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WCL: Erste Lausitzer WasserCluster-Konferenz in Cottbus informierte breites Publikum

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Cott­bus. Den gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen bei der Bewäl­ti­gung der mit dem Struk­tur­wan­del in der Lau­sitz ein­her­ge­hen­den was­ser­wirt­schaft­li­chen Auf­ga­ben Rech­nung tra­gend, sind drei Fach­mi­nis­te­ri­en der Ein­la­dung des Was­ser-Clus­ter-Lau­sitz e.V. zur Teil­nah­me an der Was­ser­kon­fe­renz gefolgt. Die Ver­an­stal­tung wur­de am 12. März 2021 an der Bran­den­bur­gi­schen Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät (BTU) als Hybrid­ver­an­stal­tung mit mehr als 450 Online-Teil­neh­men­den aus dem In- und Aus­land sowie einem sehr begrenz­ten Per­so­nen­kreis in Prä­senz durch­ge­führt.

Die Prä­si­den­tin der BTU Cott­bus-Senf­ten­berg Uni­ver­si­tät Prof. Gesi­ne Gran­de unter­streicht in ihrer Eröff­nungs­re­de die Rol­le der Uni­ver­si­tät als Platt­form für den fach­li­chen Aus­tausch und den Dis­kurs: „Die Wei­chen, die wir heu­te für eine ver­ant­wor­tungs­vol­le und nach­hal­ti­ge Nut­zung unse­rer über­aus wich­ti­gen Res­sour­ce Was­ser stel­len, haben unmit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf unse­re Zukunft und die unse­rer Regi­on. Über mei­ne Funk­ti­on im Nach­hal­tig­keits­bei­rat des Lan­des Bran­den­burg wer­de ich die Bri­sanz des The­mas, die Ergeb­nis­se der Kon­fe­renz und das Know-how der BTU hin­sicht­lich der was­ser­wirt­schaft­lich zu lösen­den Auf­ga­ben ein­brin­gen.“

In ihrer Video­bot­schaft sagt die zustän­di­ge Sena­to­rin für Umwelt, Ver­kehr und Kli­ma­schutz in Ber­lin Regi­ne Gün­ther: „Die jahr­zehn­te­lan­gen mas­si­ven Ein­grif­fe in den Was­ser­haus­halt durch die Braun­koh­le­för­de­rung sowie der beschleu­nig­te Kli­ma­wan­del stel­len die Haupt­stadt­re­gi­on zukünf­tig vor enor­me Her­aus­for­de­run­gen bei der siche­ren Was­ser­ver­sor­gung. Wir benö­ti­gen ein klu­ges und vor­aus­schau­en­des Was­ser­ma­nage­ment unter Berück­sich­ti­gung der Gewäs­ser­öko­lo­gie. Dabei gilt es jetzt gemein­sam einer mög­li­chen Was­ser­knapp­heit ent­ge­gen zu steu­ern. Die Was­ser­kon­fe­renz ist hier ein wich­ti­ger Bei­trag.“

Auf die Rol­le des Lan­des Bran­den­burg geht Umwelt­mi­nis­ter Axel Vogel ein: „Der Aus­stieg aus der Braun­koh­le ist allei­ne schon aus Grün­den des Kli­ma­schut­zes unver­meid­lich und zwin­gend erfor­der­lich. Die gra­vie­ren­den Fol­gen des Koh­le­ab­baus für den Was­ser­haus­halt wer­den uns noch lan­ge beglei­ten und kön­nen nicht von einer Gene­ra­ti­on bewäl­tigt wer­den. Für die dafür not­wen­di­gen Maß­nah­men sind zual­ler­erst die Berg­bau­un­ter­neh­men nach dem Ver­ur­sa­cher­prin­zip in der Pflicht. Gleich­zei­tig arbei­ten Bran­den­burg, Sach­sen und Ber­lin län­der­über­grei­fend an Lösun­gen zur Sta­bi­li­sie­rung des Was­ser­haus­halts.

