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Schonende Sprengverdichtung am Concordia See

Nach­ter­stedt. Am Con­cor­dia See geht die Sanie­rung wei­ter: Seit dem 7. Janu­ar 2025 wird an einem Teil­be­reich der öst­li­chen Rut­schungs­flan­ke die Scho­nen­de Spreng­ver­dich­tung durch­ge­führt. Ziel die­ser Maß­nah­me ist es, die Ver­flüs­si­gungs­ge­fahr des Bodens zu besei­ti­gen, um eine sta­bi­le Grund­la­ge für wei­te­re Arbei­ten zu schaf­fen.

Für den Bereich der öst­li­chen Rut­schungs­flan­ke wur­de im Ergeb­nis einer Vari­an­ten­be­trach­tung die erd­bau­tech­ni­sche Auf­wei­tung des Böschungs­sys­tems als Vor­zugs­va­ri­an­te her­aus­ge­ar­bei­tet. Mit der erd­bau­tech­ni­schen Auf­wei­tung soll der neue Böschungs­fuß soweit land­sei­tig zurück­ver­legt wer­den, dass das Böschungs­sys­tem im siche­ren Bereich gegrün­det wer­den kann. Im Rah­men der Rea­li­sie­rung der erd­bau­li­chen Auf­wei­tung der öst­li­chen Rut­schungs­flan­ke wur­den jedoch unter­halb des Höhen­ni­veaus +100 m NHN ver­flüs­si­gungs­emp­find­li­che Kip­pen­ma­te­ria­li­en ange­trof­fen, die der Berg­bau­alt­kip­pe zuzu­ord­nen sind. Des­halb ist vor der wei­te­ren Sanie­rung eine bereichs­wei­se Ver­gü­tung der ver­flüs­si­gungs­emp­find­li­chen San­de im Bereich unter­halb der Ber­me +90,50 m NHN not­wen­dig. Die Ver­gü­tung erfolgt mit­tels scho­nen­der Spreng­ver­dich­tung.

2024 Nachterstedt Concordiasee Totale Ortslage Blickrichtung NE Christian Kortuem 1034 0951 1
Luft­auf­nah­me des Con­cor­dia Sees 2024

Auf Grund der schwie­ri­gen Wit­te­rungs­be­din­gun­gen und dem damit ver­bun­de­nen vernäss­ten Boden vor Ort erfol­gen die Arbei­ten aktu­ell mit leich­ten Ver­zö­ge­run­gen. 49 Spreng­ta­ge sind ange­setzt, um die Ver­dich­tungs­ar­bei­ten abzu­schlie­ßen.

Ins­ge­samt wird in 290 Bohr­lö­chern in unter­schied­li­chen Tie­fen gesprengt, je nach Lage des zu ver­dich­ten­den Boden­ho­ri­zonts. Die maxi­ma­le Ver­dich­tungs­tie­fe beträgt dabei 25 Meter. Das Ver­fah­ren der Scho­nen­den Spreng­ver­dich­tung erfolgt im Drei­ecks­ras­ter, den soge­nann­ten Tri­po­len. Die ein­zel­nen Bohr­lö­cher lie­gen jeweils fünf Meter von­ein­an­der ent­fernt. Der Abstand wur­de im Ver­gleich zur vor­an­ge­gan­ge­nen Scho­nen­den Spreng­ver­dich­tun­gen im Jahr 2021 redu­ziert. Hier lag er bei 7,5 Metern. Pro Spreng­tag wer­den zwei mög­lichst weit von­ein­an­der ent­fern­te Tri­po­le mit jeweils drei Spreng­bohr­lö­chern gesprengt.

Die­ser Abschnitt der Sanie­rung gehört, neben der soge­nann­ten zen­tra­len Rut­schungs­flan­ke im Bereich der Süd­west-Böschung (Rut­schungs­er­eig­nis von 2016), zu den letz­ten Berei­chen, die ver­dich­tet wer­den müs­sen.

Die Ver­gü­tung der set­zungs­fließ­em­pf­lind­li­chen San­de mit­tels Scho­nen­der Spreng­ver­dich­tung funk­tio­niert nur im was­ser­ge­sät­tig­ten Teil des Kip­pen­bo­dens. Die dar­über lie­gen­de erd­feuch­te Boden­schicht kann durch die­ses Ver­fah­ren nicht erreicht wer­den. Daher muss hier nach­fol­gend noch ein Mas­sen­aus­tausch erfol­gen. Die Boden­schicht wird her­aus­ge­nom­men und anschlie­ßend durch einen lagen­wei­se ver­dich­te­ten Wie­der­ein­bau erneut auf­ge­bracht.

Die aktu­ell lau­fen­den Sanie­rungs­maß­nah­men am Con­cor­dia See sind ent­schei­dend für die stand­si­che­re Gestal­tung des Böschungs­sys­tems und die­nen zur Vor­be­rei­tung für die nächs­ten Schrit­te der Bau­ar­bei­ten.

Fotos: Chris­ti­an Kor­tüm