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Offizieller Spatenstich für Hochbau der Wasserbehandlungsanlage Plessa erfolgt

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WBA Plessa Spatenstich 20200710 wba 6476
Der gemein­sa­me Spa­ten­stich für den Start des Hoch­baus der künf­ti­gen WBA Ples­sa

Ples­sa. Mit dem offi­zi­el­len Spa­ten­stich in Ples­sa began­nen am 10. Juli 2020 die Arbei­ten für die neue Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge der LMBV. Mit ihrer Errich­tung am Zusam­men­fluss von Floß- und Ham­mer­gra­ben, am öst­li­chen Orts­ein­gang in Ples­sa an der B 169, wur­de Anfang April die­ses Jah­res die Bie­ter­ge­mein­schaft WKS Tech­nik GmbH und Otto Heil GmbH & Co. KG beauf­tragt. Zuvor erfolg­te das Set­zen der 955 Meter lan­gen Dicht­wand um die Anla­ge durch die Arbeits­ge­mein­schaft (ARGE) WBA Ples­sa, bestehend aus den Fir­men BAUER Spe­zi­al­tief­bau GmbH, AMAND Bau Sach­sen GmbH & Co. KG und BERGER Grund­bau­tech­nik GmbH. Die­se schützt die Bau­stel­le und spä­ter die WBA Ples­sa vor auf­stei­gen­dem Grund­was­ser aus dem feuch­ten Nie­de­rungs­ge­biet der Schwar­zen Els­ter.

Bernd Sab­lot­ny, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung der LMBV, ver­wies in sei­nem Gruß­wort auf die lan­ge Berg­bau­ge­schich­te des Groß­rau­mes Lauchhammer‒Plessa. Damit ver­bun­den ist auch der vor über 150 Jah­ren begin­nen­de Ein­griff in den Was­ser­haus­halt. „Mit dem offi­zi­el­len Bau­start für die Errich­tung der Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge Ples­sa set­zen wir einen ganz wesent­li­chen Mei­len­stein für die Bewäl­ti­gung der berg­bau­li­chen Hin­ter­las­sen­schaf­ten in der Regi­on.“ Bernd Sab­lot­ny dank­te dem Bund, ver­tre­ten durch Micha­el Röder vom Minis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und nuklea­re Sicher­heit, sowie dem Land Bran­den­burg und der anwe­sen­den Gesa Dähn­hardt von der Gemein­sa­men Lan­des­pla­nungs­ab­tei­lung Ber­lin-Bran­den­burg als Finan­ziers die­ses Pro­jekts.

Im Anschluss schrit­ten Bernd Sab­lot­ny, Gerd Rich­ter (LMBV-Bereichs­lei­ter Sanie­rung Lau­sitz), Anja Hel­ler (All­ge­mei­ne Stell­ver­tre­te­rin des Amts­di­rek­tors Ples­sa), Gesa Dähn­hardt, Micha­el Röder sowie die bei­den Geschäfts­füh­rer der aus­füh­ren­den Bau­fir­men, Chris­toph Heil (Otto Heil GmbH & Co. KG) und Petra Räu­ber (WKS Tech­nik GmbH) zum Spa­ten­stich.

Die rund 4,5 Hekt­ar gro­ße Anla­ge wird nach ihrer Inbe­trieb­nah­me die Schwar­ze Els­ter vor einem Eisen­ein­trag, ins­be­son­de­re aus dem Ham­mer­gra­ben und Floß­gra­ben, und einer damit ein­her­ge­hen­den Ver­saue­rung schüt­zen. Eine Was­ser­be­hand­lung der ein­zel­nen klei­nen Gewäs­ser in der soge­nann­ten Klei­nen Rest­loch­ket­te wäre tech­nisch zu auf­wen­dig und erzielt durch wei­ter zuströ­men­des Grund­was­ser nur kurz­fris­tig einen Erfolg. Wäh­rend des Anla­gen­baus wird das Was­ser aus dem Ham­mer­gra­ben über eine ins­ge­samt 430 Meter lan­ge Roh­lei­tung umge­lei­tet.

