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LfU: Wechselhaftes Wetter führt zur Entspannung der Niedrigwassersituation in der Lausitz

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LMBV-Bergbau-Speicher stützen Niedrigwasseraufhöhung der Spree

Cott­bus. In die­ser Woche tag­te die län­der­über­grei­fen­de Ad-hoc-Arbeits­grup­pe „Extrem­si­tua­ti­on“ — unter Ein­be­zie­hung der LMBV ‑zum zwei­ten Mal in die­sem Jahr, um die aktu­el­le Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on in der Lau­sitz zu bewer­ten. Der über Wochen hin­weg tro­cke­ne und hei­ße Juni ende­te mit ergie­bi­gen Nie­der­schlä­gen in Bran­den­burg. Der Regen zum Monats­wech­sel und die seit­her wech­sel­haf­te Wit­te­rung des Julis haben zu einer Ent­span­nung der Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on in den Fluss­ge­bie­ten von Spree und Schwar­zer Els­ter bei­getra­gen. Beson­ders im Nor­den des Lan­des fie­len inner­halb weni­ger Tage lokal enor­me Regen­men­gen von teil­wei­se mehr als 200 Mil­li­me­ter. Die bran­den­bur­gi­schen Ein­zugs­ge­bie­te von Spree und Schwar­zer Els­ter erhiel­ten flä­chen­de­ckend Regen im Bereich von 20 bis 40 Mil­li­me­tern.

Spree

Die Nie­der­schlä­ge von Ende Juni sind im säch­si­schen Ein­zugs­ge­biet der Spree deut­lich gerin­ger aus­ge­fal­len als in Bran­den­burg. Durch ver­ein­zel­te Nie­der­schlags­er­eig­nis­se der ers­ten Juli­wo­chen bewe­gen sich die Zulauf­men­gen zu den säch­si­schen Spei­chern aber den­noch nahe der lang­jäh­ri­gen Mit­tel­wer­te. Bei einem mehr­tä­gi­gen Aus­blei­ben von Nie­der­schlä­gen ist aber nach wie vor ein zügi­ger Abfluss­rück­gang zu beob­ach­ten, da die Grund­was­ser­de­fi­zi­te der Vor­jah­re noch nicht aus­ge­gli­chen sind.

Die in der 23. Kalen­der­wo­che gestar­te­te Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung wird bedarfs­ge­recht fort­ge­setzt. Bis­her wur­den hier­für die Tal­sper­re Quitz­dorf, sowie ersatz­wei­se die Spei­cher Loh­sa I, Bär­wal­de und Loh­sa II bean­sprucht. Die Tal­sper­re Baut­zen konn­te auf­grund einer Bau­stel­le im Unter­lauf kei­ne erhöh­te Abga­be täti­gen. Die Abga­be der Tal­sper­re Sprem­berg erfolgt bedarfs­ge­recht zwi­schen 8 und 10 Kubik­me­ter pro Sekun­de, um die Abflüs­se in der Spree zu stüt­zen. Aktu­ell liegt der Was­ser­stand der Tal­sper­re Sprem­berg bei 91,28 Meter NHN (Nor­mal­hö­hen­null) und fällt um 1 Zen­ti­me­ter pro Tag.

Der Abfluss am Pegel Leibsch UP am Aus­gang des Spree­wal­des schwankt in den letz­ten Wochen in Fol­ge der Nie­der­schlags­er­eig­nis­se zwi­schen 2,5 und 7 Kubik­me­ter pro Sekun­de. Hei­ße Tage machen sich dabei durch einen schnel­len Abfluss­rück­gang bemerk­bar. Aktu­ell liegt der Abfluss in Leibsch UP bei 5,88 Kubik­me­ter pro Sekun­de (Stand 12.07.2021), der mitt­le­re Abfluss für den Monat Juli beträgt 7,26 Kubik­me­ter pro Sekun­de (lang­jäh­ri­ge Rei­he 1991 bis 2019).

Die im Juni zur Abfluss­stüt­zung ergrif­fe­nen Maß­nah­men, wer­den auf­grund des star­ken Schwan­kungs­ver­hal­tens mit häu­fi­ger Unter­schrei­tung des Min­dest­ab­flus­ses, vor­erst auf­recht­erhal­ten. Eine Umset­zung wei­te­rer oder eine Inten­si­vie­rung bestehen­der Maß­nah­men ist jedoch nach aktu­el­lem Stand nicht erfor­der­lich.

