LMBV
Facebook
Twitter
XING
LinkedIn
Email

LMBV plant Sichern und Erhalten der Deutzener Wasserkugel

Laden

Leip­zig. Ent­spre­chend des Beschlus­ses des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts vom 10. Novem­ber 2016 gilt der Was­ser­turm Deut­zen als „ein bedeu­ten­des Kul­tur­denk­mal aus der Indus­trie­ge­schich­te der Regi­on“ und hat Sel­ten­heits­wert. „Sei­ne Kon­struk­ti­on mit einem kugel­för­mi­gen Was­ser­be­häl­ter auf der sich ver­jün­gen­den Stahl­kon­struk­ti­on sei unge­wöhn­lich; zumin­dest in Sach­sen sei­en ähn­li­che Was­ser­tür­me nicht bekannt.“

Die Erhal­tung die­ses Indus­trie-Kul­tur­denk­mals sei dem Bun­des­un­ter­neh­men LMBV daher zumut­bar, so wie das Urteil des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts Leip­zig vom 16. April 2014 bereits fest­stell­te. In Umset­zung des­sen müs­sen zunächst die behörd­li­chen Abstim­mun­gen für die­sen Zeit­zeu­gen der berg­bau­li­chen Was­ser­ver­sor­gung durch den Berg­bau­sa­nie­rer fort­ge­führt wer­den.

Um die erfor­der­li­chen Sanie­rungs­leis­tun­gen beauf­tra­gen zu kön­nen, wur­de deren Finan­zie­rung im Rah­men der berg­bau­li­chen Grund­sa­nie­rung über das Ver­wal­tungs­ab­kom­men Braun­koh­le­sa­nie­rung bean­tragt und muss durch die Gre­mi­en der Braun­koh­le­sa­nie­rung noch geneh­migt wer­den. Par­al­lel dazu ist die LMBV bestrebt, die Was­ser­ku­gel nach der Instand­set­zung an einen Drit­ten zu über­tra­gen.

Die Ent­wurfs­pla­nung wur­de am 22. Okto­ber 2021 von der LMBV bei den Trä­gern öffent­li­cher Belan­ge zur Betei­li­gung ein­ge­reicht. Erst nach Rück­lauf aller Stel­lung­nah­men, was vor­aus­sicht­lich noch meh­re­re Mona­te dau­ern wird, kön­nen die abge­stimm­ten Inhal­te in der Pla­nungs­un­ter­la­ge ergänzt und die Geneh­mi­gungs­pla­nung — also der Bau­an­trag — erstellt wer­den. Im Anschluss muss sei­tens LMBV ein „Berg­recht­li­cher Ände­rungs­an­trag zum Abschluss­be­triebs­plan zum Erhalt der Was­ser­ku­gel“ ver­fasst und zusam­men mit der Geneh­mi­gungs­pla­nung bei der zustän­di­gen Geneh­mi­gungs­be­hör­de ein­ge­reicht wer­den. Hier­bei rech­net die LMBV aus heu­ti­ger Sicht mit einer zügi­gen Bear­bei­tung noch in die­sem Jahr.

Danach fol­gen die wei­te­ren Aus­füh­rungs­pla­nun­gen und die Aus­schrei­bung. Wenn alles plan­mä­ßig läuft, könn­te die umzu­set­zen­de Bau­maß­nah­me Ende 2023/Anfang 2024 begin­nen. Das Pro­jekt wird cir­ca zwölf Mona­te zur bau­li­chen Umset­zung benö­ti­gen. Im Moment liegt nur die Ent­wurfs- und noch kei­ne Geneh­mi­gungs­pla­nung vor; daher kön­nen noch kei­ne belast­ba­ren Anga­ben zu den Kos­ten gemacht wer­den.

Gemäß dem Stand der Ent­wurfs­pla­nung zur Sanie­rung der Was­ser­ku­gel Deut­zen sind der­zeit vor­ge­se­hen: Demon­ta­ge des Bau­werks, Instand­set­zung der ein­zel­nen Ele­men­te, Ersatz­neu­bau des Fun­da­ments, Mon­ta­ge der Ele­men­te unter Denk­mal­schutz­auf­la­gen. Nach dem Ein­rich­ten der Bau­stra­ße wird zunächst ein hoher Kran auf­ge­stellt wer­den müs­sen, um mit der Demon­ta­ge begin­nen zu kön­nen. Die ein­zel­nen Seg­men­te — fach­sprach­lich Schüs­se — sol­len dann am Boden instand­ge­setzt, mit Kor­ro­si­ons­schutz ver­se­hen und wie­der mon­tiert wer­den.

Die Was­ser­ku­gel wur­de zuerst 1925 in Grä­fen­hai­ni­chen auf­ge­stellt und dann 1938 nach Deut­zen gebracht, wo sie der Was­ser­ver­sor­gung des Braun­koh­le­wer­kes dien­te. Sie ist das letz­te Ele­ment, das vom Braun­koh­len­werk ste­hen geblie­ben ist und stellt zugleich eine weit­hin sicht­ba­re Land­mar­ke dar. Der etwa 60 Meter hohe Stahl­git­ter­turm mit der 200 Kubik­me­ter fas­sen­den Kugel ist inzwi­schen als bedeu­ten­des Kul­tur­denk­mal aus der Indus­trie­ge­schich­te der Regi­on aner­kannt. Der Hoch­be­häl­ter stammt von der Fir­ma Klön­ne in Dort­mund und gilt als cha­rak­te­ris­tisch für die Inge­nieur­kunst des frü­hen 20. Jahr­hun­derts.