Zur Absi­che­rung aller öko­lo­gi­schen und was­ser­wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen, vor allem in nie­der­schlags­ar­men Zei­ten, braucht es ein gemein­sa­mes und ziel­ge­rich­te­tes Han­deln auf allen Ebe­nen. Das gilt für das Ein­zugs­ge­biet von Spree und der Schwar­zen Els­ter glei­cher­ma­ßen. In Abstim­mung mit Sach­sen wird aktu­ell die Nut­zung der Tage­bau­rest­seen sowohl für den Was­ser­rück­halt in Hoch­was­ser­si­tua­tio­nen als auch für die Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung unter­sucht. Wir brau­chen zur Bewäl­ti­gung die­ser Auf­ga­ben, die dazu noch durch den fort­schrei­ten­den Kli­ma­wan­del erschwert wird, zukunfts­ori­en­tier­te Anpas­sungs­stra­te­gien und wei­ter­hin die gemein­sa­me Anstren­gung von Unter­neh­men, Land­nut­zern, Poli­tik, Wis­sen­schaft und allen betei­lig­ten Akteu­ren.“

Wie ein roter Faden durch­zieht es alle Vor­trä­ge: Die Bewäl­ti­gung der was­ser­wirt­schaft­li­chen Fol­gen des Braun­koh­le­berg­bau­es in Ver­bin­dung mit den zeit­gleich wir­ken­den Ein­flüs­sen des Kli­ma­wan­dels sind als Mehr­ge­ne­ra­ti­ons­auf­ga­ben zu sehen. Dafür gibt es welt­weit kei­ne Bei­spie­le. Hier hat das Bun­des­un­ter­neh­men Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­sche Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH (LMBV) in den ver­gan­ge­nen 25 Jah­ren auf vor­bild­li­che Wei­se gezeigt, wie trotz häu­fi­ger Tro­cken­wet­ter­pe­ri­oden Berg­bau­fol­ge­seen auf­ge­füllt und zu erleb­nis­rei­chen Land­schaf­ten ent­wi­ckelt wer­den kön­nen.

Dass auch in den nie­der­schlags­ar­men Jah­ren 2018 bis 2020 kei­ner der Spree­an­rai­ner bis Ber­lin einen grö­ße­ren Scha­den genom­men hat, liegt nach Ansicht von Sach­sens Umwelt­mi­nis­ter Wolf­ram Gün­ther am engen Schul­ter­schluss zwi­schen Ber­lin, Bran­den­burg und Sach­sen. Gün­ther: „Mit unse­ren Spei­chern im Obe­ren Spree­ge­biet sorgt die säch­si­sche Lan­des­tal­sper­ren­ver­wal­tung kon­ti­nu­ier­lich für eine ange­mes­se­ne Was­ser­füh­rung der Spree. Wir stim­men uns bereits seit vie­len Jah­ren län­der­über­grei­fend ab, um das Was­ser in den Ein­zugs­ge­bie­ten von Spree und Schwar­zer Els­ter zu bewirt­schaf­ten. Auf die­se Zusam­men­ar­beit wer­den wir bei der Bewäl­ti­gung des Struk­tur- und Kli­ma­wan­dels auf­bau­en.“

Dazu sei auch ein bes­se­rer Was­ser­rück­halt in der Flä­che, im Sied­lungs­raum und im unbe­bau­ten Offen­land not­wen­dig. „Die Fol­gen des Braun­koh­le­ab­baus für den Was­ser­haus­halt in der Lau­sitz wer­den uns noch Jahr­zehn­te beglei­ten und viel Geld kos­ten. Selbst­ver­ständ­lich müs­sen die Koh­le­un­ter­neh­men ihre gesetz­li­chen Ver­pflich­tun­gen erfül­len. Die dar­über hin­aus gehen­den Lang­zeit­kos­ten kön­nen die Län­der nicht allein stem­men. Hier ist der Bund gefragt, denn die jahr­zehn­te­lan­ge Koh­le­nut­zung war ein Teil der natio­na­len Ener­gie­ver­sor­gung“, so der Minis­ter wei­ter.

Im Schluss­wort der Was­ser­kon­fe­renz beton­te Sprem­bergs Bür­ger­meis­te­rin und ehe­ma­li­ges Mit­glied der Kom­mis­si­on Wachs­tum, Struk­tur­wan­del und Beschäf­ti­gung, die so genann­te „Koh­le­kom­mis­si­on“ Chris­ti­ne Hern­tier: „Ich fah­re heu­te etwas beru­hig­ter nach Hau­se und wün­sche mir vor allem, dass neben künf­ti­gen regel­mä­ßi­gen Was­ser­kon­fe­ren­zen vor allem die noch bestehen­de Denk­hin­der­nis­se an den Län­der­gren­zen zum Woh­le der Lau­sitz aber auch der Haupt­stadt­me­tro­po­le noch schnel­ler über­wun­den wer­den“. Quel­le: Was­ser­Clus­ter Lau­sitz-Pres­se­mel­dung (c/o BTU) 12. März 2021, 15 Uhr