In der drei­stra­ßi­gen Anla­ge wer­den künf­tig bis zu 1,6 Kubik­me­ter Was­ser pro Sekun­de behan­delt. Der pH-Wert wird dadurch von cir­ca drei auf 6,5 bis 8,5 ange­ho­ben. Die Eisen­fracht soll zukünf­tig so von durch­schnitt­lich 60 mg/l auf unter drei mg/l redu­ziert wer­den. Von der Pla­nung bis zum Regel­be­trieb der Was­ser­be­hand­lungs­an­la­ge Ples­sa sind 80 Mil­lio­nen Euro ver­an­schlagt. Das Bau­en­de ist für Ende 2021 anvi­siert. Danach folgt ein ein­jäh­ri­ger Ein­fahr- und Pro­be­be­trieb.

Funktionsprinzip der Wasserbehandlungsanlage Plessa

Das Ober­flä­chen­was­ser aus dem Floß- und Ham­mer­gra­ben wird ober­halb der Wehr­an­la­ge über das Ent­nah­me­pump­werk zur Eisen­oxi­da­ti­on in das Reak­ti­ons­be­cken gelei­tet. Durch die Zuga­be von Kalk­milch wird die Eisen­oxi­da­ti­on ange­regt. Ein dem oxi­dier­ten Ober­flä­chen­was­ser zuge­ge­be­nes Flo­ckungs­hilfs­mit­tel sorgt dafür, dass der Eisen­hy­dr­o­xid-Roh­schlamm (EHS) sich anschlie­ßend in den am Ham­mer­gra­ben ent­lang ange­ord­ne­ten Sedi­men­ta­ti­ons­be­cken absetzt. Über eine Ablauf­lei­tung wird das an der Ober­flä­che abge­zo­ge­ne Klar­was­ser über eine Ablauf­tur­bi­ne zur Ener­gie­rück­ge­win­nung wie­der in den Ham­mer­gra­ben ein­ge­lei­tet.

Das EHS-Pump­werk beför­dert den zurück­ge­blie­be­nen Roh­schlamm zur EHS-Auf­be­rei­tung. Die­ser wird in den drei sta­tio­nä­ren Schlam­mein­di­ckern durch die erneu­te Zuga­be von Flo­ckungs­hilfs­mit­teln kon­zen­triert. Anschlie­ßend erfolgt die Schlamm­ent­wäs­se­rung und abschlie­ßend des­sen Kon­di­tio­nie­rung mit­hil­fe wei­te­rer Flo­ckungs­hilfs­mit­tel und/oder Flug­asche. Der dadurch hin­sicht­lich sei­ner Kon­sis­tenz trans­port­fä­hi­ge EHS wird schließ­lich auf LKWs ver­la­den und einer Ver­wer­tung oder Ent­sor­gung zuge­führt.

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Bild­un­ter­schrift: Spre­cher der Geschäfts­füh­rung der LMBV, Bernd Sab­lot­ny; Anja Hel­ler, Stell­ver­tre­te­rin des Amts­di­rek­tors Ples­sa, Micha­el Röder vom Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um, die Geschäfts­füh­rer Chris­toph Heil von der Otto Heil GmbH und Petra Räu­ber (WKS Tech­nik GmbH), Gesa Dähn­hardt (Gemein­sa­me Lan­des­pla­nungs­ab­tei­lung Ber­lin-Bran­den­burg des MIL) sowie LMBV-Bereichs­lei­ter Sanie­rung Lau­sitz Gerd Rich­ter (von rechts) beim gemein­sa­men Spa­ten­stich. Foto: Stef­fen Rasche für LMBV

Ein­drü­cke vom Spa­ten­stich (Fotos: Film­art Pots­dam, Stef­fen Rasche)