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Weltbienentag am 20. Mai – Wild- und Honig-Bienen in den Bergbaufolge-Landschaften

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Bergbausanierer LMBV hat neun Standorte für Honigbienen regionalen Imkern zur Verfügung gestellt – Wilde schwarze Mauerbiene kommt in der Lausitz nur in ehemaligen Tagebauen Schlabendorf und Seese vor

Senftenberg/Leipzig. Unter­su­chun­gen erga­ben, dass bei­spiels­wei­se im „Natur­pa­ra­dies Grün­haus“, einer Berg­bau­fol­ge­land­schaft der Tage­baue Kleinleipisch/Klettwitz, wel­ches durch die NABU-Stif­tung betreut wird, u.a. ins­ge­samt elf wert­ge­ben­de, nicht para­si­tisch leben­de Bie­nen­ar­ten vor­kom­men.

So auch die spe­zia­li­sier­te Dünen-Sei­den­bie­ne und die auf Abbruch­kan­ten und Steil­hän­ge ange­wie­se­ne Gebän­der­te Pelz­bie­ne. In Sach­sen wur­den in den Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten bis zu 98 vom Aus­ster­ben bedroh­te und stark gefähr­de­te Arten nach­ge­wie­sen, in Sach­sen-Anhalt waren es 68 Arten. Dazu zäh­len auch sol­che, die regio­nal bereits als aus­ge­stor­ben bzw. ver­schol­len gel­ten.

6 4426 05kl Wanninchen
Win­ter­im­pres­si­on vom Ufer des Schla­ben­dor­fer Sees nahe Wan­nin­chen im Sanie­rungs­be­reich Lau­sitz

Neben den Wild­bie­nen, die in den Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten einen idea­len Lebens­raum fin­den, gibt es auf den Flä­chen der ehe­ma­li­gen Tage­baue auch Stand­or­te, die regio­na­len Imkern für Honig­bie­nen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Der­zeit gibt es dies­be­züg­lich acht Nut­zungs­ver­trä­ge im mit­tel­deut­schen Raum und einen akti­ven Ver­trag der Lau­sitz. Anfra­gen von Imkern wer­den grund­sätz­lich posi­tiv beant­wor­tet, sofern es sich um begeh­ba­re Flä­chen außer­halb geo­tech­ni­scher Sperr­be­rei­che han­delt.

Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten des Braun­koh­len­berg­baus bie­ten auch für die klei­nen, leicht zu über­se­hen­den Arten gro­ße Chan­cen. Die gro­ßen, oft unzer­schnit­te­nen Nach­berg­bau-Flä­chen, die Armut an Nähr­stof­fen und die rela­ti­ve Stö­rungs­ar­mut gegen­über der nor­ma­len Kul­tur­land­schaft sind die Vor­aus­set­zun­gen für das Vor­kom­men hun­der­ter, häu­fig gefähr­de­ter und sel­ten gewor­de­ner Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Ins­be­son­de­re für Insek­ten und Spin­nen sind es gera­de­zu idea­le Lebens­räu­me. Die Lebens­raum­mo­sai­ke aus offe­nen Flä­chen, Gras- und Busch­flä­chen, klei­nen Steil­kan­ten und Hän­gen und schließ­lich Wald­flä­chen unter­schied­lichs­ter Dich­te und Struk­tur bie­ten eine gro­ße Viel­falt an Nah­rungs- und Brut­plät­zen.

So sind die Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten das Zuhau­se meh­re­rer in Deutsch­land hoch­gra­dig gefähr­de­ter Wild­bie­nen­ar­ten. Neben ein­zeln leben­den Arten gibt es unter ihnen auch in Brut­ko­lo­nien nis­ten­de oder wie die Honig­bie­ne auch staa­ten­bil­den­de Arten. Para­si­tisch leben­de Kuckucks­bie­nen sam­meln dage­gen kei­ne Nah­rung, son­dern schmug­geln ihre Eier in die Brut­zel­len ande­rer Arten.  Zwei vom Aus­ster­ben in Deutsch­land bedroh­te Arten sind die die Samt­hum­mel und die Schwarz­bürs­ti­ge Mau­er­bie­ne.

Letz­te­re kommt in blü­ten­rei­chen Säu­men und Lich­tun­gen von Wäl­dern der Lau­sitz ein­zig im Bereich der ehe­ma­li­gen Tage­baue Schla­ben­dorf-See­se vor. In den Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten sind die­se Lebens­räu­me regel­mä­ßig vor­han­den, so dass die Schwarz­bürs­ti­ge Mau­er­bie­ne eine gute Chan­ce hat, sich wie­der im Lau­sit­zer Revier aus­zu­brei­ten und damit ihr Vor­kom­men zu sta­bi­li­sie­ren.

Es gibt übri­gens etwa 50 ver­schie­de­ne mit­tel­eu­ro­päi­sche Arten der Mau­er­bie­ne. Eine der häu­figs­ten und mit am wei­tes­ten ver­brei­te­te Art ist die Rote Mau­er­bie­ne, in der Fach­spra­che als “Osmia rufa” bezeich­net. Sie ist neun bis 14 Mil­li­me­ter groß, hat einen schwar­zen Kopf, der bei den Weib­chen schwarz, bei den Männ­chen weiß behaart ist, und einen röt­lich­brau­nen Kör­per.

Fotos: Dr. C. Sau­re für Natur­schutz­Fonds Bran­den­burg | Ralf Donat, Sie­mann-Stif­tung, für LMBV| Chris­ti­an Bedesch­in­ski für LMBV, Berg­bau­fol­ge­land­schaft bei Wan­nin­chen | Peter Rad­ke Luft­bild für LBMV | STMUV Bay­ern