol­len des Ent­wäs­se­rungs­stol­lens der Mans­fel­der Mul­de wird damit erreicht.

Impres­sio­nen von den unter­tä­gi­gen Sanie­rungs­ar­bei­ten — ein­ge­fan­gen von Hei­ko Gra­bow­ski | LMBV