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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

Landkreis OSL will Zechenhaus Marga vom Bergbausanierer kaufen

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Landrat Heinze will demnächst Notarvertrag mit Verkäuferin LMBV unterzeichnen

Senftenberg/OT Bries­ke. Auf Gru­be Mar­ga ste­he “das größ­te und bes­te Zechen­haus in Deutsch­land”. So ist es for­mu­liert im Hand­buch für den deut­schen Braun­koh­len­berg­bau, das 1915 erschie­nen ist. Gemein­sam mit der benach­bar­ten Kraft­zen­tra­le bil­det das Ensem­ble heu­te das letz­te Über­bleib­sel von der indus­tri­el­len Ver­gan­gen­heit der Gar­ten­stadt Mar­ga. Dort sorg­ten einst zwei Bri­kett­fa­bri­ken und das Kraft­werk für Brenn­stoff und Strom.

Das Zechen­haus-Gebäu­de im Eigen­tum der LMBV will nun der Land­kreis OSL erwer­ben. Dies habe der Kreis­tag OSL kürz­lich beschlos­sen, wie Land­rat Hein­ze in den regio­na­len Nach­rich­ten bei Anten­ne Bran­den­burg am 30. Novem­ber infor­mier­te. Der Land­kreis will dem­nächst einen Kauf­ver­trag bei einem Notar­ter­min mit der Ver­käu­fe­rin LMBV unter­zeich­nen.

Fälsch­li­cher­wei­se wird das Zechen­haus oft als “Wasch­kaue” bezeich­net. Dabei bil­den die Wasch­ge­le­gen­hei­ten nur einen klei­nen Teil die­ses Kom­ple­xes. In der Wasch­kaue konn­ten frü­her etwa 100 Beschäf­tig­te auf ein­mal duschen. Die Arbeit in den benach­bar­ten Bri­kett­fa­bri­ken war schmut­zig, beson­ders für Pres­ser und Form­le­ger. Es gab getrenn­te Berei­che für Män­ner, Frau­en und Kin­der. Auch die Bevöl­ke­rung aus der nahen Gar­ten­stadt konn­te die Wasch­ge­le­gen­hei­ten nut­zen. Die meis­ten Woh­nun­gen hat­ten im ers­ten Drit­tel des 20. Jahr­hun­derts — die Bri­kett­fa­bri­ken ent­stan­den in den Jah­ren von 1906 bis 1912 — noch kei­ne Dusch­mög­lich­kei­ten.

Im Zechen­haus befand sich zudem die zen­tra­le Lei­tung für das gesam­te Werk. Dazu zähl­ten unter ande­rem das Mark­schei­de­we­sen, die Haupt­me­cha­nik sowie der Bereich des Werks­di­rek­tors. Gleich in der Ein­gangs­hal­le befand sich ein gro­ßes Wand­bild. Die­ses prä­sen­tier­te den Fei­er­abend in einer Berg­manns­fa­mi­lie. Zwi­schen 1962 und 1966 ent­stand öst­lich des Zechen­hau­ses das Kraft­werk Bries­ke. Wäh­rend die Bri­kett­fa­bri­ken bereits 1991/1992 geschlos­sen wur­den, ging das Kraft­werk unter Ägi­de der LMBV 1999 vom Netz. Ledig­lich die alte Kraft­zen­tra­le sowie das Zechen­haus blie­ben im neu­en LMBV-Indus­trie­park Mar­ga erhal­ten.

Impressionen vom Zechenhaus der LMBV — Fotos: Christian Horn für LMBV