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Position unverändert: Akute Verschärfung der Sulfatproblematik wird derzeit nicht gesehen

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Sulfatkonzentrationen im Spreeverlauf werden regelmäßigen von der AG Flussgebietsbewirtschaftung begutachtet

Senf­ten­berg. Die Sul­fat-Kon­zen­tra­tio­nen im Spree­ver­lauf wer­den in regel­mä­ßi­gen Abstän­den von der AG Fluss­ge­biets-Bewirt­schaf­tung begut­ach­tet. In die­ser sind neben den Ver­tre­tern der Minis­te­ri­en und Fach­be­hör­den der Län­der Ber­lin, Bran­den­burg, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt auch die säch­si­sche Lan­des­tal­sper­ren-Ver­wal­tung, die LMBV und die LEAG ver­tre­ten.

Absturzstelle Spree Buehlow 2018 IMG 6516b
Spree — Sym­bol­bild

Auf­grund der der­zei­ti­gen Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on trifft sich die Ad-Hoc-Arbeits­grup­pe-Extrem­si­tua­ti­on der AG Fluss­ge­biets­be­wirt­schaf­tung im zwei­wö­chi­gen Rhyth­mus, um über Maß­nah­men zur Was­ser­men­gen- und Was­ser­gü­te­be­wirt­schaf­tung zu spre­chen und not­wen­di­ge Maß­nah­men fest­zu­le­gen. Grund­sätz­lich ist es auch rich­tig, dass die gerin­ge Was­ser­füh­rung der Spree in der Kon­se­quenz auch eine höhe­ren Sul­fat­kon­zen­tra­ti­on mit sich bringt. Der­zeit ist jedoch die Men­gen­pro­ble­ma­tik vor­ran­gig. Eine aku­te Ver­schär­fung der Sul­fat­pro­ble­ma­tik wird der­zeit nicht gese­hen.

Aus Sicht der LMBV ist die Situa­ti­on im Was­ser­werk Brie­sen in den zurück­lie­gen­den Mona­ten und Jah­ren, trotz der Nied­rig­was­ser­si­tua­tio­nen, bis­her nicht kri­tisch gewe­sen. Auch wäh­rend der letz­ten bei­den Tro­cken­jah­re hat die FWA Frank­fur­ter Was­ser- und Abwas­ser­ge­sell­schaft mbH ihren Ver­sor­gungs­auf­trag erfül­len kön­nen, so LMBV-Pres­se­spre­cher Dr. Stein­hu­ber. Eine kürz­lich von ver­schie­de­nen Sei­ten ange­spro­che­ne und als not­wen­dig ange­se­he­ne Gefähr­dungs­ein­schät­zung dient nach Kennt­nis der LMBV dazu, abzu­klä­ren, unter wel­chen Bedin­gun­gen das Was­ser­werk Brie­sen tat­säch­lich Pro­ble­me bekom­men könn­te.

Dies bestä­tig­te auch der Pro­ku­rist der Frank­fur­ter Was­ser- und Abwas­ser­ge­sell­schaft mbH Micha­el Scheel laut MOZ online v. 19.05.2020 in einem Arti­kel von Frank Grone­berg wie folgt: „…es müs­se auch nie­mand befürch­ten, dass die Ver­sor­gung mit Trink­was­ser gefähr­det sei, weil das Was­ser­werk in Brie­sen sei­nen Betrieb ein­stel­len müss­te, wie ver­gan­ge­ne Woche zu hören war. “Es gibt kei­nen Grund dafür, zu befürch­ten, dass das Was­ser­werk in Brie­sen in die­sem Jahr abge­schal­tet wer­den müss­te”, beru­higt er.

“Die Ver­sor­gung mit sau­be­rem Trink­was­ser ist sicher.” Damit das so bleibt, müs­se aber das Pro­blem mit der Sul­fat­be­las­tung end­lich gelöst wer­den. Aktu­ell liegt sie bei 210 Mil­li­gramm je Liter (mg/l) Trink­was­ser und damit noch immer unter dem in der deut­schen Trink­was­ser­ver­ord­nung fest­ge­leg­ten Grenz­wert von 250 mg/l…“ Quel­le: MOZ „Sul­fat­be­las­tung: Was­ser­werk Müll­ro­se könn­te sofort saniert wer­den“

“Ein lang­fris­tig wei­te­rer Anstieg der Sul­fat­frach­ten wird nach Exper­ten­mei­nung nicht erwar­tet“, so LMBV-Pres­se­spre­cher Dr. Uwe Stein­hu­ber auf Nach­fra­ge.

Hin­ter­grund: Der akti­ve sowie der still­ge­setz­te Braun­koh­len­berg­bau in der Lau­sitz tra­gen aus Gru­ben­was­ser-Rei­ni­gungs­an­la­gen, aus der Kühl­turm­ab­flut von Braun­koh­len­kraft­wer­ken, aus Berg­bau­fol­ge­seen und durch dif­fu­se Grund­was­ser­zu­trit­te in Gebie­ten des Grund­was­ser­wie­der­an­stiegs Sul­fat in die Spree ein. Das Bun­des­un­ter­neh­men LMBV als Pro­jekt­trä­ge­rin der Berg­bau­sa­nie­rung ist jedoch hin­sicht­lich der Sul­fatein­trä­ge in der Lau­sitz nicht nur Teil des Pro­blems, son­dern vor allem Teil der Lösun­gen: da es der­zeit kei­ne groß­tech­nisch ein­setz­ba­ren Tech­no­lo­gien zur Sul­fat-Abrei­che­rung gibt, kann momen­tan nur durch Ver­dün­nen ein Sen­ken der Sul­fat­kon­zen­tra­tio­nen in den Vor­flu­tern erreicht wer­den.

Spree-Impres­sio­nen F.: P. Rad­ke| LMBV