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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

SächsOBA: Änderung des Sperrbereiches zur Gefahrenabwehr an der lnnenkippe Lohsa Il

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Umsetzen der Maßnahmen zur Gefahrenabwehr obliegt der Projektträgerin LMBV

Frei­berg. Das Säch­si­sche Ober­berg­amt erließ am 03.12.2019 eine All­ge­mein­ver­fü­gung über Maß­nah­men zur Gefah­ren­ab­wehr im Tage­bau Ill Werminghoff/ Loh­sa: lnnen­kip­pe Loh­sa Il, wobei der räum­li­che Umfang des Sperr­be­rei­ches geän­dert wur­de. Das Säch­si­sche Ober­berg­amt ist die gemäß § 3 Sächs­PolG i.V.m. §§ 1 und 3 Sächs­HohlrVO sach­lich zustän­di­ge Poli­zei­be­hör­de für die zur Gefah­ren­ab­wehr erfor­der­li­che Durch­füh­rung der Maß­nah­men an dem nicht mehr unter Berg­auf­sicht ste­hen­den Rest­loch des ehe­ma­li­gen Tage­baus Loh­sa. Die Umset­zung der Maß­nah­men zu der Gefah­ren­ab­wehr obliegt der hier­für bestimm­ten Pro­jekt­trä­ge­rin, der LMBV mbH.

Hin­ter­grund: Die Kip­pen­flä­chen und Rest­lö­cher in dem Gefah­ren­be­reich ent­stan­den durch den Braun­koh­len­berg­bau im Tage­bau III Wer­ming­hoff (Bau­fel­der Ill bis V), spä­ter Tage­bau Loh­sa genannt, und den Tage­bau Schei­be süd­öst­lich und nord­öst­lich von Loh­sa. lm Tage­bau Loh­sa wur­de im Zeit­raum 1950 bis 1984 in den Bau­fel­dern III bis V das 2. Lau­sit­zer Flöz abge­baut. Der ange­fal­le­ne Abraum wur­de ent­spre­chend der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung ab 1960 als lnnen­kip­pe auf­ge­fah­ren. lm gesam­ten Bereich ist die AFB — Kip­pe vor­han­den.

Die AFB-Kip­pe bil­det die heu­ti­ge Gelän­de­ober­flä­che, wel­che pla­niert und rekul­ti­viert wur­de. Die Ver­kip­pung erfolg­te in den Jah­ren 1965 — 1967. Die Kip­pen­mäch­tig­keit beträgt 40 — 45 m. Unmit­tel­bar nord­west­lich des Tage­baus Loh­sa wur­de ab dem Jahr 1982 der Tage­bau Schei­be auf­ge­schlos­sen. Die Auf­schluss­mas­sen wur­den in den Jah­ren 1984 bis 1987 im Nord­wes­ten des Rest­lo­ches des Tage­baus Loh­sa als Hoch­kip­pe Schei­be auf­ge­schüt­tet. Die Kip­pen­misch­bö­den wei­sen locke­re bis sehr locke­re Lage­rungs­ver­hält­nis­se auf und sind ver­flüs­si­gungs- und grund­bruch­ge­fähr­det. Die Flä­chen sind durch den Grund­was­ser­wie­der­an­stieg betrof­fen.

Mit Schrei­ben vom 31. Janu­ar 2011 erließ das Säch­si­sche Ober­berg­amt eine All­ge­mein­ver­fü­gung für den Bereich des ehe­ma­li­gen Tage­baus Ill Werminghoff/ Loh­sa, die anschlie­ßend unter der Bezeich­nung „Geo­tech­ni­scher Sperr­be­reich lnnen­kip­pe Loh­sa II” geführt wur­de. Das Ziel war der Schutz der Öffent­lich­keit vor mög­li­chen Aus­wir­kun­gen der Sanie­rung sowie der vor­lie­gen­den geo­tech­ni­schen Gefähr­dun­gen.

Die All­ge­mein­ver­fü­gung wur­de mit Schrei­ben vom 6. März 2017 räum­lich ange­passt. Ins­ge­samt wur­den 400 ha frei­ge­ge­ben. lm Herbst 2018 und im Früh­jahr 2019 ereig­ne­ten sich im Bereich der Hoch­flä­che Nord­mark­schei­de Gelän­de­ein­brü­che und Rut­schun­gen mit groß­flä­chi­gen Gelän­de­ab­sen­kun­gen von bis zu 6 m. Die Rut­schung reicht bereichs­wei­se an den Stütz­kör­per der Außen­kip­pe Schei­be her­an (Rüt­tel­damm), wobei der Stütz­kör­per eine wei­te­re Aus­brei­tung des Ereig­nis­ses ver­hin­dert hat. Der Stütz­kör­per ist funk­tio­nell unbe­schä­digt.

Die Rut­schungs­mas­sen brei­te­ten sich nach Wes­ten, Nor­den und Osten in den Spei­cher Loh­sa aus. Im Ergeb­nis der Rut­schung und dem Abrut­schen des Vor­lan­des liegt die Bruch­kon­tur inner­halb des Rüt­tel­dam­mes, der damit dem Wind- und Wel­len­schlag aus­ge­lie­fert ist (Stau­la­mel­le). Das erfor­der­li­che Aus­gleichs­pro­fil im Stütz­kör­per und des­sen Vor­land ist nicht mehr gege­ben.

Mit­tel- bis lang­fris­tig ist hier mit selbst­stän­di­gen bzw. wind­wel­len­be­ding­ten Umbil­dun­gen zu rech­nen. Im Fal­le einer raum­grei­fen­den Ver­flüs­si­gung der was­ser­ge­sät­tig­ten, unver­dich­te­ten Kip­pe ist die hin­ter dem Stütz­kör­per befind­li­che Böschung der Hoch­kip­pe nicht aus­rei­chend sicher gegen ein Ver­sa­gen. Bei einem aus­rei­chend aus­ge­dehn­ten Böschungs­bruch der Hoch­kip­pe kann es zudem zu einem „Über­strö­men“ des Stütz­kör­pers kom­men.

Gemäß Fest­le­gung vom 22.10.2010 ver­läuft die Geo­tech­ni­sche Sperr­be­reichs­gren­ze im Stütz­kör­per­be­reich und dabei im Abschnitt mit vor­ge­la­ger­ter Hoch­flä­che an der Vor­der­gren­ze des Stütz­kör­pers. Im Ergeb­nis der Ereig­nis­se im Herbst 2018 und im Früh­jahr 2019 wur­de nun die Hoch­kip­pe der Außen­kip­pe Schei­be in den Geo­tech­ni­schen Sperr­be­reich ein­be­zo­gen. Die Geo­tech­ni­sche Sperr­be­reichs­gren­ze ver­läuft nun­mehr west­lich der Hoch­kip­pe Schei­be. Die LMBV mbH wur­de vom Säch­si­schen Ober­berg­amt ange­wie­sen, die Beschil­de­rung ent­lang der neu defi­nier­ten Sperr­gren­ze auf­zu­stel­len.

Lageplan Anpassung Hochkippe Scheibe markiert kl
Hoch­kip­pe Schei­be (gelb) nun im Sperr­be­reich

LMBV-Luft­bil­der vom Spei­cher Loh­sa II | Fotos: Peter Rad­ke 2019