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StuBA-Mitglieder besuchen Wismut-Sanierungsbetrieb Aue

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Aue-Bad Schle­ma. Die Befah­rung des Steue­rungs- und Bud­get­aus­schus­ses für die Braun­koh­le­sa­nie­rung (Stu­BA) am 13. Juni 2023 führ­te die Mit­glie­der die­ses Jahr an den süd­west­säch­si­schen Wis­mut-Sanie­rungs­stand­ort Aue-Bad Schle­ma. Der dor­ti­ge Schacht­kom­plex 371 in Har­ten­stein ist als eine der weni­gen Uran­erz-Berg­bau­an­la­gen der ehe­ma­li­gen SDAG Wis­mut in gro­ßen Tei­len erhal­ten geblie­ben.

Dr. Micha­el Paul, Geschäfts­füh­rer Tech­ni­sches Res­sort, stell­te im ehe­ma­li­gen Zechen­saal das bun­des­ei­ge­ne Unter­neh­men vor, des­sen Kern­ge­schäft seit 30 Jah­ren im Sanie­rungs­berg­bau an acht Stand­or­ten in Sach­sen und Thü­rin­gen besteht. Wäh­rend sei­ner Ein­füh­rung zog er mehr­fach Par­al­le­len zum Schwes­ter­un­ter­neh­men LMBV, u. a. in Bezug auf das Was­ser­ma­nage­ment. Dane­ben gehört der Strah­len­schutz zu den Kern­auf­ga­ben der Wis­mut GmbH. Das Berg­werk Schle­ma-Albero­da bau­te bis 1990 eine der größ­te Uran­erz­la­ger­stät­ten Euro­pas ab, war zudem mit rund 2000 Metern Teu­fe die tiefs­te Gru­be Euro­pas und wies im Umfeld eine ent­spre­chen­de Hal­den­land­schaft auf. Im Schle­ma­tal ist der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess vom eins­ti­gen „Tal des Todes“ zur Wie­der­auf­er­ste­hung als Kur­ort Bad Schle­ma Anfang der 2000er Jah­re gelun­gen.

Nach einer Ein­wei­sung zur Sau­er­stoff­selbst­ret­tung durch Andy Tau­ber, Lei­ter Bereich Sanie­rung Aue, fuh­ren die Aus­schuss­mit­glie­der in den Schacht 15 IIb ein. Bei der unter­tä­gi­gen Befah­rung erläu­ter­ten Andy Tau­ber und Dr. Olaf Wall­ner, Lei­ter Abtei­lung Koordinierung/ Mark­schei­de­we­sen, die Sanie­rungs­auf­ga­ben. Im Mit­tel­punkt stan­den der Stre­cken­vor­trieb bezie­hungs­wei­se die Auf­wäl­ti­gung an zwei Betriebs­punk­ten (Quer­schlag 33, Gang Bocks­loch). Wei­ter­hin erfolg­te ein Rund­gang durch das tech­ni­sche Denk­mal Schacht 371 – einem Bestand­teil des UNESCO-Welt­erbes – über Lam­pen­stu­be, Schacht- und Maschi­nen­haus mit Koe­pe-För­der­ma­schi­ne.

Unter Füh­rung von Mar­tin Zim­mer­mann, Lei­ter Pro­jekt­trä­ger Alt­stand­or­te, ende­te die Befah­rung auf der Hal­de 65 inmit­ten der Orts­la­ge des Kur­or­tes Bad Schle­ma. Er führ­te aus, dass die alte fast 5 Hekt­ar gro­ße bewal­de­te Hal­de mit einer Pla­teau­flä­che von 2 Hekt­ar nicht dau­er­haft stand­si­cher gewe­sen sei und außer­dem die Strah­len­schutz­wer­te über­schrit­ten habe, wes­halb der Hal­den­kör­per ab 2018 inner­halb von 18 Mona­ten kom­plett abge­tra­gen und 1 Mil­li­on Ton­nen schwach radio­ak­tiv belas­te­tes Mate­ri­al auf die Wis­mut-eige­ne Hal­de 371 umge­la­gert wor­den sei. Nach der Pro­fi­lie­rung und Anbin­dung an die Vor­flut ist nun­mehr eine frei zugäng­li­che Wie­se im Kur- und Erho­lungs­ge­biet ent­stan­den. Die Hal­de 65 gilt laut Ralph Weid­ner, Stu­BA-Ver­tre­ter vom Säch­si­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft, Arbeit und Ver­kehr, als „Erfolgs­bei­spiel für die Sanie­rung in Sach­sen“. Als Wis­mut-Alt­stand­ort wer­den Objek­te bezeich­net, die durch die SAG/SDAG Wis­mut für die Uran­erz­ge­win­nung und ‑auf­be­rei­tung genutzt wur­den, zum 30. Juni 1990 jedoch nicht mehr im Eigen­tum der Wis­mut GmbH waren. 2002 wur­de die Pro­jekt­trä­ger­schaft zur Sanie­rung an die Wis­mut GmbH über­tra­gen.

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Grup­pen­fo­to vor dem tech­ni­schen Denk­mal Schacht 371

Fotos:  Wis­mut GmbH/Thomas Acker­mann