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MLUK: Niederschläge helfen nur punktuell – weiterhin Niedrigwasser an Spree u. Elster

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Länderübergreifende Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“ kam am 20. Juli zum 21. Mal zusammen

Senf­ten­berg. In der jüngs­ten län­der­über­grei­fen­den Ad-hoc-Arbeits­grup­pe „Extrem­si­tua­ti­on“, die dies­mal in Senf­ten­berg am 20.07.2020 zum 21. Mal zusam­men­kam, wur­den län­der­über­grei­fend Maß­nah­men abge­stimmt, um den ange­spann­ten Abfluss­ver­hält­nis­sen in den Ein­zugs­ge­bie­ten von Spree und Schwar­zer Els­ter zu begeg­nen. Das wech­sel­haf­te Wet­ter der letz­ten Wochen führ­te bis­her nur lokal und kurz­fris­tig zur Ent­span­nung.

Daher muss wei­ter­hin umsich­tig mit den schwin­den­den Was­ser­re­ser­ven umge­gan­gen wer­den. Doris Misch­ke, Lei­te­rin der LMBV-Flu­tungs­zen­tra­le, ver­trat dies­mal wie­der die LMBV in die­sem län­der­über­grei­fen­den Arbeits­gre­mi­um — im Foto links.

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FZL-Lei­te­rin Doris Misch­ke

Situation an der Spree

Nach­dem sich der Abfluss am Pegel Leibsch UP Anfang Juli noch sta­bi­li­sier­te, san­ken die Abflüs­se nach dem som­mer­li­chen, zwei­ten Juli­wo­chen­en­de deut­lich. Am 15. Juli konn­te am Pegel Leibsch nur noch ein Abfluss von 0,32 Kubik­me­ter pro Sekun­de ver­zeich­net wer­den. Um die­ser kri­ti­schen Situa­ti­on ent­ge­gen­zu­wir­ken wur­den kurz­fris­tig Fisch­auf­stiegs­an­la­gen und meh­re­re Spree­aus­lei­tun­gen ver­schlos­sen. Mit der schnel­len Maß­nah­men­um­set­zung durch die Gewäs­ser­un­ter­hal­tungs­ver­bän­de ver­bes­ser­ten sich die Abfluss­ver­hält­nis­se am Aus­gang des Spree­wal­des wie­der. Aktu­ell (20.07.2020) liegt der Abfluss am Pegel Leibsch UP bei 1,7 Kubik­me­ter pro Sekun­de. Der mitt­le­re Abfluss für den Monat Juli von 7,6 Kubik­me­tern pro Sekun­de (Zeit­rei­he 1991–2017) wird wei­ter deut­lich unter­schrit­ten. Die Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on bleibt somit wei­ter­be­stehen.

Die Tal­sper­re Sprem­berg erhielt in den ver­gan­ge­nen Wochen nur noch einen nied­ri­gen Zufluss von etwa 6 Kubik­me­ter pro Sekun­de. Zur Stüt­zung des unte­ren Spree­ge­bie­tes müs­sen jedoch wei­ter über 7 Kubik­me­ter pro Sekun­de abge­ge­ben wer­den. Der Was­ser­stand fällt daher täg­lich um 2 bis 3 Zen­ti­me­ter und beträgt aktu­ell 90,89 Meter NHN (Nor­mal­hö­hen­null, Stand 20.07.2020). Das Absenk­ziel für den Monat Juli wur­de somit bereits um 11 Zen­ti­me­ter unter­schrit­ten.

Im Ober­lauf der Spree und den säch­si­schen Zuflüs­sen bleibt die Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on durch aus­blei­ben­de Nie­der­schlä­ge wei­ter sehr ange­spannt. Die Tal­sper­re Baut­zen ist aktu­ell noch zu 66 Pro­zent gefüllt, und es wur­de mit der Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung für Bran­den­burg begon­nen. Die Tal­sper­re Quitz­dorf kann in die­sem Jahr kein Was­ser für das Nied­rig­was­ser­auf­hö­hen bereit­stel­len. Im Spei­cher­be­cken Bär­wal­de ste­hen noch 21 Pro­zent des Spei­cher­vo­lu­mens zur Ver­fü­gung. Das noch nutz­ba­re Volu­men wird bedarfs­ge­recht ein­ge­setzt und kann vor­aus­sicht­lich auch bis Sep­tem­ber in gerin­gem Maße zur Stüt­zung der Abflüs­se in der Spree ver­wen­det wer­den. Die ver­blei­ben­den Reser­ven in den Tal­sper­ren und Spei­chern wer­den wei­ter­hin soweit wie mög­lich scho­nend ein­ge­setzt.

RAD 0333

Situation an der Schwarzen Elster

An der Schwar­zen Els­ter hat sich die ange­spann­te Situa­ti­on von Anfang Juli wei­ter ver­schärft. Am Pegel Neu­wie­se (Sach­sen, zwi­schen Hoyers­wer­da und Senf­ten­berg) wer­den nur noch ca. 43 Liter pro Sekun­de gemes­sen (Stand 20.07.2020). An der Lan­des­gren­ze zu Bran­den­burg führt die Schwar­ze Els­ter kein Was­ser mehr.

Die Stüt­zung des Abflus­ses der Schwar­zen Els­ter im Raum Senf­ten­berg erfolgt zu einem gro­ßen Teil aus der LMBV-Was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge Rai­nitza mit bis zu 700 Liter pro Sekun­de mit dem Ziel, am Pegel Bieh­len einen Min­dest­ab­fluss zu sichern, der die Was­ser­qua­li­tät und ins­be­son­de­re den pH-Wert unter­halb von Ples­sa sta­bi­li­sie­ren soll. Aktu­ell beträgt der Abfluss am Pegel Bieh­len 0,516 Kubik­me­ter pro Sekun­de (Stand 20.07.2020). Der mitt­le­re Abfluss für die­sen Pegel liegt im Juli nor­ma­ler­wei­se bei rund 1,78 Kubik­me­tern pro Sekun­de.

Da der Abfluss am Pegel Bieh­len in den ver­gan­ge­nen Wochen mehr­fach unter 0,5 Kubik­me­ter pro Sekun­de gefal­len ist, erfolgt zusätz­lich eine mode­ra­te Stüt­zung durch die Abga­be aus dem Spei­cher­be­cken Niemt­sch (Senf­ten­ber­ger See). Der Was­ser­stand des Spei­cher­be­cken Niemt­sch liegt aktu­ell bei 98,62 Meter NHN (20.07.2020) und fällt um ca. 0,5 Zen­ti­me­ter pro Tag. Quel­le: MLUK Pres­se­infor­ma­ti­on v. 23. Juli 2020 / redi­giert UST

kl Restlochkette Partwitzer See Schwarze ElsterPR0 0600