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Trotz Einsatzmöglichkeiten stößt EHS-Verwertung an Grenzen

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Senf­ten­berg. Eisen­hy­dr­o­xid erfährt mitt­ler­wei­le in ver­schie­de­nen Pro­duk­ten eine sinn­vol­le Ver­wen­dung. Gleich­wohl ver­blei­ben auch bei den bes­ten Ver­fah­ren besei­ti­gungs­be­dürf­ti­ge Rück­stän­de. Zudem stel­len die enor­men Men­gen und deren Beschaf­fen­heit des in der Lau­sitz anfal­len­den Eisen­hy­dr­o­xid­schlamms (EHS), aus dem der Wert­stoff gewon­nen wer­den kann, eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar. Das ist das Fazit der zwei­ten von der LMBV initi­ier­ten The­men­werk­statt, die am 15. Febru­ar auf dem BTU-Cam­pus in Senf­ten­berg „Mög­lich­kei­ten und Gren­zen der EHS-Ver­wer­tung“ zum The­ma hat­te.
Vor einem voll besetz­ten Saal stell­te Dr. Mat­thi­as Lei­ker, Geschäfts­füh­rer der Pro­duk­ti­ons- und Umwelt­ser­vice (P.U.S.) GmbH Lau­ta, ver­schie­de­ne Ein­satz­mög­lich­kei­ten von Eisen­hy­dr­o­xid dar. Auf­grund sei­ner hohen Bin­dungs­fä­hig­keit leis­te das Eisen­hy­dr­o­xid in Bio­gas­an­la­gen hilf­rei­che Diens­te bei der Ent­schwe­fe­lung, Anla­gen­sta­bi­li­sie­rung und Schaum­be­kämp­fung. Glei­ches gel­te für die Rei­ni­gung von Was­ser­kreis­läu­fen und der Ver­bes­se­rung der Was­ser­qua­li­tät. Welt­weit ver­treibt Lei­ker die Pro­duk­te je nach Ein­satz­zweck als Pul­ver, Gra­nu­lat oder Pel­lets.
Um die Pro­duk­te her­zu­stel­len, braucht es Eisen­hy­dr­o­xid in hoher Rein­heit, mach­te der P.U.S.-Chef in der eben­so leb­haf­ten wie fach­kun­di­gen Dis­kus­si­on deut­lich. Damit künf­tig auch EHS-Schläm­me aus dem Ver­ant­wor­tungs­be­reich der LMBV von der P.U.S. genutzt wer­den kön­nen, sei­en Inves­ti­tio­nen in der Gru­ben­was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge der LEAG in Schwar­ze Pum­pe bereits pla­ne­risch vor­ge­se­hen, ergänz­te Sven Radigk, Lei­ter der LMBV-Pro­jekt­grup­pe „Gewäs­ser­gü­te Fließ­ge­wäs­ser Lau­sitz“. Genau genom­men sei aller­dings auch die Ver­wer­tung nur eine Zwi­schen­lö­sung, beton­te Dr. Lei­ker. Selbst die EHS-Pro­duk­te wären nach meh­re­ren Ein­satz­zy­klen gesät­tigt und müss­ten fach­ge­recht besei­tigt wer­den.
Was zudem alles über­la­gert, ist das schie­re Men­gen­pro­blem. Die Schläm­me der LMBV könn­ten nicht ein­fach so wie sie sind genom­men und wei­ter­ver­ar­bei­tet wer­den. Die Extrak­ti­on des Eisen­hy­dr­o­xids im Zuge der Was­ser­be­hand­lung stel­le hohe finan­zi­el­le Auf­wän­de dar. Zudem sind die Ver­ar­bei­tungs­ka­pa­zi­tä­ten begrenzt. Aus die­sem Grund hält die LMBV nach dem aktu­el­len Stand der Din­ge rund 10.000 der jähr­lich durch­schnitt­lich anfal­len­den 60.000 Ton­nen EHS für wirt­schaft­lich ver­wert­bar.
An der The­men­werk­statt nah­men neben inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern, Exper­ten von LBGR, LMBV und IHK Cott­bus sowie den Bür­ger­meis­tern von Lauch­ham­mer und Kos­te­brau, Mir­ko Buhr und Hubert Ler­che, auch die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Isa­bell Hie­kel (Grü­ne) und Wolf­gang Roick (SPD) teil.
Im Vor­feld der Ver­an­stal­tung äußer­ten Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Kos­te­brau­er Bür­ger­initia­ti­ve gegen die EHS-Monode­po­nie im Rah­men einer Kund­ge­bung ihren Unmut. Eini­ge von ihnen besuch­ten auf Ein­la­dung der LMBV dann eben­falls die The­men­werk­statt und betei­lig­ten sich an der Dis­kus­si­on. Wor­um es ihnen geht, brach­te eine Kos­te­brauer­in auf den Punkt: „Wir haben nichts gegen eine Depo­nie. Wir ver­ste­hen schon, dass das The­ma ernst ist. Aber wir wol­len sie nicht bei uns.“

Hin­ter­grund: Die LMBV plant bei Kos­te­brau eine EHS-Monode­po­nie auf eige­nem Betriebs­ge­län­de. Im unmit­tel­ba­ren Umfeld gibt es dage­gen Wider­stän­de. Gleich­zei­tig besteht die Not­wen­dig­keit einer Depo­nie, um einen Groß­teil der anfal­len­den EHS-Mas­sen auf die­se Wei­se schad­los zu besei­ti­gen und dabei sicher zu ver­wah­ren.

Die  The­men­werk­statt-Rei­he wird mit zunächst einer wei­te­ren Ver­an­stal­tung fort­ge­setzt:

„Har­te Ban­da­gen für Depo­nien. Was auf einer DK1 depo­niert wer­den darf.

Don­ners­tag, 14. März  2024,
17:00 Uhr
BTU-Cam­pus Senf­ten­berg, Senats­saal im Gebäu­de 2
Uni­ver­si­täts­platz 1
01968 Senf­ten­berg

 

Die Ver­an­stal­tung ist offen und bedarf kei­ner Vor­anmel­dung.