Schwarze Elster

Die aus­blei­ben­den Nie­der­schlä­ge im Ein­zugs­ge­biet der Schwar­zen Els­ter hat­ten im Juni zu einem dras­ti­schen Ein­bruch des Abflus­ses geführt. Nach­dem am Mor­gen des 22. Juni am Pegel Neu­wie­se (Sach­sen, zwi­schen Hoyers­wer­da und Senf­ten­berg) nur noch 70 Liter pro Sekun­de regis­triert wur­den, kam der Abfluss auf dem bran­den­bur­gi­schen Abschnitt der Schwar­zen Els­ter bis zum Ver­tei­ler­wehr Klein­ko­schen nahe­zu voll­stän­dig zum Erlie­gen. Die Nie­der­schlä­ge Ende Juni und der ers­ten Juli­wo­chen sorg­ten bis­her wie­der für eine per­ma­nen­te Was­ser­füh­rung bis Klein­ko­schen. Nach mehr­tä­ti­ger Tro­cken­heit ist aber auch in der Schwar­zen Els­ter wei­ter­hin ein star­ker Abfluss­rück­gang zu beob­ach­ten, sodass die Gefahr des Tro­cken­fal­lens nicht gebannt ist.

Am Pegel Neu­wie­se wur­den am 12.07.2021 auf Grund nächt­li­cher Nie­der­schlä­ge von bis zu 20 Mil­li­me­ter ein Abfluss von cir­ca 1,5 Kubik­me­ter pro Sekun­de gemes­sen. Der mitt­le­re Abfluss liegt bei 2,95 Kubik­me­ter pro Sekun­de. Der Abschnitt zwi­schen Ver­tei­ler­wehr Klein­ko­schen und der Mün­dung der Rai­nitza führt aktu­ell kein Was­ser, da das weni­ge zur Ver­fü­gung ste­hen­de Was­ser in das Spei­cher­be­cken Niemt­sch (Senf­ten­ber­ger See) ein­ge­lei­tet wird, um es unter­halb von Senf­ten­berg zur Stüt­zung des Min­dest­ab­flus­ses wie­der in die Schwar­ze Els­ter ein­zu­lei­ten.

Der Abfluss am Pegel Bieh­len 1, unter­halb von Senf­ten­berg, wird wei­ter­hin über die Aus­lei­tung aus der LMBV-Gru­ben­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge Rai­nitza und durch die Abga­be aus dem Spei­cher­be­cken Niemt­sch (Senf­ten­ber­ger See) gestützt. Der Abfluss am Pegel Bieh­len 1 liegt aktu­ell bei 0,7 Kubik­me­ter pro Sekun­de. Der mitt­le­re Abfluss für die­sen Pegel liegt im Juli bei 1,78 Kubik­me­ter pro Sekun­de (lang­jäh­ri­ge Rei­he von 1991 bis 2017).

Der Was­ser­stand am Spei­cher­be­cken Niemt­sch liegt noch auf einem ver­hält­nis­mä­ßig hohen Niveau von 98,96 Meter NHN. Eine zwi­schen­zeit­li­che Was­ser­stands­ab­sen­kung bis 98,90 Meter NHN konn­te durch die gefal­le­nen Nie­der­schlä­ge und den spo­ra­di­schen Zulauf kom­pen­siert wer­den. Bei stei­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren und einem erneu­ten Aus­blei­ben von Nie­der­schlä­gen wird sich die Abnah­me des Was­ser­stan­des aber wie­der beschleu­ni­gen.

Auf­grund der Wet­ter­pro­gno­sen und der vor­han­de­nen Spei­cher­fül­lun­gen im Spree und Schwar­ze Els­ter Gebiet wird davon aus­ge­gan­gen, dass sich die Nied­rig­was­ser­si­tua­ti­on kurz­fris­tig nicht ver­schär­fen wird. Aus die­sem Grund wird die län­der­über­grei­fen­den Ad-hoc-AG „Extrem­si­tua­ti­on“ die Situa­ti­on wei­ter beob­ach­ten und vor­aus­sicht­lich erst wie­der in der zwei­ten August­hälf­te zusam­men­tre­ten. Quel­le: PM der Ad-hoc-AG Extrem­si­tua­ti­on v. 14.07.2021 / MLUK / LfU

LMBV-Luft­bil­der von Berg­bau­fol­ge­seen und Spei­chern aus 2021 und 2020 (S. Rasche und P. Rad­ke)