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Bergbausanierer feiert Richtfest an der Wasserbehandlungsanlage Plessa

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Senftenberg/Plessa. Zum Schutz der Schwar­zen Els­ter vor Eisen und Ver­saue­rung ent­steht der­zeit in Ples­sa am Zusam­men­fluss von Floß- und Ham­mer­gra­ben eine Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge der Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­schen Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH (LMBV).

Zum Richt­fest am 21. Juli 2021 erschie­nen zahl­rei­che Ver­tre­ter von Behör­den und Ver­bän­den, der bau­aus­füh­ren­den Fir­men und der LMBV.

„In der Anla­ge wird künf­tig das zusam­men­ge­führ­te Ober­flä­chen­was­ser, das vom Berg­hei­der See über die Klei­ne Rest­loch­ket­te bis hier­her fließt, gerei­nigt. So wer­den Umwelt­be­las­tun­gen für die Schwar­ze Els­ter mini­miert, der Eisen­wert sinkt und der pH-Wert steigt“, erklär­te LMBV-Geschäfts­füh­rer Bernd Sab­lot­ny zum Richt­fest.

Tra­di­tio­nell wur­de durch Bau­her­ren und aus­füh­ren­de Fir­men ein abschlie­ßen­der Hand­griff orga­ni­siert: Bernd Sab­lot­ny, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung der LMBV, Gerd Rich­ter, Sanie­rungs­be­reichs­lei­ter Lau­sitz der LMBV, Frank Wogan vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Finan­zen, Chris­toph Heil von der Fir­ma Otto Heil GmbH sowie Gör­an Schrey, Amts­di­rek­tor des Amtes Ples­sa schlu­gen jeweils einen Nagel in einen Damm­bal­ken.

Die Gäs­te über­zeug­ten sich vor Ort vom Fort­schritt der Bau­maß­nah­me, die rund 80 Mil­lio­nen Euro kos­tet. „Das Betrei­ben der Anla­ge nach der Fer­tig­stel­lung wird eine sehr lang­fris­ti­ge Auf­ga­be sein”, so Bernd Sab­lot­ny.

Die offi­zi­el­len Rund­gän­ge nach der fei­er­li­chen Zere­mo­nie führ­ten die zahl­rei­chen Gäs­te an die­sem Tag bis in die Wehr­an­la­ge, in der sich künf­tig Floß- und Ham­mer­gra­ben ver­ei­nen und gerei­nigt in die Schwar­ze Els­ter füh­ren.

Die Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge wird bis Ende des Jah­res 2022 fer­tig­ge­stellt wer­den. Danach ist ein Pro­be­be­trieb geplant.

Zur Funk­ti­ons­wei­se der Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge Ples­sa:

Das Was­ser aus Floß- und Ham­mer­gra­ben wird über ein Wehr in die Anla­ge ein­ge­las­sen und in die Reak­ti­ons­be­cken gepumpt. Dort wird Kalk­milch zuge­setzt sowie Flo­ckungs­hilfs­mit­tel. Danach fließt es wei­ter in die Sedi­men­ta­ti­ons­be­cken. Der Eisen­hy­dr­o­xid­schlamm setzt sich in die­sem Pro­zess lang­sam ab, das Klar­was­ser kann schließ­lich an der Ober­flä­che abge­zo­gen wer­den. Das gerei­nig­te Was­ser wird über eine Ablauf­lei­tung und Ablauf­tur­bi­ne zur Ener­gie­rück-gewin­nung wie­der in der Ham­mer­gra­ben ein­ge­lei­tet und der Schwar­zen Els­ter zuge­führt. Der ver­blei­ben­de Eisen­hy­dr­o­xid­schlamm wird auf­be­rei­tet, per LKW durch  einen Ent­sor­gungs­dienst­leis­ter abge­holt und einer stoff­li­chen Ver­wer­tung zuge­führt.

Hin­ter­grund:

In der Regi­on um Lauch­ham­mer setz­te um 1850 der indus­tri­el­le Braun­koh­len­berg­bau ein. In den 70er und 80er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts ent­stand eines der größ­ten zusam­men­hän­gen­den Tage­bau­ge­bie­te der ehe­ma­li­gen DDR. Ein weit ver­brei­te­ter natür­li­cher Bestand­teil im Lau­sit­zer Boden sind Eisen­sul­fi­de.  Durch die jahr­zehn­te­lan­ge Grund­was­ser­ab­sen­kung ent­stan­den was­ser­lös­li­che Eisen‑, Säu­re- und Sul­fat­ver­bin­dun­gen. Nach­dem ein Groß­teil der Lau­sit­zer Tage­baue nach 1990 geschlos­sen wur­de, stieg das Grund­was­ser all­mäh­lich wie­der an. Damit wur­den die­se che­mi­schen Ver­bin­dun­gen in unter­schied­li­chem Maße in die Flüs­se und Seen der Lau­sitz getra­gen.
Was­ser­be­hand­lungs­an­la­gen der LMBV fin­den sich somit an den Lau­sit­zer Flüs­sen Spree und Schwar­zer Els­ter.